Vierschanzentournee 2021/22

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70. Vierschanzentournee
Sieger
Tourneesieger Japan Ryōyū Kobayashi
Deutschland Oberstdorf Japan Ryōyū Kobayashi
Deutschland Garmisch-Partenkirchen Japan Ryōyū Kobayashi
Osterreich Innsbruck abgesagt
Osterreich Bischofshofen (Ersatz) Japan Ryōyū Kobayashi
Osterreich Bischofshofen Osterreich Daniel Huber
Wettbewerbe
Austragungsorte 4
Einzelwettbewerbe 4
Abgesagt 1
Nachgeholt 1
Teilnehmer
Nationen 21
Sportler 143
2020/21 2022/23

Die 70. Vierschanzentournee 2021/22 war eine Reihe von Skisprungwettkämpfen, welche als Teil des Skisprung-Weltcups 2021/22 zwischen dem 29. Dezember 2021 und dem 6. Januar 2022 stattfanden. Die Tournee wurde von der FIS organisiert. Die Wettkämpfe waren wie in jedem Winter für die vier Skisprungschanzen von Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen geplant. Nach windbedingter Absage des Wettbewerbs von Innsbruck fanden zwei Wettbewerbe in Bischofshofen statt. Wie bei allen anderen Weltcupspringen gab es auch für die Tourneeetappen Weltcuppunkte. Die Springen fanden aufgrund der COVID-19-Pandemie zum zweiten Mal in Folge ohne Zuschauer statt.

Titelverteidiger war der Pole Kamil Stoch, der 2020/21 zum dritten Mal die Tournee gewann. Er reiste jedoch nach der verpassten Qualifikation für das dritte Springen in Innsbruck ab, nachdem er bereits bei den ersten beiden Wettbewerben jeweils den zweiten Durchgang verpasst hatte. Er belegte letztendlich lediglich den 53. Platz der Gesamtwertung.

Die diesjährige Tournee-Ausgabe gewann der Japaner Ryōyū Kobayashi, der sich nach 2018/19 den „Goldenen Adler“ und den Gewinn von 100.000 Schweizer Franken (ca. 96.000 Euro) erneut sicherte. Er konnte die ersten drei Wettkämpfe gewinnen, lediglich das vierte Springen in Bischofshofen ging an den Österreicher Daniel Huber. Die weiteren Podestplätze der Gesamtwertung belegten die beiden Norweger Marius Lindvik und Halvor Egner Granerud. Bester Deutscher wurde Karl Geiger auf dem vierten Platz, einen Rang vor Markus Eisenbichler. Die beste Platzierung für Österreich fuhr Jan Hörl als Achter ein, einen Platz vor Daniel Huber. Bester Schweizer wurde Killian Peier als 13. knapp vor Gregor Deschwanden.

Gesamtweltcupstand vor der Vierschanzentournee

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Rang Name Punkte
01. Deutschland Karl Geiger 594
02. Japan Ryōyū Kobayashi 496
03. Norwegen Halvor Egner Granerud 361
04. Slowenien Anže Lanišek 359
05. Osterreich Stefan Kraft 358
06. Norwegen Marius Lindvik 337
07. Deutschland Markus Eisenbichler 291
08. Schweiz Killian Peier 290
09. Slowenien Cene Prevc 262
10. Osterreich Jan Hörl 240

Teilnehmende Nationen und nominierte Athleten

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Die Anzahl der Athleten, die die Nationen an den Start schicken dürfen, ist abhängig von den Weltcup-Ergebnissen innerhalb eines Jahres vor Tourneebeginn sowie von den Ergebnissen des Continental Cups in Kuusamo. Zusätzlich schicken die austragenden Nationen Deutschland (erstmals nur in Garmisch-Partenkirchen und nicht in Oberstdorf) und Österreich (in Innsbruck und Bischofshofen) eine nationale Gruppe von jeweils sechs Athleten an den Start.

Folgende Skispringer wurden nominiert:[1][2]

Nation Plätze Anzahl Athleten
Deutschland Deutschland 7 + 6 13 Markus Eisenbichler, Severin Freund, Karl Geiger, Stephan Leyhe, Pius Paschke, Constantin Schmid, Andreas Wellinger
Nationale Gruppe: Martin Hamann, Felix Hoffmann, Justin Lisso, Kilian Märkl, Philipp Raimund, David Siegel (alle nur in Garmisch-Partenkirchen)
Osterreich Österreich 7 + 6 15 Philipp Aschenwald, Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber, Stefan Kraft, Daniel Tschofenig, Ulrich Wohlgenannt
Nationale Gruppe: Clemens Aigner, Michael Hayböck, Thomas Lackner, Stefan Rainer; Janni Reisenauer, Maximilian Steiner (beide ab Bischofshofen (Ersatz)); Elias Medwed, Maximilian Ortner (beide nur Innsbruck)
Bulgarien Bulgarien 3 1 Wladimir Sografski
China Volksrepublik Volksrepublik China 2 0
Estland Estland 3 2 Artti Aigro, Kevin Maltsev
Finnland Finnland 4 3 Antti Aalto, Niko Kytösaho, Eetu Nousiainen (ab Garmisch-Partenkirchen)
Frankreich Frankreich 2 1 Valentin Foubert
Italien Italien 2 2 Giovanni Bresadola, Alex Insam
Japan Japan 6 6 Daiki Itō, Junshirō Kobayashi, Ryōyū Kobayashi, Naoki Nakamura, Keiichi Satō, Yukiya Satō
Kanada Kanada 2 1 MacKenzie Boyd-Clowes
Kasachstan Kasachstan 3 3 Sabyrschan Muminow, Sergei Tkatschenko, Danil Wassiljew
Norwegen Norwegen 7 7 Joacim Ødegård Bjøreng (ab Innsbruck), Johann André Forfang, Halvor Egner Granerud, Robert Johansson, Marius Lindvik, Daniel-André Tande, Fredrik Villumstad
Polen Polen 6 6 Dawid Kubacki, Andrzej Stękała, Kamil Stoch (bis Innsbruck), Paweł Wąsek, Jakub Wolny, Piotr Żyła
Rumänien Rumänien 2 2 Daniel Cacina, Andrei Feldorean
Russland Russland 5 5 Jewgeni Klimow, Ilja Mankow, Michail Nasarow, Danil Sadrejew, Roman Trofimow
Schweiz Schweiz 4 3 Simon Ammann, Gregor Deschwanden, Killian Peier
Slowenien Slowenien 6 7 Žiga Jelar, Lovro Kos, Anže Lanišek, Žak Mogel (ab Innsbruck), Cene Prevc (bis Garmisch-Partenkirchen), Peter Prevc, Timi Zajc
Korea Sud Südkorea 2 1 Choi Heung-chul
Tschechien Tschechien 3 3 Roman Koudelka, Viktor Polášek, Filip Sakala
Turkei Türkei 2 2 Muhammet İrfan Çintımar, Fatih Arda İpcioğlu
Ukraine Ukraine 2 3 Witalij Kalinitschenko, Jewhen Marussjak (in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck), Andrij Waskul (in Oberstdorf und ab Bischofshofen (Ersatz))
Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2 3 Kevin Bickner (in Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck), Decker Dean (in Oberstdorf und ab Bischofshofen (Ersatz)), Casey Larson

Austragungsorte

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Deutschland Audi Arena Oberstdorf (Große Schattenbergschanze, HS 137)

Die Qualifikation für das Auftaktspringen der 70. Vierschanzentournee in Oberstdorf fand am 28. Dezember 2021 statt. Hierbei setzte sich der Japaner Ryōyū Kobayashi vor Karl Geiger aus Deutschland und den beiden punktgleichen Norwegern Halvor Egner Granerud und Johann André Forfang durch.[3]

Der Wettkampf fand am 29. Dezember 2021 statt. Ryōyū Kobayashi konnte sich knapp vor den beiden Norwegern Granerud und Robert Johansson durchsetzen. Nach dem ersten Durchgang hatte noch Johansson vorne gelegen, der weiteste Sprung des Wettkampfes im zweiten Durchgang sicherte jedoch letztendlich dem Japaner den Tagessieg. Titelverteidiger Kamil Stoch schied aus und verlor damit die Chance auf einen erneuten Triumph bei der Vierschanzentournee.

