Obereggenen

Ortsteil von Schliengen, Baden-Württemberg, Deutschland

Obereggenen ist ein Teilort der Gemeinde Schliengen im in baden-württembergischen Landkreis Lörrach.

Obereggenen
Gemeinde Schliengen
Wappen von Obereggenen
Koordinaten: 47° 45′ N, 7° 39′ OKoordinaten: 47° 45′ 24″ N, 7° 38′ 41″ O
Höhe: 348 m ü. NN
Fläche: 14,03 km²[1]
Einwohner: 719 (2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 51 Einwohner/km²
Eingemeindung: Format invalid
Postleitzahl: 79418
Vorwahl: 07635
Karte
Lage von Obereggenen im Gemeindegebiet
Obereggenen: Evangelische Kirche
Obereggenen: Evangelische Kirche

Geografie

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Obereggenen liegt im oberen Eggenertal und grenzt im Norden an die Gemarkungen Oberweiler und Lipburg, die zur Gemeinde Badenweiler gehören. Im Nordwesten liegt das Dorf Feldberg, ein Ortsteil der Stadt Müllheim im Markgräflerland. Diese Grenzen bilden jeweils auch die Grenze zwischen den Landkreisen Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald. Im Westen befindet sich der Schliengener Ortsteil Niedereggenen. Im Süden von Obereggenen liegen die Gemarkungen der Kanderner Ortsteile Feuerbach und Sitzenkirch und im Südosten schließt sich die Gemarkung von Vogelbach an, das zu Malsburg-Marzell gehört. Im Osten grenzt Obereggenen an die Gemarkungen Marzell und Kaltenbach, die zur Gemeinde Malsburg-Marzell gehören.

Zu Obereggenen gehören die Wohnplätze Blauenhaus,[3] Schloss Bürgeln[4] und Lippisbacherhof,[5] und Schallsingen[6]. Außerdem befinden sich auf der Gemarkung die abgegangene Wohnplätze (Wüstungen) Am Brenntenbuck,[7] Bützihoff (Bitzehof),[8] Gorgendorf[9] und Grüneck.[10]

Obereggenen hat die weitaus größte Gemarkung der Gemeinde Schliengen (37,5 % der gesamten Fläche von Schliengen) und Waldfläche (58,6 % der gesamten Waldfläche von Schliengen). Bei der Einwohnerzahl ist Obereggenen mit 11,6 % der Einwohner der Gesamtgemeinde weniger bedeutend.

Geschichte

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Vor 1166 wurde Obereggenen auch Eckheim, Eggenhain, Eginheim oder Echinaim genannt. Weitere Bezeichnungen waren Eggenheim superiori 1275 und Oberegginhaim 1281.

Ortsgeschichte

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Die erste bekannte urkundliche Erwähnung datiert vom 12. Juni 773 und findet sich im Lorscher Codex[11] des Klosters Lorsch, das über Grundbesitz im Dorf verfügte. Es bleibt jedoch unklar, ob der dort genannte Ort Eckenheim sich auf Nieder- oder Obereggenen bezieht oder eine noch nicht aufgeteilte Siedlung. In einer Urkunden vom 27. Juni 820 wird eine Güterübertragung auf die Fürstabtei St. Gallen in Eichinaim bezeugt.[12] In der um 1160 von einem Mönch des Klosters St. Blasien geschriebenen Chronik von Bürgeln[13] wird dann auch zwischen inferius Ekkinheim (Niedereggenen) und superius Ekkinheim (Obereggenen) unterschieden. Es wird angenommen, dass Obereggenen zur Herrschaft der Herren von Kaltenbach gehörte und durch deren Schenkung um 1125 an das Kloster St. Blasien bzw. dessen neu gegründete Probstei Bürgeln kam. Die Markgrafen von Hachberg-Sausenberg konnten als Schirmvögte des Klosters die niedere Gerichtsbarkeit über das Dorf an sich ziehen, und 1726 erklärte das Oberamt Rötteln sämtliche Rechtsprechung durch die Probstei für erledigt.[14] Die Markgrafen beanspruchten jedoch weit früher die Landeshoheit und führten 1556 auch in Obereggenen die Reformation ein, was dann zu einem längeren Konflikt mit dem Kloster St. Blasien führte, das sich weigerte, einen evangelischen Pfarrer zu besolden.

