ProRes

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ProRes ist ein von Apple entwickeltes HD-fähiges Intraframe-Format für verlustbehaftet komprimierte Videodaten. Das Ziel von ProRes ist es, hohe Qualität bei geringer Verarbeitungskomplexität und (im Vergleich zu unkomprimiertem Video) niedrigen Datenraten zu liefern. Das Einsatzgebiet von ProRes war ursprünglich der Videoschnitt in der Postproduktion (intermediate format), inzwischen wird ProRes insbesondere in den höherwertigen Varianten in der gesamten Produktionskette – also sowohl für die Aufnahme als auch in der Postproduktion – genutzt. Ein ProRes-Datenstrom wird typischerweise in einem .mov-Container verpackt.

Die Videoschnittsoftware Final Cut Pro von Apple verwendet ProRes seit 2007. Dabei empfiehlt Apple, rechenintensive Videoformate (zum Beispiel H.264/AVC) und Videoformate mit hohen Datenraten (zum Beispiel unkomprimierte Formate) vor dem Videoschnitt in ProRes umzuwandeln. Apples kostenloses Videoschnittprogramm iMovie ermöglicht auch einen Export als ProRes.

ProRes wird in Form einer QuickTime-Komponente installiert. Nach der Installation können prinzipiell alle Programme darauf zugreifen, die sich des QuickTime-Frameworks bedienen. Die ProRes-Codecs wurden lange Zeit nur zusammen mit dem Programmpaket Final Cut Studio geliefert. Nach der Umstellung auf Final Cut Pro X bietet Apple die Codecs seit September 2011 zum Herunterladen an, wobei die Installation weiter eine Lizenz eines der professionellen Videoprogramme von Apple erfordert (Final Cut Pro, Motion, Compressor).[1]

Für das Betriebssystem Windows hat Apple lediglich einen Dekodierer für das Abspielen unter QuickTime herausgegeben.[2]

Eine weitere Implementierung von ProRes wurde 2011 im Open-Source-Projekt libavcodec realisiert. Somit ist es auch unter Windows und Linux möglich, mit Hilfe der kostenlosen Software FFmpeg Video mit ProRes zu kodieren oder auch zu transkodieren.

Seit 2010 sind vermehrt Produkte unterschiedlicher Hersteller erhältlich, die auf ProRes basieren oder ProRes als einen von mehreren möglichen Formaten implementiert haben:

  • ARRI Alexa Videokamera[3]
  • Atomos Videorekorder[4]
  • FFV Videorekorder[5]
  • Rohde & Schwarz DVS Clipster[6] und VENICE[7]
  • AJA Ki Pro Videorekorder[8]
  • SoundDevices Videorekorder[9]
  • Blackmagic Design Kamera & Videorekorder[10]
  • MainConcept ProRes Decoder SDK[11] und Decoder Pack ProRes[12]
  • Apple iPhone 13 Pro (Max)[13]
  • DJI Mavic 3 Cine[14]
  • Kinefinity Terra-[15] und Mavo-Reihe[16][17][18]

ProRes-Varianten

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ProRes unterstützt unterschiedliche Datenraten und eine frei einstellbare Auflösung. Alle ProRes422-Varianten verwenden eine Farbunterabtastung von 4:2:2 bei 10 Bit Farbtiefe. ProRes 4444 tastet Farbe dagegen im Schema 4:4:4 mit einer Farbtiefe von 12 Bit ab sowie einen Alphakanal, der bis zu 16 Bit pro Bildpunkt speichern kann.[19]

Auflösung fps ProRes 422
Proxy
ProRes 422
LT
ProRes 422 ProRes 422
HQ
ProRes 4444

