Coupe de France 1968/69
Der Wettbewerb um die Coupe de France in der Saison 1968/69 war die 52. Ausspielung des französischen Fußballpokals für Männermannschaften. In diesem Jahr meldeten 1.377 Vereine.
Titelverteidiger war die AS Saint-Étienne, die in diesem Jahr im Achtelfinale ausschied. Gewinner der Trophäe wurde Olympique Marseille. Dies war sein siebter Pokalsieg bei der zehnten Finalteilnahme; Marseilles letzter Erfolg lag allerdings bereits 26 Jahre zurück und war erst nach einem Wiederholungsspiel gegen die Girondins Bordeaux errungen worden – den gleichen Gegner wie im diesjährigen Endspiel. Die Girondins standen 1969 auch schon zum sechsten Mal in einem Finale – zuletzt war dies 12 Monate zuvor der Fall gewesen –; gewonnen hatten sie davon aber nur ein einziges, nämlich das von 1941.
Mehrere unterklassige Klubs kamen im Wettbewerb 1968/69 relativ weit. So brachte es der Zweitdivisionär SCO Angers bis ins Halbfinale, wo er sich dem späteren Pokalsieger nur knapp beugen musste. Und von den Amateurmannschaften standen gleich drei Drittligisten in der Runde der besten acht: dort schieden FC Gueugnon, FC Mulhouse und Stade Saint-Germain allerdings „im Gleichschritt“ aus.
Nach den von den regionalen Untergliederungen des Landesverbands FFF organisierten Qualifikationsrunden griffen ab der Runde der letzten 64 Mannschaften auch die 18 Erstligisten in den Wettbewerb ein. Die Paarungen wurden für jede Runde frei ausgelost. Im Zweiunddreißigstel- und Sechzehntelfinale gab es nur jeweils eine Partie auf neutralem Platz. Endete eine Begegnung auch nach Verlängerung unentschieden, wurden solange Wiederholungsspiele ausgetragen, bis ein Sieger feststand. Vom Achtel- bis zum Halbfinale wurden die Spielpaarungen in Hin- und Rückspielen entschieden; dieser Modus wurde ab dieser Saison auf Wunsch der Erstdivisionäre eingeführt, die sich davon höhere Einnahmen erhofften. Gab es danach Torgleichstand der beiden Mannschaften – auswärts erzielte Treffer zählten nicht doppelt –, wurde ein Entscheidungsspiel auf neutralem Platz ausgetragen.[1]
Zweiunddreißigstelfinale
BearbeitenSpiele am 12., Wiederholungsmatches am 19. Januar 1969. Die Vereine der beiden professionellen Ligen sind mit D1 bzw. D2 bezeichnet, diejenigen der landesweiten Amateurspielklasse mit CFA, die höchsten regionalen Amateurligen als DH bzw. PH („Division d’Honneur“ bzw. „Promotion d’Honneur“).
Sechzehntelfinale
BearbeitenSpiele am 9., Wiederholungsmatches zwischen 16. und 26. Februar 1969
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Achtelfinale
BearbeitenHinspiele am 2., Rückspiele am 9., Wiederholungsmatches am 18. März 1969
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Viertelfinale
BearbeitenHinspiele am 29./30. März, Rückspiele zwischen 5. und 9., Wiederholungsmatch am 19. April 1969
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Halbfinale
BearbeitenHinspiele am 26. April, Rückspiele am 3./4. Mai 1969
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Finale
BearbeitenSpiel am 18. Mai 1969 im Stade Olympique Yves-du-Manoir in Colombes vor 39.460 Zuschauern
- Olympique Marseille – Girondins Bordeaux 2:0 (0:0)
Mannschaftsaufstellungen
BearbeitenOlympique Marseille: Jean-Paul Escale – Jean-Pierre Lopez, Jean-Louis Hodoul, Jules Zvunka, Jean Djorkaeff – Jacques Novi, Jean-Pierre Destrumelle – Roger Magnusson, Joseph Yegba Maya, Joseph Bonnel, Hubert Guéniche
Trainer : Mario Zatelli
Girondins Bordeaux: Christian Montes – Gérard Papin, André Chorda, Bernard Baudet, Robert Péri – Guy Calléja , Claude Petyt – Jacques Simon, Carlos Ruiter, Félix Burdino (Didier Couécou, 65.), Édouard Wojciak
Trainer : „Jean-Pierre“ Bakrim
Schiedsrichter: Roger Machin (Nancy)
Tore
Bearbeiten1:0 Papin (82., Eigentor)
2:0 Yegba Maya (89.)
Besondere Vorkommnisse
BearbeitenDie Endspielpaarung Marseille gegen Bordeaux gab es bis heute (2008) insgesamt vier Mal, nämlich außer 1943 und 1969 auch noch 1986 und 1987. Damit ist sie eine der häufigsten in der 91-jährigen Geschichte des Wettbewerbs; dabei gewannen beide Klubs je zweimal.
Olympiques „Zizou“ Bonnel hatte in jeder Runde des Wettbewerbs wenigstens einen Treffer erzielt, darunter auch das entscheidende 2:1 in der Schlussminute des Halbfinales gegen Angers; lediglich im Endspiel ging er leer aus.[2]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Hubert Beaudet: La Coupe de France. Ses vainqueurs, ses surprises. Alan Sutton, Saint-Cyr-sur-Loire 2003, ISBN 2-84253-958-3
- L’Équipe/Gérard Ejnès: Coupe de France. La folle épopée. L’Équipe, Issy-les-Moulineaux 2007, ISBN 978-2-915535-62-4
Weblinks
Bearbeiten- Diese Saison der Coupe de France auf der Seite der FFF (französisch)
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ L’Équipe/Ejnès, S. 332/333
- ↑ L’Équipe/Ejnès, S. 385; den Spitznamen trug Bonnel tatsächlich schon gut zwei Jahrzehnte vor einem anderen „Zizou“.