Am Ende des alten Reiches kam Obereggenen 1803 zum Unteramt Schliengen des Oberamtes Badenweiler im Kurfürstentum Baden und 1809 zum Bezirksamt Kandern des Großherzogtums Baden. Nach Auflösung des Kanderner Amtes 1819 wurde der Ort dem Bezirksamt Müllheim (ab 1939 Landkreis Müllheim) zugeschlagen.

In der Schlacht bei Schliengen

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Die Schlacht bei Schliengen war eine Schlacht des Ersten Koalitionskrieges, in der sich die Armeen Österreichs unter Erzherzog Erzherzog Karl von Österreich und der französischen Republik unter General Jean Moreau gegenüberstanden. Sie fand am 24. Oktober 1796 im Markgräflerland zwischen Basel und Freiburg im Breisgau statt. Das Kampffeld erstreckte sich auf Schliengen (mit seinen heutigen Ortsteilen Mauchen, Liel, Obereggenen, Niedereggenen), Steinenstadt, Sitzenkirch und Kandern. Bei Liel und im Eggenertal war eine österreichische Kolonne unter General Maximilian Baillet von Latour aufgestellt. Das Corps von Latour nahm Ober- und Niedereggenen ein und beschränkte sich dann auf Scheingefechte, da es seine Artillerie in dem vom Regen aufgeweichten Gelände nicht nachführen konnte.

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1852 1871 1880 1890 1900 1910 1925 1933 1939 1950 1956 1961 1970 2011 2014 2018 2021
Obereggenen 612 563 571 599 540 492 539 561 512 622 651 670 630 659 653 683 681

Quelle: 1852–1970 Tabelle auf Landeskunde entdecken online - leobw[15]; 2011–2021 Homepage der Gemeinde Schliengen[16]

Wechsel des Landkreises und Eingemeindung

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Die Gebietsreform in Baden-Württemberg brachte für die Gemeinde deutliche Veränderungen. Mit dem Kreisreformgesetz von 1971 wurde der Landkreis Müllheim per 1. Januar 1973 aufgelöst und die Gemeinde Obereggenen dem erweiterten Landkreis Lörrach zugewiesen.[17] Am 18. Juni 1973 stimmte Obereggenen als letzter der neuen Schliengener Ortsteile der Fusion mit Schliengen zu, wodurch die Eingemeindung per 1. Januar 1974 wirksam wurde.[18]

Ortschaftsverfassung

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Die Ortschaftsverfassung ist seit 1973/74 eingeführt. Es gibt eine Ortsverwaltung mit acht Ortschaftsräten, die einen Ortsvorsteher wählen. Im Zuge der Gemeindereform in den Jahren 1973/74 wurde durch die Hauptsatzung für den Gemeinderat die unechte Teilortswahl eingeführt. Obereggenen hat im Gemeinderat von Schliengen 2 Sitze.[19]

Blasonierung: „In Silber eine goldenbesamte, fünfblättrige rote Rose mit doppelter Blattlage und grünen Kelchblättern an einem sich aus dem unteren Schildrand von links nach rechts emporrankenden grünen Stiel mit drei Blättern.“[20] Das Wappen wurde vom Generallandesarchiv Karlsruhe entworfen und von der Gemeinde 1904 angenommen. Allerdings berichtete bereits der Röttler Landvogt Leutrum von Ertingen der Leutrumschen Handschrift (1731–1747), das Dorf habe sich eine Rose als Wappenbild gewählt.[21]

