Sportjahr 1894
Sportereignisse
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Weitere Ereignisse · Motorsportjahr
Sportjahr 1894 | |
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Emanuel Lasker wird durch seinen Wettkampfsieg über Wilhelm Steinitz Schachweltmeister. |
Ereignisse
BearbeitenOlympische Spiele
Bearbeiten- 23. Juni: Pierre de Coubertin gründet auf dem Olympischen Kongress in Paris das Internationale Olympische Komitee mit dem Ziel, die Olympischen Spiele wiederzubeleben. Er wählt hierzu die Woche des französischen Derbys, da hierdurch die Teilnahme vieler Sportinteressierter gewährleistet ist.
- William Milligan Sloane gründet das American Honorary Committee for the Olympic Games in 1896 mit dem Ziel, eine amerikanische Mannschaft bei den ersten Olympischen Spielen der Moderne 1896 in Athen an den Start zu bringen.
Baseball
Bearbeiten- In Sioux City, Iowa, wird das Baseball-Team Sioux City Cornhuskers gegründet. Im Herbst wird das Team von Charles Comiskey, dem bisherigen Trainer der Cincinnati Reds, gekauft, und übersiedelt unter dem Namen St. Paul Saints nach St. Paul, Minnesota.
Fußball und Cricket
Bearbeiten- 13. Februar: Der Thor- und Fußballbund Berlin wird gegründet, existiert allerdings nur für ein Jahr.
- März: Nachdem der Medizinstudent Georg-August Wagner den Fußballsport von Prag nach Graz gebracht hat, findet dort das erste Fußballspiel nach Associations-Regeln auf dem Gebiet des heutigen Österreich auf dem noch heute existierenden Platz der Landesturnhalle im Grazer Stadtpark statt.
- 1. Mai: Der BFC Preussen wird gegründet.
- 6. Juni: Der Karlsruher FC Phönix wird gegründet.
- 6. Juni: In der Schweiz gründet Felix Schenk den FC Bern.
- 22. August: Als First Vienna Football Club wird der erste Fußballverein in Österreich gegründet.
- 23. August: Der Vienna Cricket and Football-Club wird gegründet.
- 22. Oktober: Der Hamburg-Altonaer Fußball- und Cricket-Bund wird gegründet.
- 12. November: In Berlin wird der Allgemeine Deutsche Sport Bund gegründet.
- In Turin wird der FC Torinese gegründet, Vorgängerverein des FC Turin.
- Charles William Miller bringt den Fußball nach Brasilien.
- Nettie Honeyball gründet den ersten britischen Frauenfußballverein, den British Ladies’ Football Club. Als dessen erste Präsidentin fungiert Florence Dixie.
Motorsport
BearbeitenDas erste Rennen im Automobilsport findet am 22. Juli als Zuverlässigkeitsfahrt über 126 km von Paris nach Rouen und zurück statt. 15 der über 121 angemeldeten Fahrzeuge erreichen das Ziel. Dem eigentlichen Sieger, Albert de Dion, wird der Sieg vorenthalten, weil dessen Dampfwagen angeblich nicht „preiswert“ und „einfach in der Handhabung“ ist (was auf keines der teilnehmenden Fahrzeuge zutrifft). Daher wird de Dion als Zweiter klassiert.
Radsport
Bearbeiten- 12./13. August: Die Bahn-Radweltmeisterschaften 1894 finden im belgischen Antwerpen statt. Es werden zwei Rennen für Amateure durchgeführt. Im Fliegerrennen siegt der Deutsche August Lehr, der damit der erste deutsche Weltmeister im Radsport wird, Sieger bei den Stehern wird der Norweger Wilhelm Henie.
- Auf der Buffalo-Radrennbahn in Paris wird der erste Bol d’Or abgehalten.
- Das Vélodrome de Vincennes wird errichtet und hier der erste Grand Prix de Paris durchgeführt. Erster Sieger ist der US-Amerikaner George A. Banker.
- Der Grand Prix de l’UVF wird erstmals durchgeführt.
Ringen / Schwingen
Bearbeiten- Die Gründung des Eidgenössischen Schwingerverbandes wird beschlossen.
