Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften 1947

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47. Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften
Stadt Köln
4 weitere Orte
Stadion Müngersdorfer Stadion
Wettbewerbe Köln: 31
Weitere Orte: 7
Eröffnung 9. August 1947
Schlusstag 10. August 1947
Chronik
Frankfurt am Main 1946 Nürnberg 1948

Die 47. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften fanden am 9. und 10. August 1947 im Müngersdorfer Stadion in Köln statt. Mit wenigen Ausnahmen wurden alle Wettbewerbe im Rahmen der Veranstaltung in Köln durchgeführt.

Vor der endgültigen deutschen Teilung

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Es handelte sich dabei um die zweiten Leichtathletik-Meisterschaften nach dem Zweiten Weltkrieg und die letzten vor der deutschen Teilung. Jedoch nahmen nur sehr wenige Athleten aus der Sowjetischen Besatzungszone teil.

Wettbewerbsprogramm

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Das Wettkampfprogramm der Vorkriegszeit wurde noch nicht völlig erreicht. So gab es keinen Zehnkampf und der 200-Meter-Lauf der Frauen fand ebenfalls nicht statt. Der Marathonlauf wurde wie im Vorjahr auf eine Distanz von 20 km verkürzt, glich also eher dem heutigen Halbmarathon. Erstmals seit elf Jahren gab es auch wieder einen Waldlauf.

Ausgelagerte Disziplinen

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Folgende Meisterschaftswettbewerbe fanden an anderen Orten zu anderen Terminen statt:[1]

Medaillengewinner Männer

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Die folgenden Übersichten fassen die Medaillengewinner und -gewinnerinnen zusammen. Eine ausführlichere Übersicht mit den jeweils ersten sechs in den einzelnen Disziplinen findet sich unter dem Link Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften 1947/Resultate.

