Arizona

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Arizona
Flagge Siegel
Karte der USA, Arizona hervorgehobenAlaskaHawaiiRhode IslandWashington, D.C.MaineNew HampshireVermontMassachusettsConnecticutNew YorkPennsylvaniaDelawareNew JerseyMarylandVirginiaWest VirginiaOhioIndianaNorth CarolinaKentuckyTennesseeSouth CarolinaGeorgiaFloridaAlabamaMississippiMichiganWisconsinIllinoisLouisianaArkansasMissouriIowaMinnesotaNorth DakotaSouth DakotaNebraskaKansasOklahomaTexasNew MexicoColoradoWyomingMontanaIdahoUtahArizonaNevadaWashingtonOregonKalifornienKubaKanadaBahamasTurks- und CaicosinselnMexiko
Karte der USA, Arizona hervorgehoben
Liste der Bundesstaaten
Hauptstadt: Phoenix
Staatsmotto: „Ditat Deus“
(lateinisch Gott bereichert)
Fläche: 295.254 km²
Einwohner: 7.151.502 (Zensus 2020) (24 E. / km²)
Mitglied seit: 14. Februar 1912
Zeitzone: UTC−7 (MST)
(Sommerzeit nur im Navajogebiet)
Höchster Punkt: 3851 m (Humphreys Peak in den
San Francisco Peaks)
Durchschn. Höhe: 1250 m
Tiefster Punkt: 21 m Colorado River
Gouverneur: Katie Hobbs (D)
Post / Amt / ISO AZ / AZ / US-AZ
Karte von Arizona
Karte von Arizona
Karte von Arizona
Der Grand Canyon (2010)
Der Grand Canyon (2010)
Der Grand Canyon (2010)

Arizona (amerik. Aussprache [æɹɪˈzoʊ̯nəAudiodatei abspielen) ist ein Bundesstaat, der im Südwesten der Vereinigten Staaten liegt; die Abkürzung ist AZ. Arizona trägt den Beinamen Grand Canyon State. Seine Hauptstadt ist Phoenix.

Der Namensursprung ist unklar. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts vertraten Historiker überwiegend die These, der Name stamme von der Bezeichnung alĭ ṣonak („kleine Quelle“) der O’odham-Sprache. Er bezeichnete ursprünglich ausschließlich eine Gegend um Planchas de Plata in der Nähe von Nogales (Sonora) in der heutigen Grenzregion zwischen Mexiko und den USA. Die Tohono O’Odham bezeichnen die Region noch heute mit diesem Namen, der ausgesprochen wie Arissona klingt.

Seit 1979 findet auch die These Unterstützung von Historikern, dass baskische Einwanderer die Benennung aritz ona (gute Eiche) aus ihrer Sprache vergeben hätten.[1]

Eine weitverbreitete volksetymologische Herleitung vom spanischen Wort für Aride Zone ist nicht haltbar, da aus der Bezeichnung zona árida der Name Zonarida folgen müsste.[2]

Four Corners, Arizona grenzt an Utah und New Mexico und berührt punktuell Colorado

Im gesamten Süden grenzt Arizona an Mexiko, in die übrigen Richtungen grenzt Arizona an andere Bundesstaaten der USA: Im Südwesten grenzt Arizona an Kalifornien, nordwestlich an Nevada. Im Norden läuft die Grenze mit Utah auf den Four Corners’ Point zu, das einzige Vierländereck in den Vereinigten Staaten. Dort trifft Arizona im äußersten Nordosten an Colorado und teilt sich die Ostgrenze vollständig mit New Mexico.

Arizona ist flächenmäßig der sechstgrößte Bundesstaat der USA. Schätzungsweise 15 Prozent der Landfläche ist in Privatbesitz, der größte Teil des Landes stellt also öffentliche Wälder und Ländereien dar. Viele dieser Gebiete in öffentlicher Hand werden vom Arizona State Land Department und dem National Park Service verwaltet.

Arizona ist zwei Naturräumen zugehörig. Der Nordosten des Staates liegt auf dem Colorado-Plateau, alle weiteren Teile Arizonas gehören zur Basin-and-Range-Region. Die Grenze bildet der Gebirgszug Mogollon Rim. Der Bundesstaat ist von bergigen Landschaften und xerophytischer Flora geprägt. Arizona hat große steppen- und wüstenartige Landstriche mit großen Sandsteinvorkommen, gleichzeitig bilden Bergwälder rund ein Viertel des Staatsgebietes.

