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- "Aber noch schlimmer als all diese Liebesschmonzetten, Krimis und Volksmusiksendungen zusammen sind die nachmittäglichen Talkshows. Diese sind im Grunde genommen nichts anderes als die auf den Bildschirm projizierte Hirnleistung dieser Fernsehmacher, eine Hirnleistung, die praktisch der Idiotie gleichkommt." Robert Seethaler Die weiteren Aussichten. Roman Kein & Aber Zürich – Berlin, 2017, 6. Auflage, S. 219f
- "Alles ist darauf ausgerichtet, daß man sich selbst verzehrt - die ganze Art, in der diese Gesellschaft funktioniert. Sehen Sie sich doch um, sprechen Sie mit jemandem über sein Leben oder seine Arbeit, drehen Sie den Rundfunk oder das Fernsehen an, und es wird sagen: »Friß dich selbst auf. Vorwärts, friß dich auf - knirsch, knirsch.«" - Alan Sillitoe, Der Tod des William Posters
- Am Tatort
wurde die Arbeit
des Fernsehens
von Schaulustigen
behindert.
Arnfrid Astel Neues (& altes) vom Rechtsstaat & von mir. Alle Epigramme Zweitausendeins, Frankfurt a. M. 1978, S. 413
- "Auch wenn irregeleitete Medien manchmal anderes behaupten: Im Fernsehen bin ich der Beste. [...] im Theater aber, da bin ich von Leuten umgeben, die besser sind. Das reizt mich." - Harald Schmidt, über sein Engagement im Staatstheater Stuttgart in der Spielzeit 2008/2009, Stuttgarter Zeitung Nr. 9/2009 vom 13. Januar 2009, S. 25
- "Auf deinem Hintern sollst du sitzen und TV anglotzen dein Leben lang!" - Günther Anders, Die Antiquiertheit des Menschen, Bd. 2
- "Broadwaystar heißt: der immer parate Tisch im überfüllten Restaurant, Zahnarzt am spielfreien Sonntag, Taxi im Platzregen [...] Interviews, Radioshows, Fernsehshows, Gesangsstunden, Tanztraining, Gesundbleiben, Pünktlichsein, Stimme schonen." - Hildegard Knef, 200 Jahre USA, Sonderbeilage des Stern Nr. 16/1976 vom 8. April 1976, S. 98
- "[...] das Fernsehen ist ein Massenmedium. Wenn du dort zu sehr polarisierst, ist es schön fürs Feuilleton, aber die Leute lassen dich dann vielleicht nicht mehr so gern ins Wohnzimmer." - Markus Lanz, TV-Beilage des Stern Nr. 47/2008 vom 13. November 2008, S. 3
- "Das Fernsehen ist eine Geltungsbedürfnisanstalt öffentlichen Rechts." Oliver Hassencamp 555 kandierte Sätze. Aphorismen Nymphenburger Verlagsanstalt, München 1987, S. 47
- "Das Fernsehen ist, wie nicht nur mir aufgefallen sein dürfte, ein Tummelfeld der Insignifikanten, Epigonalen, Zweit- und Drittrangigen. Jemand, der Eigenständiges leistet, sollte es nicht nötig haben, sich werbungshalber ausfragen zu lassen. Er sollte lieber sein Werk strahlen lassen." Max Goldt Der Krapfen auf dem Sims. Betrachtungen, Essays u. a. Alexander Fest Verlag, Berlin 2001, S. 154
- "Das Gedächtnis der Öffentlichkeit wurde mit jedem Tag kürzer, seit man es im Fernsehen auf die Länge eines Videoclips trainierte." Donna Leon Beweise, daß es böse ist. Commissario Brunettis dreizehnter Fall Diogenes, Zürich 2005, S. 321
- "Der Zuschauer ist sich völlig darüber im klaren, daß er es nicht mit einem Kommunikationsmittel zu tun hat, sondern mit einem Mittel der Verweigerung der Kommunikation, und in dieser Überzeugung läßt er sich nicht erschüttern. Gerade das, was ihm vorgeworfen wird, macht in seinen Augen den Charme des Nullmediums aus." Hans Magnus Enzensberger Die vollkommene Leere. Das Nullmedium Oder Warum alle Klagen über das Fernsehen gegenstandslos sind.** In: Der Spiegel 20/1988 vom 16.05.88, S. 234-244 (Zitat S. 244)
- "Die Geschichte des Fernsehens ist eine Geschichte voller Mißverständnisse. Dabei hat dieser kleine Kasten vielleicht mehr für die Verblödung der Menschheit getan als jedes andere Medium." - Oliver Kalkofe, Kalkofes letzte Worte, Eichborn, 1997, S. 22
- "Die Menschen haben ein Bedürfnis nach schöner, heiler Welt, nach Menschen, denen sie vertrauen können, wenigstens im Fernsehen." - Axel Milberg, Spiegel Nr.30/2007 vom 23. Juli 2007, S. 82
