Moritz Horn

deutscher Schriftsteller

Heinrich Moritz Horn (* 14. November 1814 in Chemnitz; † 23. August 1874 in Zittau) war ein deutscher Schriftsteller.

Horn besuchte das Gymnasium in Chemnitz und studierte dann ab 1833 Rechtswissenschaften in Leipzig, hörte daneben aber auch Vorlesungen über Ästhetik und Geschichte. Bei einem Advokaten in Dresden bereitete er sich 1836 bis 1837 auf die Berufspraxis vor und fand anschließend eine Anstellung in seiner Heimatstadt Chemnitz, wo er einen dramatischen Verein gründete, der ihn wiederum zur Übersetzung französischer Bühnenstücke und eigenen dramatischen Versuchen anregte. 1841 wurde er Aktuar und am 17. April 1857 als Assessor an das Justizamt in Zittau versetzt,[1] wo er 1874 im Alter von 59 Jahren verstarb.

Dem Publikum bekannt geworden ist Horn vor allem durch Robert Schumanns Vertonung einer von Horns frühen Dichtungen unter dem Titel Der Rose Pilgerfahrt. Darin wünscht sich die Elfe Rosenblüte in ein Menschenmädchen verwandelt zu werden. Der Wunsch wird erfüllt und sie erlebt die Freuden und Leiden der Liebe. Als der geliebte Förstersohn jedoch von einem Wilddieb erschossen wird, stirbt auch sie. Das Gedicht schließt mit einem Ausblick auf Tröstung im Jenseits. Die sentimentale Dichtung im Volksliedton wurde nicht von allen Zeitgenossen geschätzt, so sprach Richard Wagner von einer „unheuren Erbärmlichkeit“.[2]

In Horns späteren Werken tritt das Lyrische weitgehend zurück und er pflegt in seinen zahlreichen Novellen, Romanen eine durchaus realistische, wenn auch oft stark moralisierende Darstellungsform.

Literatur

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  • Heinrich Kurz: Geschichte der neuesten deutsche Literatur […]. Leipzig 4. Aufl. 1881, S. 442–444.
  • Peter Langemeyer: Horn, (Heinrich) Moritz. In: Wilhelm Kühlmann (Hrsg.): Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollst. überarb. Aufl. de Gruyter, Berlin 2009, Bd. 5, S. 586.
  • Hugo Schramm-Macdonald: Horn, Heinrich Moritz. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 140 f.
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Einzelnachweise

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  1. Kunst und Literatur. In: Dredener Nachrichten Nr. 113, 23. April 1857, S. 4 (Web-Ressource).
  2. Brief Richard Wagners an Theodor Uhlig vom 31. Mai 1852.