Louise, Duchess of Argyll

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Prinzessin Louise (1881)
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Prinzessin Louise Caroline Alberta, Duchess of Argyll VA CI GCVO GBE RRC GCStJ (* 18. März 1848 im Buckingham Palace, London; † 3. Dezember 1939 im Kensington Palace, London) war ein Mitglied der britischen Königsfamilie. Sie war das sechste Kind von Königin Victoria und Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha.

Louise auf einem Porträt gemalt von ihrer Mutter Queen Victoria

Der Zeitpunkt ihrer Geburt fiel mit den Revolutionen zusammen, die 1848 in ganz Europa stattfanden, was die Königin Victoria zu der Bemerkung veranlasste, dass Louise sich als „etwas Seltsames“ herausstellen würde.[1] Die Entbindung der Königin von Louise war die erste, bei der diese mit Chloroform unterstützt wurde.[1] Louise wurde benannt zu Ehren ihrer Großmutter väterlicherseits, Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg.

In ihrer Jugend war sie dem strengen Erziehungsreglement unterworfen, das ihr Vater für seine Kinder ausgearbeitet hatte. Sie galt als intelligentes und insbesondere künstlerisch begabtes Kind. Nach dem frühen Tod ihres Vaters widersetzte sie sich der jahrelangen Trauerzeit, die Königin Victoria einhielt.

Sie übernahm ab 1866 die Aufgaben einer inoffiziellen Privatsekretärin ihrer Mutter, die sie entgegen deren Erwartungen gut erledigte. Louise unterstützte liberales Gedankengut und stand der Frauenbewegung nahe.

Sie war eine sehr attraktive junge Frau und galt als die schönste Tochter der Königin, so dass ihr von der Presse mehrere Liebesaffären nachgesagt wurden. Daher war die Königin bestrebt, für ihre Tochter einen Ehemann zu finden, der sowohl ihr als auch Louise zusagte.

Nachdem verschiedene ausländische Prinzen aufgrund außenpolitischer Gesichtspunkte nicht in Betracht gekommen waren, entschied sich die Prinzessin, John Douglas Sutherland Campbell, Marquess of Lorne zu heiraten. Die Eheschließung, die 1871 in der St George’s Chapel in Windsor Castle erfolgte, war durchaus umstritten, weil es seit 1515 die erste Heirat zwischen einer Tochter eines britischen Monarchen und einem britischen Staatsbürger, also keinem ausländischen Prinzen aus einem regierenden oder mediatisierten Haus, war. Die Ehe blieb kinderlos.

1878 wurde der Mann von Louise, der zuvor Mitglied des Unterhauses gewesen war, von der Königin auf Vorschlag der Regierung zum Generalgouverneur von Kanada ernannt. Beide lebten bis zum Ende der Amtszeit 1883 in Rideau Hall in Ottawa.

Beide förderten insbesondere die Kunst. Dies kam Louises Fähigkeiten und Interessen entgegen. Andererseits gab es auch immer wieder Konflikte mit der Presse, aber auch der Bevölkerung, die Schwierigkeiten mit dem adligen Status des Ehepaares hatten.

Louise, Duchess of Argyll, um 1870
Philip Alexius de László: Prinzessin Louise als Witwe, Öl auf Leinwand, um 1920

Nach Rückkehr in das Vereinigte Königreich zog das Ehepaar in den Kensington Palace, wo Louise für den Rest ihres Lebens wohnen blieb. Die Eheleute lebten sich zusehends auseinander und gingen oft eigene Wege. Grund hierfür war unter anderem die politische Karriere ihres Mannes, die im Gegensatz zur Neutralität der königlichen Familie stand.

Es gab auch Gerüchte über eine Homosexualität des Marquess. Louise selbst hatte in diesen Jahren verschiedene romantische Beziehungen, unter anderem zu Arthur Bigge, dem königlichen Privatsekretär, und Sir Edwin Lutyens; dass diese auch sexueller Natur waren, ist nicht belegt. Angeblich hatte Louise auch eine Affäre mit Prinz Heinrich von Battenberg, dem Mann ihrer Schwester Beatrice.

Louise übernahm Aufgaben in der königlichen Familie und vertrat die Königin bei unterschiedlichsten Anlässen. Sie galt als ein aufgeschlossenes und unkonventionelles Mitglied der Königsfamilie. So ließ sie sich von Elizabeth Garrett Anderson, der ersten Ärztin im Vereinigten Königreich, behandeln. Auch hatte sie ein großes Interesse an körperlicher Ertüchtigung. Ferner pflegte sie weiter ihre künstlerischen Hobbys; insbesondere die Bildhauerei hatte es ihr angetan. Sie war Schülerin des Bildhauers Sir Joseph Boehm, von ihr gefertigte Statuen stehen heute noch auf der Isle of Wight und in Montreal.

