Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg

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Ilsenburg–Vienenburg
Bahnstrecke am Haltepunkt Stapelburg, 2022
Bahnstrecke am Haltepunkt Stapelburg, 2022
Streckennummer (DB):6393
Kursbuchstrecke (DB):330
Streckenlänge:15,29 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Höchstgeschwindigkeit:120 km/h
Zweigleisigkeit:nein
Strecke
von Heudeber-Danstedt
Bahnhof
18,439 Ilsenburg 237 m
Kilometer-Wechsel
18,930 Beginn Strecke 6393
Abzweig geradeaus und ehemals nach links
≈ 21,400 nach Bad Harzburg
Haltepunkt / Haltestelle
22,285 Stapelburg
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesautobahn 36
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
≈ 29,000 von Halle (Saale) Hbf *
Grenze
29,083 Landesgrenze Sachsen-Anhalt–Niedersachsen
ehemalige Blockstelle
121,140 Bk Abbenrode *
Brücke über Wasserlauf
Ecker
Strecke mit Straßenbrücke
Bundesautobahn 36
Abzweig geradeaus und von rechts
von Braunschweig Hbf (seit 1924)
ehemaliger Dienststation / Betriebs- oder Güterbahnhof
Vienenburg Gbf *
Abzweig geradeaus und ehemals nach rechts
nach Langelsheim
Brücke
Bundesstraße 241
Brücke über Wasserlauf
Radau
Abzweig geradeaus und ehemals von rechts
von Braunschweig Hbf
Bahnhof
34,220 Vienenburg 137 m
Abzweig geradeaus und nach links
nach Bad Harzburg
Strecke
nach Goslar

Quellen: [1][2][3][4][5]
* vor Bau der Bahnstrecke baulich entfernt,
existierte nur im Zusammenhang mit der
Bahnstrecke Halle–Vienenburg.

Die Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg ist eine eingleisige, nicht elektrifizierte Hauptbahn zwischen Ilsenburg im Nordharz und dem Goslarer Ortsteil Vienenburg.

Sie entstand nach der Deutschen Wiedervereinigung als Verbindung der Bahnstrecken Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg und Vienenburg–Goslar neu. Sie ist zwischen Vienenburg und der Landesgrenze Niedersachsen/Sachsen-Anhalt auf der Trasse der stillgelegten Bahnstrecke Halle–Vienenburg erbaut.

Karte
Verlauf der Bahnstrecke

Nach der deutschen Wiedervereinigung sollten mit dem Nordharzlückenschluss eine Bahnverbindung über die ehemalige Grenze neu errichtet werden.

Der heutige Trassenverlauf wurde nach der Wiedervereinigung als neue Variante in Betracht gezogen, als sich sowohl die vollständige Reaktivierung der Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg (Fahrtrichtungswechsel in Bad Harzburg) als auch die vollständige Reaktivierung der Bahnstrecke Halle–Vienenburg (keine Anbindung von Wernigerode und Ilsenburg) nachteilig erwiesen und sich zeigte, dass Bundesregierung und Bahn maximal eine Verbindung zeitnah finanzieren würden. Der Aufbau in Niedersachsen konnte planungsrechtlich als Renovierung einer bestehenden Strecke definiert werden, was die Einrichtung von Bahnübergängen ermöglichte, während in Sachsen-Anhalt bis Stapelburg eine Neutrassierung ohne Bahnübergänge durchgeführt wurde.

Am 28. Dezember 1993 erging der Planfeststellungsbeschluss als letzter „hoheitlicher Akt“ der Deutschen Bundesbahn vor der Umwandlung in die Aktiengesellschaft. Am 12. April 1995 wurde der Abschnitt Ilsenburg–Stapelburg der Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg stillgelegt und zum 2. Juni 1996 die neue Verbindung in Betrieb genommen; Stapelburg erhielt mit dem Haltepunkt an der Umgehungsstraße zum dritten Mal Bahnanschluss. Drei alte Naturstein-Gewölbebrücken aus dem Baujahr 1869 konnten dabei erhalten werden.

Bahnsteig in Vienenburg

Personennahverkehr

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Das derzeitige Betriebskonzept besteht auf der Bahnstrecke aus den zwei jeweils im Zweistundentakt bedienten Regional-Express-Linien Magdeburg–Goslar und Halle (Saale)–Goslar, die sich zwischen Halberstadt und Goslar zu einem Stundentakt überlagern. Eingesetzt werden Dieseltriebwagen der Baureihe 648. Beide Linien werden seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 von Abellio Rail Mitteldeutschland betrieben. An Wochenenden wird ein Zugpaar Richtung Magdeburg als Harz-Berlin-Express umsteigefrei nach Berlin verlängert. Die Züge dieser Linien verkehren ab Vienenburg weiter über die Bahnstrecke Vienenburg–Goslar. Direkter Reiseverkehr über die Bahnstrecke Braunschweig–Bad Harzburg zum Bahnhof Bad Harzburg besteht hingegen seit Mitte der 2010er-Jahre nicht mehr.

Die Strecke dient als Verbindung zwischen den Stahlwerken der Salzgitter AG in Salzgitter und Ilsenburg. Daneben findet Güterverkehr anderer Anbieter statt.

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen forderte in einer im Juni 2019 veröffentlichten Maßnahmenliste die Elektrifizierung der Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg als Teil eines großen Elektrifizierungsprojekts im Nordharz.[6]

Am 21. Juli 2021 ereignete sich am Bahnübergang der K 28 in Wennerode ein Zusammenprall zwischen dem Triebwagen 1648 438 eines Regionalexpresses von abellio und einem Kraftfahrzeug eines Kurierdienstes.[7]

Commons: Bahnstrecke Ilsenburg–Vienenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. DB Netz AG: DB Netze Infrastrukturregister. Abgerufen am 28. August 2021.
  2. Europa im 19. Jahrhundert. In: www.arcanum.com. Abgerufen am 28. August 2021.
  3. OpenStreetMap + Historische Messtischblätter (TK25). In: www.susudata.de. Abgerufen am 28. August 2021.
  4. Deutsche Reichsbahn: Übersichtskarte des Reichsbahndirektionsbezirks Magdeburg. In: www.blocksignal.de. Februar 1988, abgerufen am 28. August 2021.
  5. Klaus Erbeck: Heudeber-Danstedt 0,0 – Bad Harzburg 32,19 – Oker 39,07 (1938). In: www.klauserbeck.de. Abgerufen am 28. August 2021.
  6. Verband Deutscher Verkehrsunternehmen: Investitionsbedarf für das Bundesschienenwegenetz aus Sicht der Nutzer. Neunte VDV-Maßnahmenliste. Juni 2019. Abgerufen am 1. November 2021.
  7. Zugunglück: Haarscharf an Katastrophe vorbei. In: Goslarsche Zeitung (Hrsg.): Goslarsche Zeitung. Vienenburg 22. Juli 2021 (Online [abgerufen am 24. Juli 2021]).