Wilhelm Gottlieb Beyer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wilhelm Gottlieb Beyer

Christian Wilhelm Franz Gottlieb Beyer, auch Wilhelm Theophilus Beyer (* 25. Dezember 1801 in Parchim; † 11. August 1881 in Schwerin) war ein deutscher Jurist und Archivar.

Wilhelm Gottlieb Beyer war ein Sohn des evangelischen Theologen und Superintendenten des Kirchenkreises Parchim Georg Gottlieb Beyer (1737–1808) aus dessen zweiter Ehe mit Juliane Friederike, geb. Brandt (1762–1819). Als Wilhelm Gottlieb Beyer sechs Jahre alt war verstarb der Vater, kurz darauf auch die Mutter.[1]

Beyer besuchte das Friedrich-Franz-Gymnasium (Parchim) und das Fridericianum Schwerin, bevor er ab 1820 Theologie, Geschichte und Rechtswissenschaft an der Friedrichs-Universität Halle und der Universität Rostock studierte.[2] Am 10. Juni 1831 wurde er in Rostock zum Dr. iur. promoviert.[3] Er arbeitete zunächst als Advokat in Parchim. Für drei bis vier Jahre verwaltete er nebenberuflich zudem das Kirchensekretariat der Superintendentur in Parchim. Ab 1845/46 war er als Sekretär am Geheimen und Hauptarchiv in Schwerin tätig. 1863 wurde er Archivar und 1867 Archivrat. Bei Eintritt in den Ruhestand 1880 erhielt er den Charakter Geheimer Archivrat verliehen.

Wilhelm Gottlieb Beyer war seit 1835 Mitglied, seit 1876 Ehrenmitglied des Vereins für mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Er war Träger des Hausordens der Wendischen Krone. Zudem engagierte er sich ehrenamtlich als Bürgervorsteher, Deputierter der Eximierten im Armenkollegium und als Mitbegründer und Vorstandsmitglied eines Vereins zur Rettung verwahrloster Kinder.[4]

Sein umfangreicher Nachlass mit Materialsammlungen zu verschiedenen Aspekten der mecklenburgischen Geschichte, Aufzeichnungen zu seiner Sammlung bürgerlicher Siegel, Manuskripten und Korrespondenzen befindet sich im Landeshauptarchiv Schwerin.[5]

  • 1844 Aberglauben in Mecklenburg
  • 1846 Urkundliche Geschichte des Fürsten Pribislav von Parchim-Richenberg
  • 1855 Erinnerungen an die nordische Mythologie in Volkssagen und Aberglauben Mecklenburgs
  • 1867 Die wendischen Schwerine
  • 1872 Die Landwehren und die Grenzheiligtümer des Landes der Redarier. In: Jahrbücher des Vereins für mecklenburgische Geschichte

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. LHA Schwerin, 10.9-B/10 Nachlass Beyer, Wilhelm Gottlieb, Sig. 51.
  2. Eintrag im Rostocker Matrikelportal vom 1. Mai 1822, stud. theol.; Eintrag im Rostocker Matrikelportal vom 12. Oktober 1826, stud. iur.
  3. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  4. LHA Schwerin, 10.9-B/10 Nachlass Beyer, Wilhelm Gottlieb, Sig. 51.
  5. Eintrag in der Zentralen Datenbank Nachlässe