Na příkopě
Na příkopě[1] (deutsch Graben oder Am Graben) ist eine Straße im Zentrum von Prag.
Lage
BearbeitenDer Graben verbindet den Wenzelsplatz mit dem Platz der Republik und bildet die Grenze zwischen der Altstadt und der Neustadt. Er ist zum Teil eine Fußgängerzone. Das Straßenbild prägen repräsentative Bauten, darunter das Hauptquartier der Tschechischen Nationalbank, Palais und luxuriöse Geschäfte.[2]
Geschichte
BearbeitenDie Straße befindet sich an der Stelle eines Grabens, der 1232 bis 1834 bei den Anlagen der Prager Altstadt ausgehoben wurde. 1760 wurde der Graben zugeschüttet und es entstand eine Straße, die zuerst Ve starých alejích („In den alten Alleen“) hieß, 1839 bis 1870 auf Kolowratská třída („Kolowrat-Allee“) umbenannt wurde und seit 1871 den heutigen Namen trägt.[3]
Friedrich Torberg bezeichnete den „Graben“ als Korso der Prager High Society, an dem sich um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert das gesellschaftliche und geschäftliche Leben der Stadt abspielte.[4] Ein berühmter Treffpunkt war das Hotel „Zum schwarzen Ross“, in dem zahlreiche illustre Gäste abstiegen, darunter Ludwig van Beethoven (1812) und Frédéric Chopin (1829). Der gesellschaftliche Mittelpunkt der Deutschen in Prag war von 1875 bis 1945 der Gebäudekomplex Am Graben 22–24, das ehemalige Deutsche Haus.
Galerie
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Hotel „Zum schwarzen Ross“, Am Graben, Lithographie, um 1820
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Fotografie von Alois Beer, um 1890
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Am Graben, gesehen vom Prager Pulverturm, 2016
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Palais Kolowrat, 2012
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Deutsches Haus, 2012
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Ehemalige Hauptzentrale der Böhmischen Escompte-Bank, 2012
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Straßenansicht bei Nacht, 2016
Literatur
Bearbeiten- Zikmund Winter: V ohradě měst a městských zdech. In: Sebrané Spisy Zikmunda Wintra. Band 7. Otto, Praha 1914, S. 91–100 (tschechisch, digitalniknihovna.cz).
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ ulice Na příkopě, hlavní město Praha, kód 458996, RÚIAN, ČÚZK
- ↑ http://www.myczechrepublic.com/de/prag/na-prikope-strasse.html
- ↑ Günter Wachmeier: Prag: Kunst- und Reiseführer. Verlag Kohlhammer, 1967, S. 269 (Google Buch).
- ↑ Friedrich Torberg. Die Tante Jolesch. Anaconda 2011, S. 121
Koordinaten: 50° 5′ 8,2″ N, 14° 25′ 32,5″ O