Posse Cut

Hip-Hop-Track, an dem sich vier oder mehr Rapper nacheinander beteiligen

Ein Posse Cut ist ein Hip-Hop-Track, an dem sich mehrere verschiedene Rapper nacheinander beteiligen.

Posse Cuts sind eine sehr frühe Form des Hip-Hop-Tracks: In seiner Frühzeit waren Rap-Stücke oft live vorgetragene Freestyles, bei denen ein Rapper einige meist improvisierte Zeilen rappte, bevor er das Mikrofon an seinen Nebenmann abgab, der darauf eingehen musste. Der Prozess setzte sich fort, bis die gesamte Gruppe (Posse) eine Chance hatte, ihre Skills zu zeigen. Auch als die Szene das Medium Schallplatte für sich eroberte, waren viele klassische Tracks der Frühzeit Posse Cuts, ein bekanntes Beispiel ist Afrika Bambaataa & the Soul Sonic Forces Zulu Nation Throwdown.

In den 1980er Jahren etablierte sich der Posse Cut, indem er Rappern die Möglichkeit gab, ihre Freunde oder Gruppe vorzustellen. Gegen Ende der 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre etablierten sich „All Star“-Cuts, bei denen sich Bekannte zusammentaten, um einander Respekt vor den Fertigkeiten des jeweils anderen zu bezeugen, oder um einen Aufruf an die Szene zu veröffentlichen. Bekanntes Beispiel aus der Zeit für eine gegenseitige Respektbekundung ist The Symphony: Organisiert und produziert von Marley Marl, traten Masta Ace, Craig G, Kool G Rap und Big Daddy Kane auf diesem Titel in Erscheinung. KRS-Ones „Stop the Violence“-Bewegung brachte KRS-One, Stetsasonic, Kool Moe Dee, MC Lyte, Just Ice, Doug E. Fresh, Heavy D, Public Enemy und Ms. Melodie für den Titel Self Destruction zusammen.

Seit den 1990ern werden Posse Cuts zunehmend genutzt, um Nachwuchsrapper zu promoten und vorzustellen. Nas’ 1991er Auftritt auf Main Sources Live at the Barbeque brachte diesem Ruhm und schuf einen Hype, der sich bis zum Release seines Debütalbums Illmatic 1994 fortsetzte. Busta Rhymes war zwar zuvor schon bekannter als Nas, sein Auftritt auf A Tribe Called Quests Scenario hatte aber ähnliche Effekte.

Meister des Posse Cuts in den 1990ern war der Wu-Tang Clan. Mit neun Mitgliedern und zahlreichen befreundeten Künstlern bestand ein Großteil ihrer Tracks aus Posse Cuts, darunter ihre erfolgreiche Debütsingle Protect Ya Neck. Der kommerziell erfolgreichste Posse Cut der Rapgeschichte war das Sechs-Minuten-Stück Triumph von 1997.

Weitere bekannte Beispiele

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