Rudern
Bearbeiten- 17. März: Oxford besiegt Cambridge im Boat Race in 21′39″.
- 1. Juli: Der Ruderverein Botafogo FR, der später vor allem als Fußballverein Furore macht, wird gegründet.
Schach
Bearbeiten- 26. Mai: Emanuel Lasker wird nach seinem Wettkampfsieg über Wilhelm Steinitz Schachweltmeister.
Sportschießen
Bearbeiten- 31. Dezember: Prix de Terpsichore, Wettbewerb im Taubenschießen in Monaco. 1. Platz: Graf Trauttmansdorff (8 Treffer von 8 Schüssen), 2. Platz: Roberts, Desmayr, Graf Voss.[1]
Wintersport
BearbeitenEishockey
Bearbeiten- 22. März: Das erste Finale um den Stanley Cup wird ausgetragen. Die Montréal Amateur Athletic Association gewinnt die Trophäe mit jeweils einem 1:0-Sieg gegen die Montréal Victorias und die Ottawa Capitals.
Eiskunstlauf
Bearbeiten- 28. Januar: Bei der Eiskunstlauf-Europameisterschaft 1894 in Wien gewinnt der Österreicher Eduard Engelmann junior vor seinem Landsmann Gustav Hügel und dem Ungarn Tibor von Földváry.
Eisschnelllaufrekorde
Bearbeiten- 7. Januar: Frithiof Ericson, Schweden, läuft die 10.000 Meter Eisschnelllauf in Stockholm in 19:22,8 min
- 21. Januar: Oskar Fredriksen, Norwegen, läuft die 500 Meter Eisschnelllauf in Oslo in 47,8 s
- 10. Februar: Jaap Eden, Niederlande, läuft die 10.000 Meter Eisschnelllauf in Stockholm in 19:12,4 min
- 24. Februar: Die Norweger Alfred Næss und Einar Halvorsen laufen am gleichen Tag die 500 Meter Eisschnelllauf in Hamar jeweils in 47,0 s
- 24. Februar: Peder Østlund, Norwegen, läuft die 1500 Meter Eisschnelllauf in Hamar in 2:31,4 min
- 24. Februar: Einar Halvorsen, Norwegen, läuft die 1500 Meter Eisschnelllauf in Hamar in 2:29,6 min
- 24. Februar: Peder Østlund, Norwegen, läuft die 1500 Meter Eisschnelllauf in Hamar in 2:28,8 min
- 25. Februar: Jaap Eden, Niederlande, läuft die 5000 Meter Eisschnelllauf in Hamar in 8:37,6 min, ein Rekord, der bis 1911 halten wird.
Skisport
Bearbeiten- 6. und 7. Januar: In Mürzzuschlag wurden die zweiten internationalen Skirennen abgehalten. Mizzi Angerer gewann das Damenrennen über 400 m. Hansen aus Norwegen gewann das Rennen der Männer. Die erstmals ausgetragene Meisterschaft der österreichischen Alpenländer über 14,4 km gewann der Norweger Holmen. Aufsehen erregte auch der siebte Platz der sich mit den Männern messenden Mizzi Angerer.[2]
- Toni Schruf organisiert in Mürzzuschlag eine Wintersportausstellung und macht damit den Skisport in Mitteleuropa populär.
