Gehennah ist eine schwedische Thrash-Metal-Band aus Forshaga, die 1992 unter dem Namen Gehenna gegründet wurde, sich 2008 auflöste und seit 2011 wieder aktiv ist.

Gehennah

Gehennah 2015 auf dem Party.San
Allgemeine Informationen
Herkunft Forshaga, Schweden
Genre(s) Thrash Metal, Speed Metal
Gründung 1992 als Gehenna, 2011
Auflösung 2008
Aktuelle Besetzung
Robert Fjällsby aka „Rob Stringburner“
Stefan „Mr. Violence“ Mitander
Micke „Hellcop“ Birgersson
Kalle Sundin aka „Charley Knuckleduster“
Ehemalige Mitglieder
E-Bass
Ronnie „Ripper“ Olson
Schlagzeug
Rickard „Captain Cannibal“

Geschichte

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Die Band wurde im Jahr 1992 als Venom-Coverband unter dem Namen Gehenna[1] gegründet. Kill, das erste Demo, wurde 1993 veröffentlicht.[2] 1994 schloss sich ein zweites Demo an.[3] Das Debütalbum erschien im Jahr 1995 bei Primitive Art Records unter dem Namen Hardrocker.[4] Hierauf hat Micke „Hellcop“ Birgersson den Schlagzeuger Rickard „Captain Cannibal“ ersetzt.[2] Nach einem Wechsel zu Osmose Productions wurde 1996[5] das zweite Album King of the Sidewalk veröffentlicht.[4] Danach schlossen sich Auftritte an, wobei auch eine Tournee mit Impaled Nazarene abgehalten wurde.[6] Als Nächstes folgte 1997[5] das Album Decibel Rebel. In der folgenden Zeit wurden kaum Tonträger veröffentlicht, erst 2003 erschien die EP 10 Years of Fucked Up Behaviour.[4] Im Jahr 2008 kam es zur Auflösung der Band, ehe sie sich 2011 wieder zusammenfand.[7] Im Jahr 2014 publizierte die Band, mittlerweile bestehend aus dem Sänger Stefan „Mr. Violence“ Mitander, dem Gitarristen Robert Fjällsby aka „Rob Stringburner“, dem Schlagzeuger Micke „Hellcop“ Birgersson und dem Bassisten Kalle Sundin aka „Charley Knuckleduster“, die EP Metal Police, wodurch sie einen Vertrag bei Metal Blade Records erreichte. Bei diesem Label wurde Anfang 2015[5] die EP wiederveröffentlicht, wobei zwei Lieder, die bei diesen Aufnahmen auch entstanden waren, und sechs neu aufgenommene Lieder aus den 1990er Jahren als Bonus enthalten sind.[4] Im selben Jahr war die Band unter anderem auf dem Party.San[8] und dem Eindhoven Metal Meeting zu sehen.[9] Im Februar[5] des folgenden Jahres schloss sich das Album Too Loud to Live, Too Drunk to Die an.[4] Die Aufnahmen hierzu hatten im Studio Cobra in Stockholm mit dem Produzenten Martin Eherencrona stattgefunden.[5]

Laut James Christopher Monger von Allmusic spielt die Band eine Mischung aus Rock und Thrash Metal und lasse sich zwischen Motörhead und Venom einordnen.[4] Auf metalblade.com werden Venom, Bathory und Motörhead als Einflüsse angegeben.[5] Daniel Ekeroth schrieb in seinem Buch Schwedischer Death Metal, dass die Band „[n]icht wirklich Death Metal, eher eine Retro-Band, die stark nach Venom klingt“, sei.[1] Janne Stark bezeichnete in seinem Buch The Heaviest Encyclopedia of Swedish Hard Rock and Heavy Metal Ever! die Musik als schnelle und direkte Mischung aus Punk, Metal und Hardcore Punk, mit Gesang, der sich am Death Metal orientiere. Die Band selbst nenne ihre Musik „Blood Metal“. Die Texte würden von Bier, Huren, Horror und Gewalt handeln. Musikalisch ähnele man stark den frühen Venom.[2] Martin Popoff rezensierte in seinem Buch The Collector’s Guide of Heavy Metal Volume 3: The Nineties das Album Decibel Rebel. Die Gruppe spiele hierauf Retro-Thrash-Metal im Stil von Venom und Warfare und werde durch Bands wie Sodom, Iron Angel, Living Death und Tankard ergänzt.[10] Im Interview mit Aoife von moshville.co.uk gab Stefan Mitander an, dass Bathory und andere Bands aus Großbritannien und Deutschland Einflüsse von Gehennah sind.[3]

In seiner Rezension zu King of the Sidewalk schrieb Rock-Hard-Redakteur Frank Albrecht, dass hierauf eine Mischung aus Venom, Motörhead und Bulldozer enthalten ist. Die meisten Songs seien in „sehr flottem Tempo mit einem Minimum an spielerischer Präzision“.[6] In einem späteren Interview mit Andreas Schiffmann, ebenfalls vom Rock Hard, gab Mitander an, dass Motörhead zu den größten Einflüssen zählt.[11] Eine Ausgabe zuvor hatte Thomas Kupfer Too Loud to Live, Too Drunk to Die rezensiert. Das Album sei weder lyrisch noch musikalisch anspruchsvoll. Die Musik klinge durch Tank sowie durch alte Motörhead, Bathory und Venom beeinflusst.[12]

