Marktoberdorf

Gemeinde in Bayern, Deutschland

Marktoberdorf ist eine Stadt im Landkreis Ostallgäu des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben und Verwaltungssitz des Landkreises Ostallgäu. Der staatlich anerkannte Erholungsort mit rund 19.000 Einwohnern liegt im Allgäuer Alpenvorland. Mit 758 m ü. NHN ist Marktoberdorf höchstgelegene Kreisstadt Deutschlands und gehört zu den höchstgelegenen Städten in Bayern.

Wappen Deutschlandkarte
Marktoberdorf
Deutschlandkarte, Position der Stadt Marktoberdorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 47° 47′ N, 10° 37′ OKoordinaten: 47° 47′ N, 10° 37′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Schwaben
Landkreis: Ostallgäu
Höhe: 758 m ü. NHN
Fläche: 95,15 km2
Einwohner: 19.033 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 200 Einwohner je km2
Postleitzahl: 87616
Vorwahl: 08342
Kfz-Kennzeichen: OAL, FÜS, MOD
Gemeindeschlüssel: 09 7 77 151
Stadtgliederung: 27 Gemeindeteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Richard-Wengenmeier-Platz 1
87616 Marktoberdorf
Website: www.marktoberdorf.de
Erster Bürgermeister: Wolfgang Hell (CSU)
Lage der Stadt Marktoberdorf im Landkreis Ostallgäu
KarteÖsterreichKempten (Allgäu)Landkreis OberallgäuKaufbeurenLandkreis AugsburgLandkreis UnterallgäuLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis Landsberg am LechRettenbach am AuerbergWestendorf (Landkreis Ostallgäu)Wald (Schwaben)Waal (Schwaben)UntrasriedUnterthingauHalblechStöttwangStötten am AuerbergSeegSchwangauRückholzRuderatshofenRoßhauptenRonsbergRieden (bei Kaufbeuren)Rieden am ForggenseePfrontenPforzenOsterzellOberostendorfObergünzburgNesselwangMauerstettenMarktoberdorfLengenwangLechbruck am SeeLamerdingenKraftisriedKaltentalJengenIrseeGünzachHopferauGörisriedGermaringenFüssenFriesenriedEisenberg (Schwaben)EggenthalBuchloeBidingenBaisweilBiessenhofenAitrang
Karte
Marktoberdorf von Nordwesten mit Zugspitze
Pfarrkirche St. Martin und kurfürstliches Schloss in Marktoberdorf
Marktoberdorf von Süden

Geografie

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Der Hauptort liegt einhundert Kilometer südwestlich von München und mitten im Landkreis Ostallgäu. Durch das Gebiet der Stadt fließen im Westen die Wertach und im Osten die Geltnach, die unterhalb der Stadt in die Wertach mündet. Das Stadtgebiet erhebt sich zwischen 700 und 900 m ü. NHN und ist landschaftlich geprägt durch eine reizvolle Mischung aus Wiesen, Wäldern, Hügeln und etwa einem Dutzend kleiner Seen und Weiher.

Stadtgliederung

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Das Gebiet von Marktoberdorf besteht aus dem eigentlichen Stadtgebiet, das sich gliedern lässt in Stadtmitte, Moos im Norden, Gwend und Gschlatt im Süden, den Alsterberg im Osten und westlich der Bahnstrecke das Industrie- bzw. Gewerbegebiet, sowie aus den umliegenden früher eigenständigen Gemeinden Bertoldshofen (975 Einwohner), Geisenried (1118 Einwohner), Leuterschach (1216 Einwohner), Rieder (738 Einwohner), Sulzschneid (570 Einwohner) und Thalhofen an der Wertach (1608 Einwohner).

Es gibt 27 Gemeindeteile[2] (in Klammern ist der Siedlungstyp[3] angegeben):

In der Kernstadt (ohne Gemeindeteile) leben 12.185 Einwohner; im direkt ans Stadtgebiet grenzenden Thalhofen a. d. Wertach 1609 Einwohner (Stand Februar 2012).

