Tainan

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Tainan
臺南市

Luftaufnahme der Stadt; Bienenschwarm-Feuerwerk im Bezirk Yanshui; Chihkan-Turm (Fort Provintia); Lokales Nudelgericht (Danzai-Nudeln); Statue von Yoichi Hatta, dem Erbauer des Chianan-Kanals und des Wushantou-Reservoirs; Bahnhof der Taiwanischen Hoch­geschwin­dig­keits­bahn in Guiren
Emblem
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Flagge
Staat: Taiwan Republik China (Taiwan)
Gegründet: 1621
Koordinaten: 22° 59′ N, 120° 11′ OKoordinaten: 22° 59′ 0″ N, 120° 11′ 0″ O
Fläche: 2.191,6531 km²
 
Einwohner: 1.859.328 (Juli 2024[1])
Bevölkerungsdichte: 848 Einwohner je km²
Zeitzone: UTC+8 (Chungyuan-Zeit)
Telefonvorwahl: (+886) (0)6
Postleitzahl: 700 – 745
ISO 3166-2: TW-TNN
 
Gemeindeart: Regierungsunmittelbare Stadt
Gliederung: 37 Bezirke (區, Qū)
Bürgermeister: Huang Wei-cher (DPP)
Webpräsenz:
 
Stadtvogel: Elster
Stadtblume: Flammenbaum
Stadtbaum: Flammenbaum
Karte von Taiwan, Position von Tainan hervorgehoben

Tainan (chinesisch 臺南市, Pinyin Táinán Shì, W.-G. T'ai-nan-shih, Zhuyin ㄊㄞˊ ㄋㄢˊ ㄕˋ, Pe̍h-ōe-jī Tâi-lâm-chhī – „Südtaiwan-Stadt“) ist die älteste und mit rund 1,9 Millionen Einwohnern sechstgrößte Stadt Taiwans. Die im Südwesten Taiwans liegende Stadt ist eine der sechs regierungsunmittelbaren Städte des Landes.

Niederländische Karte Taiwans aus dem Jahr 1640. Die Lagune und Fort Zeelandia sind gut sichtbar
Fort Zeelandia nach dem Atlas Blaeu-Van der Hem (ca. 1664)
Ungefährer Küstenverlauf im 17. Jahrhundert (heutige Stadtteilgrenzen gestrichelt)

Frühzeit und niederländische Herrschaft

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Archäologische Ausgrabungen im Stadtbezirk Zuozhen legen nahe, dass die Region des heutigen Tainan seit mindestens 20.000 bis 31.000 Jahren bewohnt ist.[2] Ursprünglich bewohnten Ureinwohner Taiwans, die Siraya und die Taivoan die Region. Das Sakam-Volk des Sinkan-Substammes der Siraya bewohnte das Gebiet der heutigen Stadt. Andere Stämme, darunter die Soelangh, Mattauw und Baccloangh, besiedelten die Umgebung.

In den 1620er-Jahren wurde wegen der günstigen Hafenlage an der Küste des heutigen Tainan eine niederländische Kolonialstadt errichtet. Frühe holländische Kolonisten hatten von Batavia (Niederländisch-Indien) aus versucht, Macau zu erobern und die Penghu-Inseln zu kontrollieren, jedoch ohne Erfolg. Im Juli 1622 hatte der Kommandant Cornelis Reyersz von der Niederländischen Ostindien-Kompanie bereits Taiwan erkundet, um einen geeigneten Standort zur Errichtung eines Handelspostens zu finden. 1624 gründeten die Niederländer unter Martinus Sonck auf der sandigen Halbinsel Tayouan (dem heutigen Bezirk Anping) eine kleine Festung namens „Orange“. Das Fort wurde dann erweitert und in Fort Zeelandia umbenannt. Die Siedlung war ursprünglich als Stützpunkt und Basis für einen Angriff auf die spanischen Rivalen und als Handelsposten zwischen China und Batavia in Indonesien konzipiert.

