Jean Meslier

französischer Pfarrer und Kirchenkritiker der Frühaufklärung

Jean Meslier (mɛlje) (* 15. Juni 1664 in Mazerny (Département Ardennes); † im Frühsommer 1729 im Nachbardorf Étrépigny) war ein französischer katholischer Priester (Le curé Meslier oder L’abbé Meslier) und Radikalaufklärer aus der Zeit der Frühaufklärung. Tief im Innersten Atheist,[3] offenbarte dieser katholische Geistliche in seinem postum bekanntgewordenen antireligiösen Manifest, dem Mémoire[4], seine verborgen gehaltenen Überzeugungen. Darin[5] propagiert er einen revolutionären Atheismus und Materialismus. Er entwickelte daraus eine radikale Kirchen-, Religions- und Herrschaftskritik. Der „gottlose Gottesmann“ Meslier forderte als erster eine atheistisch-kommunistische Gesellschaft.[3] Dieses subversive Mémoire zirkulierte klandestin und übte einen starken Einfluss auf die französischen Aufklärer des 18. Jahrhunderts aus. Er war im Geheimen ein Prophet,[6] welcher die Französische Revolution um 60 Jahre antizipierte. Eine ungekürzte Buchausgabe seines circa 1000-seitigen Mémoire[7] erschien erstmals 1864 in Amsterdam.

Jean Meslier – Aussprache
L’abbé Jean Meslier (1664–1729),
der „Atheist im Priesterrock“.[1] Französischer Radikalaufklärer.[2]
Fiktives Porträt, Paris 1802
Foto der Kirche in Étrépigny, in der Jean Meslier vierzig Jahre lang als Pfarrer wirkte.

Jean Meslier wurde als Sohn des Tuchhändlers Gérard Meslier (ca. 1626–1706) und dessen Ehefrau Symphorienne Braidy (ca. 1623–1706)[8] 1664 in Mazerny in den Ardennen geboren. Er hatte drei Schwestern, Jeanne (* 1655), Antoinette (1670–1737) und Marie Meslier (* 1672). Ein Schulmeister lehrte ihn schon vor seinem achten Lebensjahr lesen und schreiben, bei einem Priester erlernte er Latein. 1684 trat er in das Priesterseminar in Reims ein und erhielt dort unter der Leitung des Domherrn Jacques Callou eine theologische Ausbildung. Am 7. Januar 1689 wurde er im Alter von 25 Jahren vom Erzbischof zum Priester geweiht. Noch im selben Jahr wurde ihm die Leitung der Pfarrstellen in Étrépigny und in der Nachbargemeinde Balaives-et-Butz übertragen, 10 km südöstlich von Charleville-Mézières in den Ardennen gelegen. Das Priesteramt übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1729 aus.

Meslier empörte sich über die schlechte Behandlung der Bauern seiner Gemeinde durch den adeligen Grundherrn Antoine de Toully[9] und prangerte diese in seinen Predigten an. Antoine de Toully beschwerte sich beim zuständigen Bischof, und der Pfarrer erhielt einen Verweis mit bestimmten Auflagen. Das änderte aber Mesliers Haltung und öffentliche Kritik nicht. Nach erneuten Beschwerden des Grundherrn wurde der Landpfarrer zum Erzbischof nach Reims zitiert und erneut verwarnt, so dass er keine öffentliche Kritik mehr übte. Seitdem verrichtete er seinen Dienst als Priester, schrieb jedoch im Geheimen sein religionskritisches Manuskript von weit über tausend Seiten, das Mémoire des pensées et sentiments. Der Form nach handelt es sich um eine Predigtreihe, wie sie im Barock üblich war, dem Inhalt nach jedoch um eine radikale kirchen- und religionskritische Streitschrift, mit der er sich an alle „Leute von Geist und Autorität“ (wandte), „die Partei der Gerechtigkeit und der Wahrheit zu ergreifen und die schlimmen Irrtümer und Zustände, den abscheulichen Aberglauben und die ganze abscheuliche Tyrannei anzuprangern und zu bekämpfen, bis sie vernichtet wären“.

