Voith Gravita

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Voith Gravita
10 BB / 15 BB / 15L BB
Voith Gravita in Northrail-Farbgebung
Voith Gravita in Northrail-Farbgebung
Voith Gravita in Northrail-Farbgebung
Nummerierung: DB: 261 011–109
  265 001–031
Northrail: 260 001, 502–510;
  1261 300–302, 307, 310;
  1265 302, 303
Saar Rail: 1261 305, 306
Häfen Hannover: F 9
HzL: V 180/181
Panlog: Em 847 001–003
Stahl Gerlafingen: Em 847 004/005
Anzahl: 10 BB: 127
15 BB: 2
15L BB: 36
Hersteller: Voith Turbo Lokomotivtechnik GmbH & Co. KG
Baujahr(e): 10 BB: 2008–2013
15 BB: 2010–2011
15L BB: 2011–2014[1]
Achsformel: 10 BB, 15(L) BB: B’B’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 10 BB: 15.720 mm
15(L) BB: 16.860 mm
Höhe: 4.273 mm
Breite: 3.075 mm
Drehzapfenabstand: 10 BB: 7.060 mm
15(L) BB: 8.200 mm
Drehgestellachsstand: 2.400 mm
Kleinster bef. Halbmesser: 80 m / 55 m (mit/ohne Deformationselement)
Dienstmasse: 10 BB: 76–84 t
15(L) BB: 80–90 t
Höchstgeschwindigkeit: 10(L) BB: 50/100 km/h (Langsam-/Schnellgang)
15(L) BB: 100 km/h
Installierte Leistung: 10 BB: 1000 kW (1359 PS)
15 BB: 1500 kW (2039 PS)
15L BB: 1800 kW (2447 PS)
Anfahrzugkraft: (alle Angaben für den Rangiergang)
10(L) BB: 258 kN
15(L) BB: 272 kN[2]
Stundenzugkraft: (alle Angaben für den Rangiergang)
10 BB: 258 kN
15(L) BB: 270 kN
Bremskraft: 10 BB: G 70 t, P 84 t
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Motorentyp: 10 BB:
MTU 8V 4000 R43
15 BB:
MTU 12V 4000 R43
Motorbauart: V-Motor
Nenndrehzahl: 1.800 min−1
Leistungsübertragung: 10 BB: Voith L4r4zseU2
15 BB: Voith L5r4zseU2
Tankinhalt: 1800 (5(L) C) bis 5000 l (15L BB)
Anzahl der Fahrmotoren: 1
Antrieb: dieselhydraulisch
Bremse: Indirekte Bremse, Hydrodynamische Bremse
Lokbremse: direkte Zusatzbremse
Zugbremse: KE-GP mZ
Zugbeeinflussung: Sifa, PZB
Zugheizung: keine
Kupplungstyp: Schrauben- und Rangierkupplungen

Die Voith Gravita ist eine dieselhydraulische Lokomotive mit Mittelführerhaus von Voith. Im Fahrzeugeinstellungsregister wird die Bauart Gravita 10 BB mit der Baureihennummer 1261 und die Gravita 15L BB mit der Baureihennummer 1265 geführt.

Der erste Prototyp einer Gravita wurde auf der InnoTrans 2008 vorgestellt.[3] Am 11. Juli 2008 kündigte die Deutsche Bahn an, dass sie 130 Lokomotiven der Variante 10 BB als Rangierlokomotive beschaffen will.[4] 2009 und 2010 wurden Testfahrten mit der 10 BB auf dem Eisenbahnversuchsring Velim durchgeführt.[5]

Im Fahrzeugeinstellungsregister wird die Gravita 10 BB als 1261 geführt, die Gravita 15 und 15L BB als 1265. DB Cargo führt die jeweiligen Baureihen als 261 bzw. 265.

Insgesamt sollten fünf verschiedene Gravitas im Leistungsspektrum von 400 bis 2200 Kilowatt auf die Schienen gebracht werden.[3] Neben den realisierten vierachsigen Typen 10 BB, 10L BB, 15 BB und 15L BB war auch geplant, die dreiachsigen Varianten 5 C und 5L C sowie die sechsachsige 15L CC für Schmalspurbahnen zu bauen.[2]

Die Lokomotiven der Ausführung 10 BB erhielten einen 8-Zylinder-Motor der Baureihe 4000 von MTU, außerdem PZB 90, Funkfernsteuerung und Rangierkupplung. Die 15 BB und 15L BB erhielten 12- bzw. 16-Zylinder-Motoren der gleichen Motorenbaureihe. Bei der Serienzulassung der Gravita 15L BB gab es Probleme. Nachdem aber nachgewiesen werden konnte, dass die Radsatzwelle nicht überlastet werden kann, wurde die zunächst angeordnete Beschränkung auf 70.000 Kilometer aufgehoben.[6]

Konstruktive Merkmale

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Auf einem selbsttragenden Rahmen sind die Aufbauten angeordnet. Im längeren Vorbau befinden sich Motor und Getriebe, im kürzeren Vorbau die Elektrik sowie das Druckluftsystem mit Luftpresser und Steuerventil der Bremse. Das Führerhaus nimmt die ganze Breite ein, während sich an den Vorbauten beidseitig ein Seitenumlauf befindet, über den auch der Zugang in das Führerhaus erfolgt. Die Türen sind in Fahrtrichtung jeweils links angeordnet.

An den Stirnseiten befinden sich zylindrische Deformationselemente zwischen Puffer und Stirnträger. Der Rahmen ruht mittels Flexicoil-Federpaaren auf den Drehgestellen. Über tiefangelenkte Zug-Druck-Stangen werden die Zug- und Bremskräfte übertragen. Die DB-Loks haben hohlgebohrte Achswellen und Monoblockräder.