Es gibt die Gemarkungen Bertoldshofen, Geisenried, Leuterschach, Marktoberdorf, Rieder, Sulzschneid und Thalhofen an der Wertach.[4]

Umgebung

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Etwa elf Kilometer entfernt liegt die Stadt Kaufbeuren. Im Umkreis von 25 Kilometer befinden sich Kempten, Füssen mit dem Königswinkel und das oberbayerische Schongau. Der 1055 m hohe Auerberg mit weiter Fernsicht ist ca. 10 km Luftlinie entfernt. Das Ammergebirge und die Allgäuer Alpen sind von der Stadt aus zu sehen.

Geschichte

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Leichenzug für den 1812 verstorbenen Fürstbischof Clemens Wenzeslaus, vom Marktplatz auf den Schlossberg, wo er in einer Grabkapelle an der Chorseite der Pfarrkirche St. Martin, neben dem Kurfürstlichen Sommerschloss, beigesetzt ist.

Bis zum 19. Jahrhundert

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Der Ort entstand aus einem fränkischen Königshof und in Abgrenzung zum älteren Altdorf (heute eine Gemarkung des benachbarten Biessenhofen) und gehörte ab 1299 bis zum Reichsdeputationshauptschluss von 1803 als Pflegamt Oberdorf zum Hochstift Augsburg. Auf dem Gebiet der heutigen Stadt siedelten nachweislich bereits Kelten, Römer und Alamannen. Ein Beispiel ist die römische Villa rustica im Ortsteil Kohlhunden. 1453 erhielt der Ort von Kaiser Friedrich III. das Marktrecht (Markt Oberdorf) mit wichtigen Eigenrechten.[5]

Seit 1803 gehört der Ort zu Bayern. Im weiteren Verlauf der Geschehnisse von 1848 wurden zum 1. Juli 1862 die Bezirksämter Oberdorf und Kaufbeuren eingerichtet. 1876 erfolgte der Eisenbahnanschluss durch die Strecke von Biessenhofen. Am 26. Februar 1898 wurde der Name der Gemeinde und des Bezirksamtes in Markt Oberdorf geändert.[6]

 
Stadtplatz in Marktoberdorf

20. Jahrhundert

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Im Ersten Weltkrieg dienten etwa 400 Oberdorfer in der königlich-bayerischen Armee. Bis 1918 ließen mehr als 80 dieser Frontsoldaten ihr Leben. Die Oberdorfer Turnhalle beherbergte während der vier Kriegsjahre ein Reservelazarett.[7] Die Marktgemeinde (1939 ca. 2900 Einwohner) entwickelte sich im 20. Jahrhundert zum Industriestandort und Erholungsort. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Ort vor allem durch die Ansiedlung Heimatvertriebener aus den sudetendeutschen Gebieten (1953 ca. 5300 Einwohner; 1967 10.000 Einwohner). Durch die Eingemeindungen in den 1970er Jahren wuchs die junge Stadt auf rund 15.000 Einwohner an. 2004 wurde ein vorläufiger Höchststand von rund 18.500 Einwohnern erreicht.

Am 17. Juli 1953 wurde dem Markt das Stadtrecht verliehen und gleichzeitig der Name von Markt Oberdorf in Marktoberdorf geändert.[8] Die Stadt war bis zum 30. Juni 1972 Sitz der Verwaltung des Landkreises Marktoberdorf. Seit dessen Zusammenlegung mit den Altlandkreisen Füssen und Kaufbeuren hat hier die Verwaltung des neuen Landkreises, der am 1. Mai 1973 den Namen Landkreis Ostallgäu erhielt, ihren Sitz.

1975 verlor Marktoberdorf das Amtsgericht und das Finanzamt an die benachbarte kreisfreie Stadt Kaufbeuren. Seit 1984 ist der Hauptort Sitz einer Bayerischen Musikakademie.

