Heiner Lauterbach

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Heiner Lauterbach, 2008
Unterschrift Heiner Lauterbach deutscher Schauspieler
Unterschrift Heiner Lauterbach deutscher Schauspieler

Heiner Lauterbach (* 10. April 1953 in Köln) ist ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher. 1985 gelang ihm mit Doris Dörries Filmkomödie Männer der Durchbruch; es folgten Filme wie wie Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (1997), Der Campus (1998), Willkommen bei den Hartmanns (2016) oder Der Fall Collini (2019).

Herkunft und Ausbildung

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Heiner Lauterbach kam 1953 als Sohn des Kölner Sanitärunternehmers Hans Lauterbach (1928–2014) und dessen Frau Maya Halbekann (1924–2018) zur Welt.[1][2] Nach der mittleren Reife machte er eine Ausbildung zum Gas- und Wasserinstallateur.[3] Ab 1970 besuchte er die Schauspielschule der Keller und nahm Unterricht bei Marianne Jentgens, Schauspielerin und Gründerin des Kölner Theaters der Keller.

Lauterbach leistete im Jahr 2000 eine Spende über 10.000 DM an Helmut Kohl, er gehörte zu den insgesamt 30 Prominenten, die für Kohl spendeten, weil der CDU wegen der Schwarzgeldaffäre Strafzahlungen auferlegt worden waren.[4] 2019 wurde er Honorarprofessor an der Hochschule Macromedia.[5] Ende 2019 stellte Lauterbach die Video-Plattform Meet your Master vor, eine deutschsprachige Kopie des 2015 gegründeten US-amerikanischen Angebots MasterClass. Mit kostenpflichtigen E-Learning-Videos von Prominenten sollen deren Kompetenzen vermittelt werden. Vertreten waren im Dezember 2020 u. a. Alfons Schuhbeck (Kochen), Jonas Kaufmann (Gesang), Sebastian Fitzek (Schreiben) und Til Schweiger (Filmemachen).[6]

Lauterbach war von 1985 bis 2001 mit der Schauspielerin Katja Flint verheiratet, die er während der Dreharbeiten von Kolp kennengelernt hatte. Das Paar hat einen Sohn (* 1988),[7] trennte sich jedoch 1991. Von 1996 bis 2000 war Lauterbach mit der Schauspielerin Jenny Elvers liiert. Über die Beziehungen mit Flint und Elvers sowie sein exzessives Leben zu dieser Zeit schrieb Lauterbach in seiner im Jahr 2006 erschienenen Autobiografie Nichts ausgelassen.[8]

Im September 2001 heiratete er das libanesische Model Viktoria Skaf (* 12. August 1972) und bekam mit ihr die Tochter Maya (* 2002) und einen Sohn (* 2007). Lauterbach lebt mit seiner Familie in Sankt Heinrich am Starnberger See.[9]

Nach seiner Schauspielausbildung führten Lauterbach Bühnenengagements nach Köln, Würzburg und München, wo er auf Tournee mit der Münchner Schauspielbühne war. Mitte der 1970er Jahre begann Lauterbach seine Kinokarriere als Darsteller in drei Erotikfilmen der Schulmädchen-Report-Reihe und war in mehreren Einspielfilmen der ZDF-Fahndungssendung Aktenzeichen XY … ungelöst zu sehen. In den 1980er Jahren war er auch international gefragt; im Mehrteiler Die Kartause von Parma spielte er 1981 an der Seite von Marthe Keller den Grafen Pietranera. 1984 im Spielfilm Die Andere trat er in der Doppelbesetzung mit Magdalena Ritter in Erscheinung.

1985 besetzte ihn der Regisseur Edwin Marian neben Angélique Duvier im Actionfilm Cortuga. Im selben Jahr gelang Lauterbach der Durchbruch mit Doris Dörries Filmkomödie Männer,[10] in der er neben Uwe Ochsenknecht die Hauptrolle spielte und für die er mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet wurde. Es folgten Rollen in Krimireihen wie Derrick, Tatort, Ein Fall für zwei und Eurocops.

