Annelsbach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Annelsbach
Koordinaten: 49° 47′ N, 8° 57′ OKoordinaten: 49° 46′ 50″ N, 8° 57′ 30″ O
Höhe: 220 m ü. NHN
Fläche: 1,87 km²[1]
Einwohner: 174 (31. Dez. 2022)[2]
Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. November 1969
Postleitzahl: 64739
Vorwahl: 06163
Blick auf Annelsbach von Westsüdwest
Blick auf Annelsbach von Westsüdwest

Annelsbach, ein anerkannter Erholungsort, ist ein Ortsteil der Gemeinde Höchst im Odenwald im südhessischen Odenwaldkreis.

Annelsbach liegt von Tannen- und Mischwald umgeben im nördlichen Odenwald. Südlich des Ortes verläuft die Landesstraße 3106.

Erstmals genannt wird das damals aus nur einem Bauernhof bestehende Dorf im Jahre 1314. Über den damaligen Ortsnamen Anoldispach und später Onoltzbach wandelte sich der Name zum heutigen Annelsbach. Im Mittelalter war der Ort durch Eisenerzbergbau geprägt, wovon eine Bergwerksordnung aus dem Jahr 1472 zeugt. Da der Ort zusammen mit dem Breuberger Land in dieser Zeit mehrheitlich wertheimischer Besitz war, ist die Urkunde im Wertheimer Archiv überliefert.[3] Im Jahr 1806 kam der Ort an das Großherzogtum Hessen.

Nach Auflösung der alten Amtsstruktur 1822 fiel der Ort in den Zuständigkeitsbereich des Landgerichts Höchst, nach der Reichsjustizreform von 1877 ab 1879 in den des Amtsgerichts Höchst im Odenwald.

Der Ort hatte im Jahre 1939 insgesamt 50 Einwohner und gehörte zum damaligen Landkreis Erbach.

Zum 1. November 1969 wurde die Gemeinde Annelsbach im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Gemeinde Höchst im Odenwald eingemeindet.[4] Für Annelsbach sowie für die übrigen im Zuge der Gebietsreform eingegliederten Gemeinden von Höchst i. Odw. wurden Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[5]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Annelsbach 171 Einwohner. Darunter waren 21 (12,3 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 30 Einwohner unter 18 Jahren, 72 waren zwischen 18 und 49, 45 zwischen 50 und 64 und 27 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 69 Haushalten. Davon waren 15 Singlehaushalte, 24 Paare ohne Kinder und 21 Paare mit Kindern, sowie 6 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 9 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 48 Haushaltungen leben keine Senioren.[6] Im Jahr 1961 wurden 49 evangelische (70,00 %) und 20 katholische (28,57 %) Christen gezählt.[4]

Einwohnerentwicklung

  • 1730: 8 wehrfähige Männer[4]
Annelsbach: Einwohnerzahlen von 1829 bis 2022
Jahr  Einwohner
1829
  
86
1834
  
82
1840
  
76
1846
  
72
1852
  
77
1858
  
79
1864
  
81
1871
  
81
1875
  
77
1885
  
70
1895
  
62
1905
  
65
1910
  
62
1925
  
61
1939
  
50
1946
  
81
1950
  
86
1956
  
76
1961
  
70
1967
  
71
1970
  
86
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2005
  
170
2010
  
171
2011
  
180
2015
  
194
2020
  
176
2021
  
167
2022
  
174
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[4]; Gemeinde Höchst im Odw.: 2005-2015[7]; 2016-2022[2]; Zensus 2011[6];

Regelmäßige Veranstaltungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jedes Jahr im August veranstaltet der Verkehrs- und Verschönerungsverein Annelsbach e.V. das Annelsbacher Sommerfest.[8]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Johann Friedrich König (1772–1832), in Annelsbach geborener Landwirt, Politiker und Abgeordneter der 2. Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen
  • Lothar Lammer (Hrsg.): Annelsbacher Dorfchronik. 2. überarbeitete und wesentlich erweiterte Auflage, hg. im Auftrag des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Annelsbach e.V, Annelsbach 2003.
  • Lothar Lammer: Annelsbach. In: Verein für Heimatgeschichte Höchst im Odenwald (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte von Höchst im Odenwald. Höchst im Odenwald 2006, S. 329–332.
  • Hans Teubner und Sonja Bonin: Kulturdenkmäler in Hessen. Odenwaldkreis. Herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Vieweg, Braunschweig/Wiesbaden 1998 (Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland), ISBN 3-528-06242-8, S. 379f.
  • Literatur über Annelsbach nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Daten – Zahlen – Fakten. Gemeinde Höchst im Odenwald, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2020; abgerufen im Juli 2020.
  2. a b Über Annelsbach. In: Webauftritt. Verkehrs- und Verschönerungsverein Annelsbach e.V., abgerufen im März 2024.
  3. Friedrich Mössinger: Bergwerke und Eisenhämmer im Odenwald. Heppenheim 1957, S. 34–38 (Schriften für Heimatkunde und Heimatpflege im Starkenburger Raum 21/22).
  4. a b c d Annelsbach, Odenwaldkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  5. Hauptsatzung. (PDF; 1,8 MB) § 5. In: Webauftritt. Gemeinde Höchst i. Odw., abgerufen im Dezember 2022.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 36 und 90, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  7. Integriertes Kommunales Entwicklungskonzept. (PDF; 5 MB) Gemeinde Höchst im Odw., S. 13, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. Juli 2020; abgerufen im Oktober 2020.
  8. Sommerfest In: Webauftritt des Verkehrs- und Verschönerungsverein Annelsbach' e.V.