Martin Brambach

deutscher Schauspieler

Martin Brambach (* 28. Oktober 1967 in Dresden)[1] ist ein deutscher Schauspieler.

Martin Brambach (2014)

Brambach wuchs in Dresden und in Ost-Berlin bei seiner Mutter, der Kostümbildnerin Heidi Brambach, und dem Regisseur Karlheinz Liefers auf. Mit zwölf Jahren erfuhr er, dass er nicht dessen leiblicher Sohn ist.[2] Der Schauspieler Jan Josef Liefers ist sein Stiefbruder.[3] 1984 folgte er seiner Mutter nach Westdeutschland. Das Gymnasium in Hamburg verließ er ohne Abitur und ging an die Westfälische Schauspielschule Bochum.[4][5]

Brambach hat einen Sohn aus einer früheren Beziehung. Er lebt mit der Schauspielerin Christine Sommer, ihren beiden Töchtern und einem gemeinsamen Sohn (* 2010) in Recklinghausen.[6]

Karriere

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Ab 1985 gehörte Brambach dem Ensemble des Bochumer Schauspielhauses an. Nach einem weiteren festen Engagement am Schauspielhaus Köln wechselte er Ende der 1980er Jahre an das Wiener Burgtheater, wo er u. a. mit den Regisseuren George Tabori, Einar Schleef und Claus Peymann arbeitete. Von 1999 bis 2001 zählte er zum Ensemble der Berliner Schaubühne. Seitdem arbeitet Brambach als freier Schauspieler.[7]

Sein Leinwanddebüt gab Brambach 1994 in Franz Novotnys Filmsatire Exit II – Verklärte Nacht. In Michael Hanekes Kafka-Verfilmung Das Schloß übernahm er 1997 die Rolle des Schwarzen. Seine schauspielerische Leistung in Stephan Wagners Filmkomödie Kubanisch rauchen als Polizist brachte ihm 1999 den Preis für den besten Darsteller ein. In der Folgezeit trat er in zahlreichen Film- und Fernsehrollen in Erscheinung. Er wirkte u. a. in kleineren Rollen bei Kinofilmen wie Sophiiiie! (2002) Good Bye, Lenin! (2003), Das Leben der Anderen (2006), Fleisch ist mein Gemüse (2008), Der Vorleser (ebenfalls 2008), Oh Boy (2012) und Lindenberg! Mach dein Ding (2020) mit. Wiederholt arbeitete er mit dem österreichischen Regisseur Stefan Ruzowitzky zusammen, etwa für den Medizin-Thriller Anatomie 2 (2003) und das Holocaust-Filmdrama Die Fälscher (2007), bei denen er in größeren Rollen vor der Leinwand spielte.

Brambach, der meist in Nebenrollen besetzt wird, übernahm 2009 in der Sat.1-Filmkomödie Barfuß bis zum Hals in der Rolle des Helmut Steiner seine erste Spielfilmhauptrolle. Er wurde für diese Rolle für den Deutschen Fernsehpreis 2010 in der Kategorie „Bester Schauspieler“ nominiert. 2014 war er in Michael Rowitz’ Filmkomödie Mit Burnout durch den Wald als der als Würstchen verkleidete Langzeitarbeitslose Alfred Schuster in einer der Hauptrollen zu sehen. Für seine Rolle des Reiner Pfeiffer in dem Zweiteiler Der Fall Barschel (2015) wurde er mit dem Bayerischen Fernsehpreis, dem Deutschen Fernsehpreis sowie dem Deutschen Schauspielpreis ausgezeichnet. 2017 verkörperte er den kommunistischen Politiker und Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker an der Seite von Johanna Gastdorf als Margot Honecker in der ARD-Komödie Willkommen bei den Honeckers.

Brambach gastiert u. a. wiederholt in diversen Fernsehserien und Krimireihen, wie Kommissar Rex, Ritas Welt, Polizeiruf 110, Wilsberg, Das Duo, Nachtschicht, Ein starkes Team, Das Quartett und Die Drei von der Müllabfuhr. Er übernimmt darüber hinaus auch mehrere feste und wiederkehrende Rollen. In der Krimiserie SOKO Wismar war er von 2004 bis 2006 als Kriminaloberkommissar Winfried ‚Winnie‘ Scheel zu sehen. Von 2006 bis 2023 spielte er an der Seite von Natalia Wörner in der ZDF-Krimireihe Unter anderen Umständen den Kriminalhauptkommissar Arne Brauner. Von 2007 bis 2010 übernahm er in KDD – Kriminaldauerdienst die Rolle des Thomas Behrens. Von 2012 bis 2014 spielte er in 18 Folgen der TNT-Serie Add a Friend die Rolle des Arztes Dr. Metzler. Seit 2016 ist er für den MDR in der Fernsehreihe Tatort, in der er bereits zuvor mehrere Gastrollen hatte, als Kommissariatsleiter Peter Michael Schnabel zu sehen.[8] 2017 übernahm er neben Meike Droste in der sechsteiligen Comedy-Serie Frau Temme sucht das Glück die Rolle des kauf- und spielsüchtigen Versicherungsvorgesetzten Hans-Peter Mühlens.

Brambach beteiligte sich im April 2021 an der Protestaktion #allesdichtmachen, bei der über 50 prominente Schauspieler die Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie in ironisch-satirisch gemeinten Videos kommentierten. Die Aktion löste kontroverse Diskussionen aus. Brambach und weitere Schauspieler zogen ihr Video zurück.

Im März 2024 beteiligte sich Brambach zusammen mit weiteren Prominenten und Influencern an einem öffentlichen Tierschutz-Aufruf, der sich an den Discounter Lidl richtete. Anlass ist, dass Lidl wegen tierquälerischer Zustände bei seinen zuliefernden Hühnermastbetrieben immer wieder Negativschlagzeilen macht („Lidl-Fleischskandal“).[9]

Filmografie

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Kinofilme

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Fernsehfilme

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Fernsehserien und -reihen

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Hörspiele (Auswahl)

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  • Martin Brambach, Jan Wehn: Nice to meet you, Ruhrgebiet: Auf Entdeckungstour ins Herz vom Pott, Polyglott, München 2022, ISBN 978-3-8464-0904-6

Ehrungen und Auszeichnungen

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Commons: Martin Brambach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Martin Brambach im Munzinger-Archiv, abgerufen am 11. November 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Schleswig-Holstein am Wochenende, 28. Oktober 2017
  3. Anna Kemper: Martin Brambach: Mit zwölf Jahren kam die Erschütterung. In: Zeit Online. 28. Juli 2016, abgerufen am 12. November 2017.
  4. Thomas Gehringer: Martin Brambach, der bekannteste Unbekannte. In: Tagesspiegel.de, 30. Mai 2013
  5. Martin Brambach – der heimliche Star. In: DerWesten vom 29. April 2012
  6. Martin Brambach persönliche Website, abgerufen am 25. Juni 2022
  7. Martin Brambach bei prisma
  8. mdr.de: Neuer Sachsen-Tatort: „Drei Engel für Dresden“! (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) abgerufen am 10. September 2014.
  9. »Hey Lidl« – Prominente sagen Lidl ihre Meinung. Abgerufen am 18. April 2024. (Mit Quellen zu Pressemitteilungen)
  10. Grimme-Institut: Nominierungen Fiktion 2011, (Memento vom 31. Januar 2011 im Internet Archive) abgerufen am 26. Januar 2011
  11. Schauspieler zeichnen öffentlich-rechtliche Sender aus (Memento vom 23. September 2017 im Internet Archive). Abgerufen am 23. September 2017.