Der Colorado River und der von ihm gebildete Grand Canyon trennt im Nordwesten den Arizona Strip vom Rest des Bundesstaates. Er bildet auch fast die gesamte Westgrenze Arizonas zu Nevada und Kalifornien. Weitere bedeutende Flüsse in Arizona sind der Little Colorado River im Nordosten des Staates und der Gila River und seine Nebenflüsse in Zentral- und Südarizona.

Der US-Bundesstaat Arizona ist in 15 Countys gegliedert, die eine durchschnittliche Fläche von 19.683,6 km² haben.

In Arizona herrscht ein trockenes Wüsten- und Halbwüstenklima, im Norden eher Steppenklima. Das führt dazu, dass es je nach Höhenlage relativ milde Winter und heiße Sommer gibt. Wegen der Nähe zu den Rocky Mountains gibt es meist große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht. Die durchschnittlichen Niederschlagsmengen liegen etwa zwischen 100 und 500 mm pro Jahr, wobei der meiste Regen in der Zeit von Juli bis November fällt. Darüber hinaus gehört die Stadt Yuma mit rund 4000 Sonnenstunden jährlich zu den sonnigsten Orten der Welt. Andererseits ist die auf rund 2135 Metern gelegene Stadt Flagstaff im Norden des Staates einer der wichtigsten Wintersportorte der Vereinigten Staaten.

Monatliche Durchschnittstemperaturen (max/min) für ausgewählte Orte in Arizona[3]
Ort Juli (°C) Dezember (°C)
Phoenix 41/28 19/7
Tucson 38/23 18/4
Yuma 41/28 20/8
Flagstaff 27/11 5/−8
Prescott 31/15 11/−4
Kingman 36/19 13/0

Flora und Fauna

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wegen der Trockenheit wachsen in Arizona viele Kakteen, Palmlilien und Mesquite-Bäume. Zu den größten Wildtierarten gehören Weißwedel- und Maultierhirsche sowie Wapiti, Gabelböcke und Dickhornschafe. In abgelegenen Gebieten leben noch vereinzelt Bären. In den Bergregionen leben Raubtiere wie Pumas, Jaguare, Dachse und andere marderartige Tiere. In der Sonora-Wüste gibt es viele Arten von Echsen, Spinnen und Schlangen.

Bevölkerungsentwicklung
Census Einwohner ± rel.
1900 122.931
1910 204.354 66,2 %
1920 334.162 63,5 %
1930 435.573 30,3 %
1940 499.261 14,6 %
1950 749.587 50,1 %
1960 1.302.161 73,7 %
1970 1.770.900 36 %
1980 2.718.215 53,5 %
1990 3.665.228 34,8 %
2000 5.130.632 40 %
2010 6.413.158 25 %
2020 7.151.502 11,5 %
Vor 1900[4]

1900–1990[5] 2000[6]

In Arizona leben 7.151.502 Menschen (Stand: Zensus 2020), davon 76,9 % Weiße, 4,5 % Indianer, 3,4 % Afroamerikaner und 2,3 % Asiatische Amerikaner. 29,2 % bezeichnen sich als Hispanics oder Latinos unabhängig von der Angabe der “Race”.[7]

Die häufigsten Abstammungen der Bevölkerung Arizonas waren im Jahr 2009 mexikanisch (27,4 %), deutsch (16 %), irisch (10,8 %), englisch (10,1 %) und italienisch (4,6 %). Vor allem die südlichen und zentralen Bezirke sind hauptsächlich mexikanisch geprägt, während die nördlichen Bezirke größtenteils von Nachfahren britischer Einwanderer bevölkert sind und der Nordosten den größten Anteil indianischer Einwohner aufweist.

Seit 2003 bringt die hispanische (lateinamerikanische) Bevölkerung mehr Kinder zur Welt als die nicht-hispanische Bevölkerung, und es ist davon auszugehen, dass Lateinamerikaner im Jahr 2035 die Mehrheit der Bevölkerung stellen werden.

2000 hatten 74,1 % der Bevölkerung Englisch als Muttersprache, 19,5 % Spanisch, 1,9 % Navajo, 0,6 % andere Indianersprachen und 0,5 % Deutsch. Englisch ist seit 2006 die offizielle Sprache des Staates.[8]

Weltanschauungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die mitgliederstärksten Religionsgemeinschaften im Jahre 2000 waren die Katholische Kirche mit 974.883, die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit 251.974 und die Southern Baptist Convention mit 138.516 Anhängern.[9]

Vier Fünftel der Bevölkerung Arizonas beschreiben sich selbst als christlich, wobei Katholiken und Protestanten stark vertreten sind und auch Mormonen einen nicht zu vernachlässigenden Anteil haben.

