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Liste von Bergwerken im Vogelsberg

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Im Vogelsberg ist Bergbau seit ein paar hundert Jahren urkundlich erwähnt, ebenso 1489 Schmieden bei Nieder-Ohmen. Dieser hatte allerdings nur regionale Bedeutung. Anfänglich wurde Eisen und später in geringem Umfang auch andere Bodenschätze – wie z. B. Bauxit im westlichen Vogelsberg – abgebaut. Gefundene Schlackenreste bezeugen die Verhüttung des gewonnenen Erzes mittels Rennöfen in alter, undokumentierter Zeit. Vogelsberger Eisenerze sind hier in der Regel umgeben von eisenhaltigen Tonen und wurden im Tagebau gewonnen oder bestanden aus sogenanntem Stückerz, welches im Stollenbau abgebaut wurde. Der Erzbergbau endete in den 1960er-Jahren. Bekannt sind im Bereich des Vogelsbergs ca. 40 Eisenstein-Gruben.[1][2] Diese waren in der Regel dem Bergrevier Oberhessen zugehörig.

Der Vogelsberg ist ein erloschener Vulkan und daher reich an Basaltböden. Durch tiefgründige Verwitterung des eisenhaltigen Basalts in geologischen Senken konnte sich Brauneisenstein abscheiden und reicherte sich in Form von Schnüren und Nestern an. Lehmige Schichten lagern häufig über einer tonartigen Zersetzungs-Masse.[2]

