Gusow-Platkow
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 35′ N, 14° 20′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Märkisch-Oderland | |
Amt: | Seelow-Land | |
Höhe: | 10 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,05 km2 | |
Einwohner: | 1372 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 36 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 15306 | |
Vorwahl: | 03346 | |
Kfz-Kennzeichen: | MOL, FRW, SEE, SRB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 64 190 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Küstriner Straße 67 15306 Seelow | |
Website: | www.amt-seelow-land.de | |
Bürgermeister: | Frank Kraft | |
Lage der Gemeinde Gusow-Platkow im Landkreis Märkisch-Oderland | ||
Gusow-Platkow [amtsangehörige Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland (Brandenburg). Sie wird vom Amt Seelow-Land (bis 2021: Amt Neuhardenberg) verwaltet.
] ist eineGeografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gusow-Platkow liegt im nördlichen Teil des Gebietes des Amtes Seelow-Land. Die Gemeinde grenzt im Norden und Nordosten an die amtsfreie Gemeinde Letschin, im Osten und Südosten an die amtsfreie Stadt Seelow, im Südwesten an die Gemeinde Vierlinden sowie im Westen und Nordwesten an die Gemeinde Neuhardenberg.
Gemeindegliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde gliedert sich in die Ortsteile:[2]
- Gusow mit dem bewohnten Gemeindeteil Karlshof und dem Wohnplatz Gusower Loose
- Platkow mit dem bewohnten Gemeindeteil Neuhof und den Wohnplätzen Paschenbrück und Platkower Loose
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gusow und Platkow gehörten seit 1817 zum Kreis Lebus und ab 1952 zum Kreis Seelow im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder). Seit 1993 liegen die Orte im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland.
Die Gemeinde Gusow-Platkow entstand am 31. Dezember 1997 aus dem freiwilligen Zusammenschluss der bis dahin selbstständigen Gemeinden Gusow und Platkow.[3]
Platkow ist eines der ältesten Dörfer im Landkreis Märkisch-Oderland und wurde im Jahr 1229 erstmals urkundlich erwähnt. Die Rittergüter von Gusow und Platkow wurden 1448 durch das märkische Adelsgeschlecht von Schapelow erworben und gingen 1649 in den Besitz des brandenburgischen Generalfeldmarschalls Georg von Derfflinger über. 1745 gingen die Güter an die Podewilssche Herrschaft, im 19. Jahrhundert an einen Zweig der Grafen von Schönburg-Glauchau.[4] Im Zuge der Bodenreform wurde deren Besitz enteignet.
Am Fließ, etwa 3 km südwestlich des Orts, befand sich seit dem 14. Jahrhundert eine Wassermühle, die „Vogelsangmühle“. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg im April 1945 zerstört. Überreste des Gemäuers sind noch im Gebüsch zu entdecken.[5] Ebenfalls bis zur Zerstörung gab es am Platkower Weg ganz in der Nähe der Mühle ein Gasthaus mit dem Namen Zum halben Arm. Es reichte gleichfalls bis in das Mittelalter zurück und war eine stark frequentierte Zwischenstation für die Viehtransporte nach Berlin. Die Ruinenreste sind inzwischen kaum noch auffindbar.[6]
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Gusow | Platkow | Jahr | Gusow-Platkow | Jahr | Gusow-Platkow | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1875 | 2 041 | 1 348 | 1997 | 1 427 | 2020 | 1 342 | ||
1910 | 1 728 | 966 | 2000 | 1 416 | 2021 | 1 353 | ||
1939 | 1 417 | 903 | 2005 | 1 406 | 2022 | 1 394 | ||
1946 | 1 549 | 977 | 2010 | 1 282 | 2023 | 1 372 | ||
1950 | 1 795 | 1 024 | 2015 | 1 222 | ||||
1971 | 1 341 | 732 | 2016 | 1 243 | ||||
1990 | 1012 | 598 | 2017 | 1 294 | ||||
1995 | 922 | 538 | 2018 | 1 290 | ||||
1996 | 915 | 537 | 2019 | 1 326 |
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991),[7][8][9] ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Gusow-Platkow besteht aus zehn Gemeindevertretern und dem ehrenamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[10]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
