Kotka
Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Staat: | Finnland |
Landschaft: | Kymenlaakso |
Verwaltungsgemeinschaft: | Kotka-Hamina |
Geographische Lage | 60° 28′ N, 26° 56′ O |
Fläche: | 949,74 km²[1] |
davon Landfläche: | 271,29 km² |
davon Binnengewässerfläche: | 5,76 km² |
davon Meeresfläche: | 672,69 km² |
Einwohner: | 50.617 (31. Dez. 2022)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 186,6 Ew./km² |
Gemeindenummer: | 285 |
Postleitzahlen: | 48100 – 48930[3] |
Sprache(n): | Finnisch |
Website: | kotka.fi |
Kotka [finnisch kotka ‚Adler‘) ist eine an der Mündung des Kymijoki im Finnischen Meerbusen gelegene Hafenstadt im Süden Finnlands. Die Stadt umfasst eine Fläche von 950 km², wovon nur 271 km² Land sind. Die Einwohnerzahl beträgt 50.617 (Stand 31. Dezember 2022).
] (Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschichte der Stadt beginnt als russische Festung im Krimkrieg, in dessen Verlauf die Festung von den Briten 1855 zerstört wurde.[4]
1872 begann der Verkehr im Hafen und wurde das Sägewerk (seit 2021:) MM Kotkamills[5] errichtet. Die Stadtrechte folgten 1878. Mit der Industrialisierung wuchs die Einwohnerzahl durch Zuwanderung von Menschen aus dem ländlichen Raum, die eigentlich nach Amerika auswandern wollten, sehr schnell an. Große Teile der Stadt wurden im Winterkrieg und im Fortsetzungskrieg durch sowjetische Luftangriffe zerstört.[6]
Entwicklung der Einwohnerzahl (Stand: 31. Dezember):
- 1987 – 57.745
- 1990 – 56.634
- 1997 – 55.769
- 2000 – 54.846
- 2002 – 54.622
- 2004 – 54.759
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sehenswert sind das neue Rathaus von 1934, die orthodoxe Kirche von 1795, die kaiserliche Fischerhütte, die 1889 im Park Langinkoski für Zar Alexander III. errichtet wurde, und das Maretarium, ein Aquarium. Im Hafen von Kotka liegt zudem die Tarmo (finnisch ‚Tatkraft‘ oder ‚Energie‘), der älteste erhaltene Eisbrecher der Welt.
Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Alljährlich im Sommer finden in Kotka die so genannten Seetage statt. Dabei handelt es sich um ein beliebtes Volksfest, das weit über Kotkas Grenzen hinaus bekannt ist und jedes Jahr Scharen von insbesondere jungen Besuchern anlockt.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Erfolgreichster Fußballverein der Stadt ist der FC KTP Kotka, der sich 2000 vom Mutterverein Kotkan Työväen Palloilijat löste und seine Heimspiele in der Arto Tolsa Areena austrägt. Das Stadion wurde 1952 eröffnet und war Austragungsort von vier Spielen während der Olympischen Sommerspiele 1952. KTP gewann 1951 und 1952 die finnische Fußballmeisterschaft und viermal den nationalen Pokalwettbewerb. Die Basketballmannschaft des Vereins KTP-Basket gilt als eine der erfolgreichsten Finnlands. Der Eishockeyverein Kotkan Titaanit spielt in der Saison 2011/12 in der zweithöchsten Liga Finnlands.
Wirtschaft und Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben dem Hafen, der der größte Exporthafen Finnlands ist, sind in Kotka Sägewerke sowie Zellulose- und Zuckerindustrie angesiedelt. Von 2006 bis 2008 bestand eine Fährverbindung mit Narva Line nach Sillamäe in Estland.