Größte Städte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bevölkerungsdichte
Yuma (Arizona)Surprise (Arizona)Tempe (Arizona)Peoria (Arizona)ScottsdaleGlendale (Arizona)Gilbert (Arizona)Chandler (Arizona)Mesa (Arizona)TucsonPhoenix (Arizona)

Die Städte Phoenix, Mesa, Glendale, Gilbert, Chandler, Scottsdale und Tempe gehen fast nahtlos ineinander über, so dass häufig der Ballungsraum Phoenix (engl. Phoenix-Mesa Metropolitan Area) als Einheit wahrgenommen wird, wenn sie auch verwaltungstechnisch getrennt sind.

Das Gemälde La conquista del Colorado von Augusto Ferrer-Dalmau zeigt spanische Entdecker um Francisco Vásquez de Coronado bei einer Expedition in Arizona, 1540–1542

In der Zeit von 300 bis etwa 1200 befand sich in Südarizona die Hohokam-Kultur.

Álvar Núñez Cabeza de Vaca bereiste als erster Europäer den heutigen Südwesten der Vereinigten Staaten um 1535.[10] Aufgrund seiner Beschreibungen der Städte der Pueblo-Indianer sandte der Vizekönig von Mexiko, Antonio de Mendoza, im Jahre 1539 den spanischen Franziskaner Marcos de Niza in diese Region. Aufgrund der verfälschten Berichte von Álvar Núñez Cabeza de Vaca und Marcos de Niza entstand die Legende der Sieben Goldenen Städte von Cibola. Francisco Vásquez de Coronado, ein spanischer Conquistador, suchte diese Städte 1540–1542, fand und beschrieb die Pueblo-Kultur. Die eigentliche Kolonialisierung begann im Laufe der nächsten 200 Jahre durch katholisch-spanische Missionare. Sie begannen, die Indianer zum katholischen Glauben zu bekehren. Ab 1750 gründeten die Spanier die ersten befestigten Städte (1752 Tubac, 1775 Tucson). Arizona gehörte schließlich nach dem Erlangen der mexikanischen Unabhängigkeit im Jahr 1821 vollständig zu Mexiko.

1848 musste Mexiko nach seiner Niederlage im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg durch den Vertrag von Guadalupe Hidalgo alle Gebiete nördlich des Gila River gegen eine Zahlung von 15 Mio. Dollar an die USA abtreten. Dieses Gebiet erstreckte sich über die heutigen Bundesstaaten Arizona, New Mexico, Kalifornien, Nevada, Utah, den westlichen Teil Colorados und den südwestlichen Teil Wyomings. 1850 wurde das New-Mexico-Territorium aus dem heutigen Arizona, dem westlichen Teil New Mexicos und dem Süden Nevadas gebildet. 1853 wurde mit dem Gadsden-Kauf von Mexiko für 10 Mio. US-Dollar ein weiteres Gebiet von 77.700 km² südlich des Gila River erworben. Es wurde dem New-Mexico-Territorium angeschlossen und liegt heute nach dessen Aufteilung in die Territorien Arizona und New Mexico am 24. Februar 1863 großteils in Arizona.

Am 28. Februar 1859 wurde im Arizona-Territorium das erste Indianerreservat, die Gila River Indian Reservation, für die Pima- und Maricopa-Indianer gegründet. Am 1. Juni 1868 wurde durch einen Vertrag der Vereinigten Staaten mit den Navajo (Diné) die größte Reservation der Vereinigten Staaten, die Navajo Nation Reservation, begründet, die in der damaligen Abgrenzung nur zur Hälfte in Arizona lag, heute aber den gesamten Nordosten des Bundesstaates einnimmt.

Am 14. Februar 1912 wurde Arizona als 48. Staat als selbstverwalteter Bundesstaat etabliert. Die Aufwertung ist nicht zuletzt den Arizona Rangers zu verdanken, die Arizona durch tatkräftigen Einsatz (1901 bis 1909) von der ausgeuferten Gesetzlosigkeit befreiten.