Mit Fatih Arda İpcioğlu sicherte sich erstmals ein türkischer Skispringer Weltcuppunkte.[4]

Rang Name Punkte Weite 1 Weite 2
01 Japan Ryōyū Kobayashi 302,0 128,5 m 141,0 m
02 Norwegen Halvor Egner Granerud 299,2 132,0 m 133,0 m
03 Norwegen Robert Johansson 298,6 135,5 m 131,0 m
04 Norwegen Marius Lindvik 296,3 129,5 m 137,5 m
05 Deutschland Karl Geiger 295,9 131,5 m 131,0 m
06 Slowenien Lovro Kos 289,5 126,5 m 139,5 m
07 Deutschland Markus Eisenbichler 281,1 129,5 m 132,5 m
08 Osterreich Daniel Huber 269,0 129,0 m 126,5 m
09 Deutschland Stephan Leyhe 266,8 124,5 m 125,0 m
10 Schweiz Gregor Deschwanden 262,6 129,0 m 122,5 m
11 Japan Junshirō Kobayashi 261,2 127,0 m 124,5 m
12 Osterreich Stefan Kraft 260,1 126,5 m 123,0 m
13 Schweiz Simon Ammann 258,4 123,0 m 125,0 m
14 Schweiz Killian Peier 256,8 121,5 m 125,0 m
15 Russland Jewgeni Klimow 256,6 122,0 m 123,0 m
Rang Name Punkte Weite 1 Weite 2
16 Japan Yukiya Satō 252,8 117,0 m 123,5 m
17 Osterreich Jan Hörl 252,4 121,0 m 121,5 m
18 Norwegen Daniel-André Tande 251,0 121,5 m 121,0 m
19 Slowenien Peter Prevc 249,8 128,0 m 118,0 m
20 Japan Naoki Nakamura 248,1 121,5 m 119,0 m
21 Osterreich Daniel Tschofenig 246,2 122,0 m 115,5 m
22 Osterreich Philipp Aschenwald 244,7 121,0 m 116,0 m
23 Slowenien Anže Lanišek 241,3 116,0 m 121,5 m
24 Russland Roman Trofimow 234,1 115,5 m 123,5 m
25 Kanada MacKenzie Boyd-Clowes 234,0 126,5 m 111,0 m
26 Deutschland Pius Paschke 233,8 123,0 m 110,0 m
27 Slowenien Cene Prevc 230,7 122,0 m 110,5 m
28 Polen Dawid Kubacki 227,8 111,5 m 113,5 m
29 Turkei Fatih Arda İpcioğlu 224,7 120,0 m 109,0 m
30 Norwegen Johann André Forfang 224,4 110,5 m 121,0 m

Garmisch-Partenkirchen

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Deutschland Große Olympiaschanze (HS 142)

Die Qualifikation für das Springen in Garmisch-Partenkirchen fand am 31. Dezember 2021 statt. Markus Eisenbichler setzte sich knapp vor dem Oberstdorf-Sieger Ryōyū Kobayashi durch. Auf den nächsten Plätzen folgten Karl Geiger und Jan Hörl. Aus der sechsköpfigen „Nationalen Gruppe“ Deutschlands, die beim Tournee-Start noch nicht im Einsatz war, schafften Justin Lisso auf Platz 40 und Felix Hoffmann auf Platz 45 den Sprung in den Wettbewerb. Zu den Überraschungen zählte, dass Stefan Kraft in der Qualifikation scheiterte.[5]

Der Wettkampf, das sogenannte Neujahrsspringen, fand am 1. Januar 2022 statt. Nach dem ersten Durchgang lag Kobayashi dank eines Sprungs auf 143 m knapp vor Eisenbichler und Marius Lindvik. Mitfavorit Granerud patzte und verlor gegenüber Kobayashi bereits im ersten Durchgang über 25 Punkte. Unter anderem aufgrund von schlechten Windverhältnissen konnten auch Karl Geiger und Robert Johansson keine erstklassigen Sprünge zeigen und verloren letztendlich jeweils ebenfalls über 25 Punkte gegenüber dem Japaner. Im zweiten Durchgang konnte der Slowene Lovro Kos die höchste Punktzahl erreichen, obwohl Markus Eisenbichler über fünf Meter weiter auf 143,5 m sprang. Am Ende machte der nicht gesetzte Telemark bei Eisenbichler den Unterschied. Kobayashi gewann trotz eines schlechteren zweiten Sprungs denkbar knapp mit 0,2 Punkten Vorsprung und baute zugleich seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf über 10 Punkte aus. Als Dritter der Tageswertung sprang Kos erstmals in seiner Karriere auf ein Weltcup-Podest.

