Habichsthal
Habichsthal Habichsthal Markt Frammersbach
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Koordinaten: | 50° 4′ N, 9° 24′ O |
Höhe: | 314 m ü. NHN |
Fläche: | 3,78 km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1975 |
Postleitzahl: | 97833 |
Vorwahl: | 06020 |
St. Thekla in Habichsthal, einem Ortsteil von Frammersbach
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Habichsthal ist ein Ortsteil des Marktes Frammersbach im bayerischen Landkreis Main-Spessart.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Kirchdorf liegt an der Kreisstraße MSP 21 zwischen Wiesthal und Frammersbach in einem Seitental des Aubachtals auf 314 m ü. NN[1] und hat etwa 380 Einwohner. Der topographisch höchste Punkt der Dorfgemarkung befindet sich südwestlich des Ortes am Sandkopf mit 458 m ü. NHN, der niedrigste liegt am Aubach auf 266 m ü. NHN.[2] In Habichsthal entspringt der Mühlgraben.
Geschichte und Wirtschaft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Habichsthal ist aus einer spätmittelalterlichen Glashüttengründung entstanden. Erstmals namentlich erwähnt wurde der Ort in der Gründungsurkunde der Pfarrei Wiesthal von 1477 neben den Dörfern Breydenstein (Neuhütten), Heygerbruch (Heigenbrücken) und eben Wiesthal.
Da einer Pfarreigründung eine längere Entwicklung vorausgeht, ist es sehr wahrscheinlich, dass es sich bei den vier oben genannten Orten um die vier Kurmainzischen Spessartglashütten handelte, die bereits 1339 im Spessarter Försterweistum genannt wurden und von denen schon im Jahr 1432 Naturalien als Hüttenzins verlangt wurde, was auf Ackerbau und somit Siedlungstätigkeit hinweist. Die letzte private Glashütte auf Habichsthaler Gemarkung wurde um das Jahr 1720 auf Anordnung der Mainzer Kurfürsten aufgegeben.
Bis zu dieser Zeit war das Glasmacherhandwerk die Haupteinnahmequelle der Habichsthaler. Nach der Schließung der privaten Hütten musste sich die nun wachsende Bevölkerung allein durch die Landwirtschaft ernähren. Der karge Boden brachte wenig Ertrag und so herrschte Armut in dem abgelegenen Spessartdorf. Im Jahre 1801 fielen einem Großbrand 23 Wohnhäuser und 21 Scheunen zum Opfer, weit mehr als die Hälfte des Dorfes, was die Not noch verschlimmerte.
Besserung brachte erst um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert die Eröffnung der Bahnstation Wiesthal, wodurch das Pendeln nach Lohr, Aschaffenburg oder Frankfurt ermöglicht wurde.
In den 1970er und 1980er Jahren entwickelte sich Habichsthal zum Fremdenverkehrsort. Zuerst hauptsächlich Knappschaftsmitglieder aus dem Ruhrpott, später Menschen aus allen Teilen Deutschlands kamen und kommen zur Erholung in zahlreiche Gästehäuser und Privatpensionen mit weit mehr als 150 Betten, was den Ort bis heute prägt.
Im Jahr 1862 wurde das Bezirksamt Aschaffenburg gebildet, auf dessen Verwaltungsgebiet Habichsthal lag. Am 1. Januar 1880 kam Habichsthal jedoch anlässlich der Reform des Zuschnitts der bayerischen Bezirksämter zum Bezirksamt Lohr am Main. Wie überall im Deutschen Reich wurde 1939 die Bezeichnung Landkreis eingeführt. Habichsthal war nun eine der 26 Gemeinden im Landkreis Lohr am Main (Kfz-Kennzeichen LOH). Mit Auflösung des Landkreises Lohr kam Habichsthal 1972 in den neu gebildeten Landkreis Main-Spessart (Kfz-Kennzeichen KAR, ab 1979 MSP).
Am 1. Januar 1975 wurde Habichsthal in den Markt Frammersbach eingegliedert.[3]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Naturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Linde im Ort mit einem Brusthöhenumfang von 7,10 m (2016).[4]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ gemessen an der Kirche
- ↑ BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung (Hinweise)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 762 (Digitalisat in: Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Habichsthal im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 5. Februar 2017.