Sheriff und späterer Senator Carl Hayden

Arizona war nach dem Zweiten Weltkrieg für lange Zeit eine Hochburg des nicht-evangelikalen Flügels der Republikaner, der mit Barry Goldwater und später John McCain prominente Politiker hervorbrachte. Bei Präsidentschaftswahlen haben die Republikaner Arizona von 1952 bis 2016 mit Ausnahme der Wahl 1996 (die Bill Clinton gewann) stets gewonnen. Bei der Präsidentschaftswahl 2020 gewann der Demokrat Joe Biden den Staat mit einem Vorsprung von weniger als 11.000 Stimmen. Die stetige Einwanderung aus Mexiko macht die republikanische Vormacht in Arizona unsicher, da die Einwanderer ganz überwiegend die Demokratische Partei unterstützen. Im Vergleich zu den aktiveren hispanischen Gemeinschaften in Kalifornien oder Nevada sind diejenigen Arizonas in ihrer Mehrheit deutlich später ins Land gekommen (siehe Operation Gatekeeper) und politisch weit stärker abstinent, sodass die seit den 1990er Jahren erwartete strukturelle Mehrheitsfähigkeit der Demokraten bis 2018 nicht eingetreten ist. Während die Zahl der Latinos von 1990 bis 2015 von 700.000 auf 2,2 Millionen und ihr Bevölkerungsanteil 2018 auf etwa 30 Prozent gestiegen war (und von ihnen 90 Prozent eine mexikanische Herkunft hatten), machten sie nur etwa 18 Prozent der Wählerschaft aus. Zuletzt wurde ein Hispanic 1974 in ein staatsweites Amt gewählt, nämlich Raul Hector Castro zum Gouverneur.[11]

2003 wurde die Demokratin Janet Napolitano zur Gouverneurin Arizonas gewählt (siehe Liste der Gouverneure von Arizona). Als sie 2009 von US-Präsident Barack Obama zur Ministerin für Innere Sicherheit ernannt wurde, folgte ihr Jan Brewer, eine Republikanerin, ins Amt; einen Vizegouverneur gibt es in Arizona nicht. Unter Brewers Führung wurde ein Einwanderungsgesetz verabschiedet, das bundesweit Proteste ausgelöste und weltweit beachtet wurde.[12] Gegenüber einem Aufruf der kalifornischen Stadt Los Angeles zum Boykott der Wirtschaft von Arizona wurde mit Vergeltung gedroht.[13] In Arizona selbst hat das Gesetz zu einer scharfen Polarisierung zwischen Befürwortern und Gegnern geführt.[14] Das US-Justizministerium klagte gegen das Gesetz, weil es Bundeskompetenzen beschnitten habe.[15] Der Oberste Gerichtshof erklärte das Gesetz teilweise für verfassungswidrig, erhielt aber die umstrittene Regelung, dass Polizisten bei Verkehrskontrollen nach Ausweispapieren fragen dürfen.[16] Im Bundesstaat Arizona gelten darüber hinaus auch nach US-Maßstab großzügige Waffengesetze. So ist das offene Tragen von Waffen in der Öffentlichkeit auch ohne Waffenschein gestattet. In Bars und Kneipen sind Gewehre erlaubt.

Seit 2020 wird der Staat von den Demokraten Kyrsten Sinema und Mark Edward Kelly im Senat der Vereinigten Staaten vertreten (siehe die Liste der US-Senatoren aus Arizona). Sinema gewann die Wahl um einen freien Senatssitz 2018 gegen die Republikanerin Martha McSally. McSally wurde von Gouverneur Doug Ducey nur kurze Zeit später für den Posten des im August 2018 verstorbenen Republikaners John McCain im US-Senat berufen. McCain vertrat den Staat ab 1987 im Senat und galt innerhalb seiner Partei als unabhängiger Kopf und scharfer Kritiker von US-Präsident Donald Trump, ebenso wie der republikanische Vorgänger Sinemas, Jeff Flake. Bei der Nachwahl für den Senatssitz des verstorbenen McCain verlor Amtsinhaberin McSally gegen ihren demokratischen Kontrahenten Mark Kelly, der als ehemaliger Astronaut besonders prominent ist.

In der Repräsentantenhaus-Delegation Arizonas stellen die Republikaner seit der Wahl 2022 eine 6-zu-3-Mehrheit.