Während der Amtszeit von Gouverneur Pieter Nuyts (1627–1629) kam es zwischen den niederländischen und japanischen Händlern zu Feindseligkeiten, was dazu führte, dass Nuyts von einem japanischen Händler, Hamada Yahyōe, als Geisel genommen wurde.[3] 1662 vertrieb Zheng Chenggong die niederländische Garnison und 1684 wurde Tainan (unter dem Namen Taiwan-Fu, „Regierung Taiwans“) die Hauptstadt der Präfektur Taiwan.

Damals gab es im Bereich des heutigen Tainan die Taijiang-Lagune (台江內海, Táijiāng Nèihǎi – „Taijiang-Binnenmeer“), die durch eine lange Nehrung vom offenen Meer abgeschirmt war. Fort Zeelandia lag an einer der Lagunen-Ausfahrten. Nach einem Sturm und einer großen Überflutung im Jahr 1823 änderte der Fluss Zengwen seinen Lauf, was zur Folge hatte, dass große Mengen Sediment in die Lagune eingetragen wurden und diese allmählich verlandete. Als Überreste des einstigen ‚Binnenmeeres‘ existieren heute noch die Sicao-Lagune im Bezirk Annan, die Qigu-Lagune im gleichnamigen Bezirk und die Kunshen-Lagune im Südbezirk.[4]

Seit dem 19. Jahrhundert

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Erst im 19. Jahrhundert wurde Taipeh im Norden der Insel statt Tainan Hauptstadt. Während der Zeit der japanischen Herrschaft in Taiwan (1895–1945) wurde Tainan zunehmend im Wachstum von dem weiter südlich gelegenen Kaohsiung (1895–1945: Takao), dessen Hafen und Industrie systematisch ausgebaut wurden, überflügelt. Ab dem 1. Oktober 1920 war Tainan Verwaltungssitz der Präfektur Tainan. Nach Ende der japanischen Herrschaft und der Übernahme der Insel Taiwan durch die Republik China wurde die Präfektur am 7. Januar 1946 in den Landkreis Tainan transformiert. Die Städte Tainan und Chiayi wurden aus dem Landkreis ausgegliedert und erhielten den Status von kreisfreien Städten. Am 25. Oktober 1950 wurden vom Landkreis Tainan die nördlichen Anteile als neue Landkreise Chiayi und Yunlin abgespalten.[5] Die Grenzen von Stadt und Landkreis Tainan blieben danach unverändert, bis der Landkreis am 25. Dezember 2010 aufgelöst und an die Stadt angegliedert wurde. Diese erhielt danach den Status einer regierungsunmittelbaren Stadt. Alle bisherigen Landkreisgemeinden erhielten den Status von Stadtbezirken.[6]

Am 6. Februar 2016 war die Stadt von dem Erdbeben in Kaohsiung 2016 betroffen, das zu Schäden an Bauten und Infrastruktur führte und 116 Menschenleben forderte.[7]

Tainan ist heute eine moderne Großstadt, die unter anderem die Cheng-Kung-Nationaluniversität beherbergt. Bei aller Modernität ist die Vergangenheit hier noch überall lebendig: Alte Tempel, Überreste von mehr als 300 Jahre alten Forts und Gebäude aus der Zeit der japanischen Herrschaft zeugen sowohl von der Verbundenheit Taiwans mit der chinesischen Kultur als auch von der wechselhaften und vielfältigen Geschichte der Insel.