Rang Name Punkte Weite 1 Weite 2
01 Japan Ryōyū Kobayashi 291,2 143,0 m 135,5 m
02 Deutschland Markus Eisenbichler 291,0 141,0 m 143,5 m
03 Slowenien Lovro Kos 286,0 135,5 m 138,0 m
04 Norwegen Marius Lindvik 283,7 138,0 m 138,0 m
05 Osterreich Jan Hörl 274,9 134,0 m 132,0 m
06 Japan Yukiya Sato 267,9 132,5 m 130,0 m
07 Deutschland Karl Geiger 265,0 130,0 m 127,5 m
08 Norwegen Halvor Egner Granerud 264,2 128,0 m 140,5 m
09 Slowenien Timi Zajc 264,1 137,0 m 127,5 m
10 Deutschland Stephan Leyhe 263,7 128,0 m 136,5 m
11 Polen Piotr Żyła 262,0 135,5 m 131,0 m
12 Schweiz Killian Peier 261,8 130,5 m 132,0 m
13 Norwegen Robert Johansson 261,2 132,0 m 135,0 m
14 Slowenien Anže Lanišek 257,6 130,0 m 135,0 m
15 Slowenien Cene Prevc 257,3 131,0 m 135,0 m
Rang Name Punkte Weite 1 Weite 2
16 Osterreich Daniel Huber 257,1 132,0 m 132,0 m
17 Norwegen Daniel-André Tande 256,1 134,5 m 125,5 m
18 Osterreich Daniel Tschofenig 255,6 127,0 m 133,0 m
19 Russland Jewgeni Klimow 252,2 128,0 m 132,0 m
20 Deutschland Constantin Schmid 249,2 133,0 m 125,5 m
21 Japan Naoki Nakamura 249,0 130,5 m 130,0 m
22 Deutschland Andreas Wellinger 247,1 131,0 m 129,0 m
23 Polen Jakub Wolny 246,5 127,0 m 132,5 m
24 Norwegen Johann André Forfang 246,0 127,5 m 131,5 m
25 Schweiz Gregor Deschwanden 245,9 129,0 m 130,5 m
26 Norwegen Fredrik Villumstad 245,5 129,5 m 130,0 m
27 Osterreich Philipp Aschenwald 244,7 128,0 m 126,5 m
28 Deutschland Severin Freund 244,2 128,0 m 127,5 m
29 Japan Daiki Itō 241,4 127,5 m 128,0 m
30 Russland Danil Sadrejew 229,4 123,0 m 128,0 m

Tournee-Zwischenstand

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse von Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen ergibt sich folgender Zwischenstand in der Tournee-Gesamtwertung (aufgeführt sind die zehn besten Springer):

Rang Name Punkte
01 Japan Ryōyū Kobayashi 593,2
02 Norwegen Marius Lindvik 580,0
03 Slowenien Lovro Kos 575,5
04 Deutschland Markus Eisenbichler 572,1
05 Norwegen Halvor Egner Granerud 563,4
06 Deutschland Karl Geiger 560,9
07 Norwegen Robert Johansson 559,8
08 Deutschland Stephan Leyhe 530,5
09 Osterreich Jan Hörl 527,3
10 Osterreich Daniel Huber 526,1

Osterreich Bergiselschanze (HS 128)

Die Qualifikation für das Springen in Innsbruck fand am 3. Januar 2022 statt. Der in der Tournee zu diesem Zeitpunkt Führende, Ryōyū Kobayashi, gewann die Qualifikation vor Jan Hörl und Killian Peier. Auf den weiteren Plätzen folgten Daniel Huber und Lovro Kos, dem mit 130 Metern die größte Weite des Tages gelang. Als bester Deutscher qualifizierte sich Severin Freund auf Platz 6. Ebenfalls in den Top 10 landeten Markus Eisenbichler (Platz 8) und Karl Geiger (Platz 10). Aus der sechsköpfigen „Nationalen Gruppe“ Österreichs, die erstmals am Start war, schafften es Thomas Lackner, Clemens Aigner und Stefan Rainer in den Wettbewerb. Vorjahressieger Kamil Stoch sprang auf Platz 59 und scheiterte damit in der Qualifikation.[6]

Der für den 4. Januar 2022 vorgesehene Wettkampf wurde wegen zu starken Windes abgesagt. Ein gleiches Szenario hatte es 2007/08 bereits erstmals gegeben.