1993 war er an der Seite von Til Schweiger als dessen Manager in der Titelrolle der Filmkomödie Ebbies Bluff auf der Kinoleinwand zu sehen. 1994 wurde im Auftrag des ZDF ein „Heiner Lauterbach Special“ mit dem Titel Nicht nur der Liebe wegen, in dem er eine Doppelrolle übernahm, produziert und gesendet.[11] Ebenfalls 1994 erhielt er die Hauptrolle des Hamburger Kripobeamten Oskar Faust in der Krimireihe Faust. 1996 spielte Lauterbach in Dieter Wedels fünfteiligem Fernsehthriller Der Schattenmann. 1997 folgte Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief an der Seite von Götz George und Mario Adorf und die Rolle des beim Münchner Drogendezernat arbeitenden Polizisten Josef Berthold in Dominik Grafs Der Skorpion.

1998 übernahm Lauterbach die Hauptrolle in der Verfilmung von Dietrich Schwanitz’ Roman Der Campus. Im selben Jahr spielte er neben Franka Potente im fast dreistündigen, deutsch-österreichischen TV-Politthriller Opernball – Die Opfer/Die Täter die Hauptrolle des Investigativjournalisten. 1999 spielte er neben Roman Knižka in Friedemann Fromms Schlaraffenland den Kommissar Mark Popp, der sich mit seinem Kollegen 2,5 Millionen Mark unter den Nagel reißt.

Heiner Lauterbach, 2018

In Joseph Vilsmaiers Filmbiografie Marlene verkörperte Lauterbach 2000 den Filmproduzenten Erich Pommer. 2001 verkörperte er Axel Springer in Der Verleger. 2002 folgte mit dem Sechsteiler Die Affäre Semmeling eine erneute Zusammenarbeit mit Dieter Wedel. 2005 gab Lauterbach sein Regiedebüt mit der Fernsehkomödie Andersrum. 2007 war er in dem zweiteiligen Fernsehfilm Das Glück am anderen Ende der Welt an der Seite von Maja Maranow als Schaffarmer Wolf Holländer zu sehen. 2008 agierte er in dem fiktionalen Drama Die Gustloff als Kapitänleutnant Harald Kehding und übernahm die Rolle des brutalen Auftragskillers Rami Hamdan in dem RTL-Actionthriller Das Papst-Attentat von Rainer Matsutani.

In dem 2013 produzierten russischen Kriegsfilm Stalingrad des Regisseurs Fjodor Bondartschuk spielte Lauterbach einen fanatischen deutschen Oberstleutnant bei der Schlacht von Stalingrad. In den Jahren 2015 und 2018 war er in dem ZDF-Historien-Mehrteiler Tannbach – Schicksal eines Dorfes neben Henriette Confurius in einer der Hauptrollen als Graf und Großgrundbesitzer Georg von Striesow zu sehen. In Daniel Harrichs Agentenfilm Saat des Terrors agierte er 2018 in der Hauptrolle des Sicherheitsbeauftragten Nicholas Krüger. In Marco Kreuzpaintners Politthriller Der Fall Collini (2019) war er als gewiefter und befangener Anwalt Richard Mattinger zu sehen. In der vierteiligen TVNOW-Miniserie Unter Freunden stirbt man nicht (2020) spielte er an der Seite von Adele Neuhauser, Iris Berben und Michael Wittenborn einen von vier Freunden, die den Tod ihres Freundes Hermann, der als Wirtschaftswissenschaftler mit dem Nobelpreis ausgezeichnet werden soll, verschweigen.[12]

Wiederholt arbeitete er nach Männer mit Uwe Ochsenknecht zusammen, u. a. in der Rolle des Ludwig Moser in der Filmsatire Die Udo Honig Story (2015) und als Staatsanwalt Heinrich Gruber in Ihr letzter Wille kann mich mal! (2019). Gemeinsam standen sie 2021 für Edeka als Werbebotschafter vor der Kamera.[13]