---|---|---|
Feuer-Schützen-Sport | 47,7 % | 5 |
Land- und Naturfreunde | 30,8 % | 3 |
Wählergemeinschaft Dorfclub 1961 | 21,5 % | 2 |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998–2019: Karlheinz Klein[11]
- seit 2019: Frank Kraft
Kraft wurde in der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019 ohne Gegenkandidat mit 63,7 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von fünf Jahren[12] gewählt.[13]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Über blauem, durch einen silbernen Wellenbalken geteilten Schildfuß in Gold eine schwarze Eiche mit dreizehn grünen Blättern und zwei Früchten, deren Stamm von einer silbernen Blitzrinne gespalten ist; begleitet rechts von einem Bündel mit sieben durchbrochenen schwarzen Kornhalmen, links von einer grünen Tabakstaude mit zwei Blattpaaren und einem Blütenstand mit sechs roten Blüten.“[14] | |
Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]„Die Flagge ist Blau - Gelb (1:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale in Gusow-Platkow stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Baudenkmale.
- Schloss Gusow mit Museum, in dem Zinnfiguren Einblicke in die brandenburg-preußische und deutsche Geschichte geben.
- Derfflinger-Eiche mit einem Brusthöhenumfang von 7,90 m (2016).[15]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinde liegt an der Bundesstraße 167 zwischen Wriezen und Seelow.
Der Bahnhof Seelow-Gusow liegt an der Bahnstrecke Berlin–Küstrin, der von der Regionalbahnlinie RB 26 (Berlin Ostkreuz–Kostrzyn) angefahren wird. .
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Georg Freiherr von Derfflinger (1606–1695), erwarb nach dem Dreißigjährigen Krieg die Güter Gusow und Platkow, in Gusow gestorben
- Otto Christoph von Podewils (1719–1781), Gutsbesitzer in Gusow und Platkow
- Friedrich Heinrich von Podewils (1746–1804), Gutsbesitzer in Gusow und Platkow
- Walter Gerlach (1896–1964), SS-Führer, Gefängnisleiter des Columbiahauses in Berlin und Lagerkommandant im KZ Sachsenburg, in Gusow geboren
- Heidrun Gerzymisch (* 1944), Übersetzungswissenschaftlerin, in Gusow geboren
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnold Winkelmann: Gusow und Platkow. Bilder aus den letzten 100 Jahren. Selbstverlag, Berlin 1904.
- Historischer Führer. Stätten und Denkmale der Geschichte in den Bezirken Potsdam, Frankfurt (Oder). Urania Verlag, Leipzig/Jena/Berlin 1987, S. 319.
- Horst Baltzer: Familienbuch Gusow-Platkow (Landkreis Märkisch-Oderland) Brandenburg. 1650–1915. Band 1 und 2, Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung, Leipzig 2016.
- Theodor Fontane: Gusow. In: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Das Oderland. Aufbau Verlag, Berlin, 1980, S. 211 ff.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Gusow-Platkow | Service Brandenburg. Abgerufen am 11. November 2024.
- ↑ Bildung einer neuen Gemeinde Gusow-Platkow. Bekanntmachung des Ministers des Innern vom 21. Oktober 1997. In: Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg. 8. Jahrgang, Nummer 45, 14. November 1997, S. 926.
- ↑ Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Brandenburg, 1856, S. 213.
- ↑ Zeitreise durch Gusow-Platkow; bemadata.homepage.t-online.de eigene Feststellungen vor Ort am 6. Juli 2020.
- ↑ Eigene Feststellungen im August 2024.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 22–25.
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember).
- ↑ Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Märkisch-Oderland ( vom 1. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ § 73 des Brandenburgischen Kommunalwahlgesetzes
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Eintrag im Verzeichnis Monumentaler Eichen. Abgerufen am 10. Januar 2017.