Wolfgang Kos
Wolfgang Kos (* 12. Mai 1949 in Mödling, Niederösterreich) ist ein österreichischer Journalist, Historiker und Autor.
Leben
BearbeitenWolfgang Kos studierte an der Universität Wien Geschichte und Politikwissenschaften und befasste sich als Radiojournalist, Buchautor, Ausstellungsgestalter und Historiker vor allem mit der Alltagsgeschichte und der Geschichte popkultureller Phänomene. Er baute ab 1968 gemeinsam mit Richard Goll, André Heller, Michael Schrott, Alfred Treiber und anderen die legendäre Ö3-Radiosendung Die Musicbox auf. In den 1970er Jahren schrieb er für die Österreich-Beilage bzw. den Österreich-Teil der deutschen Musikzeitschrift Sounds und gründete 1972 die Ö3-Musiksendung Popmuseum. Anfang der 1980er Jahre wurde Kos Leiter der Musicbox. Damals begann er auch mit der Entwicklung einer neuen Sendereihe für den Radiosender Ö1: Gemeinsam mit anderen schuf er 1984 die Ö1-Sendung Diagonal – Radio für Zeitgenossen, deren Leiter er lange Zeit war. 1982 nahm er unter dem Bandnamen Leider Keine Millionäre mehrere Singles auf (Was zählt, Wer nicht weggeht etc.). Die Band nannte sich nach einem Zitat des SPÖ-Finanzministers und Vizekanzlers bis 1981, Hannes Androsch, er sei leider kein Millionär. 1983 bis 1991 veranstaltete Kos gemeinsam mit Edek Bartz das Wiener Avantgarde-Musikfestival Töne und Gegentöne. Seit den 1990er Jahren gestaltete Kos regelmäßig die Ö1-Sendungen Spielräume und Spielräume spezial und prägte sie dadurch mit.
2003 bis 2015 war Kos als Nachfolger von Günter Düriegl als Direktor des Wien Museums, des früheren Historischen Museums der Stadt Wien, tätig. Für diese Funktion beendete er seine radiojournalistische Karriere. Im September 2015 folgte ihm, von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bestellt, Matti Bunzl in dieser Funktion nach.[1]
Auszeichnungen
Bearbeiten- 1972: mit Richard Goll und Michael Schrott: Österreichischer Staatspreis für journalistische Leistungen im Interesse der Jugend
- 1982: Andreas-Reischek-Preis
- 1984: Goldenes Mikrophon (Hörzu) für die Sendereihe Diagonal[2]
- 2012: Österreicher des Jahres in der Kategorie Kulturmanagement
- 2012: Theodor-Körner-Preis – Preis der Stadt Wien
Veröffentlichungen (Auswahl)
Bearbeiten- Über den Semmering. Kulturgeschichte einer künstlichen Landschaft. Wien 1984 (Zugleich Dissertation)
- als Hrsg. Die Eroberung der Landschaft. Ausstellungskatalog. Wien 1992.
- Eigenheim Österreich. Zu Politik, Kultur und Alltag nach 1945. Wien 1994.
- 99 Songs. Eine Geschichte des 20. Jahrhunderts. Wien 2017.
Weblinks
Bearbeiten- Literatur von und über Wolfgang Kos im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Matthias Dusini: Der Interessantist. Falter. Nr. 38/02 vom 18. September 2002 (Sehr detailliertes Porträt) ( vom 13. April 2012 im Internet Archive)
- Brigitte Borchhardt-Birbaumer und Julia Urbanek: Wolfgang Kos Interview mit dem Direktor des Wien Museums.
- Martin Blumenau: Mit einer Streichholzschachtel um die ganze Welt (2010, The Gap)
- Matthias Däuble: Wolfgang Kos. Porträt.
- Thomas Trescher: Portrait. Dr. Wolfgang Kos ( vom 7. März 2008 im Internet Archive)
- Leider Keine Millionäre.
- Wolfgang Kos als Direktor des Wienmuseums bestätigt.
- Herbert Link: Erinnerungen eines Radiomachers – Wolfgang Kos über die frühen 1970er Jahre. (Österreichische Mediathek)
- Aufnahmen von und mit Wolfgang Kos im Onlinearchiv der Österreichischen Mediathek
- Peter Mahr: Wolfgang Kos und der Niedergang von Ö1. Über Wolfgang Kos, den Radiosender Ö1 und die Radiosendungen Popmuseum, Spielräume und Spielräume spezial. (Juni 2017).
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Kurier – Wolfgang Kos über seine letzte Saison als Direktor und die Zeit danach. Artikel vom 27. Dezember 2014, abgerufen am 27. Dezember 2014.
- ↑ Goldenes für Pissecker und Kos. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 15. Februar 1985, S. 16.
Personendaten | |
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NAME | Kos, Wolfgang |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Journalist und Historiker |
GEBURTSDATUM | 12. Mai 1949 |
GEBURTSORT | Mödling |