- "Ein perfekter Werbeblock verfehlt im Fernsehen seine Wirkung, wenn er alle paar Minuten von einem unverständlichen Spielfilmteil unterbrochen wird." - Loriot, bei der Eröffnung des deutschen Fernsehmuseums in Berlin, nachrichten.ch
- "Endlich dürfen auch wieder unattraktive Männer über 45 ins Fernsehen und Millionär werden. Sie haben jetzt sogar echte, also attraktive Groupies und nicht nur wie früher sensible Soziologie-Studentinnen, die nur spitz wurden durch den Durst nach Wahrheit und billigem Merlot." - Thomas Hermanns, Kurzbiografie auf prosieben.de; Statements
- "Frauen sind fürs Fernsehen jedenfalls besonders begabt - weil sie in der Regel anders kommunizieren und anders Interviews führen." - Anne Will, Spiegel Nr. 7/2007, S. 118
- "Ganz schlimm ist, daß das Fernsehen so zynisch geworden und zu einem Medium verkommen ist, bei dem es nur darum geht, irgendwie Geld zu machen, als Redakteur nicht entlassen zu werden und das Publikum zu bescheißen." - Oliver Kalkofe, LIFT Stuttgart, Nr. 6/2007 vom 2. Juni 2007, S.64
- "Hören Sie auf damit, Menschen vorgaukeln zu wollen, das betrifft nur ein paar Reiche. So wie Herr Bsirske es im Fernsehen gemacht hat: Dass er anfängt, von Menschen die Namen zu nennen mit so einer neuen Form von Stern an der Brust" – Roland Koch im Hessischen Landtag am 12. Dezember 2002 in einer Debatte zur Erbschaftssteuer welt.de
- "Ich bin fernsehsüchtig. Zigaretten, Armbanduhren und Fernsehen muss sein, sonst werde ich hibbelig." - Harry Rowohlt, Stuttgarter Zeitung Nr. 268/2008 vom 17. November 2008, S. 16
- "Ich glaube, Vater hat nicht bemerkt, daß fremde Fernsehkünstler die Gefühle seiner Frau aufbrauchten. Er war schon froh darüber, daß sie überhaupt wieder einmal neben ihm saß und sich bei den gleichen Gelegenheiten amüsierte wie er. Vielleicht hatten sie ein Innenleben; ein Leben hatten sie nicht mehr. Ich wußte damals nicht, daß sich in unserem Wohnzimmer zwei Exemplare eines Jahrhunderttypus ausbildeten: Menschen, die mit Hilfe des Fernsehens die Fatalität ihres Lebens aushielten. Als Kind glaubte ich, das Fernsehen sei Schuld an der Zerstörung unserer Familie. Erst später war zu erkennen, daß die Reihenfolge umgekehrt war: Zuerst erloschen die Menschen, dann kam das Fernsehen und unterhielt die Erloschenen." Wilhelm Genazino Die Liebe zur Einfalt. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg, 1990. 87
- "Ich habe alles falsch gemacht. Ich wollte gerne Nobelpreisträger für Mathematik werden und habe völlig versagt. Jetzt sitze ich am Samstagabend im Fernsehen und begrüße Madonna." - Thomas Gottschalk, Interview über die Jugend und sein Engagement für "5000xZukunft" der "Aktion Mensch"
- "Ich halte nichts von Leuten, die fernsehen, aber ich bin einer von ihnen. Sehen Sie, das Fernsehen ist eines der besten Schlafmittel, die es gibt. Nach jedem Konzert gehe ich schnurstracks ins Hotel zurück und stelle den Fernseher an, egal was läuft. Das ist allemal besser, als eine Schlaftablette zu nehmen. Die beruhigende Wirkung des Fernsehens halte ich für seine größte Tugend." Glenn Gould zitiert von Michael Stegemann in Glenn Gould. Leben und Werk Piper/Schott, München Zürich/Mainz 1996, S. 97
- "Im deutschen Fernsehen gibt es nur noch kaputte Familien. Außer den Simpsons gibt es keine normale Familie mehr im TV." - Edmund Stoiber, Spiegel Online, 6. Juni 2006, spiegel.de
- "Lesen ist kein Wert an sich! Es ist seit Gutenberg viel mehr Schwachsinn gedruckt worden, als das arme Fernsehen in den 60 Jahren seiner Existenz versenden konnte." - Helmut Thoma, Stern Nr. 44/2008 vom 23. Oktober 2008, S. 194
- "mein / fernsehgerät / hat / den geist / aufgegeben / sagte einer / bei mir / war’s das programm / aber das / ist / schon jahre / her" Albert Mathias Kreuels Unkenrufe aus der Provinz Eulen Verlag, Freiburg 1984, S. 59
- „Ohne Fernsehen kann ich leben, aber ohne Bücher nicht.“ – Elke Heidenreich. Aus einem Interview in der „Süddeutschen Zeitung“, 25. Oktober 1995, S. 15.
