Leonie Böhm
Leonie Böhm (* 1982 in Stuttgart)[1] ist eine deutsche Theaterregisseurin und Bildende Künstlerin.
Leben
BearbeitenLeonie Böhm wuchs in Heilbronn auf und ging dort auf eine Waldorfschule.[2] Sie studierte Kunst und Germanistik auf Gymnasiallehramt.[3] Es folgte ein Kunststudium an der Kunsthochschule Kassel, welches sie als Meisterschülerin bei Urs Lüthi 2011 abschloss.[3] Zwischen 2011 und 2016 studierte sie Schauspielregie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.[4] Während dieses Studiums entstanden die Inszenierungen Bittere Tränen in der Schwankhalle Bremen sowie 2015 Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth, welche später vom Schauspielhaus Zürich übernommen wurde.[5] Beide Regiearbeiten wurden zu zahlreichen Gastspielen eingeladen, etwa ins Nachtasyl am Thalia Theater Hamburg, zum OUTNOW! Festivalund zur Young Artists Week Salzburg.[6]
Seither ist sie als freie Regisseurin tätig. Ihre Arbeit Nathan die Weise nach Gotthold Ephraim Lessing, welche sie 2016 am Thalia Theater Hamburg auf die Bühne brachte, wurde ein Jahr später zum Theaterfestival für junge Regisseure Radikal jung am Münchner Volkstheater eingeladen.[7] 2019 folgte eine weitere Einladung mir Yung Faust nach Johann Wolfgang von Goethe, welche zuvor an den Münchner Kammerspielen Premiere feierte.[8] 2021 erhielt ihre Inszenierung Medea* (Schauspielhaus Zürich) eine Einladung zum Berliner Theatertreffen.[9]
2024 inszenierte Böhm am Maxim Gorki Theater in Berlin die Produktion Räuberinnen (2024), bei der Friedrich Schillers Die Räuber durch die Perspektive von Franz Moor neu interpretiert und eine feministische Annäherung an das Drama angestrebt wird.[10]
Böhm arbeitete über die Zeit an vielen deutschsprachigen Bühnen, etwa dem Theater Bremen,[11] Theater Konstanz,[12] Maxim-Gorki-Theater Berlin[13] und dem Theater Basel.[14]
Böhm ist Mutter zweier Kinder.[2]
Inszenierungen (Auswahl)
Bearbeiten- 2014: Bittere Tränen, Schwankhalle Bremen[15]
- 2015: Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth, Hochschule für Musik und Theater Hamburg
- 2016: Nathan die Weise nach Gotthold Ephraim Lessing, Thalia Theater Hamburg[16]
- 2016: Unterwerfung nach Michel Houellebecq, Theater Bremen[11]
- 2017: Penthesilea von Heinrich von Kleist, Theater Konstanz[12]
- 2018: Effi Briest (27) nach Theodor Fontane, Theater Bremen[17]
- 2018: 1968 – Eine Besetzung der Kammerspiele von Leonie Böhm, Gintersdorfer/Klaßen, Anna-Sophie Mahler, Wojtek Klemm, Alberto Villareal, „Henrike Iglesias“ und dem „Collectif Catastrophe“, Münchner Kammerspiele[18][19]
- 2018: Die Leiden der Jungen (Werther) nach Johann Wolfgang von Goethe, Theater Oberhausen[20]
- 2018: Kaspar nach Peter Handke, Thalia Theater Hamburg[21]
- 2019: Yung Faust nach Faust. Eine Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe, Münchner Kammerspiele[22][23]
- 2019: Fuck Identity - Love Romeo nach William Shakespeare, Theater Bremen[24][25]
- 2019 Kasimir und Karoline von Ödön von Horváth, Schauspielhaus Zürich[26]
- 2019: Die Räuberinnen nach Friedrich Schiller, Münchner Kammerspiele[27][28]
- 2020: Leonce und Leonce nach Leonce und Lena von Georg Büchner, Schauspielhaus Zürich[29][30]
- 2020: Medea* nach Euripides, Schauspielhaus Zürich[31][32]
- 2021: Schwestern nach Anton Tschechow, Schauspielhaus Zürich[33]
- 2021: NOORRRRAAAAAAAA nach Henrik Ibsen, Maxim-Gorki-Theater Berlin[34][13]
- 2022: König Teiresias nach König Ödipus von Sophokles, Theater Basel[14]
- 2024: Blutstück nach dem Roman Blutbuch von Kim de l’Horizon, Schauspielhaus Zürich, Uraufführung: 22. Februar 2024[35]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ lexikon - Böhm, Leonie. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ a b Berliner Festspiele: Leonie Böhm – Biografie. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ a b Leonie Böhm. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Leonie Böhm (Regie). Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Kasimir und Karoline. Abgerufen am 10. August 2022 (deutsch).