Disziplin Gold Leistung Silber Leistung Bronze Leistung
100 m Heinz Fischer (Preussen Krefeld) 10,5 s00 Friedel Pfeiffer (Eintracht Frankfurt) 10,5 s00 Werner Wigner (ASV Zirndorf) 10,6 s00
200 m Walter Schreiber
(Eintracht Frankfurt)
22,2 s00 Werner Wigner
(ASV Zirndorf)
22,3 s00 Heinz Konze
(Schwarz-Weiß Radevormwald)
22,3 s00
400 m Hans Hieke (Hamburger SV) 49,2 s00 Hubert Huppertz (ASV Köln) 49,4 s00 Herbert Behrend (Hamburger SV) 49,6 s00
800 m Heinz Ulzheimer
(Eintracht Frankfurt)
1:53,0 min Karl Kluge
(Werder Bremen)
1:54,3 min Wolfgang Erhard
(VfB Stuttgart)
1:55,0 min
1500 m Ludwig Kaindl
(TSV 1860 München)
3:58,6 min Heinz Westerteicher
(Rot-Weiß Oberhausen)
3:59,2 min Hermann Hammersen
(Blau-Weiß Osnabrück)
4:01,0 min
5000 m Ludwig Warnemünde
(SC Victoria Hamburg)
15:19,6 min Hermann Eberlein
(TSV 1860 München)
15:23,0 min Helmut Bolzhauser
(TSV Esslingen)
15:30,6 min
10.000 m Otto Eitel
(TSV Esslingen)
31:52,8 min Edmund Nadolny
(Rot-Weiß Oberhausen)
32:01,2 min Josef Legge
(VfL Bochum)
32:27,0 min
Marathon (20 km) Josef Legge
(VfL Bochum)
1:09:28 h000 Wilhelm Borns
(FSV Frankfurt)
1:09:29 h000 Bruno Eisenhardt
(SG Friedrichshain Berlin)
1:10:38 h000
Marathon (20 km), Mannschaftswertung SG Friedrichshain Berlin
Bruno Eisenhardt
Otto Maybaum
Arthur Frisch
3:35:19 h000 FSV Frankfurt
Wilhelm Borns
Erich Lachhein
Hans Engel
3:39:41 h000 TSV Dörverden
Poppe
Schröder
Ganzer
3:54:07 h000
110 m Hürden Hans Zepernick
(Osnabrücker TV)
15,1 s00 Rainer Hendrichs
(Köln)[2]
15,3 s00 Dieter Haferkamp (SV Schwarz-Weiß Westende Hamborn) 15,4 s00
400 m Hürden Karl Kohlhoff
(Holstein Kiel)
54,9 s00 Waldemar Richter
(TuS Iserlohn)
55,4 s00 Arthur Pollack
(Schwarz-Weiß Radevormwald)
57,1 s00
3000 m Hindernis Alfred Dompert (Stuttgarter Kickers) 9:30,2 min Erhard Kynast (TSV Braunschweig) 9:35,8 min Helmut Korbelka (SV Passau) 9:59,2 min
4 × 100 m Staffel Preussen Krefeld
Paul Schochow
Josef Capellmann
Leo Lickes
Heinz Fischer
42,1 s00 SV St. Georg 1895 Hamburg
Schauer
Steffen
Rehders
Gerhard Luther
42,6 s00 Bonner FV
Heiner Sprakel
Karl Morschhäuser
Rolf Münks
Helmut Virneburg
42,6 s00
4 × 400 m Staffel Hamburger SV
Dieter Wawrczyn
Hermann Burnitz
Herbert Behrend
Hans Hieke
3:20,6 min Rot-Weiß Oberhausen
Karl-Friedrich Schneider
Karl-Heinz Surray
August Kirsch
Karl-Friedrich Rückebeil
3:23,0 min Holstein Kiel
Sommer
Herbert Sonntag
Hoffmeister
Karl Kohlhoff
3:23,6 min
3 × 1000 m Staffel Eintracht Frankfurt
Hofferberth
Dahmer
Heinz Ulzheimer
7:39,0 min Rot-Weiß Oberhausen
Rolf Lamers
Karl Grünsfelder
Heinz Westerteicher
7:43,4 min SG Eichkamp Berlin
Henselin
Buller
Gerhard Audorf
7:46,8 min
10.000 m Bahngehen Rudolf Lüttge
(TSV Braunschweig)
48:34,2 min Konrad Ditz
(Post SV Bonn)
48:41,2 min Hermann Grittner
(Reichsbahn SV Köln)
48:57,0 min
25-km-Straßengehen Fritz Bleiweiß
(SG Steglitz Berlin)
2:08:04 h000 Hermann Grittner
(Reichsbahn SV Köln)
2:11:18 h000 Konrad Ditz
(Post SV Bonn)
2:11:48 h000
25-km-Straßengehen, Mannschaftswertung TSV Braunschweig
Rudolf Lüttge
Schlieker
Theo Arendes
7:07:47 h000 Post SV Bonn
Konrad Ditz
Peter Düx
Paul Scharf
7:14:12 h000 Hamburger SV
Rudolf Modes
Hermann Schmidt
Grunow
7:17:00 h000
Hochsprung Ludwig Koppenwallner
(VfL München)
1,95 m Hermann Nacke
(Polizei SV Kiel)
1,91 m Bernd Naumann
(SC Frankfurt 1880)
1,85 m
Stabhochsprung Gustav Stührk
(TSV 1860 München)
3,80 m Kurt Landschulze
(Polizei SV Köln)
3,70 m Herbert Kroll
(Hamburger SV)
3,61 m
Weitsprung Gerhard Luther
(SV St. Georg Hamburg)
7,09 m Willi Pfotenhauer
(ATS Kulmbach)
6,91 m Heinz Kreulich
(TC Gelsenkirchen 1874)
6,81 m
Dreisprung Horst Vogt (ASC Fulda) 14,25 m Paul Rapp (Stuttgarter Kickers) 14,06 m Max Kriegl (VfL München) 13,73 m
Kugelstoßen Otto Luh (VfB Gießen) 14,57 m Gerhard Stöck (Hamburger SV) 14,33 m Karl Jansen (ASV Köln) 14,18 m
Diskuswurf Gustav Marktanner
(VfB Stuttgart)
43,60 m Gerhard Hilbrecht
(TSV 1860 München)
43,33 m Karl Jansen
(ASV Köln)
43,19 m
Hammerwurf Karl Hein (SV St. Georg Hamburg) 53,54 m Karl Storch (ASC Fulda) 52,72 m Karl Wolf (Karlsruher TV 1846) 50,11 m
Speerwurf Helmut Wilshaus
(Hammer SpVg. 03/04)
65,76 m Gerhard Stöck
(Hamburger SV)
60,38 m Erwin Fritz
(VfL München)
59,92 m
Fünfkampf, 1934er W.
2. Zeile: 1985er Wert.
[3]
Hermann Nacke (Polizei SV Kiel) 3651 P
(? P)
Friedel Schirmer (FC Stadthagen) 3492 P
(3373 P)
Herbert Vatter (Stuttgarter Kickers) 3469 P
(3368 P)
Waldlauf6000 m Josef Legge
(VfL Bochum)
19:28,0 min Hermann Eberlein
(TSV 1860 München)
19:40,0 min Helmut Bolzhauser
(TSV Esslingen)
19:46,0 min
Waldlauf, Mannschaftswertung TSV 1860 München
Hermann Eberlein
Georg Goldemund
Georg Ostertag
16 P
(Plätze 2/8/9)
Rot-Weiß Oberhausen
Edmund Nadolny
Heinz Westerteicher
Fritz Schöning
20 P
(Plätze 6/7/10)
MTV Braunschweig
Bischoff
Willi Mötzung
Karl-Heinz Cruschinski
39 P
(Plä- 15/24/25)

