Dietrich Strothmann

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Dietrich Strothmann (* 2. Juli 1927 in Berlin; † 16. März 2016[1]) war ein deutscher Journalist. Er verfasste viele Berichte über NS-Prozesse in der Bundesrepublik Deutschland und zum Holocaust.[2]

Strothmann wurde 1927 als Sohn eines Lehrers und einer Pastorentochter in Berlin geboren.[3] Sein Vater war Mitglied der NSDAP und arbeitete später als Direktor einer Gewerbeschule in Berlin und mit dem Titel Oberschulrat in Breslau.[3]

Strothmann wuchs im Arbeiterbezirk Berlin-Gesundbrunnen auf und besuchte die Gontard-Oberschule für Jungen.[3] Er war Mitglied der Hitlerjugend.[3] Während des Zweiten Weltkrieges wurde er als Flakhelfer, zum Reichsarbeitsdienst und als Soldat herangezogen.[3] Er studierte nach der Kriegsgefangenschaft[4] und dem Abitur Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und Publizistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und wurde 1958 an der Philosophischen Fakultät mit der Dissertation Das System der nationalsozialistischen Schrifttumspolitik. Ein Beitrag zur Publizistik im 3. Reich zum Dr. phil. promoviert; 1985 erschien das Werk in der vierten Auflage.

1959 wurde er politischer Redakteur bei der Neuen Ruhr Zeitung in Essen; 1961 wechselte er zur Wochenzeitung Die Zeit in Hamburg.[5] Dort war er bis 1989 Redakteur im Politik-Ressort. Er war Prozessbeobachter in zahlreichen Prozessen gegen NS-Verbrecher in der BRD[6] u. a. bei den Auschwitzprozessen in Frankfurt am Main und im Majdanek-Prozess in Düsseldorf.

Schriften (Auswahl)

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  • Nationalsozialistische Literaturpolitik. Ein Beitrag zur Publizistik im 3. Reich (= Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, Band 13, Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e. V. Frankfurt am Main), Bouvier, Bonn 1960, DNB 454938004; 4. Auflage, Bonn 1985, ISBN 3-416-00190-7.
  • mit Erich Lüth: Leben, Kampf und Tod im Ghetto Warschau. Ansprachen zur Ausstellung in Hamburg am 6. April 1964 (= Schriftenreihe der Neuen Gesellschaft, Heft 3). Kuratorium für staatsbürgerliche Bildung, Neue Gesellschaft, Vereinigung für Politische Bildung e. V., Hamburg 1964, DNB 452734908.
  • hrsg.: Die Bundespräsidenten. Das Amt, die Staatsoberhäupter, die Bewerber 1994 (= Zeit-Punkte 1992 - 2004, 1994, Nr. 2). Zeitverlag Bucerius, Hamburg 1994, DNB 943505348.

Einzelnachweise

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  1. Die Zeit Druckausgabe No. 14 vom 23. März 2016 Seite 10 Politik • Meinung: Traueranzeige Die Zeit
  2. Peter Reichel: Der Nationalsozialismus vor Gericht und die Rückkehr zum Rechtsstaat. In: Peter Reichel, Harald Schmid, Peter Steinbach (Hrsg.): Der Nationalsozialismus. Die zweite Geschichte. Überwindung, Deutung, Erinnerung. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58342-1, S. 58
  3. a b c d e Dietrich Strothmann: Alltägliche Jugend. In: Jakob Benecke (Hrsg.): Die Hitler-Jugend 1933 bis 1945. Programmatik, Alltag, Erinnerungen. Eine Dokumentation. Beltz Juventa, Weinheim 2013, ISBN 978-3-7799-2651-1, S. 212 ff.
  4. Wolfgang Benz (Hrsg.): Die Vertreibung der Deutschen aus dem Osten. Ursachen, Ereignisse, Folgen. Ullstein, Frankfurt am Main 1985, ISBN 3-596-24329-7, S. 248.
  5. Karl Dietrich Bracher (Hrsg.): Nach 25 Jahren. Eine Deutschland Bilanz. Kindler, München 1970, S. 375.
  6. Jörg Osterloh, Clemens Vollnhals (Hrsg.): NS-Prozesse und deutsche Öffentlichkeit. Besatzungszeit, frühe Bundesrepublik und DDR (= Schriften des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, Band 45). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2011, S. 17.