egal
Erscheinungsbild
egal (Deutsch)
[Bearbeiten]Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
---|---|---|---|---|
egal | egaler | am egalsten | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:egal |
Anmerkung zur Steigerung:
- Diese ist möglich, allerdings wird das Adjektiv fast nur prädikativ und adverbiell verwendet.
Worttrennung:
- egal, Komparativ: ega·ler, Superlativ: am egals·ten
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] umgangssprachlich: gleichgültig
- [2] bündig, eben
- [3] veraltet: zu dem anderen passend
Herkunft:
- Übernahme in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts von französisch égal → fr, "gleich", welches auf lateinisch aequālis → la "eben, gleich" zurückgeht (davon abgeleitet ist das lateinische Verb aequare, woraus sich Äquator, adäquat oder Equilibrium ableiten). Die Bedeutung "gleichgültig" wird erst im 19. Jahrhundert aus dem Französischen übernommen.[1]
Synonyme:
- [1] gegenstandslos, banane, latte, rille, piepe, schnuppe, schnurz, wurscht, Wurst, bums, Erbse, wumpe, wuppe; schriftdeutsch: einerlei
- [2] bündig, eben, plan, symmetrisch
Sinnverwandte Wörter:
- [1] gleich, gleichgültig
- [3] gleich, passend
Gegenwörter:
- [1] wichtig, bedeutend
- [2] unegal
- [3] unangemessen, unpassend
Unterbegriffe:
- [1] Steigerungen: piepegal, piepschnurzegal, scheißegal, schietegal, schnurzegal
Beispiele:
- [1] Das ist mir so was von egal!
- [1] „»Ist mir egal« klingt für viele nach Wurschtigkeit und irgendwie beleidigend.“[2]
- [2] Ein Schlag mit dem Hammer, und es ist egal!
Vor allem früher in der Bedeutung ‚gleichmäßig‘ war auch die Steigerung üblich:
- [1] „Es ist ja dann irgendwie egal, und wird heute zunehmend egaler, wo du sitzt, wenn der Laden läuft.“[3]
- [1] „Am egalsten war mir der abfällige Blick von Frau Nöthisgut, als sie mein Arbeitsblatt sah.“[4]
- [1] „Alles scheint egal, immer egaler, je mehr Mahnungen und Vollstreckungsbescheide eintrudeln, je enger sich die stoischen Hände der Gerichte und die prolligen Krallen der Inkassounternehmen um seinen Hals legen.“[5]
- [1] „Aber ich merke, wie mir das immer egaler wird.“[6]
- [1] „Allerdings vermute sie, dass diese mehrere Verhältnisse gehabt habe und ihr Herr Huber immer egaler geworden sei.“[7]
- [3] „Farbstoffe, die am wenigsten ausgezogen werden, färben auch am egalsten.“[8]
- [3] „Relativ am egalsten ist die Granulierung der Kopffläche.“[9]
- [3] „Den fertigen Guß überstreut man vor der Erstarrung zuletzt mit Sand, was am egalsten durch ein Sieb geschieht.“[10]
- [3] „Das Weibchen sieht noch mehr einer Feldlerche ähnlich, als das Männchen; denn es ist am ganzen Oberleibe rostgrau mit dunkelbraunen länglichen Flecken; an den Backen braun; am Unterleib schmutzig weiß mit einzeln länglich eyrunden Längsflecken, die an der Kehle am egalsten stehen und am kleinsten sind, an den Seiten auch sehr einzeln stehen und am größten sind.“[11]
Noch seltener ist die attributive Verwendung:
- [3] „Sie haben alle egale Kleider, Gesichter und Redensarten.“[12]
- [3] „Bei diesen Waren stehen dann meist der egale Warenausfall, die Fehlerlosigkeit der Ware und die Reinheit des Warenbildes im Vordergrund, und diese Eigenschaften stellen die qualitätsentscheidenden Merkmale des Artikels dar.“[13]
- [3] „[…], wenn sonst richtig gearbeitet wurde, kann es sich dabei nur um kleine Fehler handeln, die noch keinen merklich schädlichen Einfluß auf das Resultat haben: in letzter Linie aber bietet dann der egale, gleichmäßig gute Ausfall der Partien im großen den besten Beweis für die Richtigkeit der Theorie und deren Anwendung.“[14]
- [3] „Es ist ein Ding, das gar nicht interessiert, ein Gewäsche, das nichts taugt, als die Zeit zu verderben; forcirte Gedanken, weil der Herr Professor die Natur nicht gesehen hat, ewig egale Wendungen; denn Schlacht ist Schlacht, und die Situationen, die es etwa reicht, sind sehr abgenutzt.“[15]
Vor allem fachsprachlich war sogar attributive Steigerung möglich:
- [3] „Die auf einen Baum aufgewickelte Kette stellt die egalste Packung dar.“[16]
- [3] „Die egalste Sorte wird Caracolilo genannt, weil die Bohnen rund, wie kleine Schnecken sind.“[17]
Redewendungen:
Wortfamilie:
- [1] scheißegal
- [2] egalisieren, Egalität
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] umgangssprachlich: gleichgültig
|
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
[2] bündig, eben
|
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
[3] veraltet: zu dem anderen passend
|
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
- [1, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „egal“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „egal“
- [1] The Free Dictionary „egal“
- [1, 2] Duden online „egal (gleich, einerlei)“
Quellen:
- ↑ Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4 , Stichwort „egal“.