Aufgrund der Absage des Wettkampfes zählt die erwähnte Qualifikation nicht und stattdessen fanden am 5. Januar sowohl eine erneute Qualifikation als auch der Wettkampf als Ersatz in Bischofshofen statt.

Bischofshofen (Ersatz für Innsbruck)

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Osterreich Paul-Außerleitner-Schanze (HS 140)

Die Qualifikation für das Nachholspringen fand ebenso wie der Wettkampf am 5. Januar 2022 statt. In der Qualifikation siegte Ryōyū Kobayashi dank eines Sprungs auf 141,5 Meter vor den beiden Norwegern Marius Lindvik und Daniel-André Tande.

Nach dem ersten Durchgang führte Lindvik, der bis dato auf dem zweiten Platz der Tournee-Gesamtwertung gelegen war, vor Kobayashi und seinem Teamkollegen Halvor Egner Granerud. Der Slowene Lovro Kos, der sich nach dem Wettbewerb in Garmisch-Partenkirchen in der Gesamtwertung auf dem dritten Platz befunden hatte, stürzte im ersten Durchgang nach einem Sprung auf 136 Meter. Dank der großen Weite durfte er aber auch seinen zweiten Sprung machen und verbesserte sich nach einem Satz auf 138,5 Meter auf Platz 25 der Tageswertung, verlor aber dennoch jegliche Chancen auf einen Tournee-Podestplatz. Den weitesten Sprung zeigte mit 140,5 Meter im zweiten Durchgang der Deutsche Markus Eisenbichler, der sich dadurch von Platz 16 nach der ersten Runde noch auf den achten Platz verbesserte. Aufgrund schlechterer Windbedingungen und geringerer Anlauflänge konnte aber Ryōyū Kobayashi nach einem Sprung auf 137,5 Meter die meisten Punkte des zweiten Durchgangs erzielen und siegte letztendlich vor Lindvik und Granerud, wodurch er seinen Vorsprung in der Gesamtwertung weiter ausbaute und noch dazu nur noch einen weiteren Sieg benötigte, um der erste Springer zu sein, der jemals den „Grand Slam“ zweimal holte.

Rang Name Punkte Weite 1 Weite 2
01 Japan Ryōyū Kobayashi 291,3 137,0 m 137,5 m
02 Norwegen Marius Lindvik 286,6 137,5 m 135,5 m
03 Norwegen Halvor Egner Granerud 282,4 135,5 m 135,5 m
04 Deutschland Karl Geiger 280,8 133,0 m 136,0 m
05 Osterreich Manuel Fettner 273,1 137,0 m 132,5 m
05 Osterreich Jan Hörl 273,1 138,0 m 132,5 m
07 Norwegen Robert Johansson 270,4 133,0 m 135,0 m
08 Deutschland Markus Eisenbichler 270,3 130,0 m 140,5 m
09 Osterreich Michael Hayböck 267,1 130,5 m 131,5 m
10 Japan Yukiya Satō 262,9 137,0 m 126,5 m
11 Osterreich Clemens Aigner 262,7 129,0 m 135,5 m
12 Deutschland Severin Freund 257,3 131,5 m 133,5 m
13 Osterreich Daniel Huber 257,0 132,0 m 127,5 m
14 Slowenien Timi Zajc 256,6 130,5 m 131,5 m
15 Deutschland Andreas Wellinger 252,7 129,5 m 130,5 m
Rang Name Punkte Weite 1 Weite 2
16 Norwegen Johann André Forfang 251,5 134,5 m 123,5 m
17 Osterreich Philipp Aschenwald 251,4 132,5 m 124,5 m
18 Polen Piotr Żyła 250,1 130,0 m 130,0 m
19 Japan Junshirō Kobayashi 249,4 129,5 m 129,5 m
20 Deutschland Stephan Leyhe 249,0 130,5 m 135,0 m
21 Polen Dawid Kubacki 248,2 128,5 m 131,5 m
22 Osterreich Ulrich Wohlgenannt 247,5 131,5 m 124,0 m
23 Osterreich Stefan Kraft 246,3 133,0 m 123,0 m
24 Japan Daiki Itō 245,1 131,0 m 126,0 m
25 Slowenien Lovro Kos 243,9 136,0 m 138,5 m
26 Schweiz Killian Peier 243,5 130,0 m 133,0 m
27 Russland Danil Sadrejew 240,1 129,5 m 126,5 m
28 Slowenien Peter Prevc 237,3 133,5 m 116,5 m
29 Schweiz Gregor Deschwanden 236,8 129,5 m 127,5 m
30 Polen Jakub Wolny 224,7 124,0 m 125,0 m