Mitglieder im 118. Kongress

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Repräsentantenhaus
Name Mitglied seit Parteizugehörigkeit
David S. Schweikert 2011 Republikaner
Elijah Crane 2023 Republikaner
Ruben Marinelarena Gallego 2015 Demokrat
Gregory John Stanton 2019 Demokrat
Andrew Steven Biggs 2017 Republikaner
Juan Ciscomani 2023 Republikaner
Raúl Manuel Grijalva 2003 Demokrat
Debra Kay Lesko 2018 Republikaner
Paul Anthony Gosar 2011 Republikaner
Senat
Name Mitglied seit Parteizugehörigkeit
Kyrsten Lea Sinema 2019 Unabhängig*[Anmerkung 1]
Mark Edward Kelly 2020 Demokrat
  1. Am 9. Dezember 2022 trat Sinema aus der Demokratischen Partei aus und sitzt nun als Unabhängige im US-Senat.

Präsidentschaftswahlen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 5. November 1912 fand in Arizona die erste US-Präsidentschaftswahl statt. Arizona votierte in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts abwechselnd für beide große Parteien (Swing State); zwischen 1932 und 1948 gingen die Wahlmännerstimmen Arizonas ausschließlich an die Demokraten Franklin D. Roosevelt und Harry Truman. Danach siegten mit Ausnahme von 1996, als Bill Clinton gewann, stets republikanische Präsidentschaftskandidaten mit Wahlergebnissen von zumeist über 50 Prozent – mit 66,4 Prozent für Ronald Reagan 1984 als Höchststand. Bei der Wahl 2016 erhielt Donald Trump gut 48 Prozent der Stimmen, 3,5 Prozentpunkte mehr als Hillary Clinton.

Das beste Wahlergebnis eines „dritten Kandidaten“ erzielte Robert M. La Follette senior 1924, der 17.210 Stimmen (23,27 Prozent) erhielt.[17]

Bei der Präsidentschaftswahl am 3. November 2020 erhielt Joe Biden knapp 10.500 Stimmen mehr als Donald Trump.[18] Donald Trump akzeptierte die gesamte Wahl aber nicht und nannte sie deshalb Big Lie. Der republikanisch dominierte Senat von Arizona ordnete deshalb eine Nachzählung an. Siehe auch: Stimmenauszählung im Maricopa County, Arizona.

Arizona stellt im Electoral College bei der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten 2024, elf Wahlleute, davor waren es seit den Präsidentschaftswahlen ab 2012 zehn gewesen.[19]

Jahr Kandidat (Gewinner) Prozent Stimmen Kandidat (Verlierer) Prozent Stimmen Sonstige Parteien
2020 Joe Biden (D) 49,4 1.672.143 Donald Trump (R) 49,1 1.661.686 1,5 % (51.465)
2016 Donald Trump (R) 48,10 1.252.401 Hillary Clinton (D) 44,60 1.161.167 7,30 % (191.089)
2012 Mitt Romney (R) 54,10 1.077.252 Barack Obama (D) 43,92 874.515 1,99 % (39.577)
2008 John McCain (R) 53,64 1.230.111 Barack Obama (D) 45,12 1.034.707 1,25 % (28.657)
2004 George W. Bush (R) 54,87 1.104.294 John Kerry (D) 44,40 893.524 0,74 % (14.767)
2000 George W. Bush (R) 51,02 781.652 Al Gore (D) 44,73 685.341 4,25 % (65.023)
1996 Bill Clinton (D) 46,52 653.288 Bob Dole (R) 44,29 622.073 9,18 % (129.044)
1992 George H. W. Bush (R) 38,47 572.086 Bill Clinton (D) 36,52 542.050 25,00 % (371.843)
1988 George H. W. Bush (R) 59,95 702.541 Michael Dukakis (D) 38,74 454.029 1,30 % (15.303)
1984 Ronald Reagan (R) 66,42 681.416 Walter Mondale (D) 32,54 333.854 1,03 % (10.627)
1980 Ronald Reagan (R) 60,61 529.688 Jimmy Carter (D) 28,24 246.843 11,15 % (97.414)
1976 Gerald Ford (R) 56,37 418.642 Jimmy Carter (D) 39,80 295.602 3,83 % (28.475)
1972 Richard Nixon (R) 61,64 402.812 George McGovern (D) 30,38 198.540 7,99 % (52.153)
1968 Richard Nixon (R) 54,78 266.721 Hubert H. Humphrey (D) 35,02 170.514 10,20 % (49.701)
1964 Barry Goldwater (R) 50,45 242.535 Lyndon B. Johnson (D) 49,45 237.753 0,10 % (482)
1960 Richard Nixon (R) 55,52 221.241 John F. Kennedy (D) 44,36 176.781 0,12 % (469)
1956 Dwight D. Eisenhower (R) 60,99 176.990 Adlai Ewing Stevenson (D) 38,90 112.880 0,10 % (303)
1952 Dwight D. Eisenhower (R) 58,35 152.042 Adlai Ewing Stevenson (D) 41,65 108.528
1948 Harry S. Truman (D) 53,79 95.251 Thomas E. Dewey (R) 43,82 77.597 2,38 % (4.217)
1944 Franklin D. Roosevelt (D) 58,80 80.926 Thomas E. Dewey (R) 40,90 56.287 0,31 % (421)
1940 Franklin D. Roosevelt (D) 63,49 95.267 Wendell Willkie (R) 36,01 54.030 0,49 % (742)
1936 Franklin D. Roosevelt (D) 69,85 86.722 Alf Landon (R) 26,93 33.433 3,23 % (4.008)
1932 Franklin D. Roosevelt (D) 67,03 79.264 Herbert Hoover (R) 30,53 36.104 2,44 % (2.883)
1928 Herbert Hoover (R) 57,57 52.533 Alfred E. Smith (D) 42,23 38.537 0,20 % (184)
1924 Calvin Coolidge (R) 41,26 30.516 John W. Davis (D) 35,47 26.235 23,27 % (17.210)
1920 Warren G. Harding (R) 55,60 37.016 James M. Cox (D) 44,40 29.554
1916 Woodrow Wilson (D) 57,17 33.170 Charles Evans Hughes (R) 35,37 20.522 7,46 % (4.327)
1912 Woodrow Wilson (D) 43,52 10.324 Theodore Roosevelt (U) 29,29 6.949 27,19 % (6.449)

