Georg Stilke

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1. Band der Monatszeitschrift Nord und Süd, erschienen im Verlag von Georg Stilke, Berlin 1877

Georg Stilke (* 14. Oktober 1840 in Düsseldorf; † 4. November 1900 in Wiesbaden) war ein deutscher Verlags- und Bahnhofsbuchhändler.

Georg Stilke wurde als Sohn des Malers Hermann Stilke und der Illustratorin und Malerin Hermine Stilke in Düsseldorf geboren. Stilke begann als Lehrling in dem Geschäft von F. Schneider & Co. in Berlin, welches er im Alter von 22 Jahren käuflich erwarb.

Im Jahre 1869 tat sich Stilke mit Schäfer-Voit für die Herausgabe und den Verlag der bekannten Modezeitung Der Bazar zusammen. In dessen Redaktion lernte Stilke den Schriftsteller Paul Lindau kennen. Zusammen begründeten sie 1872 die populäre Zeitschrift Die Gegenwart (1872–1891). Ebenfalls zusammen mit Lindau gründete Stilke die Monatsschrift Nord und Süd (1877–1904) und verlegte ab dem Jahr 1892 in Zusammenarbeit mit Maximilian Harden die Zeitschrift Die Zukunft. Vier Jahre später übernahm Stilke den herausgebenden Verlag der Preußischen Jahrbücher. Außer den genannten Zeitschriften hat Stilke eine Reihe wertvoller Bücher und Kunstwerke verlegt.

Im Jahr 1882 hatte Stilke mit dem Bahnhofshandel einen neuen Geschäftszweig begründet. Zunächst verkaufte seine Firma Tageszeitungen und „leichte Lektüre“ auf den Bahnhöfen der Berliner Stadtbahn, ab 1894 auch auf allen anderen Bahnhöfen in Berlin. Weitere Bahnhofsbuchhandlungen eröffnete Stilke ab 1891 in Hamburg sowie auf den Bahnhöfen der Verbindungsbahn Hamburg/Altona.

Georg Stilke starb 1900 im Alter von 60 Jahren in Berlin und wurde, wie zuvor sein Vater, auf dem Alten St.-Matthäus-Kirchhof in Schöneberg beigesetzt. Beide Gräber sind nicht erhalten geblieben.[1]

Im Jahr 1900 übernahm sein Sohn Hermann[2] Stilke (1870–1928) das Geschäft und baute dies kontinuierlich weiter aus. Er ließ sich auch mit Schloss Ringelsdorf ein eigenes neues Herrenhaus für sein 1282 ha[3] Rittergut errichten. Nach Hermann Stilkes Tod wurde dessen Sohn Georg H. Stilke (1904–1974) Alleininhaber des Unternehmens,[4] erweiterte es durch den Aufkauf der Nicolaischen Buchhandlung und baute es nach dem Zweiten Weltkrieg wieder auf. Von 1947 bis 1958 hatte er den Vorsitz des Verbandes Deutscher Bahnhofsbuchhändler inne. Anfang der 70er Jahre realisierte die Stilke-Gruppe rund 50 % des westdeutschen Bahnhofsbuchhandels-Umsatzes (82,4 Mio. €).

Einzelnachweise

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  1. Hans-Jürgen Mende: Lexikon Berliner Grabstätten. 1. Auflage, Haude & Spener, Berlin 2006. S. 309. ISBN 978-3-7759-0476-6.
  2. Nicole P. Eversdijk: Kultur als politisches Werbemittel. Ein Beitrag zur deutschen kultur- und pressepolitischen Arbeit in den Niederlanden während des Ersten Weltkrieges. In: Studien zur Geschichte und Kultur Nordwesteuropas. Online Auflage. Band 21. Waxmann, Münster, New York, München, Berlin 2010, ISBN 978-3-8309-2308-4, S. 211–212 (google.de [abgerufen am 20. Oktober 2022]).
  3. Oskar Köhler, Gustav Wesche, H. Krahmer: Niekammer’s Landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, Band V, Provinz Sachsen. 1922. Verzeichnis sämtlicher Rittergüter und Güter von ungefähr 20 ha herab mit Angabe der Gutseigenschaft, des Grundsteuerertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. In: Mit Unterstützung der Landwirtschaftskammer zu Halle a. S. (Hrsg.): Verzeichnis der für die Landwirtschaft wichtigen Behörden und Körperschaften. 3. Auflage. V der Reihe von Paul Niekammer, Kreis Jerichow II. Reichenbach’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1922, S. 38–39 (slub-dresden.de [abgerufen am 20. Oktober 2022]).
  4. Ernst Fischer, Stephan Füssel. Historische Kommission (Hrsg.): Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Online. De Gruyter Auflage. 2. Die Weimarer Republik 1918 - 1933, 7. 7. Sonderformen des verbreitenden Buchhandels. Die Pressekonzerne Hermann Stilcke und Leopold Ullstein. Verlag der Buchhändler-Vereinigung, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-598-24809-2, S. 543–548 (google.de [abgerufen am 20. Oktober 2022]).