 
Gedenktafel am Rathaus von Étrépigny zu Ehren von Jean Meslier, einem Vordenker der Aufklärung

Das Mémoire des pensées et sentiments de Jean Meslier

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Die erste, dreibändige Originalausgabe[7] aus dem Jahre 1864 von Mesliers Mémoire des pensées et des sentiments de Jean Meslier prêtre curé d’Étrépigny et de Balaives umfasst 99 Kapitel. Der atheistische Pfarrer und Radikalaufklärer[10] Jean Meslier präsentierte darin „acht Beweise für die Eitelkeit und Falschheit aller Religionen“:[11]

  1. Die Religionen „sind allesamt nur menschliche Erfindungen, nichts als Irrtümer, Einbildung und Betrug“;
  2. „Blinde Gläubigkeit“ ist das Prinzip allen Irrtums und aller Illusionen;
  3. Falschheit der „angeblich göttlichen Visionen und Offenbarungen“;
  4. „Eitelkeit und Falschheit der angeblichen Prophezeiungen des Alten Testamentes“;
  5. „Irrtümer der Lehre und Moral der christlichen Religionen“;
  6. „Die christliche Religion duldet die Missbräuche und Tyrannei der großen Herren“;
  7. Falschheit der angeblichen „Existenz von Göttern“;
  8. Falschheit der Idee der Spiritualität und der Unsterblichkeit der Seele.

Meslier schrieb sein Werk in seinem letzten Lebensjahrzehnt, denn er setzt Fénelons Theodizee Démonstration de l’existence de Dieu (1718 postum erschienen) voraus und widerspricht dessen Gottesbeweisen.[12] Meslier fertigte drei fast gleichlautende Exemplare an. Schon bald kursierten Abschriften in Paris, da eine gedruckte Ausgabe wegen der Zensur nicht möglich war. Das Buch wäre beschlagnahmt und verbrannt worden.

Voltaire besaß ein komplettes Manuskript und machte das „Zeugnis der Wahrheit“ unter den Enzyklopädisten bekannt. Im Jahr 1762 ließ er, ohne sich als Herausgeber erkennen zu geben, stark verkürzte Auszüge aus Mesliers Werk publizieren: Extraits des sentiments de Jean Meslier. Wie aus seinen Briefen hervorgeht, hatte Voltaire Mesliers Werk um 1735 über die Vermittlung seines Bekannten Nicolas-Claude Thieriot kennengelernt. Mesliers ursprünglicher radikaler Atheismus findet sich in der Ausgabe Voltaires verfälscht zu einem vorsichtigen Deismus abgemildert. Diese Kurzversion enthielt keine Kritik am Adel oder Christentum, sondern richtete sich lediglich gegen Machtmissbrauch der Kirche und Aberglauben.[13] Der Aufklärer Baron d’Holbach, der selbst eine atheistische Weltanschauung vertrat, veröffentlichte anonym eine Schrift über Mesliers acht „atheistische Beweise“ (Le bon sens ou Idées naturelles opposées aux idées surnaturelles. 1772).

Eine vollständige Ausgabe Mesliers Mémoire erschien erstmals 1864 in Amsterdam, drei Bände herausgegeben von Rudolf Charles, dem Pseudonym von Rudolf Charles d’Ablaing van Giessenburg. Eine kritische Edition des Mémoire (nach dem autografen Originalmanuskript Fonds français 19460 der Bibliothèque nationale) wurde erst 1970–1972 erstellt. Ebenfalls in drei Bänden von Roland Desné, J. Deprun, Albert Soboul und anderen unter dem Titel Jeans Meslier, Œuvres complètes. Gekürzte deutschsprachige Ausgaben erschienen 1976 und 2005.

Sein im Geheimen verfasstes Mémoire macht Meslier zu einem der herausragenden Vorläufer des Zeitalters der Aufklärung. In der Neuzeit war der Radikalaufklärer Meslier der erste, der einen kompromisslosen Atheismus vertrat. Gleichzeitig entwickelte Meslier frühzeitig einen rigorosen Materialismus und eine von anarchistischen und sozialistischen Gedanken geprägte Konzeption der Gesellschaft. Eine Besonderheit in der Geschichte der Philosophie bleibt, dass Meslier als weitgehend isoliert lebender Pfarrer eines der gewagtesten Dokumente der Aufklärung verfasst hat, das wegen seiner Radikalität beinahe in Vergessenheit geriet. Literaturgeschichten, Schulbücher und Enzyklopädien ignorierten den Radikalaufklärer Meslier noch bis in die 1970/1980er Jahre:

« Le Petit Larousse illustré a toujours ignoré Meslier de la première édition (1907) à la dernière (1973). »

„Le Petit Larousse illustrée[14] hat Meslier immer totgeschwiegen, von der ersten Auflage (1907) bis zur letzten (1973).“

Roland Desné: Jean Meslier, Textes. Éditions Rationalistes, Paris 1973, Introduction, S. XII.

