Rennertehausen

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Rennertehausen
Koordinaten: 51° 2′ N, 8° 42′ OKoordinaten: 51° 1′ 30″ N, 8° 41′ 31″ O
Höhe: 290 (286–295) m ü. NHN
Fläche: 9,39 km²[1]
Einwohner: 1600
Bevölkerungsdichte: 170 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 35108
Vorwahl: 06452

Rennertehausen ist ein Ortsteil der Gemeinde Allendorf (Eder) im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Geografische Lage

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Rad- und Wanderwege führen direkt durch Rennertehausen

Rennertehausen liegt an der Eder und südöstlich an Allendorf anschließend. Der Ort wird von Allendorf durch die Bundesstraße 253 getrennt. Nördlich des Dorfes führt die Bahnstrecke Allendorf–Frankenberg vorbei. Die Ortsteile Battenfeld und Allendorf lassen sich, durch die kurze Distanz, gut zu Fuß erreichen.

Der Ort wurde erstmals im Jahre 1274 erwähnt. Früher führte die alte Kölnische Landstraße über eine Furt durch die Eder. Im Jahr 1570 werden die Flurstücke des Ortes Altershausen von der Gemeinde Rennertehausen übernommen.

Die Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen berichtet 1830 über Rennertehausen:

„Rennertehausen (L. Bez. Battenberg) evangel. Pfarrdorf; liegt unweit der Eder, 1 St. von Battenberg, hat 118 Häuser und 726 Einwohner, die außer 1 Katholiken und 18 Juden evangelisch sind. Man findet 1 Mahl-, Oel- und Schneidemühle, einige Potaschesiedereien, und ein Grenznebenzollamt II. Klasse. Der Ort gehörte früher zum Kirchengebiet von Battenfeld.“[2]

Rennertehausen gehörte von 1832 bis 1848 sowie von 1852 bis 1932 zum Amt Battenberg welches wiederum zum Kreis Biedenkopf gehörte. Erst nach 1932 erfolgte die Eingliederung in den damaligen Landkreis Frankenberg. Von der ehemaligen Grenze, zwischen Rennertehausen und dem nordöstlich gelegenen Haine, zeugt heute nur noch die abweichende Telefonvorwahl.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 1. April 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rennertehausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Gemeinde Allendorf (Eder) (damalige Schreibweise Allendorf-Eder) auf freiwilliger Basis eingegliedert.[3][4] Für Rennertehausen wurde, wie für die übrigen nach Allendorf eingegliederten Gemeinden, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher gebildet.[5]

Historische Karten

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Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Rennertehausen angehört(e):[1][6][7]

Einwohnerstruktur 2011

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Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Rennertehausen 1374 Einwohner. Darunter waren 81 (5,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 267 Einwohner unter 18 Jahren, 627 zwischen 18 und 49, 267 zwischen 50 und 64 und 213 Einwohner waren älter.[10] Die Einwohner lebten in 546 Haushalten. Davon waren 135 Singlehaushalte, 105 Paare ohne Kinder und 204 Paare mit Kindern, sowie 51 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 84 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 396 Haushaltungen lebten keine Senioren.[10]

Einwohnerentwicklung

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• 1577: 049 Hausgesesse[1]
• 1629: 041 Haushaltungen[1]
• 1712: 082 Haushaltungen[1]
• 1806: 522 Einwohner, 92 Häuser[9]
• 1829: 726 Einwohner, 118 Häuser[2]
Rennertehausen: Einwohnerzahlen von 1791 bis 2011
Jahr  Einwohner
1791
  
492
1800
  
492
1806
  
522
1829
  
726
1834
  
778
1840
  
800
1846
  
847
1852
  
881
1858
  
829
1864
  
790
1871
  
737
1875
  
713
1885
  
681
1895
  
663
1905
  
637
1910
  
676
1925
  
719
1939
  
798
1946
  
1.087
1950
  
1.059
1956
  
1.010
1961
  
1.035
1967
  
1.086
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
1.374
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[10]

Historische Religionszugehörigkeit

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• 1829: 701 evangelische (= 97,38 %), ein katholischer (= 0,14 %), 18 jüdische (= 2,48 %) Einwohner[2]
• 1885: 663 evangelische (= 97,36 %), 18 jüdische (= 2,64 %) Einwohner[1]
• 1961: 868 evangelische (= 83,86 %), 160 katholische (= 15,46 %) Einwohner[1]

Ortsvorsteher und Vorsitzender des fünfköpfigen Ortsbeirates ist Jürgen Schneider.[11]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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  • Die Fachwerkkirche aus dem Jahre 1609, welche zu den ältesten Fachwerkkirchen in Hessen gehört; ein altes Steinbackhaus und zahlreiche Fachwerkhäuser sind als historische Gebäude erhalten.
  • Altes Steinbackhaus

Aufgeführt werden ausschließlich eingetragene Vereine, es existieren im Ortsteil Rennertehausen noch weitere Vereine.

Vereinsname Gründungsjahr Bemerkung
MGV 1875 Rennertehausen e.V. 1875 Zusammenschluss mehrerer Chöre
Sportverein SV 1923 Rennertehausen e.V. 1923 Fußball, Tischtennis, Tennis
Schützenverein 1930 Rennertehausen e.V. 1930
Freiwillige Feuerwehr Rennertehausen e.V. 1931 seit 2008 eigene Jugendfeuerwehr
Jugendclub Rennertehausen e.V. 1987
Chronik Rennertehausen e.V. 1997 Pflege der Kultur und des Brauchtums
Elternverein Rennertehausen e.V. 1997
Angel und Naturschutzfreunde Rennertehausen e.V. 1999

Regelmäßige Veranstaltungen

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  • Heimatfest
  • Ostermarkt
  • Salbacher Oktoberfest

Söhne und Töchter des Ortes

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  • Conrad Arnold (1774–1840), liberaler hessischer Politiker und ehemaliger Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen
  • Johann Conrad Raabe (1828–1905), Bürgermeister und Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Hessen-Nassau
  • Hugo Lindheim (1892–1943), Möbelfabrikant jüdischen Glaubens, in Auschwitz ermordet

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Infolge der Rheinbundakte.
  3. Trennung zwischen Justiz (Landgericht Biedenkopf) und Verwaltung.
  4. Infolge des Deutschen Krieges.
  5. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Rennertehausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. a b c Georg Wilhelm Justin Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt August 1830, OCLC 312528126, S. 239 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Gemeindegebietsreform: Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 31. März 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 16, S. 680, Punkt 673, Abs. 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 6,1 MB]).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 390 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  5. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Gemeinde Allendorf (Eder), abgerufen im Juni 2022.
  6. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. a b Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 27 ff., § 40 Punkt 6e) (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  9. a b Hessen-Darmstädter Staats- und Adresskalender 1806. Im Verlag der Invaliden-Anstalt, Darmstadt 1806, S. 238 (Online in der HathiTrust digital library).
  10. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,a MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 42 und 98, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.
  11. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Gemeinde Allendorf (Eder), abgerufen im November 2020.