Matthias Weckmann vom Metal Hammer schrieb in seiner Rezension zu King of the Sidewalk, dass hierauf Musik wie zur NWoBHM-Zeit zu hören ist und mittlerweile nicht mehr zeitgerecht sei.[13] Björn Friedetzky rezensierte in einer späteren Ausgabe Decibel Rebel und stellte fest, dass es hierauf Musik mit „straighten Melodien, roh-schleifenden Spannungsbögen und abwechslungsvollen Sonstrukturen“ gebe. Zudem gebe es „eine Mischung aus schwitzendem Rock und groovigem Metal“ und die Musik sei mit der von Bands wie The Hellacopters, Blackshine und Entombed vergleichbar.[14] Auch Marc Halupczok, ebenfalls vom Metal Hammer, ordnete die Band in seiner Rezension zu Too Loud to Live, Too Drunk to Die zwischen Venom und Motörhead ein, wobei kaum ein Lied die Drei-Minuten-Marke überschreite. Die Songs seien simpel und eingängig sowie „rau und unpoliert“, mit einem Gesang, der bellend und „versoffener“ denn je klinge.[15]

Diskografie

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  • 1993: Kill (Demo, Eigenveröffentlichung)
  • 1994: Brilliant Loud Overlords of Destruction (Demo, Eigenveröffentlichung)
  • 1995: Hardrocker (Album, Primitive Art Records)
  • 1995: No Fucking Christmas! (EP, Primitive Art Records)
  • 1995: Hell Beer (Advancetape '95) (Demo, Primitive Art Records)
  • 1996: King of the Sidewalk (Album, Osmose Productions)
  • 1997: Decibel Rebel (Album, Osmose Productions)
  • 1997: Headbangers Against Disco Vol. 1 (Split mit Sabbat, Bestial Warlust und Infernö, Osmose Productions)
  • 1998: Rise and Shine / Gehennah (Split mit Rise and Shine, Primitive Art Records)
  • 2002: 10 Years of Fucked Up Behaviour (EP, Bad Taste Entertainment)
  • 2014: Metal Police (EP, Lightning Records)
  • 2016: Too Loud to Live, Too Drunk to Die (Album, Metal Blade Records)
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Einzelnachweise

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  1. a b Daniel Ekeroth: Schwedischer Death Metal. Index Verlag, Zeltingen-Rachtig 2009, ISBN 978-3-936878-18-9, S. 353 (englisch: Swedish Death Metal. Übersetzt von Andreas Diesel).
  2. a b c Janne Stark: The Heaviest Encyclopedia of Swedish Hard Rock and Heavy Metal Ever! Premium Publishing, 2013, ISBN 978-91-89136-56-4, S. 323.
  3. a b Aoife: Interview: Mr Violence of Gehennah. moshville.co.uk, abgerufen am 21. Juli 2016.
  4. a b c d e f James Christopher Monger: Gehennah. Allmusic, abgerufen am 20. Juli 2016.
  5. a b c d e f Biography. metalblade.com, abgerufen am 20. Juli 2016.
  6. a b Frank Albrecht: Gehennah. King of the Sidewalk. In: Rock Hard. Nr. 116, Januar 1997, S. 104 f.
  7. Shawn Miller: Gehennah - Metal Police - (8/10). metal-observer.com, abgerufen am 21. Juli 2016.
  8. Robert Müller, Marcel Rudoletzky, Gunnar Sauermann, Thomas Strater: Party.San Open Air|Schlotheim: Flugplatz Obermehler. Thüringer Extremgrillfest. In: Metal Hammer. Oktober 2015, S. 124 ff.
  9. Gunnar Sauermann, Thomas Strater: Eindhoven Metal Meeting 2015//NL-Eindhoven: Effenaar. Holländische Brachialentspannung. In: Metal Hammer. Februar 2016, S. 114 f.
  10. Martin Popoff: The Collector’s Guide of Heavy Metal Volume 3: The Nineties. Collectors Guide Ltd, Burlington, Ontario, Kanada 2007, ISBN 978-1-894959-62-9, S. 168.
  11. Andreas Schiffmann: Gehennah. Lemmys Erben. In: Rock Hard. Nr. 347, April 2016, S. 78.
  12. Thomas Kupfer: GEHENNAH - Too Loud To Live Too Drunk To Die. In: Rock Hard Nr. 346. Abgerufen am 31. Dezember 2022.
  13. Matthias Weckmann: Gehennah. King of the Sidewalk. In: Metal Hammer. Januar 1997, S. 50.
  14. Björn Friedetzky: Gehennah. Decibel Rebel. In: Metal Hammer. März 1998, S. 68.
  15. Marc Halupczok: Gehennah. Too Loud to Live, Too Drunk to Die. In: Metal Hammer. März 2016, S. 85.