Koloniale Spuren

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Treppen führen hoch zu einem roten Gebäude im Fort Zeelandia
Gebäude im Fort Zeelandia

Fort Zeelandia wurde im 17. Jahrhundert von der Niederländischen Ostindien-Kompanie VOC im heutigen Bezirk Anping erbaut und war ein bedeutender militärischer Außenposten der Kompanie. Die Festung bestand aus einem inneren und äußeren Fort und diente dem Schutz der niederländischen Handelsinteressen in der Region. 1662 wurde die Festung nach einem monatelangen Belagerungskrieg von Zheng Chenggong (Koxinga) eingenommen, was das Ende der niederländischen Herrschaft auf Taiwan markierte. Heute sind Teile der Festung als Anping-Altes-Fort (安平古堡 Anping Gubao) eine bedeutende historische Stätte inklusive Museum.[8]

Nach der Niederschlagung eines chinesischen Aufstands beschloss die niederländische Kolonialführung, neben Fort Zeelandia noch eine Festung zur Kontrolle Südtaiwans zu errichten. 1653 wurde Fort Provintia fertiggestellt, in dem neben 500 Soldaten auch verschiedene Verwaltungseinheiten stationiert wurden. Nach der Invasion durch Koxinga 1661 bis zur Übernahme durch die Qing-Dynastie 1683 wurde Fort Provintia zum Verwaltungssitz des Dongning-Königreichs.[9] Obwohl der Großteil des alten Forts nicht erhalten ist, wird das Gelände noch heute als Erinnerungsort der kolonialen Vergangenheit genutzt.[10]

Die Anping Old Street im unmittelbaren Umfeld des Fort Zeelandia ist die wohl älteste Straße Taiwans und wurde zur niederländischen Kolonialzeit gebaut. Die meisten heute anliegenden Gebäude sind im Stil der taiwanischen Stadtplanung der Qing-Dynastie errichtet. Die Straße war ursprünglich nur 2–3 m breit, wurde jedoch 2004 aus Brandschutzgründen auf Drängen von Anwohnenden verbreitert.[11]

Das heutige Tainan Krankenhaus wurde 1896 während der japanischen Kolonialzeit gegründet und war Teil der japanischen Bemühungen, die Gesundheitsinfrastruktur in Taiwan zu modernisieren. Ursprünglich als Tainan State Hospital errichtet, wurde es nach dem Ende der japanischen Herrschaft 1945 von der taiwanischen Regierung übernommen und umbenannt. Das Krankenhaus spielte eine Schlüsselrolle in der Kolonialpolitik zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheitsversorgung.[12]

Die Tainan Nationaluniversität wurde 1899 während der frühen japanischen Kolonialzeit als Tainan Normal School etabliert. Nach der Rückgabe Taiwans hatte die Universität mehrere Jahrzehnte ihren Fokus auf die Ausbildung von Lehrkräften, seit 2004 ist sie allgemeine Nationaluniversität und gilt heute als eine der renommiertesten Universitäten Taiwans.[13] Sie unterhält zahlreiche Partnerschaften u. a. zur Tsinghua-Universität, der Universität Heidelberg und der FU Berlin.[14]

Die alte Magistratresidenz wurde 1900 im englischen Kolonialstil als Residenz für den kolonialen Präfekturgouverneur Imai Konichi erbaut. Im Zuge des Zweiten Chinesisch-Japanischen Kriegs wurde ein Luftschutzbunker im südöstlichen Gebäudeteil eingerichtet. Nach zwischenzeitlicher Nutzung des Gebäudes durch verschiedene Behörden öffnete im Gebäude 2015 ein Café.[15]

großer weißer Saal mit roten Verzierungen und hohen Bögen
Wartehalle des Bahnhofs Tainan

Der Bahnhof von Tainan wurde 1900 zur besseren Vernetzung mit anderen großen Städten Taiwans gebaut. Trotz mehreren Renovierungen und einer kompletten Neuerrichtung aufgrund von Sturmschäden 1911, Gleiserweiterungen 1936, Kriegsschäden durch die USA 1945 und einem Einsturz der Lobby 2017 ist der historische Stil des Gebäudes der zweiten Generation (1936) bis auf die Änderung der Fassadenfarbe von hellgelb auf weiß[16] erhalten geblieben. Ein zwischenzeitlich im Obergeschoss eingezogenes Restaurant und Bahnhofshotel mussten wieder schließen.[17][18] Bis 2026 sollen alle Gleise in den Untergrund verlegt werden.[19]