Name Ortsteil Lage Anmerkungen Beginn Ende Bild
Abendstern Hungen Lage Brauneisenstein; Tagebau; Stollen; 1870 Konsolidation der östlich von Hungen liegenden Gruben Heckenwald, Mühlberg und Eisenkaute; ab 1915 Kriegsgefangene in der Grube; 1936 Maschinenschacht mit 40 m Teufe (2 Sohlen, Förderung bis 1940); Gesamtförderung: 923.640 t Erz[2][3][4] 1859 1957
Albert Nieder-Ohmen, Bernsfeld Lage Eisen; 60 Beschäftigte (1953); Tagebau[2][5] 1931 (vor) 1954 (mind.)
Antonie Flensungen Lage Brauneisenstein; Tagebau[6][7]
Atzenhain Atzenhain Lage Brauneisenstein; Tagebau; heutiger Holzwiesenteich[2][5][8] 1827 (vor) 1934
Bär Bernsfeld Eisen[5] 1870
Baumeister Bernsfeld Eisen[5]
Bernhard Wettsaasen Eisen; nur Mutung[5]
Bersrod Reiskirchen-Bersrod Eisen[9]
Bornwiese Rüddingshausen Eisen[3]
Clara Wettsaasen Eisen; nur Mutung[5]
Deutschland Weickartshain Lage Eisen; Tagebau; endgültiges Ende 1943/44[6][10][11] 1828 1940
Dorothea-Elisabeth Ilsdorf-Solms Lage Eisen[6]
Ebertsteich Ilsdorf Lage Eisen[12]
Eichholz Bernsfeld Eisen; Stollen und Schächte; Betriebszeiten: 1863–1865, 1871–1875, 1880, 1888–1892[5] 1862-09-23 1892
Eisen Merlau Lage Eisen[6][13] 1936 1961
Eisenberg Grebenhain Eisen; Stollen und Schächte (eingestürzt)
Eisenhoffnung Lumda Eisen[9]
Eisenkaute Hungen Brauneisenstein; östl. von Hungen; 1870 zu Abendstern[4] 1870 (vor)
Eisenkaute Freiensee Lage Brauneisenstein; Tagebau; Schacht mit 40 m Teufe; 500 m östlich von Schöne Aussicht; Förderung ab 17.1.1938[6][14] 1934 1940 (nach)
Eisenkaute Bernsfeld Lage Eisen, Tagebau[5][13]
Bauxit-Tagebau Eiserne Hose Lich Lage Eisen, Bauxit; Tagebau[15] 1990
Elisenburg Hungen Brauneisenstein; im Feldheimer Wald südlich der Stadt Hungen; 1872 Konsolidation mit den Feldern Wilhelm und Landwehr zu Vereinigter Wilhelm[16] 1872 (vor) 1964-03-15
Emil Flensungen Lage Eisen; Tagebau[6]
Emma Bernsfeld Eisen[5][13]
Ernestine (alt) Nieder-Ohmen Eisen[5][13] 1890 1904
Ernestine (neu) Nieder-Ohmen Eisen[13] 1966
Ferdinand Bernsfeld Lage Eisen, Bauxit; Mutung in den 1860er Jahren;[5][13] 186*
Gehalt Flensungen Lage Eisen[6]
Hanna Wettsaasen Eisen; Betriebszeiten: 1884, 1900–1902[5] 1874 1902
Hecht Bernsfeld Eisen[5]
Heckenwald Hungen Brauneisenstein; östl. von Hungen; 1870 zu Abendstern[4] 1870 (vor)
Hedwig Nieder-Ohmen Eisen; Betriebszeiten: 1872–1876. 1883–1885[5][13] 1872 1885
Heidstruth Lardenbach Lage Eisen; Pingenfeld[6]
Hoffnung Stockhausen Lage Eisen; Tagebau[6][17] 1888 1932
Ilsdorf Ilsdorf Lage Eisen; Tagebau[6][12]
Jakobsrübe Merlau Eisen[13] 1966
Laura Bernsfeld Eisen[5] 1868
Heckenwald Hungen Brauneisenstein; östl. von Hungen; 1870 zu Abendstern; 1906 Maschinenschacht mit 25 m Teufe[4] 1870 (vor)
Im Lichtenwald Bernsfeld Bauxit[5] 1900
Landwehr Hungen Brauneisenstein; im Feldheimer Wald südlich der Stadt Hungen; 1872 Konsolidation mit den Feldern Elisenburg und Wilhelm zu Vereinigter Wilhelm[16] 1872 (vor) 1964-03-15
Louise Nieder-Ohmen Eisen; Konsolidation aus 25 Grubenfeldern; Gesamtförderung 3.760.967 t Reinerz; bis zu 600 Belegschaftsmitglieder (1930er); im Besitz von über 250 weiteren Grubenfeldern[2][5] 1889-03-13 1966-04-30
Ludwigssegen Mücke Lage Brauneisenstein[6][13][18]
Luse Groß-Eichen Lage Eisen; Tagebau[6]
Maria Flensungen Lage Eisen[6]
Maximus Lardenbach Lage Brauneisenstein; 1906 Aufschliessungsarbeiten; Tagebau; Stollenbau[6][19] 1906 1942-06
Mücke Ilsdorf Lage Eisen; Tagebau[6]
Mühlberg Hungen Brauneisenstein; östl. von Hungen; 1870 zu Abendstern; 1906 Maschinenschacht mit 50 m Teufe[4] 1870 (vor)
Neu Grünende Hoffnung Freiensee Lage Eisen; in Betrieb 1909–1923[6] 1898-11-30 (vor) 1923
Otto-Elisabeth Atzenhain Lage Eisen[13]
Roter Graben Weickartshain Eisen; Schürfgrube[6]
Rüddingshausen III Rüddingshausen Eisen[3]
Schöne Aussicht Freiensee Lage Brauneisenstein; Stollenbau[6] 1934 1939
Sophie Flensungen Lage Eisen; Tagebau[6]
Sehrt Bernsfeld Eisen[5]
Stangenrod Stangenrod Eisen[9]
Stockhausen Stockhausen Lage Eisen; Tagebau[6]
Stückfeld Bernsfeld Bauxit[5][13] 195*
Stuhl Büßfeld Eisen ?[5][13]
Toni Nieder-Ohmen Lage Eisen; Gesamtförderung 50 t; Schächte und Stollen; alter mann wurde gefunden[5][13] 1872 1914
Vereinigter Wilhelm Hungen Lage Brauneisenstein; Tagebau, Förderstollen; östl. von Abendstern; im Feldheimer Wald südlich der Stadt Hungen; 1872 Konsolidation der Felder Wilhelm, Elisenburg und Landwehr; zuletzt 55 Betriebsmitglieder; Gesamtförderung: 1.059.331 t Erz[3][4][16] 1872 1964-03-15
Vulkan Bleidenrod Eisen, Bauxit[5][13]
Wasserwerk Bernsfeld Eisen ?[5]
Weickartshain Weickartshain Lage Eisen; Tagebau; Stückerzabbau mittels Stollen und Schächten[6] 1908 1920
Wilhelm Hungen Brauneisenstein; im Feldheimer Wald südlich der Stadt Hungen; 1872 Konsolidation mit den Feldern Elisenburg und Landwehr zu Vereinigter Wilhelm[16] 1872 (vor) 1964-03-15
Wühlacker Weickartshain Eisen; Schürfgrube[6]
? Bernsfeld Bauxit[5] 1921
? Meiches Silber (Versuchsschacht)[20] 1741 1741

