Sanitätskommando 800

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Sanitätskommando 800
– SanKdo 800 –


(führte kein Verbandsabzeichen)
Aktiv ca. 1969 bis ca. September 1993
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Typ Sanitätskommando
Unterstellung Territorialkommando Nord
Stabssitz Mönchengladbach

Das Sanitätskommando 800 war eines der Sanitätskommandos des Heeres der Bundeswehr. Der Stabssitz war Mönchengladbach. Das Sanitätskommando war dem Territorialkommando Nord unterstellt.

Das Sanitätskommando bündelte auf Ebene des Territorialkommandos die Sanitätstruppen des Territorialheeres. Auftrag war vorrangig die sanitätsdienstliche Versorgung der Soldaten des Territorialheeres insbesondere der direkt dem Territorialkommando Nord unterstellten Truppenteile in einem oder mehreren dazu einzurichtenden Hauptverbandplätzen. Lageabhängig unterstützte das Sanitätskommando die Sanitätsregimenter der Wehrbereiche des Territorialkommandos und das Sanitätskommando 1 des Feldheeres. Hauptptauftrag war der Aufbau und Betrieb einer Reservelazarettorganisation im rückwärtigen Gebiet, teils im benachbarten Belgien und in den Niederlanden. In der Rettungskette der Bundeswehr nahmen die Sanitätskommandos die oberste Stufe ein. Unterstützt durch die Krankenkraftwagen der Krankentransportbataillone und die schienengebundenen Krankentransportzüge des Sanitätskommandos 1 und der den Wehrbereichskommandos unterstellten Sanitätsregimentern, war das Sanitätskommando in der Lage mit eigenen Krankentransportzügen auf dem Schienenweg Verwundete aus den vorgeschobenen Reservelazaretten der Lazarettregimenter und aus den Verbandplätzen zu übernehmen und in die rückwärtigen Reservelazarette des Territorialheeres zu befördern, wo die weitere Behandlung und Genesung vorgesehen war. Der Kommandeur des Sanitätskommandos als Leitender Sanitätsoffizier des Territorialkommandos und die nachgeordneten Sanitätsoffiziere berieten den Befehlshaber des Territorialkommandos in sanitätsdienstlichen und wehrmedizinischen Fachfragen. Im Rahmen der zivil-militärischen Zusammenarbeit leistete das Sanitätskommando Katastrophenhilfe.

Im Frieden bestand das Sanitätskommando um 1989 nur aus wenigen aktiven Truppenteilen und nur wenigen aktiven Soldaten. Stattdessen musste das eingelagerte Gerät erst im Verteidigungsfall mobil gemacht oder von zivilen Organisationen eingezogen werden. Wesentliches Element für den Aufwuchs war die Einberufung von Reservisten, darunter insbesondere Reservesanitätsoffiziere. In stärkerem Maß als in anderen Bereichen der Bundeswehr wurden zivile Kräfte wie ungediente Ärzte, Sanitäter, Krankenpfleger und Krankenschwestern für den Betrieb der Reservelazarette eingeplant. Insgesamt entsprach die Größe des Sanitätskommandos nach der Mobilmachung mit etwa 9900 Soldaten und rund 2000 Zivilbeschäftigten in etwa der Größe von zwei Brigaden des Feldheeres.[1]

Um 1989 gliederte sich das Sanitätskommando grob in:[1]

  • Internes Verbandsabzeichen Stab/Stabskompanie Sanitätskommando 800, Mönchengladbach
    • Internes Verbandsabzeichen Sanitätsbataillon 801 (GerEinh), Xanten
    • Internes Verbandsabzeichen Sanitätsbataillon 802 (GerEinh), Bückeburg
    • Internes Verbandsabzeichen Sanitätsbataillon 803 (GerEinh), Gütersloh
    • Internes Verbandsabzeichen Sanitätsbataillon 804 (GerEinh), Emden
    • Internes Verbandsabzeichen Sanitätsbataillon 805 (GerEinh), Dortmund
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 801 (GerEinh), Burgsteinfurt
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 802 (GerEinh), Burgsteinfurt
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 803 (GerEinh), Burgsteinfurt
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 804 (GerEinh), Burgsteinfurt
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 805(GerEinh), Sendenhorst
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 806 (GerEinh), Sendenhorst
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 807 (GerEinh), Sendenhorst
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 808 (GerEinh), Meppen
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 809 (GerEinh), Meppen
    • Internes Verbandsabzeichen Krankentransportkompanie (Schiene) 810 (GerEinh), Meppen
    • Internes Verbandsabzeichen Reservelazarettgruppe 801 (GerEinh), Budel (NL)
    • Internes Verbandsabzeichen Reservelazarettgruppe 802 (GerEinh), Ossendrecht (NL)
    • Internes Verbandsabzeichen Reservelazarettgruppe 803(GerEinh), Ossendrecht
    • Internes Verbandsabzeichen Reservelazarettgruppe 804 (GerEinh), Ossendrecht
    • Internes Verbandsabzeichen Reservelazarettgruppe 805 (GerEinh), Uedem
    • Internes Verbandsabzeichen Reservelazarettgruppe 806 (GerEinh), Ossendrecht
    • Internes Verbandsabzeichen Reservelazarettgruppe 807 (GerEinh), Bovigny (BE)
    • Internes Verbandsabzeichen Reservelazarettgruppe 808 (GerEinh), Bovigny
    • Internes Verbandsabzeichen Sanitätsausbildungszentrum 800, Bohmte

Hinweis: die Sanitätslager im Bereich des Territorialkommandos wurden durch das Versorgungskommando 800 betrieben.

Das Sanitätskommando wurde um 1969 zur Einnahme der Heeresstruktur III in der Niederrhein-Kaserne in Mönchengladbach aufgestellt.

Nach Ende des Kalten Krieges wurde das Sanitätskommando spätestens 1993 mit der Auflösung des Territorialkommandos Nord außer Dienst gestellt.

Verbandsabzeichen

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Internes Verbandsabzeichen des Stabes/Stabskompanie

Das Sanitätskommando führte aufgrund seiner Ausplanung als Teil der direkt dem Territorialkommando ähnlich wie Korpstruppen unterstellten Truppen kein eigenes Verbandsabzeichen. Die Soldaten trugen daher das Verbandsabzeichen des übergeordneten Territorialkommandos.

Als „Abzeichen“ wurde daher unpräzise manchmal das interne Verbandsabzeichen des Stabes und der Stabskompaniepars pro toto“ für das gesamte Sanitätskommando genutzt. Es zeigte das Westfalenpferd, das rot-weiße Wechselzinnenband ähnlich wie im Mönchengladbacher Stadtwappen, den Äskulapstab ähnlich wie im Barettabzeichen des Sanitätstruppe und ein Rad als Zeichen der Befähigung zum Krankentransport. Blau war die Waffenfarbe der Sanitätsdienstes.

Einzelnachweise

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  1. a b O.W. Dragoner: Die Bundeswehr 1989. Territorialkommando SCHLESWIG-HOLSTEIN. Territorialkommando NORD. Territorialkommando SÜD. Anhang: Territoriale Gliederung. 4. Auflage. 2.2 – Heer, Februar 2012 (relikte.com [PDF; abgerufen am 10. Juli 2018]).

Koordinaten: 51° 13′ N, 6° 26′ O