Das Finnische Holzbootzentrum (Suomen Puuvenekeskus) bietet mehreren Handwerksbetrieben des klassischen Bootsbaus einen gemeinsamen Werftbetrieb am Hafen.[7]
2004 gab es ins 52 Kilometer entfernte Kouvola von Montag bis Freitag sechs, an Wochenenden fünf Zugverbindungen der VR-Yhtymä pro Richtung.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kymenlaakson ammattikorkeakoulu ist eine Fachhochschule mit Standorten in Kotka und Kouvola. Dort studieren etwa 3500 Vollzeit- und 500 Teilzeit-Studierende in den sechs Studienfeldern Business and Administration, Culture, Forestry and Wood Technology, Maritime Studies, Social and Health Care und Technology.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 9. April 2017 fanden in Finnland Kommunalwahlen statt für die Kommunalparlamente, deren Amtszeit vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2021 (vier Jahre) dauert In Kotka hatte die Wahl folgendes Ergebnis:[8]
Partei | Stimmenanteil | +/− 5p | Sitze | +/− |
---|---|---|---|---|
Sozialdemokraten | 30,1 % | + 7,6 | 16 | + 4 |
Sammlungspartei | 24,0 % | − 2,0 | 12 | − 1 |
Linksbündnis | 14,0 % | − 6,1 | 7 | − 3 |
Basisfinnen | 11,4 % | − 4,3 | 6 | − 2 |
Grüner Bund | 11,1 % | + 3,4 | 6 | + 2 |
Christdemokraten | 4,2 % | − 0,3 | 2 | ± 0 |
Zentrumspartei | 3,5 % | + 1,2 | 1 | ± 0 |
Schwedische Volkspartei | 1,2 % | + 0,2 | 1 | ± 0 |
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Partnerstädte von Kotka sind[9]
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Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die bekannteste Persönlichkeit der Stadt ist der Boxer Pentti Hämäläinen (1929–1984), der bei den Olympischen Spielen 1952 in Helsinki die Goldmedaille im Bantamgewicht gewann.
- Anselm Ahlfors (1897–1974), Ringer
- Ossi-Petteri Grönholm (* 1981), Eishockeyspieler
- Hannele Huovi (* 1949), Schriftstellerin
- Juhani Kärkinen (1935–2019), Skispringer
- Oskari Kekkonen (* 1999), philippinisch-finnscher Fußballspieler
- Kaarlo Koskelo (1888–1953), Ringer
- Kalevi Laitinen (1918–1997), Turner
- Lasse Lehtinen (* 1947), sozialdemokratischer Politiker
- Jari Mantila (* 1971), Nordischer Kombinierer
- Tiina Mikkola (* 1972), Biathletin
- Alexander Moschaiski (1825–1890), russischer Marineoffizier und Luftfahrtpionier
- Vilho Pekkala (1898–1974), Ringer
- Toivo Pekkanen (1902–1957), Schriftsteller
- Teemu Pukki (* 1990), Fußballspieler
- Toivo Reingoldt (1906–1941), Schwimmer
- Aarne Salovaara (1887–1945), Leichtathlet und Turner
- Taisto Sinisalo (1926–2002), kommunistischer Politiker
- Krista Tervo (* 1997), Leichtathletin
- Arto Tolsa (1945–1989), Fußballspieler
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Maanmittauslaitos (finnisches Vermessungsamt): Suomen pinta-alat kunnittain 1. Januar 2010. (PDF; 199 kB)
- ↑ Statistisches Amt Finnland: Tabelle 11ra -- Key figures on population by region, 2022
- ↑ Geopostcodes – Kotka
- ↑ Basil Greenhill, Ann Giffard: The British Assault on Finland, 1854–1855. A forgotten naval war. Naval Institute Press, Annapolis 1988, ISBN 0-87021-057-2.
- ↑ Company – Renewing since 1872 kotkamills.com, abgerufen am 28. Oktober 2021.
- ↑ Thiemig, Karl: Finnland, S. 112. München 1974
- ↑ The Finnish Wooden Boat Center. Suomen Puuvenekeskus, abgerufen am 6. Oktober 2009 (englisch).
- ↑ Yleisradio (Öffentlicher finnischer Rundfunk), Wahlergebnisse Kotka, abgerufen am 1. Februar 2020
- ↑ Website Kotka ( des vom 22. August 2019 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.