Öffentliche Einrichtungen

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Der Ort hat einen eigenen Kindergarten.[22] Die Grundschule befindet sich im benachbarten Niedereggenen.[23] In Obereggenen gibt es eine Abteilung der Feuerwehr Schliengen.[24] Die Gemeinde Schliengen führt mit der Lichtung der Ruhe[25] im Bürgler Wald auf der Gemarkung Obereggenen einen FriedWald.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schloss Bürgeln

Das eindrücklichste Bauwerk auf der Gemarkung ist das Schloss Bürgeln dessen Bau 1764 nach Plänen von Franz Anton Bagnato im Rokokostil abgeschlossen wurde. Die Evangelische Kirche Obereggenen besteht aus einem rechteckigen Langhaus und einem östlich angebauten, dreistöckigen Glockenturm. Sie geht auf einen Bau des 13. Jahrhunderts zurück, aber bereits 1132 gab es einen Vorgängerbau. Die Burgruine Grüneck und der Ringwall Am brennten Buck sind Zeugen der langen Geschichte des Ortes. Der Hochblauen ist mit 1165 m höchster Punkt der Gemarkung Obereggenen. Seit 1875 gibt es dort ein Berggasthaus (Blauenhaus) und 1890 wurde der erste Aussichtsturm erbaut. Der hölzerne Turm wurde dann bereits 1895 durch eine Eisenkonstruktion ersetzt.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter der Gemeinde

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Literatur

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Commons: Obereggenen (Schliengen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Homepage der Gemeinde Schliengen - ZAHLEN & FAKTEN
  2. Zahlen und Fakten. Gemeinde Schliengen, abgerufen am 15. Juni 2024.
  3. Blauenhaus – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  4. Schloss Bürgeln – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  5. Lippisbacherhof – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  6. Schallsingen – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  7. Am Brenntenbuck – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  8. Bützihoff – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  9. Gorgendorf – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  10. Grüneck – Historisches Ortslexikon Baden-Württemberg. In: LEO-BW, Landesarchiv Baden-Württemberg.
  11. Karl Glöckner: Codex Laureshamensis: 03. Band Kopialbuch, II. Teil: Die übrigen fränkischen und die schwäbischen Gaue Güterlisten, späte Schenkungen und Zinslisten, Gesamtregister, Darmstadt 1936, S. 67; Nr. 2678 bei Austrian literature online
  12. Urkundenbuch der Abtei Sanct Gallen, Theil I, bearbeitet von Hermann Wartmann, Zürich 1863, Nummer 257, S. 245 online in der Google-Buchsuche
  13. Rustenus (Christian) Heer: Anonymus Murensis denatus, Appendix II: Conradi de S. Blasio Chronicon Bürglense, Freiburg 1755, S. 380 in der Google-Buchsuche
  14. Abteilung Landesbeschreibung des Staatsarchivs Freiburg im Breisgau (Bearbeiter): Kreisbeschreibungen des Landes Baden-Württemberg. Der Landkreis Lörrach. Band II. B. Gemeindebeschreibungen Kandern bis Zell im Wiesental. Herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landkreis Lörrach. Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X, S. 415.
  15. Bevölkerungsentwicklung: Obereggenen. leograph-bw.de, abgerufen am 30. November 2022.
  16. Homepage der Gemeinde Schliengen - ZAHLEN & FAKTEN
  17. Erstes Gesetz zur Verwaltungsreform (Kreisreformgesetz) vom 26. Juli 1971, § 3 Neubildung von Landkreisen, Sitz des Landratsamts, Nr. 14 b)
  18. Claudia Bötsch: Schliengen Fusion ist „eine Erfolgsgeschichte“. In: Weiler Zeitung vom 17. Januar 2014
  19. Hauptsatzung der Gemeinde Schliengen
  20. Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach. Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-046-0, S. 97.
  21. Harald Huber: Wappenbuch Landkreis Lörrach. Südkurier, Konstanz 1984, ISBN 3-87799-046-0, S. 97.
  22. Kindergarten
  23. Grundschule Niedereggenen
  24. Obereggenen auf der Homepage der Feuerwehr Schliengen
  25. Homepage der Lichtung der Ruhe