Eingemeindungen

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Marktoberdorf 1968

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1972 die Gemeinde Rieder eingegliedert. Am 1. April 1972 kamen Geisenried und Thalhofen an der Wertach hinzu. Am 1. Juli 1972 folgten Bertoldshofen und Sulzschneid,[6] am 1. Mai 1978 Leuterschach.[9]

21. Jahrhundert

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2013 schloss in Marktoberdorf unter großem Bürgerprotest die Kreisklinik. Sie wurde im Mai 2017 beseitigt, wobei wider Erwarten auch nach zwei Sprengungen zunächst ein Rest stehen blieb.

Im Dezember 2022 wurde mit der Eröffnung des 600 m langen Tunnels Bertoldshofen der B 472 die Ostumgehung von Marktoberdorf abgeschlossen.

Einwohnerentwicklung

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Marktoberdorf wuchs von 1988 bis 2008 um 2076 Einwohner bzw. um ca. 13 %. Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Einwohnerzahl von 16.146 auf 18.539 um 2393 bzw. 14,8 %. Am 30. September 2022 zählte Marktoberdorf 18.886 Einwohner, ein Jahr später 19.025 Einwohner.

Ende 2022 hatte die Stadt lt. Einwohnermeldeamt 18.978 Einwohner.

Die Einwohnerzahlen ab 1840 beziehen sich auf die heutige Gemeindefläche.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1840 1900 1939 1950 1960 1970 1978 1987 1991 1995 2002 2005 2010 2015 2020
Einwohner 3701 4731 5752 9714 12.195 15.040 15.300 15.909 17.304 17.994 18.482 18.462 18.199 18.349 18.683

Quelle: BayLfStat

Stadtratswahl
Wahlbeteiligung: 60,6 % (2014: 63,6 %)
 %
40
30
20
10
0
33,5 %
21,5 %
11,0 %
20,1 %
4,8 %
9,0 %
Stadtteile AKTIV
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
+1,5 %p
+1,2 %p
−4,0 %p
+11,0 %p
−8,7 %p
−1,0 %p
Stadtteile AKTIV

Stadtrat

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Der Stadtrat hat 24 Mitglieder. Sitzverteilung für die Wahlperioden ab 2014:[10]

Wahljahr CSU FW MOD SPD Grüne BP Stadtteile AKTIV
% Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze % Sitze
2020[11] 33,5 8 21,5 5 11,0 3 20,1 5 4,8 1 9,0 2
2014[10] 32,0 8 20,3 5 15,0 4 9,1 2 13,5 3 10,0 2

Bürgermeister

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Erster Bürgermeister ist Wolfgang Hell (CSU). Er wurde bei der Kommunalwahl 2014 mit 63,5 % der Stimmen (Stichwahl) ins Amt gewählt und 2020 in der Stichwahl mit 57,3 % der Stimmen im Amt bestätigt.[12]

 
Wappen von Marktoberdorf
Blasonierung: „In Silber ein wachsender, hersehender, golden gerüsteter, behelmter, beinbeschienter, schwarz gegürteter, römischer Legionär in natürlichen Farben mit rotem Waffenrock, Umhang und Helmbusch, mit goldbeheftetem, silbernem Schwert den Umhang mit einem wachsenden, golden geschürzten, bittenden, nackten Bettler in natürlichen Farben teilend.“[13]
Wappenbegründung: Das Wappen wurde nach dem heiligem Martin von Tours, dem Patron der Stadtpfarrkirche in Marktoberdorf, dem Wahrzeichen der Stadt, gewählt. Aus dem Jahr 1811 stammt eine farbige Zeichnung des ersten bekannten Marktsiegels von 1745. Es zeigt den heiligen Martin ohne Helm in langem blauen Gewand. Er steht auf einem Kissen und teilt seinen roten Mantel mit dem Schwert. Daneben sitzt ein bärtiger Bettler in rotem Gewand. Die Umschrift auf dem Siegel lautet IN DEM MARCHT OBERDORF. Unter dem Siegelbild steht MARTINVS. Das Stadtwappen wurde 1837 zur beschriebenen Form vereinfacht, 1928 erneut angenommen. In seiner heutigen Darstellung wird es seit 2003, dem Jahr des 50-jährigen Stadtjubiläums, geführt.
 