- Zu Beginn der Saison 1894/95 wird der Wien-Dornbacher Skiclub gegründet.[2]
Geboren
BearbeitenErstes Halbjahr
Bearbeiten- 18. Januar: Jan van Breda Kolff, niederländischer Fußballspieler († 1976)
- 23. Januar: Frédéric Théllusson, belgischer Automobilrennfahrer († 1960)
- 3. Februar: Renzo De Vecchi, italienischer Fußballspieler und -trainer († 1967)
- 7. Februar: Cor Blekemolen, niederländischer Radrennfahrer († 1972)
- 10. Februar: Giuseppe Morandi, italienischer Automobilrennfahrer († 1977)
- 14. März: Heikki Liimatainen, finnischer Leichtathlet († 1980)
- 18. April: Frank Hodge, englischer Badmintonspieler († 1957)
- 27. April: Lajos Kovács, ungarischer Fußballspieler und -trainer († 1961)
- 28. April: Teodor Regedziński, polnischer Schachspieler († 1954)
- 29. April: Joop Boutmy, niederländischer Fußballspieler († 1972)
- 1. Mai: Luigi Barbesino, italienischer Fußballspieler und -trainer sowie Faschist († 1941)
- 25. Mai: Čeněk Junek, tschechoslowakischer Bankier und Automobilrennfahrer († 1928)
- 3. Juni: Nels Nelsen, kanadischer Skispringer norwegischer Herkunft († 1943)
- 13. Juni: Francis Pélissier, französischer Radrennfahrer († 1959)
- 16. Juni: Luigi Arcangeli, italienischer Motorrad- und Automobilrennfahrer († 1931)
Zweites Halbjahr
Bearbeiten- 23. Juli: Edi Linser, österreichischer Motorradrennfahrer († 1929)
- 24. Juli: Magda Julin, schwedische Eiskunstläuferin († 1990)
- 25. Juli: Hans Kmoch, österreichischer Schachspieler († 1973)
- 1. August: Ottavio Bottecchia, italienischer Radrennfahrer († 1927)
- 12. August: Jack Underwood, US-amerikanischer American-Football-Spieler († 1936)
- 13. August: Jenő Konrád, ungarischer Fußballspieler und -trainer († 1978)
- 19. August: André Lefèbvre, französischer Automobilkonstrukteur und -rennfahrer († 1964)
- 20. August: Josef Straßberger, deutscher Gewichtheber und Olympiasieger († 1950)
- 12. September: Jimmy Murphy, US-amerikanischer Automobilrennfahrer († 1924)
- 17. September: James Anderson, australischer Tennisspieler († 1973)
- 26. September: Ralph Scott, US-amerikanischer American-Football-Spieler und -Trainer († 1936)
- 4. Oktober: Frans G. Bengtsson, schwedischer Autor und Schachspieler († 1954)
- 5. Oktober: Bevil Rudd, südafrikanischer Leichtathlet und Olympiasieger († 1948)
- 8. Oktober: Robert Poirier, französischer Infanterist, Flieger, Mitglied der Résistance, Unternehmer und Automobilrennfahrer († 1949)
- 30. Oktober: Emilio Materassi, italienischer Automobilrennfahrer († 1928)
- 2. November: Bill Johnston, US-amerikanischer Tennisspieler († 1946)
- 18. November: Earl Eby, US-amerikanischer Leichtathlet († 1970)
- 15. Dezember: Josef Imbach, Schweizer Sprinter († 1964)
- 22. Dezember: Giulio Masetti, italienischer Adeliger und Automobilrennfahrer († 1926)
- 28. Dezember: Hermanis Matisons, lettischer Schachspieler († 1932)
Genaues Geburtsdatum unbekannt
Bearbeiten- Guido d’Ippolito, italienischer Automobilrennfahrer († 1933)
- Jock Porter, britischer Motorradrennfahrer, Unternehmer und Motorradkonstrukteur († 1952)
- Albert Schuster, deutscher Motorradrennfahrer († unbekannt)
- Josef Stelzer, deutscher Motorradrennfahrer († 1942)
Gestorben
Bearbeiten- 23. Mai: Robert Copland-Crawford, britischer Soldat sowie Fußball- und Cricketspieler (* 1852)
- 7. August: Nick Ross, schottischer Fußballspieler (* 1863)
- 15. Dezember: Andy Bowen, US-amerikanischer Boxer (* 1864)
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenCommons: Sportjahr 1894 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Schiessen. In: Victor Silberer (Hrsg.): Allgemeine Sportzeitung. Wien 6. Januar 1895, S. 20 (onb.ac.at).
- ↑ a b Felix Schmal: Geschichte des österreichischen Skisports. In: Felix Schmal, Dr. Karl Bittrich (Hrsg.): Illustriertes (Österreichisches) Sportblatt. Wien 14. Januar 1914, S. 6 ff. (onb.ac.at).