Tournee-Zwischenstand

Unter Berücksichtigung der Ergebnisse der ersten drei Stationen ergibt sich folgender Zwischenstand in der Tournee-Gesamtwertung (aufgeführt sind die zehn besten Springer):

Rang Name Punkte
01 Japan Ryōyū Kobayashi 884,5
02 Norwegen Marius Lindvik 866,6
03 Norwegen Halvor Egner Granerud 845,8
04 Deutschland Markus Eisenbichler 842,4
05 Deutschland Karl Geiger 841,7
06 Norwegen Robert Johansson 830,2
07 Slowenien Lovro Kos 819,4
08 Osterreich Jan Hörl 800,4
09 Japan Yukiya Satō 783,6
10 Osterreich Daniel Huber 783,1

Osterreich Paul-Außerleitner-Schanze (HS 140)

Die Qualifikation und der Wettkampf des letzten Springens der 70. Vierschanzentournee fanden am 6. Januar 2022 statt. In der Qualifikation siegte erneut Ryōyū Kobayashi, vor Markus Eisenbichler und Marius Lindvik.

Im ersten Durchgang des Wettkampfs dann zeigten aber die beiden Führenden der Tournee-Gesamtwertung erstmals leichte Schwächen: Kobayashi belegte nach einem Sprung auf 133,5 Meter nur Platz 5, Lindvik konnte sogar nur 126 Meter zeigen und sich damit auf Position 23 einreihen. Es führte nach dem ersten Sprung der Deutsche Karl Geiger mit der Bestweite des Durchgangs, 140,5 Meter, knapp vor dem Österreicher Daniel Huber und dem Japaner Yukiya Satō. Dank des großen Vorsprungs nach den ersten drei Wettbewerben und einem schwächeren Sprung seines ärgsten Verfolgers Lindvik war der Gesamtsieg Kobayashis bereits zu diesem Zeitpunkt fast sicher. Dahinter entbrannte jedoch ein knapper Kampf um die verbleibenden Podestplätze zwischen Lindvik, seinem Teamkollegen Halvor Egner Granerud sowie den beiden Deutschen Karl Geiger und Markus Eisenbichler, den letztlich Lindvik dank der höchsten Punktzahl des zweiten Durchgangs für sich entscheiden sollte. Der Slowene Lovro Kos zeigte mit 144 Metern im zweiten Sprung Tagesbestweite, belegte aber aufgrund eines schwächeren ersten Sprungs nur Platz 9 der Tageswertung. Auch Geiger und Satō konnten nicht ihre besten Leistungen abrufen, wodurch sich die Chance für Halvor Egner Granerud ergab, in der Tageswertung an beiden vorbei zu ziehen und Platz 2 zu belegen sowie den dritten Platz der Gesamtwertung zu sichern. Durch Sprünge auf 136,5 Meter und 137 Meter konnte Daniel Huber seinen ersten Weltcupsieg ergattern.

