Paul Scoon
Sir Paul Scoon GCMG, GCVO, OBE (* 4. Juli 1935 in Gouyave, Grenada; † 2. September 2013 in St Paul’s, Grenada) war ein grenadischer Politiker. Er war von 1978 bis 1992 Generalgouverneur Grenadas.[1] Seine Amtszeit ist gekennzeichnet durch Aufstieg und Fall der Revolutionären Volksregierung sowie sein persönliches Engagement und seine Unterstützung der Invasion von Grenada.[2]
Leben
BearbeitenScoon besuchte die St John’s Anglican School und die Grenada Boy’s Secondary School. Sein Studium an der London University schloss er mit einem Bachelor of Arts ab. Später besuchte er das Institute of Education an der University of Leeds.
Bei der Revolution im Jahr 1979 auf Grenada wurde Scoon durch die New Jewel Movement (NJM) unter Maurice Bishop abgesetzt und inhaftiert. Erst kurz zuvor war er noch unter dem Premierminister Eric Gairy von Königin Elisabeth II. in ihrer Eigenschaft als Staatsoberhaupt des Landes zum Generalgouverneur ernannt worden.
Scoon wurde bald wieder freigelassen und sah seine Aufgabe fortan darin, trotz der von ihm als illegal angesehenen Regierung Bishops die Aufgaben als Generalgouverneur wahrzunehmen.
Nach dem Staatsstreich gegen Bishop durch Mitglieder der neuen Regierung im Jahr 1983 wurde Scoon erneut inhaftiert, diesmal durch die Rebellen unter Bernard Coard.
Durch die US-Invasion in Grenada 1983 wurde die Regierung der NJM beseitigt. Die US-Regierung gab an, dass die Invasion ein ausdrücklicher Wunsch Scoons gewesen sei. Der unter Hausarrest gehaltene Scoon wurde gleich zu Beginn der Invasion befreit. Scoon nutzte seine Autorität als Generalgouverneur zur Ernennung von Nicholas Brathwaite als Regierungsoberhaupt bis zu den nächsten Wahlen.
Am 31. Juli 1992 trat Scoon von seinem Amt zurück.
Die britische Königin ernannte ihn 1970 zum Officer of the Most Excellent Order of the British Empire (OBE), 1979 zum Knight Grand Cross of the Most Distinguished Order of St. Michael and St. George (GCMG) und 1985 zum Knight Grand Cross of the Royal Victorian Order (GCVO). Rotary International erhob ihn 1984 zum Paul Harris Fellow.
Literatur
Bearbeiten- Sir Paul Scoon: Survival for Service: My Experiences as Governor General of Grenada. Macmillan Caribbean, 2003, ISBN 978-0-333-97064-5
Weblinks
Bearbeiten- Biographie im Web Portal der Regierung Grenadas
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Nachruf auf Paul Scoon in: ABC News
- ↑ Douglas Martin: Paul Scoon, Who Invited Grenada Invaders, Dies at 78. In: New York Times (Hrsg.): The New York Times. ISSN 0362-4331 (englisch, nytimes.com [abgerufen am 14. Juli 2022]).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Scoon, Paul |
KURZBESCHREIBUNG | grenadischer Politiker, Generalgouverneur Grenadas (1978–1992) |
GEBURTSDATUM | 4. Juli 1935 |
GEBURTSORT | Gouyave |
STERBEDATUM | 2. September 2013 |
STERBEORT | St Paul’s, Grenada |