Die Alishan Forest Railway wurde 1912 von der japanischen Kolonialregierung erbaut, um den Transport von Zedern- und Taiwanienholz aus den Wäldern des Alishan-Gebirges zu ermöglichen. Das Projekt war Teil der umfassenderen Ausbeutung Taiwans natürlicher Ressourcen. Die Eisenbahn, die durch Berghänge und Wälder verläuft, diente hauptsächlich der Holzindustrie, entwickelte sich aber bereits in den 1930er Jahren auch zu einer Touristenattraktion. Die Strecke führt über 50 Tunnel und zahlreiche spektakuläre hölzerne Brücken. Auch nach dem Ende der Abholzung 1988 bleibt die Alishan Forest Railway als kulturelles Erbe und beliebte Touristenattraktion erhalten.[20][21]

Das Gebäude des ehemaligen Landgerichts wurde 1912 im westlichen Stil erbaut und spiegelt die juristische Modernisierung und Institutionalisierung während der japanischen Kolonialzeit wider. Heute beinhaltet es das Tainan Judical Museum.[22]

Die Tainan Second Senior High School wurde 1914 als Taiwan Governor’s Palace Tainan Middle School zur Ausbildung japanischer Jugendlicher gegründet.[23] Trotz umfangreicher Umbauarbeiten wurde der toskanische Stil der Gebäude großteils beibehalten.[24]

Der ehemalige Sitz der Präfektur in Tainan wurde 1916 während der japanischen Kolonialzeit im Einfluss europäischer Baustile erbaut. Das Verwaltungsgebäude mit Mansarddach und neoklassischen Elementen war nach einigen Schäden im Zweiten Weltkrieg jahrzehntelang dem Verfall ausgesetzt. Nach einer Restauration 1999 beinhaltet es seit 2003 das National Museum of Taiwan Literature.[25]

Bild eines Sees im Park Tainan, darin ein rotes überdachtes Gebäude
See im Park Tainan

Der Tainan Park (Zhongshan Park) wurde 1917 von der japanischen Kolonialverwaltung angelegt, um der wachsenden Bevölkerung Tainans einen öffentlichen Erholungsraum zu bieten und die japanische Herrschaft zu symbolisieren. Die japanische Gartenarchitektur mit Elementen traditioneller taiwanischer Kultur ist bis heute ein beliebter Ort bei Touristen und einheimischer Bevölkerung.[26]

Die National Tainan First Senior High School (als Tainan Prefectural Second High School, ab 1945 Taiwan Provincial Tainan First High School) wurde 1922 etabliert, um den Nachwuchs der japanischen kolonialen Elite auszubilden. Die japanischen barocken Gebäude sind bis heute gut erhalten.[27]

Das ehemalige Gebäude der Polizeibehörde von Tainan wurde 1931 im Art-déco-Stil errichtet und diente bis 2011 als Zentrale Polizeidienststelle.[28] Die ursprüngliche khakifarbene Glasur wurde zwischenzeitlich zur einheitlichen Identifizierung mit der Polizei durch eine rote ersetzt, vor einigen Jahren jedoch wieder durch die Originalfarbe ersetzt.[29] Heute ist es das Gebäude 1 des Tainan Art Museums.[30]

rotes Gebäude mit weißen Säulen
Historisches Gebäude auf dem Campus der Cheng Kung Nationaluniversität

Die Cheng-Kung-Nationaluniversität wurde 1931 von der japanischen Kolonialverwaltung als Technische Höhere Schule Tainan gegründet. Seit 1956 werden auch nichttechnische Studiengänge angeboten. Obgleich auch viele moderne Gebäude gebaut wurden, beinhaltet der Campus neben verschiedenen weiteren historischen Orten auch einige Gebäude in der japanischen kolonialen Architektur.[31] Die NCKU gilt als eine der renommiertesten Universitäten Taiwans und unterhält u. a. Partnerschaften zur TU Darmstadt, University of Manchester und der KU Leuven.[32]

