Katharinenheerd
Katharinenheerd (dänisch: Katrineherd) ist eine Gemeinde auf der Halbinsel Eiderstedt im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein. Allersdorf, Rumpenhof, Hemminghörn und Stolthusen liegen im Gemeindegebiet.[2]
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 54° 20′ N, 8° 50′ O | |
Bundesland: | Schleswig-Holstein | |
Kreis: | Nordfriesland | |
Amt: | Eiderstedt | |
Höhe: | 0 m ü. NHN | |
Fläche: | 8,41 km2 | |
Einwohner: | 175 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 25836 | |
Vorwahl: | 04862 | |
Kfz-Kennzeichen: | NF | |
Gemeindeschlüssel: | 01 0 54 063 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Welter Straße 1 25836 Garding | |
Website: | www.amt-eiderstedt.de | |
Bürgermeister: | Dieter Heisterkamp (KWK) | |
Lage der Gemeinde Katharinenheerd im Kreis Nordfriesland | ||
Geographie
BearbeitenGeographische Lage
BearbeitenDas Gemeindegebiet befindet sich im Herzen des Landschaftsraums Eiderstedt an der schleswig-holsteinischen Westküste und erstreckt sich zwischen den Orten Tönning und Garding. Der Kernbereich dieser Marsch wurde bereits im 12. Jahrhundert mit einem etwa 1,5 Meter hohen Sommerdeich umgeben[3] und wuchs im Laufe der Zeit durch mehrere Eindeichungen sukzessive mit den vorgelagerten Inseln Westerheversand und Utholm zu ihrer heutigen Größe zusammen.
Nachbargemeinden
BearbeitenKatharinenheerd grenzt an:
Tetenbüll | ||
Kirchspiel Garding | Kotzenbüll | |
Welt | Tönning (OT Kating) |
Geologie
BearbeitenDas Gemeindegebiet befindet sich im Landschaftsraum Eiderstedter Marsch. Im Gemeindegebiet dominiert jedoch eine langgestreckte sandige Strandwallablagerung im Untergrund.[4] Die Bodenstruktur weist einen Pseudogleyboden mit teils sandigen Korngrößen auf.[5]
Der Kanal Norderbootfahrt durchzieht am Nordrand das Gemeindegebiet gen Osten. Er nimmt einen Großteil der wasserbaulichen Funktionen wahr und leitet als Vorfluter, teilweise längs der Bundesstraße 202, das Abwasser in Richtung Tönning der Eider zu. Die Entwässerung erfolgt durch den Hafen von Tönning.
Geschichte
BearbeitenDie Kirche St. Katharina wurde 1113 erstmals erwähnt. In ihrer Nähe befand sich die Dingstätte Hamygenhoren (Hemminghörn), wo sich im Jahr 1426 die oldesten und klogesten lüde (ältesten und klügsten Leute) der Dreilanden versammelten, um über die Krone der rechten Wahrheit zu beschließen. Auch weitere Beliebungen (Rechtsaufzeichnungen) wurden hier beraten und beschlossen.[6]
1612 wurde die Norderbootfahrt, ein Kanal zwischen Tönning und Tetenbüll über Katharinenheerd, gebaut.
Politik
BearbeitenGemeindevertretung
BearbeitenBei der Kommunalwahl 2023 errang die Kommunale Wählergemeinschaft Katharinenheerd (KWK) alle sieben Sitze in der Gemeindevertretung. Die Wahlbeteiligung betrug 74,1 Prozent.[7]
Bürgermeister
BearbeitenNach 2013 und 2018 wurde Dieter Heisterkamp (KWK) 2023 erneut zum Bürgermeister gewählt. Er hatte 2013 die Nachfolge von Jürgen Sallach angetreten, der der Gemeindevertretung weiterhin als Einzelbewerber angehört.
Wappen
BearbeitenBlasonierung: „In Gold die stehende, barfüßige, goldengekrönte heilige Katharina mit langem roten Gewand und zurückgeschlagenem grünen Mantel, in den seitlich erhobenen Armen rechts ein blaues Schwert, links ein rotes Rad tragend.“[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenHeute sind der Fremdenverkehr und die Landwirtschaft die wichtigsten Einnahmequellen für den Ort. Es gibt jedoch auch Einzelhandelsgeschäfte und Dienstleister in der Gemeinde.
Verkehr
BearbeitenDer Ort wird überwiegend im motorisierten Individualverkehr über die durch den Ort verlaufenden Bundesstraße 202 im westlichsten Abschnitt zwischen St. Peter-Ording und Tönning erreicht.
Im Öffentlichen Personennahverkehr ist Katharinenheerd auch über den gleichnamigen Haltepunkt an der Bahnstrecke Husum–Bad St. Peter-Ording angebunden. Hier halten alle Züge der Regionalbahn-Linie RB 64 im Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein. Die Strecke ist eingleisig ausgebaut.
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenSiehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Katharinenheerd
Persönlichkeiten
Bearbeiten- Martje Flohrs (* 1689 in Katharinenheerd; † 1747), Bauerntochter und Sagengestalt
- Peter Jessen (* 1801 in Katharinenheerd; † 1875 in Dorpat), Tierarzt, Professor und Klinik-Direktor in Dorpat im russischen Zarenreich
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- ↑ Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 5: Holt - Krokau. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2005, ISBN 978-3-926055-79-8, S. 185 (dnb.de [abgerufen am 20. Juli 2020]).
- ↑ zit. nach Harry Kunz, Albert Panten: Die Köge Nordfrieslands, 2. Aufl., Verlag Nordfriisk Instituut, Bredstedt 1999, ISBN 3-88007-251-5, S. 85.
- ↑ Geologische Übersichtskarte von Schleswig-Holstein. Abgerufen am 17. September 2019.
- ↑ Bodenkarte von Schleswig-Holstein. Abgerufen am 17. September 2019.
- ↑ Isabella Löw: Die Eiderstedter Landrechte von 1426 bis 1591. Rechtsgeschichte, Rechtswandel und Rechtsverwandtschaften. Nordfriisk Instituut, Bräist/Bredstedt 2003, ISBN 3-88007-301-5, S. 25.
- ↑ Gemeindewahlen Gemeindewahl in Gemeinde Katharinenheerd. Abgerufen am 26. September 2024.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein