Candlemass

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Candlemass
Candlemass während ihres Auftritts in Laager, 2015
Candlemass während ihres Auftritts in Laager, 2015
Allgemeine Informationen
Herkunft Stockholm, Schweden
Genre(s) Epic Doom
Aktive Jahre
Gründung 1984, 1997, 2004
Auflösung 1994, 2002
Website www.candlemass.se
Gründungsmitglieder
Johan Langquist (bis 1987, seit 2018)
Mats „Mappe“ Björkman (bis 1994, seit 2002)
Klas Bergwall (bis 1987)
Leif Edling
Mats Ekstrom (bis 1987)
Aktuelle Besetzung
Gesang
Johan Langquist
Bass
Leif Edling
Gitarre
Mats „Mappe“ Björkman (1984–1994, seit 2002)
Gitarre
Lars Johansson (1987–1994, seit 2002)
Schlagzeug
Jan Lindh (1987–1994, seit 2002)
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Messiah Marcolin (1987–1991, 2002–2006)
Gesang
Thomas Vikström (1991–1994)
Gesang
Björn Flodkvist (1997–2002)
Gesang
Robert Lowe (2006–2012)
Gesang
Mats Levén (2012–2018)
Gitarre
Michael Amott (1997–1999)
Gitarre
Mats Ståhl (1999–2002)
Schlagzeug
Jejo Perkovic (1997–2002)
Carl Westholm (1997–1998)

{{{Logobeschreibung unten}}}
Candlemass auf dem Party.San 2017

Candlemass ist eine schwedische Epic-Doom-Band, die Mitte der 1980er von Leif Edling gegründet wurde.

Leif Edling gründete Candlemass nach der Auflösung seiner vorigen Band Nemesis. Die Urbesetzung bestand aus Edling (Bass), Mats Ekstrom (Schlagzeug), Mats Mappe Björkman (Gitarre) und Johan Langquist (Gesang). Ihr Debütalbum Epicus Doomicus Metallicus erschien 1986 und wurde sogleich ein richtungsweisendes Werk in der noch jungen Doom-Metal-Szene. Das Coverbild zeigt einen Schädel mit Hörnern, durch den zwei Keile in Form eines Kreuzes getrieben wurden; das Symbol hat laut Edling keine religiöse oder andere Bedeutung, die Band habe mit Schädel und Kreuz – die extremsten Symbole, die sie finden konnte – ein geeignetes Logo zu kreieren versucht.[1]

Vor der Aufnahme des zweiten Albums Nightfall (1987) stiegen Langquist und Ekstrom aus und Messiah Marcolin (Gesang), Lars Johansson (Lead gitarre) und Jan Lindh (Schlagzeug) kamen in die Band. Mit Messiah Marcolins breitem Stimmumfang und seiner markanten Stimme prägte Candlemass den Doom Metal mit diesem Album, zu dem Lied Bewitched nahm die Band ein Musikvideo auf. Die Albencover zu Nightfall und dem Nachfolger Ancient Dreams (1988) waren religiös geprägten Gemälden des amerikanischen Landschaftsmalers Thomas Cole (1801–1844) entnommen; es handelt sich dabei um die Bilder Old Age und Youth aus dem 1842 fertiggestellten Zyklus The Voyage of Life. Zu dieser Zeit sorgte auch das Bühnenoutfit von Sänger Marcolin für Aufsehen, da er im Habit auftrat. Auch das vierte Album Tales of Creation (1989) wurde ein Klassiker des Doom Metal.

1990 folgte noch ein Live-Album, bevor Differenzen zwischen den Bandmitgliedern in Marcolins Austritt mündeten.

Thomas Vikström wurde der neue Sänger der Band und mit Chapter VI (1992) erschien ein neues Album. Diese Platte konnte jedoch nicht mehr an die Erfolge vergangener Jahre anknüpfen und so kam es zur Auflösung der Band, nachdem Leif Edling mit einem neuen Projekt (Abstrakt Algebra) gestartet war. Doch auch die neue Band lief nicht gut und so nahm Edling im Studio mit einer komplett neuen Besetzung die Alben Dactylis Glomerata (1998) und From the 13th Sun (1999) auf.

2002 fand die Band wieder zusammen[2] und spielte ein paar Konzerte, die bei den Fans sehr gut ankamen; die Umverlegung mehrerer Auftritte auf dem Wacken Open Air 2002, über die Bands und Besucher durch die Veranstalter nicht hinreichend informiert wurden, sorgte allerdings dafür, dass zahlreiche Fans den Auftritt von Candlemass verpassten und die Band vor einem Thrash- und Black-Metal-Publikum auftrat; die anwesenden Zuschauer nahmen die Band jedoch gut auf.[3][4]

In der klassischen Besetzung nahm die Band ein weiteres Live-Album auf. Ende Mai 2004 wurde ihre erneute Trennung bekanntgegeben. Laut der Band zeigten sich „[d]ie ersten kleinen Risse […] bereits im Sommer 2002, weil die Mitglieder nicht die gleiche Vision bezüglich der Auftritte, eines eventuellen neuen Albums, der internen Demokratie und so weiter teilten“.[2]

Ende 2004 fanden Candlemass und Sänger Messiah Marcolin wieder zusammen und kündigte ein neues Album sowie einen Auftritt beim Bang Your Head an.[5] Ein neues Album wurde am 4. Mai 2005 unter dem Namen Candlemass veröffentlicht. Nachdem es längere Zeit auch für die Band selbst unklar blieb, ob das kommende Album mit Messiah Marcolin eingespielt werden würde,[6] wurde dieser im Januar 2007 durch Robert Lowe von der Band Solitude Aeturnus ersetzt; Lowe sah „darin kein Problem, da er mit Solitude Aeturnus, die nur sporadisch touren, ‚nicht hundertprozentig ausgelastet ist‘“.[7] Der erste Auftritt mit Lowe fand im gleichen Jahr in Stockholm statt.[7][8] Mit ihm zusammen wurde das Album The King of the Grey Islands aufgenommen, welches in den Musikzeitschriften Metal Hammer[9] und Rock Hard[10] zum Album des Monats gekürt wurde.

Am 20. März 2008 wurde Gitarrist Mats Björkman sechs Wochen vor einer geplanten US-Tournee wegen Diebstahls von CDs im Wert von drei Millionen SEK (~ 310.000 €) zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.[11][12]

Am 2. Juni 2012 gab die Band auf ihrer Homepage den Ausstieg von Robert Lowe bekannt, der auf den kommenden Konzerten von Mats Levén vertreten werden soll.[13] Mats Levén war von 2012 bis 2018 Sänger von Candlemass und wurde 2018, für die gesamte Fangemeinde komplett überraschend, durch Johan Langquist (Epicus Doomicus Metallicus) ersetzt. Robert Lowe hatte bei einigen Fans Kredit verspielt, da er bei Live-Auftritten die Texte oftmals offensichtlich von seinem Notebook ablas. Auch Leif Edling beschwerte sich darüber, dass er nie die Texte lernte.[14]

Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[15]
Ancient Dreams
 US17421.01.1989(6 Wo.)
 SE4530.11.1988(2 Wo.)
Tales of Creation
 SE4818.10.1989(1 Wo.)
Chapter Six
 SE4327.05.1992(2 Wo.)
Candlemass
 SE712.05.2005(4 Wo.)
 DE9622.05.2005(1 Wo.)
King of the Grey Islands
 SE3205.07.2007(2 Wo.)
 DE8309.07.2007(1 Wo.)
Death Magic Doom
 SE3310.04.2009(1 Wo.)
 DE5220.04.2009(1 Wo.)
Psalms for the Dead
 SE1915.06.2012(3 Wo.)
 DE5822.06.2012(1 Wo.)
The Door to Doom
 SE1301.03.2019(1 Wo.)
 DE1801.03.2019(2 Wo.)
 AT5408.03.2019(1 Wo.)
 CH2903.03.2019(1 Wo.)
Sweet Evil Sun
 SE5225.11.2022(1 Wo.)
 DE4225.11.2022(1 Wo.)
 CH3727.11.2022(1 Wo.)

Studioalben

  • 1986: Epicus Doomicus Metallicus (LP/CD)
  • 1987: Nightfall (LP/CD)
  • 1988: Ancient Dreams (LP/CD)
  • 1989: Tales of Creation (LP/CD)
  • 1992: Chapter VI (LP/CD)
  • 1998: Dactylis Glomerata (CD)
  • 1999: From the 13th Sun (CD)
  • 2005: Candlemass (CD)
  • 2007: King of the Grey Islands (CD)
  • 2009: Death Magic Doom (CD)
  • 2012: Psalms for the Dead (CD)
  • 2019: The Door to Doom
  • 2022: Sweet Evil Sun

EPs

  • 2008: Lucifer Rising (CD)
  • 2016: Death thy Lover
  • 2018: House of Doom

Livealben

  • 1990: Live (LP/CD)
  • 2003: Doomed for Live (CD)
  • 2010: Ashes to Ashes (CD)
  • 2016: Live at the Marquee – Nov 26 1988 (Doppel-LP)

Kompilationen

  • 1994: The Best of Candlemass – As It Is, as It Was (CD)
  • 2002: Black Heart of Candlemass (CD)
  • 2003: Diamonds of Doom (Doppel-LP)
  • 2004: Essential Doom (CD)

Videoalben

  • 2002: Documents of Doom (DVD)
  • 2005: The Curse of Candlemass (DVD)
  • 2010: Ashes to Ashes (DVD)
Commons: Candlemass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Interview with Leif Edling (Candlemass) (Memento vom 3. Dezember 2007 im Internet Archive) (englisch, abgerufen am 24. März 2019)
  2. a b Candlemass. Die Messe ist aus. In: Metal Hammer, Juli 2004, S. 12.
  3. Berk: Interview with Leif Edling (Candlemass) – English version. Metal Music Magazine, 28. November 2002, archiviert vom Original am 3. Dezember 2007; abgerufen am 11. Dezember 2009 (englisch).
  4. CANDLEMASS: Stellungnahme zur Wacken-Verschiebung. 9. August 2002, abgerufen am 11. Dezember 2009.
  5. Bandkarussell. In: Metal Hammer. Januar 2005, S. 24.
  6. News. In: Metal Hammer. Oktober 2004, S. 11.
  7. a b Petra Schurer: Candlemass. Die Feuertaufe. In: Metal Hammer. Juni 2007, S. 98.
  8. Petra Schurer: Candlemass + Grand Magus. Stockholm: The Shrine. In: Metal Hammer. Juni 2007, S. 136.
  9. Candlemass. King Of The Grey Islands. In: Metal Hammer. Juli 2007, S. 98.
  10. Band: Candlemass. Rock Hard Verlags- und Handels-GmbH, archiviert vom Original am 24. März 2019; abgerufen am 24. März 2019.
  11. Realtid.se: Känd svensk gitarrist fick fängelse (Memento vom 6. Oktober 2015 im Internet Archive) (schwedisch, abgerufen am 22. März 2008)
  12. Aftonbladet: Musiker dömd till fängelse (schwedisch, abgerufen am 22. März 2008)
  13. CANDLEMASS SINGER CHANGE! (Memento vom 25. September 2012 im Internet Archive).
  14. David E. Gehlke: Avatarium – Behold the Dark…In Paradise. deadrhetoric.com, 1. Dezember 2013, abgerufen am 24. März 2019 (englisch).
  15. Chartquellen: SEDeutschlandÖsterreichSchweizUS