Die subversive Radikalität der Religions- und Herrschaftskritik Mesliers wird deutlich durch ein Zitat, welches die Periode der Terrorherrschaft von 1793 bis 1794 der Französischen Revolution um etwa 60 Jahre antizipiert:

« […] que tous les grands de la Terre et que tous les nobles fussent pendus et étranglés avec les boyaux des prêtres. »

Jean Meslier: Le Testament de Jean Meslier, curé d’Étrépigny. Première édition originale, R.C. Meijer, Amsterdam 1864, édité et préfacé par Rudolf Charles d’Ablaing van Giessenburg, Band 1, Kapitel 2 Pensées et sentiments de l’auteur sur les religions du monde. S. 19[15]

„[…] dass alle Großen der Erde und alle Adligen mit den Gedärmen der Priester erhängt und erwürgt werden sollten.“

Jean Meslier: Das Testament des Abbé Meslier. Die Grundschrift moderner Religionskritik. Hintergrund-Verlag, 2. Auflage, 2005, Kap. 2 Gedanken und Ansichten des Autors über die Weltreligionen. S. 74.

Lettres aux curés du voisinage

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Nach dem Tod Mesliers fand man in dessen Wohnung nicht abgeschickte Briefe, welche an die Pfarrer der Nachbar-Gemeinden adressiert waren. Darin fordert Meslier seine Mitbrüder auf, die ihnen anvertrauten Pfarrkinder nicht mehr mit der betrügerischen christlichen Religion in die Irre zu leiten, sondern sie über die Wahrheit dieses Paktes zwischen Religion und Monarchie aufzuklären, der nur der Machterhaltung von Kirche und politisch Herrschenden diene. Sie sollten die Pfarrgemeindemitglieder befähigen, dieses religiöse und politische Joch abzuschütteln und ihre Geschicke selbst in die Hand zu nehmen. Band III der Œuvres complètes enthält diese Briefe.

Notizen gegen Fénelon

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Bei seiner kritischen Lektüre von Fénelons Apologie des Christentums Démonstration de l’existence de Dieu (Beweis der Existenz Gottes) hinterließ Jean Meslier zahlreiche Randnotizen in diesem Buch. Sie wurden 1972 im Band III der Œuvres complètes, Herausgeber Roland Desné, Jean Deprun und anderen, unter dem Titel Anti-Fénelon veröffentlicht.[16] Eine Einzelausgabe von 2010 dieser Notizen erschien unter dem zurückhaltenderen Titel Notizen gegen Fénelon (Notes contre Fénelon)[17], denn bei der Randnotizen handelt es sich um keine ausgearbeitete Argumentation gegen die vier Argumente Fénelons für die Existenz Gottes, die auf Thomas von Aquin, Anselm von Canterbury und Descartes aufbauen: 1. das Argument aus der Unvollkommenheit der menschlichen Wesen, 2. aus der Idee des Unendlichen, 3. aus der Idee des notwendigen Seins (als ontologischer Gottesbeweis bekannt), 4. aus den ewigen, notwendigen und unveränderlichen Ideen. Oft sind es nur kurze Notizen wie „Vergebliche Grübelei“. Zu Fénelons begeisterter Beschreibung der Schöpfung, in der er die ordnende Hand des Schöpfers sah, schrieb Meslier den einen Satz: „Die Hand, die er zu sehen glaubt, ist eine eingebildete Hand.“ In dieser Verwerfung der Religion als Illusion ist er ein Vorläufer Feuerbachs. Dem metaphysischen Denken Fénelons kann Meslier auf Grund seiner Voraussetzungen nicht folgen. So schreibt er etwa in einer Randnotiz: „Der Unbewegliche bewegt nichts“, weil er göttliches Wirken physikalistisch als eine räumlich-zeitliche Ursache fasst. Und dementsprechend ist für ihn nur Zeitlich-Räumliches vorstellbar, wenn er etwa schreibt: „Es gibt keine andere wahre Unendlichkeit als die Unendlichkeit der Ausdehnung, die Unendlichkeit der Anzahl und die Unendlichkeit der Dauer“. Ewigkeit als überzeitliche, alle Endlichkeit und alles Nacheinander ausschließende Gegenwart, verwirft er. Dementsprechend verwirft er die Existenz eines aus sich seienden und ewigen Seins als Ursprung alles Seienden, also die Existenz Gottes. Man kann sich vorstellen, mit welcher Bitterkeit er täglich als Priester, denn an seinem Amt hielt er ja bis zu Schluss fest, in der Messe die Feier dieses Gottes zelebrierte.[18]

