Mesenich (Langsur)
Mesenich Ortsgemeinde Langsur
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Koordinaten: | 49° 44′ N, 6° 31′ O | |
Höhe: | 239 m ü. NHN | |
Fläche: | 4,42 km²[1] | |
Einwohner: | 411 (1. Mai 2016)[2] | |
Bevölkerungsdichte: | 93 Einwohner/km² | |
Eingemeindung: | 16. März 1974 | |
Postleitzahl: | 54308 | |
Vorwahl: | 06501 | |
Lage von Mesenich in Rheinland-Pfalz
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Mesenich (2013)
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Mesenich (luxemburgisch Miesenech) ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Langsur im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mesenich liegt am linken Ufer der Sauer.
Zu Mesenich gehört der Wohnplatz Am Sportplatz.[3]
Nachbarorte sind die Langsurer Ortsteile Grewenich und Metzdorf sowie das auf der anderen Seite der Sauer liegende luxemburgische Moersdorf im Norden, der Ortsteil Liersberg der Ortsgemeinde Igel im Südosten, sowie der Kernort von Langsur im Südwesten.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde als Mesinich im Jahr 1028 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gemeinde Mesenich bestand von jeher aus den Dörfern Mesenich (unterer Teil des heutigen Mesenich) und Födelich (oberer Teil des heutigen Mesenich), die inzwischen zusammengewachsen sind.[1]
Nachdem im Jahr 1541 in Mesenich 13 und in Födelich 6 Feuerstellen (Haushalte) verzeichnet wurden, verringerte sich deren Zahl im Jahr 1624 auf je 2, wofür vermutlich ein Ausbruch der Pest verantwortlich war.[1]
Vor der Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort zum Herzogtum Luxemburg, danach von 1798 bis 1814 als Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Napoleonischen Kaiserreichs zum Département des Forêts („Departement der Wälder“) und wurde von der Mairie Moersdorf verwaltet. Nach der Niederlage Napoleons kam Mesenich 1815 aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen. Das Dorf wurde der Bürgermeisterei Igel im Landkreis Trier zugeordnet, der 1822 Teil der neu gebildeten Rheinprovinz wurde.[1]
Nach dem Ersten Weltkrieg gehörte das gesamte Gebiet zum französischen Teil der Alliierten Rheinlandbesetzung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Mesenich innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.
Bei der Auflösung des Landkreises Trier am 7. Juni 1969 gehörte Mesenich zu den Gemeinden, die mit dem bisherigen Landkreis Saarburg zum Landkreis Trier-Saarburg zusammengeschlossen wurden. Mit Wirkung vom 16. März 1974 fand eine weitere Verwaltungsreform statt, bei der die bis dahin selbstständige Gemeinde Mesenich in die Gemeinde Langsur eingegliedert wurde.[4] Die Ortschaften Mesenich und Födelich bildeten den heutigen Ortsbezirk Mesenich. Seitdem findet der Ortsname Födelich keine Verwendung mehr im Ort.[1]
Kirchliche Struktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das katholisch geführte Mesenich ist eine eigenständige Pfarrgemeinde, die unter dem Namen St. Remigius der Pfarreiengemeinschaft Trierweiler seit 1. September 2011 eingegliedert ist. Die Pfarrei gehört seit 1. April 2004 zum damals neuerrichteten Dekanat Schweich-Welschbillig. Der Pfarrgemeinde gehören die Ortschaften Metzdorf mit Kemperborn (Hof) und Grewenich heute noch an.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbezirk
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mesenich ist gemäß Hauptsatzung einer von vier Ortsbezirken der Ortsgemeinde Langsur. Der Ortsbezirk umfasst das Gebiet der früheren Gemeinde. Die Interessen des Ortsbezirks werden durch einen Ortsbeirat und durch einen Ortsvorsteher vertreten.[5]
Ortsbeirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ortsbeirat besteht aus fünf Mitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsvorsteher als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | FWL (*) | Gesamt |
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2024 | – | 1 | – | 4 | 5 Sitze[6] |
2019 | 1 | 1 | – | 3 | 5 Sitze[7] |
2014 | 1 | 1 | 1 | 2 | 5 Sitze[8] |