Der Hayashi Department Store wurde 1932 als zweites Kaufhaus Taiwans (zwei Tage nach dem Juyuan-Kaufhaus in Taipeh) eröffnet. Nach jahrzehntelanger Zwischennutzung und Leerstand seit Ende der Kolonialzeit eröffnete es 2014 erneut als Kaufhaus. Viele historische Elemente, u. a. der Torii-Schrein im obersten Stockwerk, ein amerikanisches Einschussloch aus dem Zweiten Weltkrieg und ein historischer Mosaikfußboden im Aufzug erinnern an die Vergangenheit des Gebäudes.[33]

Die Xinhua Old Street hat ihre Ursprünge in der japanischen Kolonialzeit, wo sie insbesondere ab 1937 als wichtiges Handelszentrum fungierte. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage zwischen den Bergen und der Stadt florierte die Wirtschaft in dieser Region und es entstanden viele Gebäude im Barockstil. Heute sind viele der historischen Bauwerke, die teilweise auch Art-déco-Einflüsse aufweisen, gut erhalten und prägen das Bild der Straße.[34][35]

Das Gebiet der Stadt wird begrenzt vom Landkreis Chiayi im Norden und der Stadt Kaohsiung im Süden und Osten. Im Nordwesten grenzt es an die Taiwanstraße. Der westliche Teil gehört zur intensiv landwirtschaftlich genutzten Jianan-Ebene, der größten Ebene Taiwans. Östlich schließt sich eine Hügellandschaft an, im äußersten Osten befinden sich Ausläufer des Alishan-Gebirges. Das Küstengebiet ist von zahlreichen Lagunen und Kanälen durchzogen. Im Küstenbereich hat Tainan Anteil am Taijiang-Nationalpark.

Die Jahresmitteltemperatur beträgt etwa 24 °C und der Jahresniederschlag liegt bei 1700 mm. Das Klima Tainans ist stark durch den Südwest-Monsun geprägt, der in den Sommermonaten Mai bis August den meisten Regen bringt. Der Nordost-Monsun, der in den Monaten Oktober bis März weht, verliert dagegen seine Regenwolken schon an der Nordwestküste Taiwans bzw. im Zentralgebirge. Im Ergebnis sind die Sommer in Tainan subtropisch bis tropisch warm und regenreich, die Wintermonate milde und trocken. Die Taifun-Saison, in der tropische Stürme auftreten können, dauert von Juli bis Oktober.[36]

Tainan
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
17
 
23
14
 
 
28
 
24
15
 
 
39
 
26
18
 
 
80
 
29
21
 
 
174
 
31
24
 
 
372
 
32
26
 
 
358
 
33
26
 
 
395
 
33
26
 
 
178
 
32
25
 
 
28
 
31
23
 
 
17
 
28
20
 
 
14
 
24
16
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Zentrale Wetterbehörde Taiwans[37]
Klimadaten aus den Jahren 1981–2010
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 17,6 18,6 21,2 24,5 27,2 28,5 29,2 28,8 28,1 26,1 22,8 19,1 24,3
Mittl. Tagesmax. (°C) 22,9 23,8 26,4 29,1 31,3 32,1 32,9 32,5 32 30,7 27,7 24,1 28,8
Mittl. Tagesmin. (°C) 14,1 15,1 17,5 21,2 24,1 25,7 26,4 26 25,3 23 19,6 15,6 21,2
Niederschlag (mm) 17,3 28,1 38,5 79,5 173,6 371,5 357,7 395,1 178 27,8 16,7 14,4 Σ 1.698,2
Sonnenstunden (h/d) 5,8 5,6 5,8 5,8 6 6,1 6,8 6,1 6 6,3 5,8 5,6 6
Regentage (d) 3,7 4,7 5 7,2 9,2 13,1 12,2 15,3 9,5 2,5 2,2 2,8 Σ 87,4
Bahnhof in Tainan