Braunkohlebergbau

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Bei Nieder-Ohmen gibt es neben eisenhaltigen Lagern in Erdschichten auch Braunkohlevorkommen. An der Grenze des Vogelsbergs zur Wetterau hin liegen mehrere geflutete Tagebauseen der ehemaligen Braunkohle-Grube Friedrich. Weiter westlich gelegene, geflutete Braunkohle-Tagebaue liegen bereits in der Wetterau (z. B. der Wölfersheimer See bei Wölfersheim).

Name Ortsteil Lage Anmerkungen Beginn Ende Bild
Barth Nieder-Ohmen Braunkohle; Mutung[5] 1874-04-10
Friedrich Trais-Horloff Lage Braunkohle; geflutete Tagebaue[21] 1875 1950
  • G. Greim: Die Mineralien des Großherzogtums Hessen. Roth, Gießen 1894. (Nachdruck: Berger, Bad Vilbel 1994, ISBN 3-926854-04-9.)
  • C. Köbrich: Der Bergbau des Großherzogtums Hessen. Darmstadt 1914, DNB 362508437.
  • C. Köbrich: Ortsnamen im Kreise Alsfeld, die auf nutzbare Bodenschätze hinweisen. In: Heimatblätter für den Kreis Alsfeld. Alsfeld 1933.
  • E. Schönhals: Eisengewinnung im Vogelsberg in vergangenen Jahrhunderten. In: Heimatblätter für den Kreis Alsfeld. Alsfeld 1933.
  1. Bergbau im Vogelsberg. (Bergbau im Vogelsberg [abgerufen am 11. September 2017]).
  2. a b c d e f Brauneisenstein-Bergbau. (Brauneisenstein-Bergbau [abgerufen am 11. September 2017]).
  3. a b c d Rolf Georg, Rainer Haus, Karsten Porezag: Eisenerzbergbau in Hessen. Historische Fotodokumente mit Erläuterungen. 1870–1983. Förderverein Besucherbergwerk Fortuna, Wetzlar 1985, ISBN 3-925619-00-3.
  4. a b c d e f Grube Abendstern auf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y H. Kosog: Der Erzbergbau im Bereich des einstigen Gerichts Nieder-Ohmen.
  6. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v Erzweg Süd. (Erzweg Süd [abgerufen am 11. September 2017]).
  7. Grube Antonieauf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  8. Grube Atzenhain auf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  9. a b c Gustav Einecke: Der Eisenerzbergbau und der Eisenhüttenbetrieb an der Lahn, Dill und in den benachbarten Revieren - Eine Darstellung ihrer wirtschaftlichen Entwicklung und gegenwärtigen Lage. Hrsg.: Mitteilungen der Gesellschaft für wirtschaftliche Ausbildung. Fischer, Jena 1907 (deutschefotothek.de).
  10. Eisenkaute
  11. Grube Deutschland auf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  12. a b Grube Ilsdorf auf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  13. a b c d e f g h i j k l m n Erzweg Nord. (Broschüre Erzweg Nord [PDF; abgerufen am 12. September 2017]).
  14. Grube Eisenkaute auf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  15. Grube Eiserne Hose im Mineralienatlas
  16. a b c d Grubenfeld Vereinigter Wilhelm auf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  17. Stockhausen im Mineralienatlas. (Stockhausen im Mineralienatlas [abgerufen am 11. September 2017]).
  18. Grube Ludwigssegenauf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  19. Grube Maximus auf www.industriekultur-mittelhessen.de (Memento des Originals vom 16. Februar 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.industriekultur-mittelhessen.de
  20. C. Chelius: Geologischer Führer durch den Vogelsberg. Emil Roth, Gießen 1905, S. 16–17.
  21. Mineralienatlas