Storoschynez

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Storoschynez
Сторожинець
Wappen von Storoschynez
Storoschynez (Ukraine)
Storoschynez (Ukraine)
Storoschynez
Basisdaten
Oblast: Oblast Tscherniwzi
Rajon: Rajon Tscherniwzi
Höhe: 366 m
Fläche: 5,8 km²
Einwohner: 14.077 (1. Januar 2022)
Bevölkerungsdichte: 2.427 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 59000
Vorwahl: +380 3735
Geographische Lage: 48° 10′ N, 25° 43′ OKoordinaten: 48° 9′ 38″ N, 25° 43′ 19″ O
KATOTTH: UA73060490010033552
KOATUU: 7324510100
Verwaltungsgliederung: 1 Stadt, 16 Dörfer
Verwaltung
Adresse: вул. Грушевського 6
59000 м. Сторожинець
Statistische Informationen
Storoschynez (Oblast Tscherniwzi)
Storoschynez (Oblast Tscherniwzi)
Storoschynez
i1

Storoschynez (ukrainisch Сторожинець; russisch Сторожинец Storoschinez, deutsch Storozynetz, rumänisch Storojineț, polnisch Storożyniec) ist eine ehemalige Rajonshauptstadt in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi. Sie liegt etwa 22 km südwestlich von Czernowitz auf der linken Uferseite des Sereth im heute zur Ukraine gehörenden Nordteil der Bukowina.

Blick auf das Rathaus im Ort
Storozynetz, Strada Budenița um 1900

Der Name der Stadt leitet sich vom slawischen Wort сторожь, "Wächter" ab.[1]

Die Stadt wurde 1448 zum ersten Mal schriftlich erwähnt und gehörte bis 1774 zum Fürstentum Moldau, dann bis 1918 zur Habsburgermonarchie, ab 1849 im Kronland Bukowina. 1854 bekam der Ort das Marktrecht zugesprochen, seit 1904 auch das volle Stadtrecht als Bezirkshauptstadt mit dem Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts. 1886 wurde die Eisenbahnstrecke Hliboka – Berhomet am Sereth mit Bahnhof im Ort eröffnet. Dieser besteht bis heute.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs kam die Stadt zu Rumänien (im Kreis Storojineț). Im Zuge der Annexion der Nordbukowina am 28. Juni 1940 wurde sie ein Teil der Sowjetunion (dazwischen 1941 und 1944 wiederum zu Rumänien) und ist seit 1991 ein Teil der Ukraine.

In Storoschynetz machten die Juden zusammen mit den deutschen Einwohnern lange ungefähr die Hälfte der Stadtbevölkerung aus, die andere Hälfte bestand vor allem aus Rumänen und Ukrainern. Beim Zensus 1930, als der Anteil der deutschsprachigen Bevölkerung zu Gunsten des Rumänischen bereits gefallen war, gaben von den rund 8.700 Einwohnern der Stadt 36,4 % Rumänisch, 19,6 % Jiddisch, 17,4 % Deutsch, 13,6 % Ukrainisch und 10,4 % Polnisch als Muttersprache an.[2] Die jüdische Bevölkerung nahm schon unter rumänischer Herrschaft ab, der Großteil wurde dann in den Jahren 1941 bis 1943 deportiert und ermordet.

Verwaltungsgliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 29. September 2016 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründeten Stadtgemeinde Storoschynez (Сторожинецька міська громада/Storoschynezka miska hromada). Zu dieser zählen auch die 16 in der untenstehenden Tabelle aufgelistetenen Dörfer[3] im Rajon Storoschynez; bis dahin bildete sie die Stadtratsgemeinde Storoschynez (Сторожинецька міська рада/Storoschynezka miska rada).

Am 22. September 2017 kamen noch die Dörfer Dibriwka, Kossowanka, Nowa Schadowa und Stara Schadowa zur Stadtgemeinde[4].

Am 12. Juni 2020 kam noch das Dorf Roptscha zur Stadtgemeinde[5], seit dem 17. Juli 2020 ist der Ort ein Teil des Rajons Tscherniwzi[6].

Folgende Orte sind neben dem Hauptort Storoschynez Teil der Gemeinde:

Name
ukrainisch transkribiert ukrainisch russisch rumänisch deutsch
Banyliw-Pidhirnyj Банилів-Підгірний Банилов-Подгорный (Banilow-Podgorny) Bănila pe Siret Moldauisch Banilla
Bobiwzi Бобівці Бобовцы (Bobowzy) Bobeşti Bobestie
Dawydiwka Давидівка Давыдовка (Dawydowka) Davideni Dawideny
Dibriwka Дібрівка Дубровка (Dubrowka) Dumbrava
Jasseny Ясени Ясени (Jasseni) Căbeşti Kabestie
Komariwzi Комарівці Комаровцы (Komarowzy) Comăreşti Komarestie
Kossowanka Косованка Косованка Cosovanca Kosowanka
Kostynzi Костинці Костинцы (Kostinzy) Costeşti Kostestie
Nowa Schadowa Нова Жадова Новая Жадова (Nowaja Schadowa) Jadova Nou�� Neu Żadowa
Nowi Broskiwzi Нові Бросківці Новые Бросковцы (Nowyje Broskowzy) Broscăuţii Noui Neu Broschkoutz
Panka Панка Панка Panca Panka
Roptscha Ропча Ропча Ropcea Ropcze
Sabolottja Заболоття Заболотье (Sabolotje)
Sloboda-Komariwzi Слобода-Комарівці Слобода-Комаровцы (Sloboda-Komarowzy) Slobozia-Comăreştilor Komarestie-Slobodzia
Srub-Komariwskyj Зруб-Комарівський Сруб-Комаровский (Srub-Komarowski) Trei Movile
Stara Schadowa Стара Жадова Старая Жадова (Staraja Schadowa) Jadova Żadowa

Töchter und Söhne der Stadt

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Storoschynez – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Історія Сторожинець. Abgerufen am 3. Juni 2022 (ukrainisch).
  2. http://archive.org/stream/recensamntulgene02inst#page/430/mode/2up
  3. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад": у Чернівецькій області у Сторожинецькому районі
  4. Відповідно до Закону України "Про добровільне об'єднання територіальних громад" у Чернівецькій області у Сторожинецькому районі
  5. Кабінет Міністрів України Розпорядження від 12 червня 2020 р. № 729-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Чернівецької області"
  6. Верховна Рада України; Постанова від 17.07.2020 № 807-IX "Про утворення та ліквідацію районів"
  7. Hof- und Staatshandbuch der Österreichisch-Ungarischen Monarchie 1918, Seite 519.