Münsterdorfer Geestinsel
Die Münsterdorfer Geestinsel ist eine zur Heide-Itzehoer Geest gehörige, bis zu 32 m[1] hohe Geestinsel im Kreis Steinburg, die nach Norden und Westen durch Stör und Störmarsch begrenzt ist; im Süden liegt die Kremper Marsch.
Im Norden der Geestinsel befindet sich das Gebiet der Gemeinde Münsterdorf, nach der sie benannt ist. Hier befinden sich auch die Wellenberge.[2] Im auf der Geestinsel gelegenen Breitenburger Ortsteil Nordoe befinden sich die Nordoer Heide sowie Binnendünen und auch der auf einem Hügel gelegene Tempel von Nordoe. Die „Binnendünen Nordoe“ sind seit März 2013 das 207. ausgewiesene Naturschutzgebiet in Schleswig-Holstein.[3]
Durch ihre erhöhte Lage war die Geestinsel einer der Ausgangspunkte der Besiedlung der Kremper Marsch.[4]
Entstehung
BearbeitenEntstanden ist die Geestinsel – ähnlich wie der Segeberger Kalkberg – durch Hebung eines Salzstocks und der darüberliegenden Kreideformation.[5] Neben dem Segeberger Kalkberg oder auch dem roten Felsen auf Helgoland ist die Münsterdorfer Geestinsel damit eine der wenigen Erhebungen in Schleswig-Holstein, die nicht durch die Eiszeiten verursacht wurde.
Erdfälle
BearbeitenAuf dem Gebiet der Geestinsel kam und kommt es auch in jüngster Zeit zu Erdfällen. Der größte und bekannteste Erdfall ist die 14 bis 15 m tiefe Knickenkuhle (volksetymologisch ins Hochdeutsche verfälscht zu Kaninchenkuhle) im Forst zwischen Münsterdorf und Nordoe (Lage ), deren Alter unbekannt ist und die als Naturdenkmal ausgewiesen wurde.[6] Zu ihr gibt es auch eine regionale Sage.[7] Bodenuntersuchungen ergaben, dass in etwa 45 m Tiefe Kalk zu finden ist.[8]
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Binnendünen Nordoe
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Hinweisschild neben der „Knickenkuhle“
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Heinz Mönch: Chronik Breitenburg, Breitenburg 2000, S. 13.
- ↑ Vgl. Rudolf Irmisch: Geschichte der Stadt Itzehoe, Itzehoe 1960, S. 47.
- ↑ Landesverordnung über das Naturschutzgebiet „Binnendünen Nordoe“ ( vom 18. März 2014 im Internet Archive) vom 6. März 2013.
- ↑ Otto Fischer: Das Wasserwesen an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste, Teil III, Bd. 6: Elbmarschen, Berlin 1957, S. 49.
- ↑ Wenn der Boden einbricht – Erdfälle in Schleswig-Holstein, S. 5. (PDF; 530 kB)
- ↑ Geotope in Schleswig-Holstein, S. 6. (PDF; 433 kB); Wenn der Boden einbricht – Erdfälle in Schleswig-Holstein, S. 5. (PDF; 530 kB); Informationen des Ortsgeschichtlichen Arbeitskreises Münsterdorf (PDF; 297 kB); Informationen und Fotos zur Kuhle
- ↑ H. Schulz: Die Sagen des Kreises, in: Heimatbuch-Kommission (Hrsg.): Heimatbuch des Kreises Steinburg, Bd. 1, Glückstadt 1924, S. 379–422 (383 f.).
- ↑ Klaus Wätzel: Die Knickenkuhle im Nordoer Wald, ein wenig beachtetes Kleinod unserer Heimat, in: Steinburger Jahrbuch 1983, S. 240–242.
Literatur
Bearbeiten- Walter Asmus: Zur Genese der Siedlungen auf der Münsterdorfer Geestinsel. In: Heimatverband Kreis Steinburg (Hrsg.): Steinburger Jahrbuch 1976, S. 83–91.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 53° 53′ 28″ N, 9° 31′ 42″ O