Mika Myllylä
Mika Kristian Myllylä [12. September 1969 in Haapajärvi; † 5. Juli 2011 in Kokkola) war ein finnischer Skilangläufer. Mit sechs errungenen Olympia- und neun WM-Medaillen zählt er zu den erfolgreichsten Skisportlern seines Landes.
] (*Mika Myllylä | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mika Myllylä (2001) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Voller Name | Mika Kristian Myllylä | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nation | Finnland | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtstag | 12. September 1969 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Geburtsort | Haapajärvi, Finnland | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbedatum | 5. Juli 2011 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sterbeort | Kokkola, Finnland | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriere | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Beruf | Profisportler | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Verein | Joutsan Pommi | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Karriereende | 2004 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Medaillenspiegel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Platzierungen im Skilanglauf-Weltcup | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
letzte Änderung: 23. Februar 2013 |
Leben
BearbeitenMika Myllylä begann ab 1981 regelmäßig Skilanglaufsport zu betreiben. Seinen ersten internationalen Auftritt absolvierte er 1991 bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft im Fleimstal. Schon bald zählte Myllylä gemeinsam mit Jari Isometsä und Sami Repo zur jungen, aufstrebenden Garde der finnischen Langläufer.[1]
Seinen Durchbruch feierte Myllylä in der WM-Saison 1996/97, als er in Davos sein erstes Weltcup-Rennen über 10 km im klassischen Stil gewann, woraufhin weitere Weltcup-Siege auch in Freistilrennen folgten.[1] Bei der Nordischen Skiweltmeisterschaft 1997 in Trondheim gewann er Gold über 50 km, sowie zweimal Silber (Verfolgungsrennen, Staffel) und einmal Bronze (10 km).
Bei den folgenden Olympischen Winterspielen 1998 gewann Myllylä die Goldmedaille über 30 km klassisch. Es war der erste Olympiasieg eines finnischen Einzelläufers seit den Erfolgen Eero Mäntyrantas aus dem Jahr 1964. Dazu erreichte Myllylä bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1999 insgesamt drei weitere WM-Titel. Jeweils 1997 und 1999 wurde er zum Sportler des Jahres in Finnland gewählt.
Bei der WM 2001 in Lahti wurde Myllylä des Dopings überführt. Er, Jari Isometsä, Harri Kirvesniemi und weitere finnische Skilangläufer hatten Hydroxyethylstärke infundiert bekommen, ein Mittel, mit dem Blutplasma angereichert werden kann. Der zurückgetretene Cheftrainer Kari-Pekka Kyrö erklärte, im Team sei mit Wissen verantwortlicher Funktionäre bewusst gedopt worden.[1]
Nach Ablauf einer zweijährigen Sperre versuchte Myllylä ein Comeback, beendete aber seine Karriere im September 2004.[1] Danach verdiente er sich seinen Lebensunterhalt unter anderem im Immobiliengeschäft.[2]
Myllylä litt nach seiner Karriere an Alkoholsucht. Im März 2006 musste er sich wegen Herzrasens nach jahrelangem Alkoholmissbrauch in ärztliche Behandlung begeben.[1] Auch erhielt er eine Reihe von Strafen wegen Körperverletzung und anderen Delikten.[2]
2010 wurde bekannt, dass er bei einer Polizeivernehmung im April 2009 EPO-Missbrauch eingestanden hatte. Dem finnischen Sender Channel Four gegenüber gab Myllylä zu, sich die Spritzen selbst injiziert zu haben. Er war damit der erste finnische Langläufer aus der WM-Mannschaft von 2001, der das Benutzen von Dopingmitteln zugab.[3]
Mika Myllylä war verheiratet und Vater dreier Kinder. Die Ehe wurde 2007 geschieden. Im Frühjahr 2009 kam das Paar wieder zusammen, trennte sich aber erneut.[4][5][6]
Am 5. Juli 2011 wurde Myllylä tot in seiner Wohnung in Kokkola aufgefunden.[7]
Erfolge
BearbeitenOlympische Winterspiele
Bearbeiten- 1994 in Lillehammer: Silber über 50 km, Bronze über 30 km, Bronze mit der Staffel
- 1998 in Nagano: Gold über 30 km, Bronze über 10 km, Bronze mit der Staffel
Weltmeisterschaften
Bearbeiten- 1995 in Thunder Bay: Bronze über 10 km
- 1997 in Trondheim: Gold über 50 km, Silber im Verfolgungsrennen, Bronze über 10 km, Silber mit der Staffel
- 1999 in Ramsau: Gold über 50 km, Gold über 30 km, Gold über 10 km, Silber im Verfolgungsrennen
Weltcupsiege im Einzel
BearbeitenNr. | Datum | Ort | Disziplin |
---|---|---|---|
1. | 7. Dezember 1996 | Davos | 10 km klassisch |
2. | 4. Januar 1997 | Kavgolovo | 30 km Freistil |
3. | 2. März 1997 | Trondheim | 50 km klassisch 1 |
4. | 3. Januar 1998 | Kavgolovo | 30 km Freistil |
5. | 14. Februar 1999 | Seefeld | 10 km Freistil |
6. | 19. Februar 1999 | Ramsau | 30 km Freistil 2 |
7. | 22. Februar 1999 | Ramsau | 10 km klassisch 2 |
8. | 28. Februar 1999 | Ramsau | 50 km klassisch 2 |
9. | 2. Februar 2000 | Trondheim | 10 km Freistil |
10. | 20. Dezember 2000 | Davos | 30 km klassisch |
Weltcup-Gesamtplatzierungen
BearbeitenSaison | Gesamt | Langdistanz | Sprint | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | |
1991/92 | 11 | 32. | - | - | - | - |
1992/93 | 78 | 34. | - | - | - | - |
1993/94 | 430 | 4. | - | - | - | - |
1994/95 | 340 | 8. | - | - | - | - |
1995/96 | 238 | 14. | - | - | - | - |
1996/97 | 580 | 2. | 235 | 1. | 165 | 7. |
1997/98 | 308 | 7. | 196 | 2. | 112 | 13. |
1998/99 | 573 | 3. | 312 | 3. | 261 | 8. |
1999/2000 | 149 | 39. | 40 109 |
29. 26. 3 |
- | - |
2000/01 | 147 | 33. | - | - | - | - |
Weblinks
Bearbeiten- Mika Myllylä in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Mika Myllylä in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d e Mika Myllylä. In: Internationales Sportarchiv 36/1998 vom 24. August 1998, ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 05/2010
- ↑ a b Mika Myllylä on kuollut bei hs.fi, 5. Juli 2011
- ↑ www.handelsblatt.com
- ↑ "Ei elämä tähän pääty" bei iltalehti.fi, 31. August 2007
- ↑ Mika ja Suvi Myllylä palasivat yhteen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei iltasanomat.fi, 23. Februar 2009
- ↑ Perhe jätti ryyppäämään ratkenneen Mika Myllylän (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. bei iltasanomat.fi, 29. Oktober 2009
- ↑ Langlauf-Olympiasieger Myllylä tot aufgefunden. In: Zeit Online. 5. Juli 2011, archiviert vom am 25. Januar 2016 .
Personendaten | |
---|---|
NAME | Myllylä, Mika |
ALTERNATIVNAMEN | Myllylä, Mika Kristian (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | finnischer Skilangläufer |
GEBURTSDATUM | 12. September 1969 |
GEBURTSORT | Haapajärvi |
STERBEDATUM | 5. Juli 2011 |
STERBEORT | Kokkola |