Johanneskirche (Rudersberg)
Die evangelische Johanneskirche steht in Rudersberg, einer Gemeinde im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg. Das Bauwerk ist beim Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg als Baudenkmal eingetragen. Die Kirche, die nach Johannes dem Täufer benannt ist, gehört zur Gesamtkirchengemeinde Rudersberg-Schlechtbach im Kirchenbezirk Schorndorf der Evangelischen Landeskirche in Württemberg.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die spätbarocke Kirche wurde 1782 nach einem Entwurf von Johann Adam Groß dem Jüngeren als Querkirche mit Emporen an drei Seiten des Innenraums erbaut. Vom Vorgängerbau aus dem 15. Jahrhundert blieben die unteren Geschosse des Kirchturms erhalten. An ihn wurde nach Süden das Langhaus mit einer Fassade im Osten angebaut, in der sich das Portal befindet. Das oberste Geschoss des Kirchturms, das die Turmuhr und den Glockenstuhl mit drei Kirchenglocken beherbergt, besteht aus Holzfachwerk. Darauf sitzt ein Pyramidendach. Im Süden befindet sich die Kanzel, im Osten die Orgelempore, im Westen eine einfache, im Norden eine doppelte Empore; auch das Parterregestühl war nach Süden auf die Kanzel ausgerichtet. Die Orgel wurde 1907 von der Giengener Orgelmanufaktur Gebr. Link gebaut.[1] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Innenraum das Kirchengestühl geostet. Die Glasmalereien im Bereich der Kanzel wurden 1930 von Walter Kohler entworfen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die fällige Kirchenrenovierung jedoch erstmals mit einer Innen-Umgestaltung und strikter Neuausrichtung des Gestühls nach Osten verbunden. „Leider wurde der Raum in jüngster Zeit unter Verkennung seiner Besonderheiten in einen Längsraum umgestaltet“, bemerkt 1973 der Bauhistoriker und Architekt Walther-Gerd Fleck,[2] was sich auf die 1957 vom Schorndorfer Architekt Peter Haag durchgeführte Renovierung bezieht. 1974 folgten eine Außen-, 1982 eine Innen- und 1989 eine Turmrenovierung. Noch für die ursprüngliche Raumgestalt schuf der Stuttgarter Künstler Walter Kohler 1930 im Kanzelbereich drei Südfenster (Taufe Jesu, Segnung der Kinder, Gleichnis vom verlorenen Sohn).[3] Nach dem Umbau gestaltete der Schorndorfer Künstler Werner Oberle 1959 die drei Fenster der neuen Altarwand (Johannes, Christus, Passion), und der Strümpfelbacher Bildhauer Karl Ulrich Nuss schuf 1980 in Bronze das Altarkreuz und die Leuchter.[4]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Baden-Württemberg I, Regierungsbezirke Stuttgart und Karlsruhe. Deutscher Kunstverlag, München 1993, S. 648.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ausführliche Beschreibung der Kirche auf der Website der Kirchengemeinde
- Kirchbaudatenblatt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Information zur Orgel
- ↑ Walther-Gerd Fleck; Lutherkirche Fellbach; Selbstverlag der Lutherkirche, Fellbach o. J. [1973], S. 16
- ↑ Eugen Stöffler: Bilderbote; hrsg. Ev. Preßverband für Deutschland, Berlin, September 1933 und Oktober 1936
- ↑ Mechthild Friz, Jürgen Schempp: Begegnen – Entdecken - Verstehen. 225 Jahre Johanneskirche Rudersberg; hrsg. Ev. Gesamtkirchengemeinde Rudersberg-Schlechtbach; Rudersberg/Beinstein 2007
Koordinaten: 48° 53′ 3,8″ N, 9° 31′ 49,8″ O