Marktoberdorf von Nordosten

Städtepartnerschaften und Patenstadt

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Seit 1983 unterhält Marktoberdorf eine Gemeindepartnerschaft mit Waldmünchen in der Oberpfalz. Seit 1957 ist sie Patenstadt für die aus ihrer Heimat vertriebenen Deutschen aus der Stadt und dem ehemaligen Landkreis Hohenelbe im Riesengebirge.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Pfarrkirche Sankt Martin
 
Modeon in Marktoberdorf
  • Veranstaltungshaus MODEON
  • mobilé: Theaterschule, Kleinkunstbühne und Theaterkino unter der Leitung von Monika Schubert
  • Filmburg: denkmalgeschütztes Programmkino von 1955
  • Bayerische Musikakademie (neben Alteglofsheim und Hammelburg)
  • Carl-Orff-Chor
  • Stadtkapelle Marktoberdorf
  • Jugendblasorchester Marktoberdorf
  • Marktoberdorfer Pfingstfestivals – internationale Begegnungsfestivals mit Konzerten in der gesamten Region

Marktoberdorf liegt am Südostrand des alemannischen Sprachraums. Die südostschwäbische bzw. Ostallgäuer Mundart in und um Marktoberdorf zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass mittelhochdeutsch ou sich zu geschlossenem oo entwickelt hat (zum Beispiel glooba – glauben – oder Oog – Auge) und das r nach einem Vokal in der Wortmitte häufig entfällt und der vorangegangene Vokal lang gesprochen wird (zum Beispiel Wuuscht – Wurst –, Maat – Markt –, heet – hart).

Bauwerke

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Ehemaliges Fürstbischöfliches Schloss und Pfarrkirche St. Martin

Marktoberdorf hat 73 Bau- und 31 Bodendenkmäler.

 
Marktplatz in Marktoberdorf

Grünanlagen

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  • Luitpoldhöhe (auch Buchel genannt)
  • Kurfürstenallee: 2 km lange, denkmalgeschützte Lindenallee aus der Barockzeit, zwischen dem ehemaligen fürstbischöflichen Schloss und dem sogenannten „Tempel“.
 
Kurfürstenallee in Marktoberdorf

Sport und Freizeit

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  • Am ehemaligen Kurfürstenschloss beginnt der Prälatenweg, ein thematischer Fernwanderweg, der durch das Voralpenland bis nach Kochel am See in Oberbayern führt.
  • Der Jakobsweg passiert Marktoberdorf von München aus auf seinem Weg zum Bodensee.
  • Von Marktoberdorf nach Lechbruck am See führt ein Radwanderweg auf der Trasse der stillgelegten Bahnstrecke Marktoberdorf–Lechbruck. Er ist Teil der sogenannten Dampflokrunde.
  • Marktoberdorf liegt an der Radrunde Allgäu und am Allgäu-Radweg.
  • Zweijährlich im Juni findet der Staffelmixmarathon statt, eine Kombination aus Inlineskaten, Fahrradfahren und Laufen
  • Nikolauslauf Mitte Dezember
  • Ettwieser Weiher, Naturfreibad und Klettergarten beim Weiler Ettwiesen südlich der Stadt
  • Kuhstallweiher, Naturbad bei Kohlhunden
  • Hallenbad Marktoberdorf
  • Mehrere Turnhallen und Fußballplätze
  • Kunsteisstadion unter freiem Himmel
  • Besichtigungsmöglichkeit der Fendt/Agco-Traktorenwerke
  • Marktoberdorf besitzt mehrere Sportvereine (EV Allgäu Amigos, FSV Marktoberdorf, FC Thalhofen, TSV Leuterschach, SV Geisenried, Türk Spor Marktoberdorf, FC Sulzschneid, und TSV Bertoldshofen).