In Arizona ist die Todesstrafe in der Rechtsprechung vorgesehen und wird weiterhin angewandt. Seit 1992 wurden 40 Menschen in Arizona hingerichtet. 124 Menschen wurden bis Januar 2016 zum Tode verurteilt.

Anzahl der Hinrichtungen pro Jahr:

Jahr 1992 1993 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2007 2010 2011 2012 2013 2014 2022
Anzahl 1 2 1 2 2 4 7 3 1 1 4 6 2 1 3
Highwayschild Arizona

Arizona hat ein gut ausgebautes Straßennetz, siehe Liste der State-, U.S.- und Interstate-Highways in Arizona.

Es gibt einen interkontinentalen Flughafen, den Sky Harbor International Airport in Phoenix mit mehr als 40 Millionen Passagieren pro Jahr, sowie den internationalen Flughafen Tucson in Tucson mit mehr als 4 Millionen Passagieren pro Jahr. Von regionaler Bedeutung sind die Flughäfen in Flagstaff und Yuma.

Schienenverkehr

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Arizona existierten 2008 neun Bahngesellschaften mit einem Streckennetz von 2700 Kilometer. Die beiden Class-1-Gesellschaften BNSF Railway und Union Pacific Railroad betrieben zwei wichtige Ost-West-Hauptstrecken durch den Bundesstaat. Auf der nördlichen BNSF-Strecke Los Angeles-Williams-Flagstaff wird von Amtrak der Fernzug Southwest Chief und auf der südlichen UP-Strecke Los Angeles-Tucson-San Antonio der Fernzug Sunset Limited eingesetzt.[20]

Die weiteren Bahngesellschaften sind die lokalen Gesellschaften: Apache Railway, Arizona and California Railroad, Clarkdale Arizona Central Railroad, Copper Basin Railway, San Manuel Arizona Railroad und die Rangiergesellschaften: Arizona Eastern Railway, San Pedro Southwestern Railroad.

Kohle ist mit 54,5 % das wichtigste per Bahn nach Arizona eingeführte Transportgut.[21][22]

In Arizona gibt es zwei Universitäten von nationaler Bedeutung: Die University of Arizona in Tucson und die Arizona State University in Tempe bei Phoenix. Regionale Bedeutung haben die Northern Arizona University in Flagstaff und die Arizona Christian University in Glendale. Thunderbird – The Garvin School of International Management in Glendale bei Phoenix ist eine Business School, die auf Internationales Management spezialisiert ist.