Rang Name Punkte Weite 1 Weite 2
01 Osterreich Daniel Huber 286,8 136,5 m 137,0 m
02 Norwegen Halvor Egner Granerud 282,4 136,5 m 136,0 m
03 Deutschland Karl Geiger 281,9 140,5 m 132,0 m
04 Japan Yukiya Satō 281,1 139,0 m 134,5 m
05 Japan Ryōyū Kobayashi 277,8 133,5 m 133,5 m
06 Norwegen Robert Johansson 277,7 133,0 m 135,0 m
07 Osterreich Jan Hörl 275,3 130,0 m 136,0 m
08 Deutschland Markus Eisenbichler 275,2 133,0 m 134,0 m
09 Slowenien Lovro Kos 273,6 132,0 m 144,0 m
10 Norwegen Marius Lindvik 271,5 126,0 m 139,0 m
11 Osterreich Philipp Aschenwald 269,1 136,0 m 132,5 m
12 Bulgarien Wladimir Sografski 261,5 130,5 m 135,0 m
13 Polen Piotr Żyła 260,9 128,0 m 134,0 m
14 Japan Junshirō Kobayashi 260,4 129,5 m 135,0 m
15 Slowenien Anže Lanišek 257,5 127,5 m 132,0 m
Rang Name Punkte Weite 1 Weite 2
16 Slowenien Timi Zajc 255,9 133,0 m 129,0 m
17 Deutschland Constantin Schmid 255,7 130,5 m 130,0 m
18 Osterreich Clemens Aigner 255,5 128,5 m 131,0 m
19 Osterreich Daniel Tschofenig 254,4 129,0 m 129,5 m
20 Osterreich Manuel Fettner 250,2 137,5 m 132,0 m
21 Slowenien Peter Prevc 247,0 129,0 m 127,5 m
22 Osterreich Michael Hayböck 245,4 126,5 m 127,5 m
23 Deutschland Pius Paschke 245,1 130,5 m 126,0 m
24 Osterreich Stefan Kraft 245,0 124,0 m 129,0 m
25 Deutschland Stephan Leyhe 242,4 130,0 m 125,5 m
25 Schweiz Gregor Deschwanden 242,4 129,0 m 124,5 m
27 Polen Dawid Kubacki 235,0 128,0 m 123,0 m
28 Schweiz Killian Peier 231,5 124,0 m 123,5 m
29 Slowenien Žiga Jelar 230,7 125,0 m 124,0 m
30 Russland Jewgeni Klimow 225,2 126,5 m 118,5 m

Tournee-Endstand

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Datum Ort Schanze Anmerkung Sieger Zweiter Dritter Gesamtführender
29.12.2021 Deutschland Oberstdorf Schattenbergschanze HS137 Nacht Japan Ryōyū Kobayashi Norwegen Halvor Egner Granerud Norwegen Robert Johansson Japan Ryōyū Kobayashi
01.01.2022 Deutschland Garmisch-Partenkirchen Große Olympiaschanze HS142 Japan Ryōyū Kobayashi Deutschland Markus Eisenbichler Slowenien Lovro Kos
04.01.2022 Osterreich Innsbruck Bergiselschanze HS130 Wettkampf aufgrund starken Windes abgesagt. Ersatzwettkampf am 5. Januar 2022 in Bischofshofen.[7]
05.01.2022 Osterreich Bischofshofen Paul-Außerleitner-Schanze HS142 Nacht Japan Ryōyū Kobayashi Norwegen Marius Lindvik Norwegen Halvor Egner Granerud
06.01.2022 Nacht Osterreich Daniel Huber Norwegen Halvor Egner Granerud Deutschland Karl Geiger
Gesamtwertung: Japan Ryōyū Kobayashi Norwegen Marius Lindvik Norwegen Halvor Egner Granerud

Gesamtwertung der 70. Vierschanzentournee

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Nach allen vier Springen wurden die Punkte der Skispringer aus allen acht Wertungsdurchgängen addiert. Der Springer mit der höchsten Punktzahl wurde der Gesamtsieger der Tournee.