Regelmäßige Veranstaltungen

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Internationaler Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf 2005
  • Gaudiwurm zur Fasnacht (seit 1966; 2018: 1.600 Mitwirkende, 32.000 Zuschauer)
  • NATO International Summer School (als Advanced Study Institute des NATO Programms Security Through Science)
  • Musica Sacra International – Musikfestival der Weltreligionen über die Pfingsttage (jeweils in den geraden Jahren)
  • Internationaler Kammerchor-Wettbewerb Marktoberdorf – Wettbewerb der internationalen Chorelite über die Pfingsttage (jeweils in den ungeraden Jahren)
  • Stadtfest im Juli
  • Urbanimarkt Anfang Mai – Martinimarkt Anfang November
  • Weihnachtsmarkt in der Adventszeit

Wirtschaft und Infrastruktur

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Wirtschaft

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AGCO Fendt, Marktoberdorf

Das bekannteste und größte Unternehmen in Marktoberdorf mit rund 5200 Mitarbeitern (Stand: März 2024) ist die Produktionsstätte des Traktorenherstellers AGCO, ehemals Fendt. Im Gemeindeteil Leuterschach befindet sich die Produktionsstätte (ehemals Brauerei Sailer) des Allgäuer Brauhauses, das heute zur Radeberger Gruppe gehört und gegenüber ein Zweigwerk der Maschinenfabrik Niehoff. Weitere Unternehmen sind Eisen-Fendt (Stahl- und Werkzeughandel), Atterer (Eisenwarenhandel), Hubert Schmid (Bau, Recycling, Bodenaufbereitung), Xaver Schmid (Bauunternehmen) sowie Rösle.

Von zunehmender Bedeutung für den staatlich anerkannten Erholungsort ist auch der Tourismus. 2019 erfolgten 111.206 Übernachtungen.

Marktoberdorf hat eine traditionell niedrige Arbeitslosenquote. Sie betrug im November 2017 im Bereich der Dienststelle Marktoberdorf des Arbeitsamts Kempten 2,0 %.

Die Stadt liegt an den Bahnstrecken Biessenhofen–Marktoberdorf und Marktoberdorf–Füssen, stündlich verkehren Züge Richtung Kaufbeuren im Norden bzw. nach Füssen im Süden. Darüber hinaus besteht stündlich eine Direktverbindung nach München und Augsburg, wobei nach München seit Dezember 2021 nur noch drei Zugpaare täglich verkehren. Von und nach Augsburg gibt es Montag bis Freitag zudem einzelne Verstärkerzüge. Insgesamt hat Marktoberdorf drei Stationen: Marktoberdorf Bahnhof, den Bahnhof im Gemeindeteil Leuterschach und den Haltepunkt Marktoberdorf Schule. Ein weiterer Halt ist für den Stadtteil Nord geplant.

 
Bahnhof Marktoberdorf

Marktoberdorf liegt im Schnittpunkt der Bundesstraßen 12, 16 und 472; über diese besteht Anschluss an die Autobahnen 7 und 96.

Die Lokalredaktion Marktoberdorf des Allgäuer Zeitungsverlags produziert einen Lokalteil Marktoberdorfer Landbote / Obergünzburger Nachrichten der Allgäuer Zeitung.

Öffentliche Einrichtungen

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Landratsamt Ostallgäu in Marktoberdorf
 
Rathaus in Marktoberdorf
  • Landratsamt Ostallgäu (2022 ca. 700 Mitarbeiter)
  • Agentur für Arbeit / Jobcenter
  • Gesundheitsamt
  • Vermessungsamt
  • Kreiskrankenhaus (bis 30. Juni 2013)
  • Hallenbad mit Freibad und Sauna

Wasserversorgung

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Die Stadt bezieht Trinkwasser aus drei Standorten: aus den Brunnen im Kirchthaler Moos ca. 10 km südlich der Stadt, aus den Brunnen südlich des Gemeindeteils Bertoldshofen und aus der Quelle Mährenleiten des Wasserbeschaffungsverbandes Oberthingau ca. 6 km südwestlich.