- "O größtes aller Massenmedien, wir danken dir, daß du die Gefühle erbaust, das Denken reduzierst und die Phantasie tötest.
Wir danken dir für das Vorgaukeln leichter Problemlösungen und für die subtile Manipulation unserer Wünsche zum Zwecke des Konsums.
Nimm hin diese Schale lauwarmen Puddings, das ist mein Hirn. Demütig bringe ich dieses Opfer. Schenk uns dein Flimmern jetzt und in alle Ewigkeit."
Bill Watterson Calvin und Hobbes. Auf dem Sprung. Gesamtausgabe, Band III Carlsen Verlag, o. O. 2013, S. 51: Hobbes im Cartoon vom 07.08.1992
- "Problematisch am Fernsehen ist nicht, dass es uns unterhaltsame Themen präsentiert, problematisch ist, dass es jedes Thema als Unterhaltung präsentiert." - Neil Postman, Wir amüsieren uns zu Tode. Frankfurt am Main, 1985. Übersetzer: Reinhard Kaiser. ISBN 3-10-062407-6
- "Sollen nackte Körper und Gewalt aus unserem Fernseher verbannt werden? Nackte Körper gehören glücklicherweise, Gewalt unglücklicherweise zu unserem Leben. Also lautet die eigentliche Frage: Soll das Leben aus unseren Fernsehern verbannt werden?" - Gregor Gysi, Talk im Turm, 12. Dezember 1993
- Television
Abends vorm Bildschirm
komme ich endlich zu mir.
Ich schließe die Augen
und horche in mich hinein. Arnfrid Astel Neues (& altes) vom Rechtsstaat & von mir. Alle Epigramme Zweitausendeins, Frankfurt a. M. 1978, S. 541
- "(Wenn ein Politiker sich im Fernsehen zeigt, um zu reden, hat der Fernsehzuschauer einige Stunden später nur noch die Erinnerung, daß er „gut gesprochen“ hat, und es wäre sinnlos zu fragen, worüber, denn er war desto besser, je mehr er über nichts gesprochen hat.)" Leonardo Sciascia Man schläft bei offenen Türen darin: 1912 + 1 Paul Zsolnay Verlag, Wien / Darmstadt 1989, S. 79
- "Wie überall in der Welt hat das Fernsehen kräftig zum Identitätsverlust seiner Zuschauer beigetragen." Luis Buñuel Mein letzter Seufzer. Erinnerungen Ullstein, Berlin 19995 S. 29
- „Wohin wird sich unter diesen Vorzeichen die amerikanische Kultur entwickeln?“ - „Zu einer abscheulichen Kultur des Fernsehens - den Zustand haben wir ja bereits erreicht, und das Ergebnis ist sichtbar: Wenn man mit einem Schaf lebt, das einem fortwährend ins Gesicht blökt, immer wieder und immer wieder, dann fängt man selbst an zu verblöden, dann verhält man sich irgendwann wie ein Schaf.“ Norman Mailer im Spiegel-Interview mit Helmut Sorge 50/1991 „Amerika, ein dumpfes Vieh“, S. 242
- "Zu Hause wieder findet man mich vor dem Fernsehschirm – jeweils für drei Minuten, die ich benötige, um mich aufs neue von der Anschaulichkeit dieses Mediums zu überzeugen –, und dann erbaue ich mich durch Musik, wobei mir wiederum nicht alles bekömmlich ist." Christof Stählin Der Dandy. In: Der Dandy und andere Monologe und Erzählungen Haffmans Verlag, Zürich 1986, S. 19f