Lauterbach betätigt sich neben seinen Arbeiten vor der Kamera auch als Synchronsprecher. Er lieh seine Stimme unter anderem Kevin Costner (The Untouchables – Die Unbestechlichen), Richard Gere (Yanks), Massimo Girotti (Ossessione), Harvey Keitel (Flucht nach Varennes), John Malkovich (Tod eines Handlungsreisenden), Gérard Depardieu (Mord um Macht) und Christopher Walken (James Bond 007 – Im Angesicht des Todes). Für Letzteren galt er bis 1990 (Die durch die Hölle gehen, King of New York) als dessen Stammsprecher, bis er von Bodo Wolf abgelöst wurde. Lauterbach war Sprecher des Papa Schlumpf in dem 2017 erschienenen Animationsfilm Die Schlümpfe – Das verlorene Dorf.

2003 zählte Heiner Lauterbach mit zu den Gründungsmitgliedern der Deutschen Filmakademie.

Fernsehserien und -reihen

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Synchronrollen (Auswahl)

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Christopher Walken

Sekundärliteratur
Primärliteratur
Commons: Heiner Lauterbach – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Heiner Lauterbach in: Internationales Biographisches Archiv 04/2010 vom 26. Januar 2010, im Munzinger-Archiv, abgerufen am 22. April 2014 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Traueranzeigen von Maya Lauterbach | WirTrauern. Abgerufen am 27. Dezember 2021 (deutsch).
  3. MISS-VERSTEHEN SIE MICH RICHTIG - Gregor Gysi & Heiner Lauterbach. Abgerufen am 9. Juli 2022 (deutsch).
  4. Georg Bauer, Michael Hilbig, Karl-Heinz Steinkühler, Wolfgang Stock: Spenden-Affäre: Kohls Scheck-Pott. In: Focus Online. 13. März 2000, abgerufen am 7. März 2019.
  5. Heiner Lauterbach wird Professor. In: Der Spiegel. 27. Mai 2019, abgerufen am 26. Januar 2020.
  6. Theresa Hein: Meisterphrasen des Erfolgs. In: Süddeutsche Zeitung, 23. Oktober 2019.
  7. Franziska v. Mutius: Lauterbach Junior startet Film-karriere. In: Berliner Morgenpost. 19. Juni 2009, abgerufen am 26. Januar 2020.
  8. Elisabeth Spitzer: Heiner Lauterbach über Drogen & Exzesse: "Ich bereue nichts". In: Kurier. 10. April 2018, abgerufen am 10. April 2018.
  9. Gregor Gysi & Heiner Lauterbach. Abgerufen am 29. November 2022 (deutsch).
  10. Hellmuth Karasek: Zivilisierte Affen. In: Der Spiegel. Nr. 3, 1986 (online).
  11. Nicht nur der Liebe wegen bei crew united, abgerufen am 26. Januar 2019.
  12. Stuttgarter Nachrichten, Stuttgart Germany: Miniserie „Unter Freunden stirbt man nicht“: Immer Ärger mit Hermann. Abgerufen am 3. Januar 2021.
  13. Marc Thomé: Community steht Kopf: "Männer"-Dreamteam nach 36 Jahren wieder vereint. In: tag24.de. 16. Juli 2021, abgerufen am 16. Juli 2021.
  14. Schauspieler Heiner Lauterbach wird Klavierspieler des Jahres. Messe Frankfurt, 12. März 2014, archiviert vom Original am 22. März 2014; abgerufen am 14. Juni 2022.
  15. Askania Award Gewinner 2018. Askania, abgerufen am 26. Januar 2020.
  16. 10. Filmfestival Kitzbühel. In: ffkb.at. Abgerufen am 21. Juli 2022.