Persönlichkeiten

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In Marktoberdorf geboren

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Weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

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Literatur

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  • Maria Bauer: Marktoberdorf heute und morgen, Kempten: AVA, Verl. Allgäu, 2001, ISBN 3-924809-73-9
  • Maria Bauer: Unser Marktoberdorf: Wege und Begegnungen, Kempten: Allgäuer Zeitungsverl., 1990, ISBN 3-88006-149-1
  • Mechtild Becker: Marktoberdorf (Die Reihe Archivbilder) [Bildband], Erfurt: Sutton, 2002, ISBN 3-89702-438-1
  • Rainer Christlein: Das alamannische Reihengräberfeld von Marktoberdorf im Allgäu (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte; H. 21), Kallmünz/Opf.: Lassleben, 1966
  • Richard Dertsch: Landkreis Marktoberdorf, (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern: Schwaben; Bd. 1), München: Kommission f. Bayer. Landesgeschichte, 1953
  • Claudia Eisinger-Schmidt (Verf.), Komm. für Bayer. Landesgeschichte München (Hrsg.): Marktoberdorf (Historischer Atlas von Bayern: Teil Schwaben: Reihe 1; H. 14), Kallmünz: Lassleben, 1985, ISBN 3-7696-9935-1 (zugleich Dissertation, Universität München 1982 unter dem Titel Herrschaftsentwicklung und Herrschaftsstrukturen im östlichen Allgäu beiderseits der Wertach).
  • Reinhard Heydenreuter (Hrsg.: Konrad Ackermann und Manfred Pix im Auftr. des Bayerischen Sparkassen- und Giroverbandes): Marktoberdorf: kurfürstlicher Sommersitz im Ostallgäu (Bayerische Städtebilder: Schwaben), Stuttgart: Dt. Sparkassenverl., 1997, ISBN 978-3-09-303837-2
  • Michael Petzet: Landkreis Marktoberdorf (Kurzinventar), (Bayerische Kunstdenkmale; 23), München: Deutscher Kunstverl., 1966
  • Alois Regner: Bausteine zur Heimatkunde des Landkreises Marktoberdorf, Marktoberdorf: Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e. V., 1959
  • Alois Regner (Verf.), Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e. V. (Hrsg.): 500 Inschriften auf Gedenksteinen, Gedenktafeln, öffentlichen Gebäuden, Epitaphien, Votivtafeln und Kirchenglocken im Landkreis Marktoberdorf (Inschriften-Sammlung in Bayrisch-Schwaben), Marktoberdorf: Kreisverband Marktoberdorf im Heimatbund Allgäu e. V., 1958
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Commons: Marktoberdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Marktoberdorf – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Stadt Marktoberdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 24. Juli 2021.
  3. Gemeinde Marktoberdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 18. August 2019.
  4. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  5. Stadtgeschichte. Gemeinde Marktoberdorf, abgerufen am 20. September 2020.
  6. a b Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 519.
  7. Stefan März: Oberdorf, Bayern und der Erste Weltkrieg. In: Der Große Krieg in Markt Oberdorf. (Marktoberdorfer Heimatblätter). Hrsg. vom Heimatverein Marktoberdorf e. V. und der Stadt Marktoberdorf, Marktoberdorf, 2014. S. 11–21
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 249, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat)., Statistisches Bundesamt, Gebietsänderungen vom 01.01. bis 31.12.1953
  9. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 779 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  10. a b Website der Stadt: Stadtratswahl 2014 (Memento des Originals vom 14. Juli 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.marktoberdorf.de
  11. Stadtratswahl Marktoberdorf 2020, 15. März 2020 Amtliches Endergebnis. Abgerufen am 8. Dezember 2020.
  12. Stichwahl Bürgermeister Marktoberdorf 2020, 29. März 2020 Amtliches Endergebnis,. Abgerufen am 29. März 2020.
  13. Eintrag zum Wappen von Marktoberdorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  14. [1]
  15. Neuapostolische Kirche im Kirchenbezirk Kempten: Marktoberdorf. Abgerufen am 27. Oktober 2021.
  16. Andrea Frei in Großes Sängerlexikon, Band 4