Ebtehag Becheir

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Ebtehag Becheir (* 1930 in Alexandria, Ägypten) ist eine ägyptisch-deutsche Malerin. Sie lebt in München.

Ebtehag Becheir kam 1959 nach Deutschland. Sie ließ sich in Murnau in Oberbayern nieder, um am dort ansässigen Goethe-Institut Deutsch zu lernen. Im folgenden Jahr 1960 übersiedelte sie nach München und nahm das Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München auf. Ihr erster Lehrer war Carl Fritz David „Charles“ Crodel. Zwei Jahre später wechselte sie als Meisterschülerin zu Franz Nagel und assistierte ihm bei der Ausstattung einiger der Kirchenneubauten in den Bistümern Augsburg und München/Freising, mit denen Franz Nagel beauftragt war. Für die Innenausmalung der Heilig Geist Kirche in Günzburg-Süd 1973, drei Jahre vor Nagels Tod 1976, übernahm sie auch konzeptionelle Vorarbeiten, entwickelt aus abstrakten Graphiken von Franz Nagel.

Die Zusammenarbeit von Ebtehag Becheir und Franz Nagel im Kirchenraum gründete auf der gemeinsamen Geisteshaltung in Bezug auf die historische und kulturelle Zusammengehörigkeit der monotheistischen Buchreligionen Judentum, Christentum und Islam. „Ich selbst bin aus Alexandria, wuchs mit Griechen, Juden, Engländern und Franzosen in direkter Nachbarschaft auf. Ich bin ein Weltmensch.“[1]

Nach Nagels Tod arbeitete Ebtehag Becheir selbständig. 1994 erhielt sie das Stipendium des Landes Sachsen für einen mehrmonatigen Aufenthalt im Kulturzentrum „Denkmalschmiede Höfgen“ in Grimma bei Leipzig. Es entstanden Gemälde auf Papier in verschiedenen Techniken.

Zu ihren Werken zählen sakrale Wandgemälde in Fresco- und in Seccotechnik und Glasfenster. Daneben schuf sie profane Gemälde in verschiedenen Techniken. Sowohl die sakralen als auch die profanen Werke setzen sich aus flächigen Farbfeldern zusammen und sind von großer Leuchtkraft. Die Gegenständlichkeit ist auf ein Minimum reduziert[2].

Mitarbeit bei Aufträgen von Franz Nagel in Vorbereitung und Ausführung

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  • 1964 Dillingen, Christkönigskirche der ehemaligen Taubstummenanstalt der Regens-Wagner-Stiftungen, Apsis und Altarwand „Das Himmlische Jerusalem“[3]
  • 1964–1965 Ebenhausen bei Schäftlarn, St. Benedikt, Altarwand „Das Himmlische Jerusalem“[4]
  • 1965 Freising, Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus (ehemalige Fürstbischöfliche Residenz), Hauskapelle St. Martin, Altarwand „Das Himmlische Jerusalem“ und Glasfenster
  • 1966 Pirk / Opf., Auferstehungskirche, Altarwand „Der Auferstandene“[5]
  • 1973 Günzburg, Heilig Geist Kirche, Umlaufende Wandmalerei „Evolution der Geistsendung“ und Abendmahl auf Holz in der Sakramentskapelle[6][7][8][9]

Eigenständige Arbeiten

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  • 1969 München, Arabella-Hochhaus, Wandrelief „Wüste“ in Holz, gelb gefasst, Auftrag im Zuge des Kunstwettbewerbs ohne Themenvorgabe zur Ausstattung des Treppenhauses durch die Bayerische Hausbau. Auftrag vom 17. Dezember 1968
  • 1978 Augsburg, Dom Bordüren in Alabaster für drei der fünf romanischen Prophetenfenster im südlichen Obergaden (von Ost nach West Jonas, Daniel, Hoseas, David, Moses) nach der Restaurierung der Folge zwischen 1970 und 1973. Ihr Auftrag betraf die Fenster Daniel (2. von Ost), Hoseas (3. von Ost), Moses (5. von Ost). Der Auftrag wurde am 5. Januar 1978 vom Diözesanbauamt Augsburg erteilt.[10][11]
  • 1983 München, St. Stephan in München-Sendling, drei Glasfensterleisten „Der Heilsweg des Menschen“[12][13]
    Altarwand St. Stephan in Putzbrunn
  • 1992 Augsburg, St. Maximilian, Heilig-Blut-Kapelle, Triptychon von drei Fenstern zur Geißelsäulenreliquie.[14][15]
  • 1993 Putzbrunn, St. Stephan, Gesamtgestaltung. Fresken im Altarraum und Fenster (Mayer’sche Hofkunstanstalt).[16]
  • 1994 München, Galerie Goethe 53, Einzelausstellung „In naher Ferne“[17]
  • 1995 Grimma bei Leipzig, Studio Galerie Kaditzsch, Einzelausstellung „Diesseits und jenseits der Horizonte“[18]
  • 2023 Festakt Günzburg, Hl. Geist zum 50-jährigen Bestehen der Kirche, Vorträge zum Bau und seiner Ausstattung
  • 2023 München, St. Stephan in München-Sendling, Gene Aichner, Animierte Lichtshow, zusammengesetzt aus Motiven der Fenster von Ebtehag Becheir

