Losung

[721] Losung, ein beliebiges Wort, das im Festungskrieg t�glich vom H�chstkommandierenden ausgegeben werden kann als Erkennungszeichen f�r die Vorposten bei Dunkelheit; vgl. Felddienstordnung (Berl. 1900). Fr�her war sie ein zusammengesetztes Wort, dessen ersten Teil der Posten, den zweiten (Gegenlosung) der Durchla� Suchende nannte. Nur wer die L. wei�, darf passieren; vgl. Feldgeschrei, Parole. Im Ritterwesen soviel wie Devise. Vgl. auch Ersatzwesen. – In der J�gersprache die Exkremente des Wildes, besonders des Edelwildes (s. auch Geschmei�, Gest�be). – Im Bergbau die Ableitung von Wassern und Wettern. – In der Rechtssprache soviel wie N�herrecht (s. d.); fr�her in einigen deutschen Reichsst�dten (N�rnberg) �bliche Bezeichnung der Steuer, insbes. der Verm�genssteuer; im gewerblichen Verkehr soviel wie Tageseinnahme, d.h. was an einem Tag gel�st wurde. – Im kirchlichen Sprachgebrauch Bibelspr�che, die in Begleitung eines Liederverses von der Br�dergemeinde f�r jeden Tag allj�hrlich neu ausgew�hlt, herausgegeben und auch au�erhalb der Gemeinde vielfach in zum Teil abergl�ubischer Weise benutzt werden.

Quelle:
Meyers Gro�es Konversations-Lexikon, Band 12. Leipzig 1908, S. 721.
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