Werkausgaben

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Auf Französisch

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  • 1773: Testament de Jean Meslier. Nouvelle Édition. In: La Bibliotheque du bon Sens portatif, Band 3, Londres, 1773
  • 1864: Le Testament de Jean Meslier, curé de’Étrépigny et de But en Champagne, décédé en 1733 (sic), veröffentlicht und mit einem Vorwort versehen von Rudolf Charles d’Ablaing van Giessenburg, Amsterdam 1864. Erste vollständige Ausgabe des Manuskripts. Im Volltext (französisch): Band 1, Band 2, Band 3, Google Books
  • 1970–1972 Die heute maßgebliche Kritische Ausgabe: Jean Meslier, Œuvres complètes. Édition animée et coordonnée par Roland Desné. 3 Bände, Éditions Anthropos, Paris 1970–1972. Ausgabe nach dem autografen Manuskript Fonds français 19460 der Bibliothèque nationale
  • 2010: Jean Meslier, Curé d’Étrépigny. Mémoire contre la religion. Herausgeber: Jean-Pierre Jackson, Alain Toupin. Ausgabe ebenfalls nach dem Manuskript MS 19460, éditions CODA, ISBN 978-2-84967-027-9.

Übersetzungen ins Deutsche

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Literatur

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  • Philipp Blom: Böse Philosophen. Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Carl Hanser Verlag, München 2011, ISBN 978-3-446-23648-6 (über Meslier S. 120–124).
  • Serge Deruette: Lire Jean Meslier. Curé et athée révolutionnaire – Introduction au mesliérisme et extraits de son oeuvre. Éditions Aden, Bruxelles 2008, ISBN 978-2-930402-50-5.
  • Maurice Dommanget: Le Curé Meslier. Athée, communiste et révolutionnaire sous Louis XIV. Julliard, Paris 1965. (Neuausgabe Coda, 2008), ISBN 978-2-84967-047-7.
  • Roland Desné: Jean Meslier, Textes. Éditions Rationalistes, Paris 1973.
  • Johann Haar: Jean Meslier und die Beziehungen von Voltaire und Holbach zu ihm. Dissertation, Hamburg 1928.
  • Friedrich Hagen: Jean Meslier oder: Ein Atheist im Priesterrock. Literaturverlag Braun, Leverkusen/Köln 1977, ISBN 3-88097-046-7.
  • Paul Henri Thiry d’Holbach: Le bon sens du Curé Jean Meslier suivi de son testament. G. Olms, 1970.
  • C. Hugo: Jean Meslier. In: Eduard Bernstein u. a. (Hrsg.): Die Geschichte des Sozialismus in Einzeldarstellungen. Die Vorläufer des neueren Sozialismus. Erster Band. Zweiter Theil. Dietz, Stuttgart 1895, S. 792–810 (Digitalisat).
  • Gerhard Katschnig: Der Radikale und sein Zensor. Über das editorische Verhältnis zwischen Jean Meslier und Voltaire. In: Wolfgang Geier, Ernstgert Kalbe (Hrsg.): Kultursoziologie. Aspekte, Analysen, Argumente. Wissenschaftliche Halbjahreshefte der Gesellschaft für Kultursoziologie. Band 22, Nr. 2, 2012, S. 53–64.
  • Günter Mager: Das Wissen des Jean Meslier. Über die wahre Entstehung der Aufklärung. Friedmann Verlag, 2006, ISBN 3-933431-75-1 (Roman)
  • Georges Minois: Geschichte des Atheismus. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Böhlaus Nachfolger, 2000, ISBN 3-7400-1104-1 (über Meslier im 4. Teil, 10. Kapitel, S. 25–313)
  • Jonathan I. Israel, Martin Mulsow (Hrsg.): Radikalaufklärung. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-29653-0 (über Meslier S. 172–176)
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Literatur von und über Jean Meslier im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek

Wikisource: Jean Meslier – Quellen und Volltexte (französisch)
Commons: Jean Meslier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Friedrich Hagen: Jean Meslier oder: Ein Atheist im Priesterrock. Literaturverlag Braun, Leverkusen/Köln 1977, ISBN 3-88097-046-7.
  2. Atheist im Priesterrock – Jean Meslier, Vordenker der Aufklärung von Rolf Cantzen: SWR2 Wissen, 2015.
  3. a b Friedrich Hagen: Jean Meslier oder: Ein Atheist im Priesterrock. Literarischer Verlag Helmut Braun KG, Leverkusen und Köln 1977, ISBN 3-88097-046-7, Vortrag
  4. Der von Jean Meslier in den Handschriften niedergeschriebene Titel des Mémoire lautet vollständig:

    « Mémoire des pensées et des sentiments de Jean Meslier, prêtre curé d’Étrépigny et de Balaives, Sur une partie des erreurs et des abus de la conduite et du gouvernement des hommes, où l’on voit des démonstrations claires et évidentes de la vanité et de la fausseté de toutes les divinités et de toutes les religions du monde, Pour être adressé à ses paroissiens après sa mort et pour leur servir de témoignage de vérité à eux et à tous leurs semblables. – In testimonium illis et gentibus (Vous servirez ainsi de témoignage pour eux et pour le païens, Matthieu X,18). »

    „Vermächtnis der Gedanken und Ansichten von Jean Meslier, Priester, Pfarrer von Etrépigny und Balaives, über einen Teil der Irrtümer und Missstände in der Lenkung und Leitung der Menschen, worin sich klare und deutliche Beweise für die Eitelkeit und Falschheit aller Gottheiten und aller Religionen der Welt finden, das nach seinem Tode seinen Pfarrkindern zukommen soll, damit es ihnen und ihresgleichen als Zeugnis der Wahrheit diene. – In testimonium illis et gentibus (Jenen und den Heiden zum Zeugnis, Matthäus 10,18 EU).“

  5. Die französische Nationalbibliothek (BnF) besitzt drei autographe Manuskripte, die nachweislich von Jean Meslier selbst angefertigt worden sind: MS19458, 19459 und 19460; siehe: Serge Deruette: Lire Jean Meslier – Curé et athée révolutionnaire – Introduction au mesliérisme et extraits de son oeuvre. Éd. Aden, Bruxelles 2008, ISBN 978-2-930402-50-5, S. 75, Fußnote 5: « Roland Desné démontre que les 3 manuscrits […] sont écrits de la main de Jean Meslier »
  6. Serge Deruette: Lire Jean Meslier – Curé et athée révolutionnaire – Introduction au mesliérisme et extraits de son oeuvre. Éd. Aden, Bruxelles 2008, ISBN 978-2-930402-50-5.
  7. a b Das Mémoire erschien unter dem Titel: Le Testament de Jean Meslier, curé d’Étrépigny. Première édition originale, 3 Bände, R.C. Meijer, Amsterdam 1864, édité et préfacé par Rudolf Charles d’Ablaing van Giessenburg.
  8. Genealogie der Familie
  9. Michel Onfray: Jean Meslier and „The Gentle Inclination of Nature“. New Politics, Winter 2006, Vol: X-4, in englischer Sprache, online
  10. Martin Mulsow und Jonathan I. Israel (Hrsg.): Radikalaufklärung. Suhrkamp, Berlin 2014, ISBN 978-3-518-29653-0.
  11. Georges Minois: Geschichte des Atheismus. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Hermann Böhlaus Nachf. Verlag, Weimar 2000, ISBN 3-7400-1104-1, S. 312.
  12. Georges Minois: Geschichte des Atheismus. S. 313.
  13. Philipp Blom: Böse Philosophen. Ein Salon in Paris und das vergessene Erbe der Aufklärung. Hanser, München 2011, ISBN 978-3-446-23648-6, S. 122.
  14. Le Petit Larousse illustré ist das in Frankreich am weitesten verbreitete lexikalische und enzyklopädische Nachschlagewerk. Das zweiteilige Werk ist in seinem ersten Teil ein Wörterbuch, in seinem zweiten Teil eine Enzyklopädie. Es besitzt laut www.journaldunet.com einen Marktanteil von 70 % im Bereich Wörterbücher/Enzyklopädien.
  15. Online in der Google-Buchsuche
  16. Jean Deprun: Un nouvel exemplaire de l’Anti-Fénelon de Meslier. In: Olivier Bloch: Le Matérialisme du XVIIIe siècle et la littérature clandestine. S. 83–84 (Online in der Google-Buchsuche)
  17. Meslier, J.: Notes contre Fénelon. Paris 2010.
  18. Ausführlich zur Philosophie Fénelons und zu Mesliers Randnotizen gegen Meslier: Hartmut Sommer: François Fénelon - Sanftmütiger Anarchist und Meister der Mystik. Aachen 2022, Seiten 98–116 und 360ff