- ↑ Nadja Schlüter: Sagt öfter „Ist mir egal!“. jetzt.de, Süddeutsche Zeitung GmbH, München, Deutschland, 15. September 2019, abgerufen am 18. September 2019 (Deutsch).
- ↑ Michalina Seekamp: Die Trägheit der deutschen Musikunternehmen bei technologischem Wandel. Springer, 2017, Seite 238 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Barbara van den Speulhof: Pippa, die Elfe Emilia und die Katze Zimtundzucker. S. Fischer Verlag, 2012 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Thomas Melle: 3000 Euro. Rowohlt, 2014 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Maike Dugaro, Anne-Ev Ustorf: Mauerpost. cbj, 2019 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Felix Segmiller, Manuela Dudeck: Psychiatrische Beispielgutachten. Kohlhammer, Stuttgart 2018 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Chemisches Zentralblatt. Akademie-Verlag, 1943, Seite 2346 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Verhandlungen der Naturforschenden Gesellschaft in Basel. Birkäuser, 1921, Seite 28 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Johann-Gottfried Dingler (Herausgeber): Polytechnisches Journal. Cotta, Seite 295 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Johann Georg Krünitz: Ökonomische-technologische Encyklopädie. Hundert und ein und zwanzigster Theil, Joachim Pauli, Berlin 1812, Seite 543 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ J. Lehmann (Redaktion): Magazin für die Literatur des Auslandes. Einundfunfzigster Band, Veit & Comp., Berlin 1857, Seite 37 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Melliand textilberichte. 1962, Seite 1278 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Franz Erban: Theorie und Praxis der Garnfärberei mit den …. Springer, 1906, Seite 412 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ Heinrich Viehoff: Goethe's Leben. Erster Theil, Ad. Becher, Stuttgart 1847, Seite 282 (Aus einem Brief von Goethe, Zitiert nach Google Books)
- ↑ Gustav Ullmann: Die Apparatefärberei. Mit 128 in den Text gedruckten Figuren.. Julius Springer, Berlin 1905, Seite 87 (Zitiert nach Google Books) .
- ↑ A. von Bülow: Der Freistaat Nicaragua in Mittel-Amerika. Gustav Hempel, Berlin 1849, Seite 98 (Zitiert nach Google Books) .
Worttrennung:
- egal
Aussprache:
- IPA: [ˈeːɡaːl][1]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch: fortwährend, immer, stets
Herkunft:
- in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wohl über die Bedeutung „gleichförmig“ vom identisch geschriebenen Adjektiv[2]
Synonyme:
- [1] andauernd, dauernd, immerzu, in einem fort, in einer Tour, permanent, ständig, stets und ständig
Gegenwörter:
- [1] ab und zu
Beispiele:
- [1] Du bist egal am paffen.
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] landschaftlich, besonders ostmitteldeutsch: fortwährend, immer, stets
|
Dialektausdrücke: | ||
---|---|---|
|
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal“
- [1] Duden online „egal (stets, immer)“
Quellen:
- ↑ Lautschrift nach: Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Stichwort „2egal“.
- ↑ Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „egal“