Quern

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Wappen der ehemaligen Gemeinde

Quern (dänisch: Kværn) war eine Gemeinde auf der Halbinsel Angeln im Kreis Schleswig-Flensburg in Schleswig-Holstein die 2013 nach Steinbergkirche eingemeindet wurde.

Ehemalige Ortsteile

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Das ehemalige Gemeindegebiet mit den Ortsteilen und Wohnplätzen[1] Elkier (Ellekær), Friedrichstal (Frederiksdal), Fuchsgraben (Rævegrav), Gräfsholz (Grøftsholt), Groß-Quern, Hattlundmoor (Hatlundmose), Kalleby, Kleinquern (Lille Kværn), Mühlendamm (Mølledam), Neukirchen (Nykirke), Nübel (Nybøl), Nübelfeld (Nybølmark), Nübelmoor, Philipsthal, Quern-Dingholz (Kværn Tingskov), Quernholz (Kværnholt), Rodeheck (Rødeled), Roikier (Røjkær), Scheersberg (Skærsbjerg), Schiol (Skjold), Tiefengruft (Dybgrav[2]) und Wolfsbrück (Ulvsbro[3]) gehört seit 2013 zur Gemeinde Steinbergkirche.

Die St.-Nikolai-Kirche zu Quern (2012)

Grabhügel weisen eine Besiedlung schon in der Jungsteinzeit hin. Der Ortsname „Quern“ leitet sich vom dänischen „kværn“ beziehungsweise dem niederdeutschen „Quarn“, Mühle oder Handmühle ab. Ursprünglich existierte wohl eine Wassermühle an der im Gemeindegebiet befindlichen Querner Au (beziehungsweise Quernau).[4] Die heute erhaltene Windmühle im Ortsteil Nübelfeld stammt aus dem 19. Jahrhundert. Die romanische St.-Nicolai-Kirche im Ortsteil Groß-Quern stammt aus der Zeit um 1200.[5] In verschiedenen Chroniken wird das Jahr 1389 als Entstehungsjahr oder Erstbelegjahr des Dorfes genannt. Die aber wohl erste urkundliche Namensnennung von „Qwerne“ erfolgte erst 1411, als der Herzog von Lauenburg der dänischen Königin Margarethe I. unter anderem das Kirchspiel Quern verpfändete.[6] Im 15. Jahrhundert entstand offenbar das Tochterdorf Kleinquern.[7] Das Urdorf Quern erhielt in der Folge, im Laufe der Zeit, den neuen Namen Groß-Quern.[8]

Im Ortsteil Nübel befinden sich die Überreste einer Motte die Burg Nübel, welche erstmals im 15. Jahrhundert Erwähnung fand. Anfang des 16. Jahrhunderts stritten sich Quern und Steinberg um die Halbinsel Habernis, die offenbar erst spät besiedelt wurde. Der Ortsteil Neukirchen entstand, weil Johann der Jüngere hier in Konkurrenz zu Flensburg einen Ostseehafen anlegen wollte.[9] Die Kirche Neukirchen wurde 1621 als eines der ersten Gebäude des neu angelegten Dorfes Neukirchen errichtet.

Im Jahre 1970 wurden die Gemeinden Kalleby, Roikier, Nübel und Neukirchen nach Quern eingemeindet.[10] Zum 1. März 2013 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Quern in die Gemeinde Steinbergkirche eingegliedert.[11]

Blasonierung: „Über blau-silbernen Wellen auf grünem Dreiberg stehend in Gold ein roter Turm mit geöffnetem Tor im breiteren Sockel, großem runden Fenster im schlankeren hohen Mittelgeschoss und drei Fenstern im breiteren, bezinnten Obergeschoss; auf diesem ein spitz bedachtes Türmchen, zwischen einem mit dem Griff nach oben gestellten roten Rost rechts und einem steigenden blauen Mond unter einem achtstrahligen blauen Stern links.“[12]

Der rote Turm auf dem grünen Dreiberg stellt den 1900 bis 1903 errichteten Bismarckturm auf dem Scheersberg dar, der Rost erinnert an den heiligen Laurentius von Rom und damit an die Zugehörigkeit der früher selbständigen Gemeinde Neukirchen zur Munkbrarupharde, Mond und Stern symbolisieren die Zugehörigkeit von Quern zur ehemaligen Nieharde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Alte Seebrücke Quern

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Etwa 1975 wurde ein Anleger errichtet, von dem aus Tagesausflüge in die dänische Südsee, nach Sønderborg und Ærø angeboten wurden – inklusive zollfreien Einkauf, Butterfahrten genannt. Mit dem Wegfall der Zollvorteile sank die Attraktivität, die Verbindungen wurden eingestellt. Seit 1995 ist die Steganlage dem Verfall preisgegeben: Die massiven Edelhölzer des Stegs erinnern bis heute an diese touristische Attraktion.

In der Liste der Kulturdenkmale in Steinbergkirche stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale. In dieser Liste sind auch die Kulturdenkmale von Quern enthalten.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Quern sind dabei:

  • Markus Martensen: Die Chronik der Kirchspiele Quern und Neukirchen. 2 Bd., herausgegeben vom Verein Kirchspielchronik Quern-Neukirchen e. V., 1989 und 1995, ISBN 3-88242-139-8.
  • Henning Oldekop: Topographie des Herzogthums Schleswig. Kiel 1906. (in Kapitel V).
  • Gerret Liebing Schlaber: Administrative tilhørsforhold mellem Ejderen og Kongeåen indtil 2007. Flensburg 2007 (dänisch).
Commons: Quern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 8: Pölitz - Schönbek. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2007, ISBN 978-3-926055-89-7, S. 49 (dnb.de [abgerufen am 22. Juli 2020]).
  2. Kaart over den sydlige del af Slesvig, Kopenhagen 1864
  3. M. Mørk Hansen, C. L. Nielsen: Kirkelig Statistik over Slesvig Stift: Med historiske og topographiske Bemarkninger. Band 2, Kjøbenhavn 1864, S. 265
  4. Steinbergkirche. Unsere Dörfer. Großquern, abgerufen am: 15. Juni 2020
  5. Kirche Quern (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kirchenkreis-schleswig-flensburg.de
  6. Steinbergkirche. Unsere Dörfer. Großquern, abgerufen am: 15. Juni 2020
  7. Steinbergkirche. Unsere Dörfer. Großquern sowie Steinbergkirche. Unsere Dörfer. Kleinquern, abgerufen am: 15. Juni 2020
  8. Steinbergkirche. Unsere Dörfer. Großquern, abgerufen am: 15. Juni 2020
  9. Kirche Neukirchen (Memento des Originals vom 4. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kirchenkreis-schleswig-flensburg.de
  10. WiREG Quern (Memento vom 15. Oktober 2008 im Internet Archive)
  11. Amtliches Bekanntmachungsblatt des Amtes Geltinger Bucht und der Gemeinden Ahneby, Esgrus, Gelting, Hasselberg, Kronsgaard, Maasholm, Nieby, Niesgrau, Pommerby, Quern, Rabel, Rabenholz, Steinberg, Steinbergkirche, Sterup, Stangheck und Stoltebüll, Jahrgang 6, Nr. 6, vom 15. Februar 2013, Seite 51
  12. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  13. Kirche Quern (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/kirchenkreis-schleswig-flensburg.de

Koordinaten: 54° 45′ N, 9° 43′ O