Lockheed X-17
Die Lockheed X-17 war eine dreistufige Feststoffrakete zur Erforschung des Wiedereintritts bei hohen Mach-Zahlen, die ab 1956 eingesetzt wurde.[1] Die erste Raketenstufe trug die X-17 auf eine Höhe von 27 km, bevor sie ausbrannte, wonach die X-17 ihren Flug bis auf 400 km Höhe fortsetzte. Auf der maximalen Höhe angelangt, drehte die X-17 ihre Nase nach unten und zündete die zweite Stufe, und kurz vor dem Wiedereintritt die dritte Stufe. Die Höchstgeschwindigkeit auf dem Weg Richtung Erde betrug Mach 14,5.[2]
Im Rahmen der Operation Argus wurden im August und September 1958 drei modifizierte X-17-Raketen vom Seeflugzeugtender USS Norton Sound im Südatlantik gestartet, um jeweils eine Atombombe von 1,7 Kilotonnen TNT-Äquivalent Sprengkraft außerhalb der Atmosphäre zu zünden. Die Explosionen fanden in Höhen von 160 bis 750 km statt und führten zur zeitweiligen Entstehung eines künstlichen Strahlungsgürtels. Im Unterschied zur ursprünglichen X-17 wurden bei diesen Versionen alle drei Stufen direkt hintereinander beim Aufstieg gezündet.
Weitere modifizierte X-17-Raketen dienten der Technologieentwicklung der U-Boot-gestützten Polaris-Rakete.[3] Lockheed plante nach Abschluss der X-17-Missionen, die Rakete unter dem Namen Pegasus als Höhenforschungsrakete anzubieten.
Aufbau
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die X-17 besaß einen Sergeant-Raketenmotor als erste Stufe. Die zweite Stufe bestand aus einem Dreifachblock von Recruit-Raketenmotoren. Eine einzelne Recruit-Rakete bildete schließlich die dritte Stufe. Die X-17 besaß keine Lenkung und wurde durch Spinstabilisierung auf ihrer Flugbahn gehalten.[4] Die Drehbewegung des Flugkörpers um seine Längsachse wurde durch zwei kleine, abwerfbare Raketenmotoren nach dem Verlassen der Startrampe initialisiert.[5]
Technische Daten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kenngröße | Daten |
---|---|
Länge | 12,3 m |
Spannweite | 2,3 m |
Durchmesser 1. Stufe | 0,79 m |
Durchmesser 2. Stufe | 0,43 m |
Durchmesser 3. Stufe | 0,25 m |
Gewicht | 5.400 kg |
Reichweite | 217 km |
maximale Flughöhe | 400 km |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Dennis R. Jenkins, Tony Landis, Jay Miller: American X-Vehicles. An Inventory – X-1 to X-50 – Centennial of Flight Edition (= Monographs in Aerospace History. Band 31). National Aeronautics and Space Administration, Office of External Relations, Washington, D.C. 2003, S. 24 (nasa.gov [PDF]).
- ↑ Harold A. Skaarup: Ohio Warbird Survivors 2003 – A Handbook on Where to Find Them. iUniverse, 2003, ISBN 1-4620-4751-3, S. 160 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Graham Spinardi: From Polaris to Trident – The Development of US Fleet Ballistic Missile Technology (= Cambridge Studies in International Relations. Band 30). Cambridge University Press, 1994, ISBN 0-521-41357-5, S. 51 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ The Hypersonic Revolution – From Max Valier to Project PRIME, 1924–1967. In: Richard Hallion (Hrsg.): Eight Case Studies in the History of Hypersonic Technology – a Special Staff Office Study. Band 1. Special Staff Office, Aeronautical Systems Division, Wright-Patterson Air Force Base, 1987, S. LXVI (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Four-Story Missile Helps Solve Re-Entry Problem. In: Popular Mechanics. Band 108, Nr. 4. Hearst Magazines, Oktober 1957, ISSN 0032-4558, S. 120 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).