Medaillengewinnerinnen Frauen

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Disziplin Gold Leistung Silber Leistung Bronze Leistung
100 m Marga Petersen (Werder Bremen) 12,0 s Ingrid Trapp (Eimsbütteler TV) 12,2 s Hildegard Luhmann (Elberfelder TG) 12,2 s
80 m Hürden Lieselotte Federmann
(SC Pforzheim)
11,9 s Maria Domagala
(Rot-Weiß Oberhausen)
11,9 s Bolder
(Kölner Turnerschaft von 1843)
12,1 s
4 × 100 m Staffel Werder Bremen
Krüger
Marga Petersen
Alwine Schulz
Helga Huhn
48,7 s Hamburger SV
Ellen Siefert
Ilse Schmuck
Elfriede Werdier
Bordehl
49,2 s MTV München von 1879
Kaltenbach
Ida Adler
Elfriede Mayerhofer
Erika Eckelt
50,0 s
Hochsprung Erika Eckelt (MTV 1879 München) 1,60 m Grete Beickelmann (TuS Opladen) 1,55 m Billen (TG 1848 Neuss) 1,53 m
Weitsprung Elfriede Brunemann
(TK Hannover)
5,63 m Ursula Ehrhardt
(VfL 1860 Marburg)
5,34 m Irmgard Kirchhoff
(KSV Hessen Kassel)
5,29 m
Kugelstoßen Gertrud Schlüter
(SV St. Georg Hamburg)
13,29 m Marianne Schulze-Entrup
(TV Münster 1862)
13,17 m Hilde Siemer
(Oldenburger Turnerbund)
12,46 m
Diskuswurf Marianne Schulze Entrup
(TV Münster 1862)
41,13 m Hilde Sommer
(MTV Braunschweig)
38,75 m Else Graf
(SV 1873 Nürnberg-Süd)
38,56 m
Speerwurf Inge Wolf geb. Plank (1. FC Nürnberg) 42,83 m Liesel Hillebrandt (TK Hannover) 41,45 m Julie Knabel (VfL München) 39,23 m
Fünfkampf, offiz. Wert.
2. Zeile: 1980er Wert.
[4]
Gertrud Schlüter
(SV St. Georg Hamburg)
355 P
(3108 P)
Karen Uthke
(Flensburg 08)
301 P
(2968 P)
Lena Stumpf
(VfL Germania Leer)
297 P
(3013 P)
  • Fritz Steinmetz: 75 Jahre Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften: (1898–1972). 1. Auflage. Bartels und Wernitz, Berlin / München / Frankfurt (M.) 1973, ISBN 3-87039-956-2 (Ein Beitrag zur Geschichte der Leichtathletik).

Einzelnachweise und Hinweise

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  1. Austragungsorte der Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften seit 1946 (Memento vom 8. Juli 2017 im Internet Archive), leichtathletik.de (PDF; 250 kB), abgerufen am 30. März 2021
  2. Im Standardwerk von Fritz Steinmetz – in der Literaturangabe unten angeführt – gehörte Rainer Hendrichs dem 1. FC Köln an. Das mag vielleicht für spätere Jahre stimmen, da dieser Verein jedoch erst 1948 durch den Zusammenschluss der Vereine Kölner BC 01 und SpVgg Sülz 07 gegründet wurde, kann diese Angabe für das Meisterschaftsjahr 1947, um das es hier geht, nicht korrekt sein.
  3. Gewertet wurden die Disziplinen vom 1. Tag des Zehnkampfs (sog. „Deutscher Fünfkampf“): 100 m, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400 m.
  4. Der Fünfkampf wurde nach einer älteren deutschen Punktetabelle des Frauen-Fünfkampfs gewertet, Disziplinen: Tag 1 – Kugelstoß, Weitsprung / Tag 2 – 100 m, Hochsprung, Speerwurf.