Remoxiprid
Strukturformel | ||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Allgemeines | ||||||||||||||||
Freiname | Remoxiprid | |||||||||||||||
Andere Namen |
(S)-3-Brom-N-(1-ethyl-2-pyrrolidinylmethyl)-2,6-dimethoxybenzamid (IUPAC) | |||||||||||||||
Summenformel |
| |||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Arzneistoffangaben | ||||||||||||||||
ATC-Code | ||||||||||||||||
Wirkstoffklasse | ||||||||||||||||
Eigenschaften | ||||||||||||||||
Molare Masse |
| |||||||||||||||
Aggregatzustand |
fest | |||||||||||||||
Schmelzpunkt | ||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | ||||||||||||||||
| ||||||||||||||||
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Remoxiprid ist ein atypisches Neuroleptikum, das Anfang der 1990er Jahre in der Psychiatrie eingesetzt wurde. Von der chemischen Struktur ist es ein Benzamid.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Remoxiprid war von 1990 (Erstzulassung in Dänemark;[3] Zulassung in Deutschland ab 1991[4]) bis Ende 1993 für die Therapie schizophrener Psychosen zugelassen. Der Handelsname des Originalpräparats war Roxiam; die tägliche Dosis betrug 150–450 mg (max. 600 mg) in Form von Kapseln zum Einnehmen, auch eine Injektionslösung war verfügbar.
Marktrücknahme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ende 1993 wurde Roxiam durch die Herstellerfirma weltweit vom Markt genommen,[3] als der Widerruf der behördlichen Zulassung für Remoxiprid drohte.[4] Anlass waren tödlich verlaufene Fälle von aplastischer Anämie, einer Schädigung der Blutbildung im Knochenmark, die durch Remoxiprid verursacht wurden (Risiko 1 zu 2000). Der begründete Verdacht auf das schlechte Nutzen-Risiko-Verhältnis dieses niedrigpotenten Neuroleptikums rechtfertigte die Verwendung nicht länger, auch vor dem Hintergrund, dass Remoxiprid in allen Therapiesituationen als durch andere Antipsychotika ersetzbar angesehen wurde.[4]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ The Merck Index. An Encyclopaedia of Chemicals, Drugs and Biologicals. 14. Auflage. 2006, ISBN 0-911910-00-X, S. 1401.
- ↑ a b Sicherheitsdatenblatt Remoxipride Hydrochloride bei Santa Cruz Biotechnology. (PDF) Abgerufen am 10. Oktober 2022.
- ↑ a b H. Buschmann, J. Holenz, A. Párraga, A. Torrens, J. M. Vela, J. L. Díaz (Hrsg.): Antidepressants, Antipsychotics, Anxiolytics. From Chemistry and Pharmacology to Clinical Application. Wiley & Sons, 2007. S. 544
- ↑ a b c Remoxiprid-haltige Arzneimittel. Bundesgesundheitsamt: Abwehr von Arzneimittelrisiken (Stufe II). In: Deutsches Ärzteblatt, 91, Heft 1/2, 10. Januar 1994.