Die wichtigsten Verkehrsachsen Westtaiwans durchqueren Tainan. Tainan verfügt über einen Bahnhof mit Zugverbindungen nach Norden (Keelung/Taipeh/Taichung) und Süden (Kaohsiung, Pingtung). Die Taiwanische Hochgeschwindigkeitsbahn (THSR) verläuft außerhalb des Stadtzentrums. Der einzige Bahnhof liegt nahe dem Technologiepark Tainan im südlichen Stadtbezirk Guiren (Expresszüge halten nicht).

Autobahnen und Express-Straßen verbinden Tainan mit anderen Orten auf Taiwan. Tainan hat einen Seehafen und mehrere kleinere Fischereihäfen zur Taiwanstraße.

Ein Militärflugplatz bei der Stadt wird auch als ziviler Flughafen Tainan genutzt und von lokalen Fluggesellschaften wie TransAsia Airways angeflogen.

Administrative Gliederung

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Stadt und Landkreis Tainan vor 2010
Stadt (vor 2010)
Landkreis (vor 2010)

Am 25. Dezember 2010 wurde der umliegende Landkreis Tainan in die Stadt Tainan eingegliedert. Dadurch wurde die Einwohnerzahl von knapp 800.000 auf knapp 1,9 Millionen mehr als verdoppelt, die Stadtfläche von 175,6 km² auf 2.191 km² mehr als verzehnfacht.

Die vergrößerte Stadt Tainan ist in 37 Bezirke (, ) eingeteilt. Sechs Bezirke gehören zu der im Südwesten des Stadtgebiets gelegenen „Kernstadt“ und weitere 31 Bezirke sind aus den zuvor eigenständigen Städten und Gemeinden des Landkreises Tainan hervorgegangen.