Beim Tod ihres Schwiegervaters im Jahre 1900 erbte ihr Mann dessen Adelstitel als 9. Duke of Argyll, so dass Louise als dessen Gattin fortan den Höflichkeitstitel Duchess of Argyll führte. Ein Jahr später starb ihre Mutter, Königin Victoria. Sie erbte von ihr ein Anwesen auf dem Gelände von Osborne House. Die Familie lebte aber weiterhin über ihre Verhältnisse, was erhebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten zur Folge hatte.

In den folgenden Jahren verschlechterte sich der Gesundheitszustand des Dukes zusehends, er wurde senil. Louise pflegte ihn, so dass sich die Eheleute wieder näher kamen. Im Mai 1914 verstarb der Duke.

In den letzten Jahrzehnten ihres Lebens trat Louise kaum noch in der Öffentlichkeit auf. Sie lebte vielmehr zurückgezogen in ihren Räumlichkeiten im Kensington Palace in unmittelbarer Nähe zu ihrer Schwester Beatrice. Sie verstarb im Dezember 1939 und wurde nach ihrer Feuerbestattung im Golders Green Crematorium auf dem Royal Burial Ground Frogmore beigesetzt.

Titel, Orden und Wappen

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Wappen von Prinzessin Louise

Titel und Anreden

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  • 1848–1871: Her Royal Highness The Princess Louise
  • 1871–1900: Her Royal Highness The Princess Louise, Marchioness of Lorne
  • 1900–1939: Her Royal Highness The Princess Louise, Duchess of Argyll

Orden und Ehrenzeichen

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Militärische Ehrenränge

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Im Jahre 1858 wurde Louise und ihren drei jüngeren Schwestern gestattet, das Wappen des Vereinigten Königreichs zu führen. Wie bei Frauen üblich, war es nicht als Schild, sondern als Raute („Damenschild“) ausgestaltet. Bis 1917 führte sie das Wappen von Sachsen als Mittelschild.[3]

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ernst I. von Sachsen-Coburg und Gotha (1784–1844)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auguste Reuß zu Ebersdorf (1757–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (1819–1861)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
August von Sachsen-Gotha-Altenburg (1772–1822)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Luise von Sachsen-Gotha-Altenburg (1800–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Luise Charlotte zu Mecklenburg (1779–1801)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Louise von Großbritannien und Irland (1848–1939)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Georg III. von Großbritannien und Irland (1738–1820)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Edward Augustus of Kent and Strathearn (1767–1820)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Sophie Charlotte zu Mecklenburg-Strelitz (1744–1818)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Victoria von Großbritannien und Irland (1819–1901)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Franz von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1750–1806)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Victoire von Sachsen-Coburg-Saalfeld (1786–1861)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Auguste Reuß zu Ebersdorf (1757–1831)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Erwähnenswertes

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Nach ihr sind die kanadische Provinz Alberta und der Berg Mount Alberta sowie die Stadt Louiseville und der Lake Louise, beide ebenfalls in Kanada, benannt.

  • Daphne Bennett: Queen Victoria’s Children. Victor Gollanz, London 1980.
  • E. F. Benson: Queen Victoria’s Daughters. Appleton & Company, 1938.
  • J.E. Collins: Canada Under the Administration of Lord Lorne. Rose Publishing Company, Toronto 1884.
  • David Duff: The Life Story of H.R.H. Princess Louise Caroline Alberta, Duchess of Argyll. Cedric Chevers, Bath 1971.
  • Elizabeth Longford: Victoria R. I. Weidenfeld & Nicolson, London 1987, ISBN 0-297-84142-4.
  • Henry James Morgan: Types of Canadian women and of women who are or have been connected with Canada. Toronto 1903; Textarchiv – Internet Archive.
  • Mark Stocker: Louise, Princess, duchess of Argyll (1848–1939). In: Henry Colin Gray Matthew, Brian Harrison (Hrsg.): Oxford Dictionary of National Biography, from the earliest times to the year 2000 (ODNB). Oxford University Press, Oxford 2004, ISBN 0-19-861411-X; doi:10.1093/ref:odnb/34601 (Lizenz erforderlich), Stand: Januar 2008.
  • Jehanne Wake: Princess Louise: Queen Victoria’s unconventional daughter. Collins, London 1988, ISBN 0-00-217076-0.
Commons: Prinzessin Louise, Duchess of Argyll – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Longford 1987, S. 195.
  2. Wake, S. 68
  3. Heraldica – British Royalty Cadency