Einzelnachweise

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  1. PG-Magazin Pfarreiengemeinschaft Günzburg Weihnachten 2022, S. 23
  2. Angelika Nowak-Scheppach: Ebtehag Becheir. In: München Mosaik. 22. Jahrgang, Heft 1, 1996, S. 11.
  3. Karl Pörnbacher: Die Kirchen von Regens Wagner in Dillingen/Donau. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2007, ISBN 978-3-89870-403-8, S. 15 ff.
  4. Katholisches Pfarramt Schäftlarn (Hrsg.): Sankt Benedikt in Ebenhausen/Isartal. 2. Auflage. Heimatverlag Dr. Alfons Kellermeier, Landau/Isar, Landshut 1966.
  5. Peter Steiner: Auferstehungskirche Pirk (= Kunstführer Nr. 935). Schnell und Steiner, München Zürich 1970.
  6. Pfarrkirche Heilig Geist Günzburg mit Denzingen und Deffingen. In: Katholisches Stadtpfarramt Heilig Geist (Hrsg.): PEDA-Kunstführer. Nr. 656. Kunstverlag PEDA, Passau 2006, ISBN 978-3-89643-656-6, S. 1–18.
  7. Kath. Pfarramt Heilig Geist Günzburg (Hrsg.): Festschrift zur Weihe des Pfarrzentrums Heilig Geist. Günzburg 21. Oktober 1973. Buchdruckerei Georg Deininger, Reisensburg 1973.
  8. Marianne Reuter: Die Gestaltung des Innenraums der Kirche Heilig Geist des Pfarrzentrums Günzburg-Südost. In: pg-guenzburg.de. Pfarrgemeinschaft Günzburg, 2024, abgerufen am 12. Februar 2025.
  9. Sabine Klotz: Heilig Geist Günzburg. In: Sabine Klotz (Hrsg.): Zeichen des Aufbruchs. Kirchenbau und Liturgiereform im Bistum Augsburg seit 1960. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2018, ISBN 978-3-95976-096-6, S. 211–213.
  10. Rüdiger Becksmann: Die Augsburger Propheten und die Anfänge der monumentalen Glasmalerei. In: Martin Kaufhold (Hrsg.): Der Augsburger Dom im Mittelalter. Augsburg 2006, S. 74 - 97.
  11. Michael Andreas Schmid: Die Glasgemälde im Augsburger Dom. Lindenberg im Allgäu 2015.
  12. Klaus Mucha: „Der Heilsweg des Menschen“. Das Kirchenfenster von St. Stephan in München-Sendling. Druck Peter Wind Offsetdruck Buchdruck, München Februar 1983.
  13. Birgit Bernhard, Robert Bernhard: 50 Jahre St. Stephan. Festschrift Pfarrgemeinde St. Stephan München-Sendling 1969-2019. Hrsg.: Katholische Pfarrei St. Stephan, Zillertalstr. 47, 81373 München-Sendling. München 2019.
  14. Martin Achter: Heilig-Blut-Kapelle der Kirche St. Maximilian in Augsburg. In: Stimme der Pfarrei St. Max. Nr. 67. Augsburg Dezember 1992, S. 2.
  15. Ebtehag Becheir: Überlegungen zur künstlerischen Gestaltung der drei Fenster. In: Stimme der Pfarrei St. Max. Nr. 67. Augsburg Dezember 1992, S. 3.
  16. Katholisches Pfarramt St. Stephan, Putzbrunn. Evang.-Luth. Pfarramt Jubilate-Kirche, München (Hrsg.): Festschrift zur Weihe des ökumenischen Pfarrzentrums St. Stephan und St. Martin. Neubiberg September 1993, S. 35–36.
  17. Mechthild Haas: In naher Ferne. Ebtehag Becheir. Hrsg.: Galerie Goethe 53. München 1994.
  18. Chronik der Ausstellungen und Konzerte. In: Denkmalschmiede Höfgen GmbH (Hrsg.): Denkmalschmiede Höfgen. Studiogalerie Kaditzsch. Retrospektive 1993-1998. Grimma 1998, S. 20 f., 156, 174.