Darüber hinaus gibt es in Phoenix noch die DeVry University, das Southwestern College, die University of Phoenix und die Western International University, sowie in Prescott die Embry-Riddle Aeronautical University und das Prescott College.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arizona ist berühmt für seine vielen Wüstenlandschaften und seine Canyons. Der Grand-Canyon-Nationalpark, der zum Welterbe in den Vereinigten Staaten gehört, befindet sich im Nordwesten, das Canyon de Chelly National Monument im Nordosten. Im Osten liegt der Petrified-Forest-Nationalpark und im Süden der Saguaro-Nationalpark. An der Staatsgrenze zu Utah befindet sich außerdem noch das Glen Canyon National Recreation Area (ebenfalls dem National Park Service unterstellt), zu dem u. a. der zweitgrößte Stausee der USA Lake Powell und die Hufeisenkehre des Colorado Rivers der Horseshoe Bend gehören.

Das Monument Valley an der Grenze zu Utah ist kein Nationalpark und untersteht auch nicht dem National Park Service. Es wird von den dort lebenden Navajo-Indianern selbst verwaltet, daher unterliegt das Monument Valley wie auch der Antelope Canyon am Stadtrand der Stadt Page dem Navajo Tribal Park Service.

Der National Park Service weist für Arizona insgesamt 22 von ihm betreute Schutzgebiete sowie zehn National Natural Landmarks aus (Stand 30. September 2017).[23]

Nationalpark Lage Ansicht
Grand-Canyon-Nationalpark
  • Arizona
  • 4.326.234 Besucher (2004)
  • gegründet 26. Februar 1919
Grand-Canyon-Nationalpark
Karte der Vereinigten Staaten
Petrified-Forest-Nationalpark
  • Arizona
  • 666.978 Besucher (1999)
  • gegründet 1. Januar 1962
Petrified-Forest-Nationalpark
Karte der Vereinigten Staaten
Saguaro-Nationalpark
  • Arizona
  • 637.888 Besucher (2002)
  • gegründet 1. Januar 1933
Saguaro-Nationalpark
Karte der Vereinigten Staaten

National Monuments

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Orgelpfeifenkaktus im Organ Pipe Cactus National Monument

Arizona ist der Bundesstaat mit den meisten National Monuments:

Der Bundesstaat hat auf seinem Gebiet weitere State Parks eingerichtet, aus Geldmangel wurden einige von ihnen 2009 geschlossen (Stand: 2010).[24]

Kulturdenkmäler

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das von Frank Lloyd Wright entworfene Taliesin West ist eine von 46 National Historic Landmarks in Arizona.

Der National Park Service weist für Arizona 46 National Historic Landmarks und 1463 Einträge im National Register of Historic Places aus (Stand 30. September 2017).[25]

Arizona ist in allen großen US-amerikanischen Sportligen durch Profiteams vertreten, die alle im Großraum von Phoenix ansässig sind. Die in der National Football League (NFL) spielenden Arizona Cardinals sind seit 1988 in Arizona ansässig und standen im Super Bowl XLIII, der allerdings verloren ging. Die Arizona Diamondbacks nahmen den Spielbetrieb in der Major League Baseball (MLB) 1998 auf und konnten mit der World Series 2001 die Meisterschaft gewinnen. Das am längsten in Arizona ansässige Profi-Team sind die Phoenix Suns, die seit 1968 in der National Basketball Association (NBA) spielen. Die Arizona Coyotes vertreten den Bundesstaat in der National Hockey League (NHL).

Im College-Sport sind die Teams der University of Arizona, die Arizona Wildcats, sowie die Arizona State Sun Devils der Arizona State University am bedeutendsten. Beide treten in der Pacific-12 Conference der National Collegiate Athletic Association an. Zwischen den beiden Universitäten besteht eine intensive Rivalität.[26] Zudem gibt es die Grand Canyon Antelopes der Grand Canyon University in der Western Athletic Conference und die Northern Arizona Lumberjacks der Northern Arizona University in der Big Sky Conference.

Das reale Bruttoinlandsprodukt pro Kopf (engl. per capita GDP) – der wichtigste Wohlstandsindikator – lag im Jahre 2016 bei USD 43.709 (nationaler Durchschnitt der 50 US-Bundesstaaten: USD 57.118; nationaler Rangplatz: 44).[27] Die Arbeitslosenquote lag im November 2017 bei 4,3 % (Landesdurchschnitt: 4,1 %).[28] Arizona zählt damit zu den ärmeren Bundesstaaten der Vereinigten Staaten.

