Potocki (Adelsgeschlecht)

Polnische Adelsgeschlecht

Potocki ist der Name einer polnischen Magnatenfamilie, die ab der Teilung Polens dem preußischen, österreichischen und russischen Adelsstand angehörte.

Wappen der Potockis

Geschichte

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Die Potockis sind eine berühmte Adelsfamilie, deren Ursprung in dem Ort Potok in Kleinpolen liegt. Die Familie war stark in die Geschichte Polens, insbesondere der ostpolnischen Grenzregion, der heutigen Ukraine, involviert. Die Familie ist für eine Vielzahl polnischer Staatsmänner, Militärführer und Kulturförderer bekannt.

Der erste bekannte Potocki war Żyrosław z Potoka. Die Kinder seines Sohnes Alexander waren die Stammeltern neuer Adelsfamilien, wie den Moskorzewkis, Stanisławskis, Tworowskis, Borowskis und Stosłdowskis.

Jakub Potocki (um 1481–1551) war der Stammvater der Magnatenlinie der Potocki.

Die Magnatenlinie spaltete sich in drei Hauptlinien auf:

  • "Linia hetmańska" ("Srebrna Pilawa"), zu Deutsch: "Hetmanslinie" ("Silberne Pilawa"),
  • "Linia Prymasowa" ("Złota Pilawa"), zu Deutsch: "Hauptlinie" ("Goldene Pilawa"),
  • "Żelazna Pilawa", welche als die Älteste angesehen wird, zu deutsch: "Eiserne Pilawa".

Die Złota Pilawa bekamen den Grafentitel 1606 vom Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verliehen.

1631 starb Stefan Potocki, der Gründer der Linie "Złota Pilawa", und wurde in Złoty Potok (Goldenes Potok, einem Dorf das seiner Linie gehörte) beigesetzt. Seine Nachfahren begannen ihr Wappen in Goldfarbe zu führen, weswegen die Linie "Złota Pilawa" (Goldene Pilawa) genannt wurde.

Die 3 Hauptlinien teilten sich nach der Zeit in weitere Zweige (poln. Gałąź) auf:

  • "Gałąź łańcucka",
  • "Gałąź krzeszowicka",
  • "Gałąź tulczyńska",
  • "Gałąź podhajecka",
  • "Gałąź wilanowska",
  • "Gałąź buczacka",
  • "Gałąź smotrycka",
  • "Gałąź lwowska",
  • "Gałąź guzowska,
  • "Gałąź chrząstowska".

Benannt nach den Hauptsitzen des jeweiligen Zweiges.

Im Zuge der Teilung Polens befand sich ein Zweig der Familie fortan im vom Preußen gegründeten Großherzogtum Posen und gehörte somit dem preußischen Adel an.[1] Ein anderer Zweig gelang ebenfalls im Zuge der Teilung Polens in den von der Habsburger Monarchie gegründeten und als Kronland regierten Königreich Galizien und Lodomerien und gehörten somit dem österreichischen Adel an.[2] Ein dritter Zweig wurde im Zuge der Teilung Polens in den russischen Adelsstand aufgenommen.[2]

Wappen und Motto

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Die Potocki-Familie benutzte das Pilawa-Wappen und ihr Motto war "Scutum opponebat scuto" (Schild bekämpft Schild).

Bekannte Mitglieder

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Jacques-Louis David: Kostka Potocki zu Pferd, 1781, Wilanów.

Potocki-Paläste

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Die Potockis besaßen eine Vielzahl großer Paläste in Polen. In ihrem Besitz befanden sich zum Beispiel:

Potockis und Wodka

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Die Potockis destillierten Schnäpse in ihrer berühmten Łancut-Residenz, deren Teil die älteste Destillerie Polens war. Die Potockis sind besser bekannt für ihren Beitrag zum polnischen Militär, Politik und kulturellen Geschichte über 600 Jahre hinweg.

Als die Potockis 1816 ihren Sitz in Łancut erwarben, war die Destillerie, die bereits 1784 existiert hatte, Teil des Erwerbs. Die Potockis bauten diese im 19. Jahrhundert intensiv aus.

Die Destillerie vom Graf Alfred Potocki war Habsburger Hoflieferant für Wodka, Brandy und Rum.

Heute wird Potocki Wódka in Zentralpolen unter dem derzeitigen Besitzer Graf Jan-Roman Potocki hergestellt.[3]

Siehe auch

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Commons: Potocki – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. George Adalbert von Mülverstedt: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch. Der blühende Adel des Königreichs Preußen (Edelleute M–Z.). In einer neuen, vollständig geordneten und reich vermehrten Auflage mit heraldischen und historisch-genealogischen Erläuterungen. Dritten Bandes zweite Abtheilung. Verlag von Bauer und Raspe, Nürnberg 1878, S. 305 (wikimedia.org [PDF; abgerufen am 19. April 2024]).
  2. a b Friedrich Heyer von Rosenfeld, Ivan von Bojničić: J. Siebmacher’s grosses und allgemeines Wappenbuch. Der Adel von Galizien, Ladomerien und der Bukowina. Vierten Bandes, vierzehnte Abtheilung. Bauer und Raspe, Nürnberg 1905, S. 90 (wikimedia.org [PDF; abgerufen am 19. April 2024]).
  3. Potocki Wódka heute. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. Juli 2012; abgerufen am 19. Juli 2012 (englisch, Unternehmensseite).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.potockivodka.com