Einfelder See
Einfelder See | ||
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Einfelder See Richtung Norden, von der Einfelder Dorfbucht aus | ||
Geographische Lage | In der Mitte Schleswig-Holsteins | |
Zuflüsse | Graben aus dem Dosenmoor | |
Abfluss | Aalbek | |
Orte am Ufer | Einfeld, Mühbrook | |
Daten | ||
Koordinaten | 54° 8′ 29″ N, 10° 0′ 4″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 26,79 m ü. NN | |
Fläche | 1,68 km²[1] | |
Länge | 3 km[2] | |
Breite | 700 m[2] | |
Volumen | 6.260.000 m³ [1] | |
Umfang | 9,2 km[1] | |
Maximale Tiefe | 8,2 m[1] | |
Mittlere Tiefe | 3,73 m[1] | |
pH-Wert | 8,9 | |
Einzugsgebiet | 9,2 km²[1] | |
Besonderheiten |
Naturschutzgebiet am westlichen Ufer |
Der Einfelder See ist ein See in Schleswig-Holstein, in unmittelbarer Nähe zur Stadt Neumünster. Er liegt auf dem Gebiet des Kreises Rendsburg-Eckernförde und der kreisfreien Stadt Neumünster. Mit seiner Fläche von 168 Hektar gehört er zu den größeren Seen in Schleswig-Holstein.
Allgemeines
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der See liegt auf der Wasserscheide zweier Flüsse, im Norden der Eider sowie im Süden der Stör. Ein geringer Zufluss gelangt aus dem Dosenmoor in den See, weitere nennenswerte Zuflüsse fehlen. Aus diesem Grund wird der See hauptsächlich durch das Grundwasser sowie durch Niederschlag gespeist. Ein Hauptablauf geht im Südosten in den Aalbek; im Norden verbindet der mit einem Wehr geregelte Steingraben den Einfelder See mit dem Bordesholmer See, dessen Wasser in die Eider abfließen kann.
Am westlichen Ufer befindet sich das Naturschutzgebiet Westufer des Einfelder Sees. Etwa 2,4 Hektar wurden bereits 1955 unter Schutz gestellt, und 1987 wurde es auf die heutige Größe von etwa 13 Hektar erweitert. Es beinhaltet drei unterschiedliche Vegetationszonen: die Baum- und Buschzone, den Ufer- und Schilfbereich und eine Schwimmblattgesellschaft aus Wasserpflanzen. Das Gebiet bietet vielen Wasservögeln Schutz und Rückzugsmöglichkeiten.
Entstehung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Einfelder See liegt in einem Tunneltal, dass während der Weichsel-Eiszeit entstanden ist. Entstanden ist der Einfelder See durch das Abschmelzen von Toteis. Östlich des Einfelder Sees findet sich das Dosenmoor, das ebenfalls durch Abschmelzen von Toteis entstanden ist. Zwischen dem Dosenmoor und der Ostseite des Einfelder Sees findet man einen Kameszug. Auf diesem verläuft heute die B4 und die Bahnlinie.[3]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am westlichen Ufer des Sees befinden sich die Reste der Margarethenschanze, einer Wallburg aus dem 9. Jahrhundert.
Für den Bau des Eider-Kanals wurde noch 1774 eine mögliche Trassenführung von Kiel zur Unterelbe untersucht, die durch den Einfelder See führte. Hierfür sollte die glaziale Rinne aus Obereider, Bothkamper, Bordesholmer und Einfelder See genutzt werden. Nach der Wasserscheide am Einfelder See wäre die Unterelbe über die beiden Flüsse Schwale und Stör erreicht worden.[4]
Flora und Fauna
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Seeufer fallen vergleichsweise flach ab. An den Ufern gibt es in vielen Bereichen flach ausgebildete Verlandungszonen. Diese Bereiche weisen einen Bewuchs mit Tauch- und Schwimmblattpflanzen sowie Röhricht- und Bruchwaldbestände auf. Die durchschnittliche Breite der bewachsenen Uferzone beträgt etwa 10 m, teilweise werden aber auch um die 50 m erreicht.
Erholung und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wassersport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Ostseite des Sees und an der Einfelder Dorfbucht befinden sich Strandabschnitte mit Liegewiesen. Auf der südöstlichen Seite des Sees haben einige Vereine Bootshäuser. Das Befahren des Sees mit Ruder- und Segelbooten sowie mit Kanus und Kajaks ist gestattet.
„Steine am See“
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am nordöstlichen Badestrand sind die beim Internationalen Bildhauersymposion Neumünster 1989 geschaffenen Kunstwerke aufgestellt. Eine Infotafel erklärt, die steinernen Skulpturen sollen „den Einklang von Kunst und Natur betonen.“
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Jan Koblasa: „David und Goliath“; Diabas
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Wolf Gloßner: „Lebenszeichen“; Diorit
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Jesper Neergaard: „Morgen und Abend“; roter Granit
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Uli Lindow: „Engel für Jaro Boro“; Diabas
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Nils Viga Hausken: „Ohne Titel“; Granit
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Adolf Ryszka: „Ohne Titel“; Granit
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Joachim Thode: Steine am Einfelder See: Internationales Bildhauersymposion Neumünster mit einer Einleitung von Martin Sadeck. Wachholtz, Neumünster 1990, ISBN 3-529-02698-0.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- NSG Westufer des Einfelder Sees
- Anderer Blickwinkel auf die Steine
- Einfelder Sehpunkte (inkl. Geschichte des Einfelder Sees) (PDF, 1,6 MB)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f Einfelder See: Charakteristische Daten. In: Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein: Seen (abgerufen am 16. September 2012)
- ↑ a b Brigitte Nixdorf, Mike Hemm, Anja Hoffmann, Peggy Richter: Dokumentation von Zustand und Entwicklung der wichtigsten Seen Deutschlands. Teil 1: Schleswig-Holstein. Abschlussbericht F&E Vorhaben FKZ 299 24 274 im Auftrag des Umweltbundesamtes, 2004. (PDF-Datei; 2,1 MB)
- ↑ Reinhard Zölitz: Landschaftsgeschichtliche Exkursionsziele in Schleswig-Holstein. Wachholtz, Neumünster 1989, ISBN 978-3-529-05405-1.
- ↑ Manfred Jessen-Klingenberg: Der Schleswig-Holsteinische Kanal - Eiderkanal. Vorgeschichte, Entstehung, Bedeutung. In: Mitteilungen der Kieler Gesellschaft für Stadtgeschichte. Band 85, Heft 3, 2010, S. 118.