2009 | 1 | 1 | – | 3 | 5 Sitze[9] |
Ortsvorsteher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Peter Bruns (Freie Wähler Langsur / 2019: SPD) wurde am 29. August 2019 Ortsvorsteher von Mesenich.[10] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war er mit einem Stimmenanteil von 77,88 % gewählt worden.[11] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde er als einziger Bewerber mit 79,7 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[12]
Die Vorgängerin von Bruns, Rita Heib (FWL), hat das Amt von 2009 bis 2019 ausgeübt.[10][13]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) werden folgende Kulturdenkmäler genannt:[14]
- Katholische Pfarrkirche St. Remigius, neugotischer Saalbau (1857–59)
- Pfarrhof, barocke Hofanlage (um 1688, Erneuerung im 18. Jahrhundert)
- vier Quereinhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert
- Kreuzigungsbildstock (bezeichnet 1812)
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mesenich lag an der Nims-Sauertalbahn von Erdorf über Irrel nach Igel. Die Strecke wurde auf ihrem südlichen Abschnitt im Jahre 1968 stillgelegt und rückgebaut. Bei Mesenich befindet sich der (heute ungenutzte) 827 m lange Mesenicher Tunnel.[15] Das Bahnhofsgebäude von Mesenich fiel dem Straßenbau (B 418) zum Opfer.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen eine Erweiterung des benachbarten Steinbruchs der Natursteinwerk Mesenich gmbh, der von 25 auf 40 Hektar vergrößert werden soll. Außer dem Lärm und dem Staub wird eine Gefährdung der der Ortschaft benachbarten Autobahnbrücke über die Sauer befürchtet.[16]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ernst Wackenroder: Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Band 15, Abt. 2. L. Schwann, Düsseldorf 1936 (Die Kunstdenkmäler des Landkreises Trier), Nachdruck vom Verlag der Akademischen Buchhandlung Interbook, Trier 1981, S. 241–242.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mesenich auf den Seiten der Ortsgemeinde Langsur
- Die Trierer Straße in Mesenich in Landesschau SWR vom 14. April 2019
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Mesenich. Ortsgemeinde Langsur, abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ Einwohner mit Hauptwohnung zum Stichtag 1. Mai 2016, Einwohnerstatistik Verbandsgemeinde Trier-Land ( des vom 23. Juni 2021 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 117 (PDF; 3,3 MB).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 169 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Hauptsatzung der Ortsgemeinde Langsur vom 16. September 2019 in der Fassung der I. Änderungssatzung vom 07.06.2021. (PDF; 139 kB) § 2 Ortsbezirke. Verbandsgemeinde Trier-Land, abgerufen am 14. November 2024.
- ↑ Ortsbeiratswahl 2024 Verhältniswahl: Mesenich. Verbandsgemeinde Trier-Land, abgerufen am 19. November 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2019 Mesenich. Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2014 Mesenich. Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Ortsbeiratswahl 2009 Mesenich. Abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ a b Niederschrift über die öffentliche konstituierende Sitzung des Ortsbeirates Mesenich. In: Amtsblatt Verbandsgemeinde Trier-Land, Ausgabe 42/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 21. März 2021 (siehe Trier-Land, Verbandsgemeinde, neunte Ergebniszeile).
- ↑ Ortsvorsteherwahl 2024: Mesenich. Verbandsgemeinde Trier-Land, abgerufen am 19. November 2024.
- ↑ Wahlvorschläge für die Direktwahlen von Ortsvorstehern am 7. Juni 2009. mit Wahlergebnis. Landkreis Trier-Saarburg, abgerufen am 21. März 2021.
- ↑ Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Trier-Saarburg. ( vom 20. November 2021 im Internet Archive) Mainz 2021, S. 32 (PDF; 6,5 MB).
- ↑ Strecke 3104. In: Eisenbahn-Tunnel und deren Tunnelportale in Deutschland. Lothar Brill
- ↑ Sauerdallbréck: Awunner vu Mesenich warne viru Steekaul. ( des vom 9. April 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. rtl, 7. April 2010.