Juliusz Zarębski

polnischer Komponist und Pianist

Juliusz Zarębski (* 28. Februar 1854 in Schytomyr, Kaiserreich Russland; † 15. November 1885 ebenda) war ein polnischer Komponist und Pianist.

Juliusz Zarębski

Zarębski erhielt ersten Klavierunterricht von seiner Mutter, dann von weiteren Lehrern in Schytomyr. 1870 bis 1872 studierte er am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien bei Josef Dachs (Klavier) und Franz Krenn (Komposition). Im folgenden Jahr legte er in nur drei Monaten in Sankt Petersburg die Diplomprüfung ab. 1874 wurde er Schüler von Franz Liszt zunächst in Rom und folgte ihm dann nach Weimar. 1879 heiratete er die deutsche Pianistin Johanna Wenzel (später polnisch Janina Zarębska, † 1928)[1], ebenfalls eine Lisztschülerin. 1880 erhielt er eine Professur am Konservatorium Brüssel. 1885 verstarb er in seiner Heimatstadt an Tuberkulose.

Als Pianist konzertierte Zarębski, auch gemeinsam mit seiner Frau, in vielen europäischen Ländern. 1878 trat er auf der Pariser Weltausstellung mit einem von den Brüdern Mangeot entwickelten zweimanualigen Klavier auf.

Zarębskis aufgrund seines frühen Todes relativ schmales Werkverzeichnis umfasst neben Klavierwerken einige Liedvertonungen sowie Kammermusik. In der Tradition Chopins und Liszts stehend, entwickelte er eine auf den Impressionismus vorausweisende Harmonik. Nach jahrzehntelanger Vergessenheit erscheint heute zumindest seine letzte Komposition, das Franz Liszt gewidmete Klavierquintett g-Moll op. 34 (1885), gelegentlich wieder in Konzertprogrammen. 2013 spielte der britische Pianist Jonathan Plowright das Werk mit dem Szymanowski-Quartett erneut ein.[2]

Literatur

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  • Friedrich Blume (Hrsg.): Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Bärenreiter, Kassel 1949–1986.
  • J. D. Lünenbürger: Juliusz Zarębski – ein Kosmopolit im Schatten Chopins. In: Erinnerung und Identität. Textbuch zum Europäischen Doktorandenkolloquium Lublin, 15. bis 19. November 2006. Hrsg. Cusanuswerk, Bonn 2006, S. 97–100. PDF zum Download auf silo.tips, abgerufen am 1. Mai 2021.
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Einzelnachweise

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  1. Inna Mai, Christiane Barlag, Art. „Wenzel, Johanna“. In: Lexikon „Europäische Instrumentalistinnen des 18. und 19. Jahrhunderts“, hrsg. von Freia Hoffmann, 2011/2023.
  2. Hartmut Lück: Das Letzte von Liszts Lieblingsschüler. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21. Juni 2013.