Alte „Kernstadt“ von Tainan
Schematische Karte
Bezirk (deutsch, chin., Hanyu Pinyin)
Annan 安南區, Annán qū
Anping 安平區, Anpíng qū
Westzentralbezirk 中西區, Zhōngxī qū
Nordbezirk 北區, Běi qū
Ostbezirk 東區, Dong qu
Südbezirk 南區, Nán-qū
Stadtbezirke von Tainan
Stadtbezirke Tainans seit 2010
Bezirk chin. Hanyu
Pinyin
Taiwanisch
(POJ)
Hakka Fläche
(km²)
Ein-
wohner
Ew./
km²
Zentrum-West 中西區 Zhōngxī Tiong-se Chûng-sî 6,2600 77.770 12.423
Ostbezirk 東區 Dōng Tang Tûng 13,4156 186.841 13.927
Südbezirk 南區 Nán Lâm Nàm 27,2681 125.394 4.598
Nordbezirk 北區 Běi Pak Pet 10,4340 132.726 12.721
Anping 安平區 Ānpíng An-pêng An-phìn 11,0663 66.496 6.009
Annan 安南區 Ānnán An-lâm An-nàm 107,2016 192.224 1.793
Yongkang 永康區 Yǒngkāng Éng-khong Yún-không 40,2753 233.905 5.808
Guiren 歸仁區 Guīrén Kui-jîn Kûi-yìn 55,7913 68.424 1.226
Xinhua 新化區 Xīnhuà Sin-hòa Sîn-fa 62,0579 43.630 703
Zuozhen 左鎮區 Zuǒzhèn Chó-tìn Tsó-tsṳ́n 74,9025 4.876 65
Yujing 玉井區 Yùjǐng Gio̍k-chéⁿ Ngiu̍k-tsiáng 76,3662 14.151 185
Nanxi 楠西區 Nánxī Lâm-se Nàm-sî 109,6316 9.717 89
Nanhua 南化區 Nánhuà Lâm-hòa Nàm-fa 171,5198 8.787 51
Rende 仁德區 Réndé Jîn-tek Yìn-tet 50,7664 75.518 1.488
Guanmiao 關廟區 Guānmiào Koan-biō Kûan-meu 53,6413 34.433 642
Longqi 龍崎區 Lóngqí Liông-kiā Liùng-khì 64,0814 4.038 63
Guantian 官田區 Guāntián Koaⁿ-tiān Kôn-thièn 70,7953 21.448 303
Madou 麻豆區 Mádòu Môa-tāu Mà-theu 53,9744 44.603 826
Jiali 佳里區 Jiālǐ Ka-lí Kâ-lî 38,9422 59.380 1.525
Xigang 西港區 Xīgǎng Sai-káng Sî-kóng 33,7666 24.758 733
Qigu 七股區 Qīgǔ Chhit-kó͘ Tshit-kú 110,1492 22.974 209
Jiangjun 將軍區 Jiāngjūn Chiong-kun Tsiông-kiûn 41,9796 19.849 473
Xuejia 學甲區 Xuéjiǎ Ha̍k-kah Ho̍k-kap 53,9919 26.078 483
Beimen 北門區 Běimén Pak-mn̂g Pet-mùn 44,1003 11.188 254
Xinying 新營區 Xīnyíng Sin-iâⁿ Sîn-yàng 38,5386 77.966 2.023
Houbi 後壁區 Hòubì Āu-piah Heu-piak 72,2189 23.718 328
Baihe 白河區 Báihé Pe̍h-hô Pha̍k-hò 126,4046 28.520 226
Dongshan 東山區 Dōngshān Tong-san Tûng-sân 124,9178 21.049 169
Liujia 六甲區 Liùjiǎ La̍k-kah Liuk-kap 67,5471 22.275 330
Xiaying 下營區 Xiàyíng Ē-iâⁿ Ha-yàng 33,5291 24.239 723
Liuying 柳營區 Liǔyíng Liú-iâⁿ Liú-yàng 61,2929 21.365 349
Yanshui 鹽水區 Yánshuǐ Kiâm-chúi Yàm-súi 52,2455 25.583 490
Shanhua 善化區 Shànhuà Siān-hòa San-fa 55,3097 48.386 875
Danei 大內區 Dànèi Tōa-lāi Thai-nui 70,3125 9.761 139
Shanshang 山上區 Shānshàng San-siōng Sân-song 27,8780 7.314 263
Xinshi 新市區 Xīnshì Sin-chhī Sîn-sṳ 47,8096 36.574 765
Anding 安定區 Āndìng An-tēng Ôn-thin 31,2700 30.564 977
Gesamt 2191,6531 1.886.522 861
Quelle: Stadtbüro Tainan (Dezember 2017)[38]

Im Stadtgebiet von Tainan gibt es insgesamt sechs Fischereihäfen (漁港, Yúgǎng): zwei im Bezirk Beimen (Heliao (蚵寮, Héliáo) und Beimen (北門, Běimén)), zwei im Bezirk Jiangjyun (Jiangjyun (將軍, Jiāngjūn) und Qingshan (青山, Qīngshān)), und je einer im Bezirk Qigu (Xiashan (下山, Xiàshān)) und im Bezirk Annan (Sihcao (四草, Sìcǎo)). Außerdem fungiert auch der Hafen Anping (安平港, Ānpíng gǎng) als Fischereihafen.[39]

Universitäten und Hochschulen

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Tainan ist Sitz mehrerer Universitäten und Hochschulen.