(ohne Alpha)
ProRes 4444
XQ
(ohne Alpha)
(in Punkten) (in Hz) (in Mbit/s) (in Mbit/s) (in Mbit/s) (in Mbit/s) (in Mbit/s) (in Mbit/s)
720 × 0576 50i, 25p 12 28 41 61 92 138
1280 × 0720 50p 19 42 61 92 138 206
1440 × 1080 50i, 25p 32 73 105 157 236 354
1920 × 1080 50i, 25p 38 85 122 184 275 415
50p 76 170 245 367 551 826
2048 × 1536 25p 58 131 189 283 425 637
50p 117 262 377 567 850 1275
3840 × 2160 25p 151 342 492 737 1106 1659
50p 303 684 983 1475 2212 3318
4096 × 2160 25p 162 365 524 786 1180 1769
50p 323 730 1049 1573 2359 3539
5120 × 2880 25p 202 456 655 983 1475 2212
50p 405 912 1311 1966 2949 4424
6144 × 3240 25p 365 821 1180 1769 2654 3981
50p 730 1643 2359 3539 5308 7962
8192 × 4320 25p 649 1460 2097 3146 4719 7078
50p 1298 2920 4194 6291 9437 14156

Weitere HD-Intraframe-Videoformate

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  • Apple Intermediate Codec, Intraframe-Videoformat für HD-Videoschnitt in non-professionellen Anwendungen (iMovie, Final Cut Express, nur Mac OS X).
  • AVC-Intra, ein HD-Intraframe-Videoformat von Panasonic für Aufnahmegeräte, jedoch auch für den Videoschnitt.
  • Canopus HQ, ein 8-Bit-HD-Intraframe-Videoformat von GrassValley für den Videoschnitt unter Windows (QT und AVI) und Mac OS X (QT).
  • Canopus HQX, ein 10-Bit-HD-Intraframe-Videoformat von GrassValley für den Videoschnitt unter Windows (QT und AVI) und Mac OS X (QT).
  • CineForm Intermediate, professionelles waveletbasiertes Intraframe-Videoformat von GoPro, seit einigen Jahren allgemein und kostenlos als Open-Source-Software verfügbar. Für HD-Aufzeichnung, Schnitt und Postproduktion.
  • DNxHD, ein HD-Intraframe-Videoformat von Avid für den Videoschnitt in der Postproduktion.
  • DVCPRO HD, ein HD-Intraframe-Videoformat von Panasonic für Aufnahmegeräte und Videoschnitt.
  • Motion-JPEG 2000, ein auf JPEG 2000 basierender HD-Intraframe-Videoformat. Verwendung im Digitalkino.

Einzelnachweise

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  1. Apple: QuickTime-Codecs für ProApps
  2. Apple: ProRes QuickTime Decoder 1.0 für Windows
  3. ARRI Alexa ProRes Videokamera
  4. Atomos ProRes Videorekorder
  5. FFV ProRes Videorekorder (Memento vom 23. Mai 2011 im Internet Archive)
  6. R&S DVS Clipster ProRes Videorekorder
  7. R&S DVS VENICE
  8. AJA Ki Pro ProRes Videorekorder
  9. SoundDevices ProRes Videorekorder
  10. Black Magic Design Produkte
  11. ProRes Decoder. MainConcept, abgerufen am 22. August 2019.
  12. Decoder Pack ProRes. MainConcept, abgerufen am 22. August 2019.
  13. iPhone 13 Pro und iPhone 13 Pro Max. Abgerufen am 15. September 2021 (Schweizer Hochdeutsch).
  14. DJI Mavic 3 - Technische Daten. Abgerufen am 19. November 2021 (englisch).
  15. TERRA 4K Cine Camera – Kinefinity. Abgerufen am 17. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
  16. MAVO LF/MAVO Cine Camera – Kinefinity. Abgerufen am 17. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
  17. MAVO Edge 6K spec – Kinefinity. Abgerufen am 17. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
  18. MAVO Edge Camera – Kinefinity. Abgerufen am 17. Mai 2022 (amerikanisches Englisch).
  19. http://www.apple.com/final-cut-pro/docs/Apple_ProRes_White_Paper_December_2013.pdf