Johannes Honsell

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Johannes Honsell (* 27. April 1978 in Rosenheim; † 27. Dezember 2023 in München) war ein deutsch-österreichischer Regisseur, Filmemacher und Dokumentarfilmer.

Johannes Honsell war der Sohn des Juristen Heinrich Honsell und wuchs in Salzburg auf. Nach der Matura studierte er Geschichtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München, wandte sich dann jedoch dem Journalismus zu und schrieb unter anderem für den Spiegel, die taz und die Süddeutsche Zeitung. Ab 2006 besuchte er die Deutsche Journalistenschule in München, wo er erste Kontakte zu Film und Fernsehen knüpfen konnte.[1]

Honsell realisierte zunächst Dokumentationen für Erwachsene, so über das Leben von Obdachlosen am Pariser Boulevard périphérique (Im urbanen Niemandsland), oder mit Die ersten Kinder Israels über Menschen, die 1948 am israelischen Gründungstag geboren wurden und über ihre Lebensläufe berichten.[1]

Bei der Megaherz Film und Fernsehen entwickelte Honsell die so genannten „Checker“-Sendungen, die seit 2011 im KiKA ausgestrahlt werden, zunächst als Checker Can, benannt nach dem Moderator Can Mansuroglu. Seit der Übernahme der Moderation durch Tobi Krell im Jahr 2013 heißt die Reihe Checker Tobi. Honsell produzierte einige Folgen und führte Regie. In Erweiterung des Formats werden daneben Checker Julian (mit Julian Janssen) und Checkerin Marina (mit Marina Blanke) gesendet. Die von Honsell geschriebene und inszenierte Folge Checker Tobi – Der Leben- und Sterben-Check wurde mehrfach ausgezeichnet. 2023 entstand unter seiner Regie der dokumentarische Kinofilm Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen, seine letzte Arbeit, für die er auch das Drehbuch schrieb.[1][2][3]

Daneben entwickelte Honsell das Kabarettprogramm Es österreicht, mit dem er auf Kleinkunstbühnen auftrat;[1] ferner hatte er eine Dozentur an der Deutschen Journalistenschule.[4]

Johannes Honsell erlag Ende Dezember 2023 im Alter von 45 Jahren einem Hirntumor.[5] Er hinterließ seine Ehefrau und einen Sohn.[1] Wenige Wochen nach Honsells Tod erhielt der Film Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen den Bayerischen Filmpreis in der Kategorie „Family Entertainment“ und wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert.[6][7]

(P=Produzent, R=Regie, D=Drehbuch)

  • 2017: Robert-Geisendörfer-Preis für Checker Tobi – Der Leben- und Sterben-Check in der Kategorie „Kinderprogramme/Kindermedien“
  • 2017: Nominierung zum Grimme-Preis 2017 für Checker Tobi – Der Leben- und Sterben-Check
  • 2023: Kinder Publikumspreis für Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen in der Kategorie „Publikumspreis ZFF für Kinder“
  • 2024: Bayerischer Filmpreis für Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen in der Kategorie „Family Entertainment“
  • 2024: Nominierung zum Deutschen Filmpreis 2024 für Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen in der Kategorie „Bester Kinderfilm“

Einzelnachweise

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  1. a b c d e Oliver Das Gupta: Der Unvollendete. Nachruf im Spiegel. 29. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023.
  2. Er wurde nur 45 Jahre alt: Miterfinder von "Checker Tobi" ist tot. In: stern.de. 30. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023.
  3. CHECKER TOBI UND DIE REISE ZU DEN FLIEGENDEN FLÜSSEN • Deutscher Filmpreis. Abgerufen am 30. Mai 2024 (deutsch).
  4. Mona Marko: Trauer um "Checker Tobi"-Macher Johannes Honsell. In: br.de. 30. Dezember 2023, abgerufen am 30. Dezember 2023.
  5. Sandra Sporer: Zwölf Tage von der Diagnose bis zum Tod: Dramatische Details nach Tod von Checker-Tobi-Erfinder. In: tz. msn.com, 1. Januar 2024, abgerufen am 1. Januar 2024.
  6. MFA+ Filmdistribution: BAYERISCHER FILMPREIS FÜR DEN CHECKER-TOBI-FILM. Abgerufen am 31. Mai 2024.
  7. CHECKER TOBI UND DIE REISE ZU DEN FLIEGENDEN FLÜSSEN • Deutscher Filmpreis. Abgerufen am 31. Mai 2024 (deutsch).