Haupterzeugnisse der Landwirtschaft sind neben den Bewässerungskulturen (Zitrusfrüchte, Getreide, Baumwolle, Wintergemüse) die Rinderhaltung. In Arizona sind die flächengrößten Farmen der USA zu finden. Von Bedeutung ist die Kupfererzförderung, Kohle, Erdöl und die Feinelektronik. Arizona hat eine große Bedeutung als Reiseland.

  • Patrick Lavin: Arizona: An Illustrated History. Hippocrene, New York 2001, ISBN 0-7818-0852-9.
  • Thomas E. Sheridan: Arizona: A History. University of Arizona, Tucson 1995, ISBN 0-8165-1056-3.
  • Lawrence Clark Powell: Arizona: A Bicentennial History. W. W. Norton, Nashville 1976, ISBN 0-393-05575-2.
Commons: Arizona – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Arizona – Reiseführer
Wiktionary: Arizona – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Jim Turner: How Arizona Did NOT Get Its Name … (Memento vom 13. Oktober 2007 im Internet Archive)
  2. Thompson, Clay: No, 'arid zone' not the basis of state’s name. The Arizona Republic, 11. Februar 2007, archiviert vom Original am 15. Mai 2016; abgerufen am 31. Juli 2016.
  3. Arizona climate averages. Weatherbase, abgerufen am 11. November 2015.
  4. U.S. Census Bureau _ Census of Population and Housing. Abgerufen am 28. Februar 2011
  5. Auszug aus Census.gov. Abgerufen am 28. Februar 2011
  6. Auszug aus factfinder.census.gov (Memento des Originals vom 29. November 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/factfinder.census.gov Abgerufen am 4. November 2015
  7. US Census Bureau (Memento vom 19. Februar 2016 im Internet Archive) (zuletzt abgerufen am 23. Dezember 2014)
  8. https://www.azica.gov/english-our-official-language
  9. The Association of Religion Data Archives Maps & Reports (Memento vom 13. Dezember 2011 im Internet Archive) (zuletzt abgerufen am 1. November 2012)
  10. Álvar Núñez Cabeza de Vaca: Die Schiffbrüche des Álvar Núñez Cabeza de Vaca, Verlag: Klaus Renner S. 112
  11. Ethan Epstein: Is THIS the Year Arizona Finally Turns Blue? In: Politico, 16. Juli 2018.
  12. En Arizona, les Latinos protestent contre une „chasse au faciès légalisée“. Le Monde, 17. Mai 2010.
  13. Ed Pilkington: Arizona threatens to cut power to Los Angeles over immigration row. The Guardian, 20. Mai 2010.
  14. Randall C. Archibold: Foes and Supporters of New Immigration Law Gather in Arizona. The New York Times, 29. Mai 2010.
  15. Julia Preston: Justice Dept. Sues Arizona Over Its Immigration Law. The New York Times, 6. Juli 2010.
  16. Supreme Court kippt Einwanderungsgesetz in Arizona. Zeit Online, 25. Juni 2012.
  17. Wahlergebnisse im Detail bei Our Campaigns.
  18. FAZ.net: Bidens Sieg in Arizona offiziell bestätigt.
  19. Electoral College in the 2024 presidential election. In: Ballotpedia. Abgerufen am 23. Juli 2022 (englisch).
  20. Streckenplan Amtrak 2011: Westen (Memento vom 11. Januar 2011 im Internet Archive) (zuletzt abgerufen am 1. November 2012)
  21. Association of American Railroads: Freight Railroads in Arizona 2008 (zuletzt abgerufen am 1. November 2012)
  22. Railroad map (Memento des Originals vom 23. September 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.azdot.gov (zuletzt abgerufen am 4. November 2015; PDF; 366 kB)
  23. Arizona. In: nps.gov. Abgerufen am 15. November 2018.
  24. Arizona State Parks: Arizona State Parks Keeps Nine Parks Open. Thirteen will Close (Memento vom 2. Februar 2010 im Internet Archive), Press Release, 15. Januar 2010.
  25. Arizona. In: nps.gov. Abgerufen am 15. November 2018.
  26. Robbie Baker: Why the Arizona State-Arizona Rivalry Is the Nation's Most Underrated auf bleacherreport.com. 16. August 2013, abgerufen am 30. Dezember 2019 (englisch).
  27. US Department of Commerce, BEA, Bureau of Economic Analysis: Bureau of Economic Analysis. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 31. August 2017; abgerufen am 27. August 2017 (amerikanisches Englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bea.gov
  28. Unemployment Rates for States. Abgerufen am 8. Januar 2018.

Koordinaten: 34° 17′ N, 111° 39′ W