- ↑ Leonie Böhm - Theater Bremen. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Einladungen zum Festival Radikal Jung 2017. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Einladungen zum Festival "Radikal Jung". Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Einladungen zum Berliner Theatertreffen 2021. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Katja Kollmann: „Räuberinnen“ im Gorki Theater in Berlin: Eine kurz gelebte Utopie. In: taz.de. 13. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
- ↑ a b „Unterwerfung“, Bremer Fassung nach dem Roman von Michel Houellebecq - Theater Bremen. Abgerufen am 10. August 2022 (deutsch).
- ↑ a b Manfred Jahnke: The Power of Love Heinrich von Kleist: Penthesilea. In: die-deutsche-buehne.de. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ a b Christine Wahl: Wir kriegen das hin. In: Der Tagesspiegel Online. 15. September 2021, ISSN 1865-2263 (tagesspiegel.de [abgerufen am 10. August 2022]).
- ↑ a b König Teiresias – Theater Basel – Wie Leonie Böhm die antike Tragödie von Sophokles König Ödipus in eine locker-flockige Coming-of-Age-Geschichte verwandelt. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ schwankhalle | bremen. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Hamburger Abendblatt - Hamburg: „Nathan die Weise“ als junges Hipster-Stückchen. 12. September 2016, abgerufen am 10. August 2022 (deutsch).
- ↑ „Effi Briest (27)“ am Theater Bremen. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ 1968 – Die Münchner Kammerspiele erinnern an die Revolten vor 50 Jahren. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Bernd Noack: Münchner Kammerspiele: "1968" - Emanzen auf der Erbse. In: Der Spiegel. 9. Februar 2018, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 10. August 2022]).
- ↑ Philipp Nesbach: Leonie Böhm bringt große Gefühle auf die große Theaterbühne. 18. September 2018, abgerufen am 10. August 2022 (deutsch).
- ↑ "Kaspar" von Peter Handke im Thalia Theater Hamburg. Abgerufen am 10. August 2022 (deutsch).
- ↑ Yung Faust – An den Münchner Kammerspielen lässt Leonie Böhm Faust rappen. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Christiane Lutz: Innere-Leere-Rap. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Fuck Identity, Love Romeo – Theater Bremen – Leonie Böhm denkt über das Basispärchen der identitätspolitischen Krisen von heute nach. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Hendrik Werner: Liebe ist... 4. Mai 2019, abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Eröffnung – Schauspielhaus Zürich – In der ersten Woche der neuen Intendanz Stemann/Blomberg präsentiert sich das Regie-Team mit erprobten Arbeiten. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Die Räuberinnen – Münchner Kammerspiele – Leonie Böhm entdeckt in Schillers altem Sturm-und-Drang-Actionthriller das utopische Pathos der Schwesterbrüderlichkeit. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ deutschlandfunkkultur.de: Leonie Böhms "Räuberinnen nach Schiller" - Spiellust und vollkommene Befreiung. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Leonce und Leonce – Schauspielhaus Zürich – Leonie Böhm überschreibt Büchners Klassiker zu einer Schau der männlichen Unsicherheiten. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Wo die wilden Kerle spielen. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Medea* – Schauspielhaus Zürich – Leonie Böhm inszeniert eine Annäherung an die antike Kolossalfigur. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Süddeutsche Zeitung: Worte, die davonhoppeln. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Schwestern – Schauspielhaus Zürich – Leonie Böhm verhandelt existentielle Fragen nach Tschechow. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ NOORRRRAAAAAAAA – Maxim Gorki Theater Berlin – Leonie Böhm macht aus Ibsens Dramenklassiker eine utopische Paar-Performance. Abgerufen am 10. August 2022.
- ↑ Blutstück In: Schauspielhaus Zürich, abgerufen am 29. Februar 20243.
Personendaten | |
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NAME | Böhm, Leonie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Theaterregisseurin und Bildende Künstlerin |
GEBURTSDATUM | 1982 |
GEBURTSORT | Stuttgart |