Rang Name Punkte
01. Japan Ryōyū Kobayashi 1162,3
02. Norwegen Marius Lindvik 1138,1
03. Norwegen Halvor Egner Granerud 1128,2
04. Deutschland Karl Geiger 1123,6
05. Deutschland Markus Eisenbichler 1117,6
06. Norwegen Robert Johansson 1107,9
07. Slowenien Lovro Kos 1093,0
08. Osterreich Jan Hörl 1075,7
09. Osterreich Daniel Huber 1069,9
10. Japan Yukiya Satō 1064,7
11. Deutschland Stephan Leyhe 1021,9
12. Osterreich Philipp Aschenwald 1009,9
13. Schweiz Killian Peier 993,6
14. Schweiz Gregor Deschwanden 987,7
15. Polen Piotr Żyła 889,5
16. Slowenien Anže Lanišek 878,9
17. Japan Junshirō Kobayashi 876,8
18. Osterreich Daniel Tschofenig 871,4
19. Russland Jewgeni Klimow 858,4
20. Slowenien Peter Prevc 850,9
21. Norwegen Johann André Forfang 830,8
22. Polen Dawid Kubacki 826,7
23. Slowenien Timi Zajc 776,6
24. Osterreich Manuel Fettner 758,2
25. Deutschland Constantin Schmid 754,7
26. Osterreich Stefan Kraft 751,4
27. Norwegen Daniel-André Tande 748,0
28. Japan Naoki Nakamura 708,8
29. Deutschland Pius Paschke 707,3
30. Russland Danil Sadrejew 704,5
31. Deutschland Andreas Wellinger 618,8
32. Japan Daiki Itō 609,9
Rang Name Punkte
33. Deutschland Severin Freund 608,2
34. Osterreich Ulrich Wohlgenannt 603,8
35. Polen Jakub Wolny 595,2
36. Bulgarien Wladimir Sografski 594,4
37. Schweiz Simon Ammann 594,3
38. Osterreich Clemens Aigner 518,2
39. Osterreich Michael Hayböck 512,5
40. Slowenien Cene Prevc 488,0
41. Norwegen Fredrik Villumstad 479,1
42. Slowenien Žiga Jelar 462,6
43. Finnland Niko Kytösaho 456,6
44. Turkei Fatih Arda İpcioğlu 449,5
45. Italien Giovanni Bresadola 431,4
46. Estland Artti Aigro 418,9
47. Russland Roman Trofimow 417,1
48. Polen Paweł Wąsek 357,7
49. Kanada MacKenzie Boyd-Clowes 337,9
50. Osterreich Thomas Lackner 233,9
51. Polen Andrzej Stękała 230,6
52. Russland Ilja Mankow 216,8
53. Polen Kamil Stoch 214,5
54. Japan Keiichi Satō 211,6
55. Estland Kevin Maltsev 201,2
56. Slowenien Žak Mogel 159,4
57. Tschechien Roman Koudelka 114,2
58. Norwegen Joacim Ødegård Bjøreng 112,1
59. Finnland Antti Aalto 108,6
60. Deutschland Justin Lisso 107,3
Tschechien Viktor Polášek 107,3
62. Osterreich Stefan Rainer 105,7
63. Finnland Eetu Nousiainen 103,3
64. Deutschland Felix Hoffmann 101,2

Gesamtweltcupstand nach der Vierschanzentournee

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Rang Name Punkte
01. Japan Ryōyū Kobayashi 841
02. Deutschland Karl Geiger 785
03. Norwegen Halvor Egner Granerud 613
04. Norwegen Marius Lindvik 543
05. Deutschland Markus Eisenbichler 471
06. Slowenien Anže Lanišek 401
07. Osterreich Stefan Kraft 395
08. Osterreich Jan Hörl 380
09. Norwegen Robert Johansson 369
10. Schweiz Killian Peier 338

Einzelnachweise

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  1. Startliste Qualifikation Oberstdorf. (PDF) In: fis-ski.com. FIS, 27. Dezember 2021, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  2. Startliste Qualifikation Garmisch-Partenkirchen. (PDF) In: fis-ski.com. FIS, 30. Dezember 2021, abgerufen am 30. Dezember 2021.
  3. Ergebnisse Qualifikation Oberstdorf. (PDF) In: fis-ski.com. FIS, 28. Dezember 2021, abgerufen am 29. Dezember 2021.
  4. Türkeis Skispringer schreibt Geschichte, Sport 1, 29. Dezember 2021.
  5. Eisenbichler gewinnt Quali in Garmisch - Geiger Dritter, Kraft scheitert, Kicker, 31. Dezember 2021.
  6. Vierschanzentournee: Ryoyu Kobayashi gewinnt Qualifikation in Innsbruck, skispringen.com, 3. Januar 2022.
  7. Zwei Tourneespringen in Bischofshofen – Qualifikation am Mittwochmittag. Sport1, 4. Januar 2022, abgerufen am 4. Januar 2022.