Dem hydraulischen Getriebe ist bei einigen Versionen ein mechanisches Getriebe nachgeschaltet, über das im Stillstand zwischen Rangier- und Streckengang gewählt werden kann.

Insgesamt fünf Loks des Typs Gravita 10 BB sind als Em 847 an die schweizerischen Unternehmen Stahl Gerlafingen und Panlog geliefert worden.

Achtzehn weitere Loks (Stand August 2011), inklusive der zehn bei der Deutschen Bahn als Baureihe 260 eingesetzten, sind Eigentum der Vermietungsgesellschaft Northrail. Die ersten drei sind bei wechselnden Mietern im Einsatz. Die achte gelieferte Lok (Werksnummer 10052) trägt bei der Deutschen Bahn die Betriebsnummer 260 001, die weiteren haben von 260 502 bis 260 510 fortlaufende Nummern.[1] Zwei Lokomotiven sind in Besitz der Voith-Turbo Lokomotivtechnik. Zwei Gravita 10 BB wurden im September 2011 an die Saar Rail geliefert.[7]

Ab Dezember 2010 wurden die ersten von 130 neuen Gravita-Lokomotiven als Baureihe 261 der DB Schenker Rail (heute DB Cargo) ausgeliefert, sie wurden zunächst im Rangierdienst auf Bahnhöfen im Hamburger Raum (Heimatdienststelle Hamburg-Maschen) und Halle (Saale) eingesetzt. Auch in Mainz-Bischofsheim, Oberhausen, Hagen-Vorhalle und Gremberg sind 2014 Loks der Baureihe 261 stationiert, die 265 sind in Mainz-Bischofsheim, Seelze, Halle G und Hagen-Vorhalle beheimatet.[8] Sie werden mittelfristig die Baureihen 291 und 295 sowie die Baureihe 298 im schweren Rangierdienst ersetzen.[9] Die Baureihe 261 unterscheidet sich dabei von der Baureihe 260 durch den eingebauten Rußpartikelfilter, zu deren Verwendung sich die DB erst nach der Bestellung der 130 Lokomotiven entschlossen hatte.

Die Gravita 15 BB wurde auf der Innotrans 2010 vorgestellt.[10] Mitte März 2012 wurde bekannt, dass 31 Lokomotiven der bisherigen Bestellung der DB als Gravita 15L BB ausgeliefert werden sollen.[1][11] Im Oktober 2012 wurde die erste dieser Exemplare mit einer Leistung von 1800 Kilowatt fertiggestellt, sie wird in die Baureihe 265 eingeordnet und trägt die Nummer 265 001.[12] Bis 2014 war die Lieferung abgeschlossen.

Die Produktion der Voith Gravita ist eingestellt. Insgesamt sind 165 Gravita-Diesellokomotiven hergestellt worden.[13] Auf der firmeneigenen Homepage wurden im Mai 2014 demgegenüber weiterhin Gravita-Lokomotiven angeboten. Die Website vermerkte, dass sich Lokomotiven für die Hohenzollerische Landesbahn und die Paribus-Gruppe in Produktion befänden.[2]

Am 12. Mai 2016 wurden alle Lokomotiven der Baureihe 265 abgestellt, weil es Probleme mit Motor und Getrieben gab. Bei einem Bruch der Steuerstange konnte es sein, dass die Lokomotiven sich selbstständig in Bewegung setzten.[14] Mittlerweile sind die Probleme behoben und alle Maschinen wieder im Einsatz.

  • Helmut Petrowisch: Die neue 261. In: eisenbahn-magazin. Nr. 9. Alba Publikation, Düsseldorf September 2011, S. 31–34.
Commons: Voith Gravita – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Voith Gravita: Technische Daten. In: loks-aus-kiel.de. Abgerufen am 23. Juli 2018 (einige Exemplare werden doppelt gelistet).
  2. a b c Voith Turbo Lokomotivtechnik. In: voith.com. Archiviert vom Original am 13. Januar 2017; abgerufen am 23. Juli 2018.
  3. a b Voith Turbo: Lokfamilie Gravita am Start. In: eurailpress.de. 30. Juni 2008, archiviert vom Original am 11. Dezember 2008; abgerufen am 23. Juli 2018.
  4. DB bestellt Voith Gravita. In: eurailpress.de. 11. Juli 2008, archiviert vom Original am 1. August 2012; abgerufen am 23. Juli 2018.
  5. References of Test Centre VUZ Velim. In: cdvuz.cz. Archiviert vom Original am 15. Februar 2015; abgerufen am 15. Februar 2015 (englisch).
  6. (kein Titel angegeben). In: eisenbahn-magazin. Nr. 6. Alba Publikation, München Juni 2013, S. 18.
  7. (kein Titel angegeben). In: eisenbahn-magazin. Nr. 3. Alba Publikation, München März 2011, S. 18.
  8. (kein Titel angegeben). In: eisenbahn-magazin. Nr. 4. Alba Publikation, München April 2014, S. 10.
  9. Die Flotte wird modernisiert. In: DB-Welt. Nr. 8, August 2010, S. 13.
  10. Voith L04-15001. In: loks-aus-kiel.de. Abgerufen am 23. Juli 2018.
  11. Künftig Gravita 15BB. In: Der Eisenbahn Ingenieur. Nr. 3. Alba Publikation, München März 2012, S. 88.
  12. (kein Titel angegeben). In: eisenbahn-magazin. Nr. 12. Alba Publikation, München Dezember 2012, S. 21.
  13. (kein Titel angegeben). In: eisenbahn-magazin. Nr. 3. Alba Publikation, München März 2014, S. 17.
  14. Fehlercode 43213 führt zur Abstellung. In: eisenbahn-magazin. Nr. 7. Alba Publikation, München Juli 2016, S. 30.