Der Ji-he-tang-Tempel in der Shennong-Straße

Einige der mehr als dreihundert Tempel Tainans zählen zu den am besten erhaltenen Beispielen traditioneller chinesischer Kultur in Taiwan. Bedeutende Tempel sind unter anderem der Konfuzius-Tempel in der Nanmen-Straße aus dem Jahre 1665, der Kuanti-Tempel in der Yungfu-Straße, in dem Beamte der Qing-Dynastie feierliche Riten zu Ehren des Kriegsgottes abhielten, und der benachbarte Tempel der großen Himmelskaiserin, von dem es heißt, er habe die schönsten Tempelschnitzereien in ganz Taiwan, sodann der Wufei-Tempel in der Wufei-Straße, der den fünf Konkubinen gewidmet ist, die lieber mit ihrem Prinzen sterben wollten und Selbstmord begingen als sich der neuen Qing-Dynastie zu ergeben, und schließlich an der Kaishan-Straße der Schrein des Zheng Chenggong (Koxinga), eines Getreuen der Ming-Dynastie, der im Jahre 1662 die Niederländer aus Taiwan vertrieb.

Die beiden neueren Tempel am Hirschohrtor sind einmal der Matsu-Tempel (erbaut 1684, mit seinem um etwa dieselbe Zeit entstandenen Bildnis der Göttin) und zum anderen der Tempel der heiligen Mutter, ein eindrucksvoller Gebäudekomplex, der von den besten Künstlern Taiwans geschaffen wurde.

Tor beim Fort Provintia

Tainan hat offizielle Kontakte zu vielen Städten oder anderen staatlichen Verwaltungseinheiten im In- und Ausland aufgenommen. Es werden Schwesterstädte und Freundschaftsstädte unterschieden. Im Folgenden sind beide mit Datum des Abschlusses des Abkommens aufgeführt.[40]

Schwesterstädte

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Freundschaftsstädte

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Söhne und Töchter der Stadt

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Commons: Tainan – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Bürgeramt der Stadt Tainan
  2. 蔡玉仙 (Hrsg.): zh:府城文史. Tainan City Government, 2007, ISBN 978-986-00-9434-3 (chinesisch (vereinfacht)).
  3. Mitsutaka Kato: zh:昨日府城 明星台南: 發現日治下的老臺南. 臺南市文化資產保護協會, 2007, ISBN 978-957-28079-9-6 (chinesisch (Taiwan), [1940]).
  4. Wetlands. Webseite des Taijiang Nationalparks, 2013, abgerufen am 30. Mai 2019 (englisch).
  5. 歷史沿革 („Historische Entwicklung“). Webseite der Stadt Tainan, 19. September 2018, abgerufen am 28. April 2019 (chinesisch (traditionell)).
  6. Rezoning Taiwan. Focus Taiwan, 1. Februar 2011, abgerufen am 27. Januar 2018 (englisch).
  7. Remains of last unaccounted-for quake victim found. Focus Taiwan, 13. Februar 2016, abgerufen am 27. Januar 2018 (englisch).
  8. Old Tainan City Remains (Fort Zeelandia Interior Wall)(臺灣城殘蹟(安平古堡內牆)). Abgerufen am 30. September 2024.
  9. Caroline Chia: Hokkien Theatre Across The Seas: A Socio-Cultural Study. 1st ed. 2019. Springer Singapore : Imprint: Springer, Singapore 2019, ISBN 978-981-13-1834-4.
  10. Chikan Tower(赤嵌樓). Abgerufen am 22. September 2024.
  11. 安平老街(延平老街). Abgerufen am 4. September 2024.
  12. Brief History. Abgerufen am 18. September 2024.
  13. NUTN Brief History. 19. November 2004, abgerufen am 30. September 2024.
  14. List of Partner Institutions. Abgerufen am 30. September 2024.
  15. ABOUT. Abgerufen am 20. September 2024.
  16. 【歷史影像-台南火車頭】. Abgerufen am 7. September 2024.
  17. 台南火車站. Abgerufen am 30. September 2024.
  18. 台 南 車 站. Abgerufen am 27. September 2024.
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